Konstruktion von Schubladen

MatzeGroß

ww-fichte
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Hallo,

ich habe schon einige Schubladen hergestellt und möchte an sich nur wissen, wie es denn fachgerecht gemacht, bzw. gelehrt wird

Wann wird der Boden in allen vier Teilen eingenutet, wann in Seiten- und Frontteil und im verbleibenden Rückteil verschraubt? Wann wird es wie in Heikos akutellem Video nur in die Seiten eingenutet?

Ich besitze leider keinen Spannagel, da wird es sicher drin stehen.

Vielen Dank für erhellende Worte, ich wünsche Euch schon mal einen schönen Jahresausklang und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Matze
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

umlaufend eingenutete Böden bei verleimten Schubladen haben den Nachteil, dass man die Oberflächenbehandlung der Böden nicht mehr so einfach aufbringen kann.

Dreiseitig eingenutete Böden kann man machen, wenn der Schubkasten keine gesonderte Front mehr bekommt. So z.B. bei Shaker Möbeln.

Wenn es sich um einfache Schubladen mit aufgesetzter Front handelt, spare ich mir Arbeit, indem ich nur die Seiten nute und an Vorder und Hinterstück den Boden anschraube.

Die üblichen Belastungen, denen ein Schubladenboden ausgesetzt ist, wird jede der drei Varianten gleich gut aushalten.

Gruß

Heiko
 

Markus2000

ww-esche
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Also ich Nute die beiden Seitenteile ein so das ich den Boden 6 er einschieben kann und befestige den Boden mit Schrauben und die Blende wird aufgedoppelt.
 

Komihaxu

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Der Überstand an der Unterseite bedeutet natürlich immer etwas Verlust an Höhe (=Stauraum).

Was meint ihr dazu, anstatt einer Nut die Seitenteile zu FALZEN und den Boden unten BÜNDIG aufzuleimen?

Mit Vollholz sicher wenig zu empfehlen, aber bei Sperrholz?
Anwendung: Werkstattschublade, kein Möbelbau mit Anforderungen an gute Optik.
 

wicoba

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Du kannst den Boden auch stumpf von unten anschrauben.
Wenn du z.B. Schubkastenschienen (Metall) verwendest, wo der Kasten auf den Schienen aufliegt, kann man die Schienen durch den Boden an die Seiten schrauben (ohne vorher zu schrauben). Dann brauchst du den Boden nur noch an den Vorder- und Hinterstücken anzuschrauben.
 

beppob

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in der Werkstatt kann man sicher mal kostengünstige auszüge verbauen und unkomplizierte Verbindungen wählen :emoji_wink:
im Möbelbau kommen nur vollauszüge in frage und da ist es im Normalfall so wie hier schon beschrieben, seiten genutet und boden eingeschoben und verschraubt. durch die nach unten überstehenden seiten werden die auszugschienen verdeckt. die eckverbindung wird generell gezinkt :https://picasaweb.google.com/lh/photo/E_xVfLxX0NWV0LP71QvCfZuq1em5DeQ3qGwttYUUB48?feat=directlink
 

Komihaxu

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Ich fasse mal für mich zusammen:

1. Variante guter Möbelbau mit aufgedoppelter Front:
Zwei Seiten genutet, Boden vorne und hinten (von unten) verschraubt.
Hinweis: Den Überstand unter der Nut brauche ich sowieso für einen Unterflurauszug (z.B. Hettich Quadro, Blum Tandem), also stört er nicht.

2. Variante Möbelbau ohne aufgedoppelte Front:
Drei Seiten genutet, Boden hinten (von unten) verschraubt.

3. Variante billige Werkstattlade ohne aufgedoppelte Front:
a) Drei Seiten gefalzt, Sperrholzboden in den Falz eingeleimt
b) Weder Falz noch Nut, Boden stumpf von unten aufgeschraubt.
 

beppob

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Ich fasse mal für mich zusammen:



3. Variante billige Werkstattlade ohne aufgedoppelte Front:
a) Drei Seiten gefalzt, Sperrholzboden in den Falz eingeleimt
b) Weder Falz noch Nut, Boden stumpf von unten aufgeschraubt.

grüß dich,

eingefalzt wird ein boden eigentlich höchst selten. entweder genutet, und wenn billig, dann stumpf und sogar geklammert, statt geschraubt :emoji_frowning2::emoji_grin:
 

Komihaxu

ww-robinie
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Anbei die vermutlich einfachst mögliche Art, einen Schubladenschrank zu bauen:
Simple-to-build Shop Drawers - Popular Woodworking Magazine

Sollte für einen nicht zu oft genutzten Werkzeugschrank ausreichend sein.

Vorteile:
- einfach zu bauen
- günstig

Nachteile:
- natürlich kein Vollauszug der Schubladen
- Stopper kaum möglich, Schublade kann also rausfallen, wenn man zu weit zieht
- nicht geeignet für häufige Nutzung, weil die Laden wohl relativ schwergängig laufen
- braucht abgesperrtes Holz, weil Schwindung/Dehnung problematisch werden kann
 
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