CNC mit Holzführungen

gun

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Hallo Leute,

wollte mal Eure Meinung hören zu dem Entwurf hier:

gun-albums-entwuerfe-picture633-gunsrap-4.jpg


Das Material sind tropische Harthölzer, überwiegend Teak, jahrzehnte alt. Die Maschine hat ca. 250mm x 320x 140mm, Arbeitsraum. Neben bohren und fabben (Plastik-Extruder), will ich damit auch noch fräsen, bis Alu.
Die Führungen will ich mit Silbergleit schmieren, als Spindeln hab ich erst mal M10, klein angesetzt. Die Motoren haben 0,44 Nm, der an der Y-Achse ca. 0,7 Nm.

Irren ist menschlich...:emoji_wink:
 

Markus2000

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Also ich denke mit den Holzführungen wird auf zeit nicht gut gehen.
Eine CNC sollte ja im auf jeden Fall im 1/10 arbeiten, das sehe ich bei Holzführungen als schwierig an. Sollte das Holz ein wenig Arbeiten ist die leicht bzw. Genauigkeit nicht mehr gegeben oder es verklemmt sich.
Du willst die Führungen mit Silbergleit schmieren das haftet sich der Staub sehr gut fest und mit der Zeit wird es auch hart werden.

Gruß
 

gun

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Also ich denke mit den Holzführungen wird auf zeit nicht gut gehen.
Eine CNC sollte ja im auf jeden Fall im 1/10 arbeiten, das sehe ich bei Holzführungen als schwierig an. Sollte das Holz ein wenig Arbeiten ist die leicht bzw. Genauigkeit nicht mehr gegeben oder es verklemmt sich.
Du willst die Führungen mit Silbergleit schmieren das haftet sich der Staub sehr gut fest und mit der Zeit wird es auch hart werden.

Gruß

Hallo Markus,

dieses Holz arbeitet nicht, jedenfalls konnte ich bisher nichts feststellen. Zum Finish schleife ich bei Kiefer 3 x feucht, dieses Teak quillt viel weniger. Zudem Öle oder wachse ich das Holz immer zum Abschluß.
Silbergleit ist mir empfohlen worden, mit Fett komme ich auf einen Haftreibungswert von 0,2 bei Holz auf Holz. Da denke ich, ist noch Potenzial.
Auf keinen Fall werde ich bedenkliche Schmierstoffe einsetzen wie Teflonhaltige.
In der Lehre haben wir auch die Führungen jeden Tag gepflegt, mich würde interessieren, ob das Silbergleit wirklich so flutscht.

Gruß Günter
 

WinfriedM

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Holz, was nicht arbeitet, ist kein Holz :emoji_wink:

Auch dein Teak-Holz wird quellen und schwinden, wenn vielleicht auch nicht so stark, wie manch anderes Holz. Mit einer Micrometerschraube wirst du das auch recht schnell nachmessen können.

Ich glaube nicht, dass das so was wird. Du müsstest bestimmt 0,5mm Spiel lassen, damit dir nicht bei der kleinsten Luftfeuchteschwankung das Ding klemmt. Aber was will man mit einer Maschine, die in den Führungen 0,5mm Spiel hat?
 

gun

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Holz, was nicht arbeitet, ist kein Holz :emoji_wink:

Auch dein Teak-Holz wird quellen und schwinden, wenn vielleicht auch nicht so stark, wie manch anderes Holz. Mit einer Micrometerschraube wirst du das auch recht schnell nachmessen können.

Ich glaube nicht, dass das so was wird. Du müsstest bestimmt 0,5mm Spiel lassen, damit dir nicht bei der kleinsten Luftfeuchteschwankung das Ding klemmt. Aber was will man mit einer Maschine, die in den Führungen 0,5mm Spiel hat?

:rolleyes:

Gut, dass ich keine Mikrometerschraube habe. Ich kann ja auch nichts dazu, dass dieses Holz nicht arbeiten will, übrigens ein besonderes Merkmal von Teak. Denke mal, es ist schon auf Rente, ich verarbeite ja Holz aus Abrissen, was bestimmt 30-100 Jahre alt ist.
Die Führungen werden spielfrei eingestellt, geölt und gewachst, dann wird man sehen...
Jedenfalls, ist diese Konstruktion steifer und schwingungsärmer, wie die meisten anderen in dieser Größe. Linearlager und Spindelumlaufmuttern sind ja toll, für professionelle Maschinen, da gehört dann aber auch ein vernünftiges Bett zu, und keine labberigen Wellen und Aluprofile.
Leider gibt es ja kaum noch Handwerker die noch wissen, was man früher alles mit Holz gemacht hat.
Ich hatte gehofft, hier alte Hasen zu finden, die mir helfen, die Haftreibung zu reduzieren, :emoji_frowning2: mit Halbwissen ist mir nicht gedient.

Gruß Günter :emoji_grin:
 

Georg L.

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Von irgend einem Hersteller (ich glaube von Epple) gab es doch vor etlichen Jahren bereits eine CNC-Maschine aus Holz. Und die schien ja zu funktionieren. Warum auch nicht dieser Entwurf?
 

gun

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Dat jeht app wie Schmitz Katze...
Mit der Elektronik die ich nutze, bin ich beschränkt auf 2A pro Achse, sonst würde ich mir gar keinen Kopf machen.
Wenn man sich die Konstruktion mal von der Statik anschaut, wird man sehen, dass da nur kleine Hebel wirken. Da wo zwei Motoren auf einer Achse sind, ist das, um verkanten zu verhindern.
Die Genauigkeit liegt theoretisch bei 1/100mm, aber das ist natürlich unrealistisch. Wenn ich das alles so hingebaut bekomme, dass ich über den ganzen Arbeitsbereich 2/10mm habe, wäre ich sehr zufrieden.
Bei billigen Trapezspindeln kommen schon bei 300mm Länge Fehler von 2/10 vor. Dann noch Spiel in der Führungsmutter...Das kann man in der Software kompensieren, aber bei einer billigen Hobbymaschine, welcher Hersteller wird das machen?
Als Rentner kann man auch mal experimentieren.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Leider gibt es ja kaum noch Handwerker die noch wissen, was man früher alles mit Holz gemacht hat.

Das stimmt. Ich bin auch immer wieder fasziniert, wenn ich in Museen Maschinen sehe, die aus Holz gebaut wurden. Die hatten da früher ein Know How, was heute niemand mehr hat. Ein Wissen, was einfach verloren gegangen ist, weil das keiner mehr praktiziert. Für Ideen und Anregungen schaue ich mich gerne in Museen um. Da gibt es auch Leute, die diese Maschinen noch in Gang setzen können und einem ein paar Infos geben können.


In Sachen Haftreibungsreduzierung hat sich ja Wachs bewährt. Ich würde eine Kombination aus Carnauba und Paraffin nehmen.

Ich würde auf jeden Fall Möglichkeiten vorsehen, um das Spiel aller Führungen nachstellen zu können.

Ich hab ja schon viel in Sachen Eigenbau-CNC gesehen, aber das jemand Holzgleitführungen genutzt hat, ist mir noch nicht untergekommen. Ist zumindest sehr exotisch.
 

huababaua

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Der alte Werkstattmeister bei unserer Möbelschreinerei ums Eck (der wurde letzte Woche 87) schwört auf Kernseife zur Reibungsminderung. Laut seiner Aussage zieht die auch den Dreck nicht so an.
 

gun

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Danke Euch beiden, Carnaubawachs muss ich nochmal wiederholen, war auch bei 0,2.
Aber die Kernseife ist der Hammer, etwas umständlicher beim auftragen, empfindlich bei Taschen im Material, aber wir sind jetzt bei einem Haftreibungswert von, 0,14. Und damit schon in der Gleitlager-Oberliga.
Wegen dem Hochwasser hier, kann ich zur Zeit wenig machen, außer planen, deswegen werde ich das Projekt auch dieses Jahr, nicht mehr realisieren können.

Gruß Günter
 

huababaua

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Ich seh grad an Deiner Signatur wo Du sitzt (schwimmst?).
Halt die Ohren steif, das Holz trocken und paß auf Dich auf!
 

WinfriedM

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Interessant, dass Seife da bisher die besten Werte bringt. Normales Paraffin habt ihr auch getestet?

Was ist eigentlich an Teflonspray bedenklich?

Was mir auch noch als Trockenschmiermittel einfällt: Graphit und Molybdändisulfit.

Molybdän(IV)-sulfid ? Wikipedia


Willst du Standard-Gewindestangen verwenden oder Trapezspindeln oder Kugelumlaufspindeln? Welche Verfahrgeschwindigkeiten willst du erreichen?

Ein erstklassiges deutsches Forum in Sachen CNC-Selbstbau findest du übrigens hier:
CNCECKE
 

gun

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Interessant, dass Seife da bisher die besten Werte bringt. Normales Paraffin habt ihr auch getestet?

Was ist eigentlich an Teflonspray bedenklich?

Was mir auch noch als Trockenschmiermittel einfällt: Graphit und Molybdändisulfit.

Molybdän(IV)-sulfid ? Wikipedia


Willst du Standard-Gewindestangen verwenden oder Trapezspindeln oder Kugelumlaufspindeln? Welche Verfahrgeschwindigkeiten willst du erreichen?

Ein erstklassiges deutsches Forum in Sachen CNC-Selbstbau findest du übrigens hier:
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Hallo Winfried,
ja, das mit der Seife ist interessant, Molybdänsulfit möchte ich auch noch probieren, am besten mit Kernseife gemischt, mal schauen. Paraffin habe ich nicht da, ich werde jetzt erstmal die Versuche die ich gemacht habe wiederholen.

Fluorchemie lehne ich wegen der Gesundheitsgefährdung generell ab, ich halte das für Sondermüllbeseitigung. Aber da kannst Du ja mal googeln, bei Wikipedia steht auch ein einiges dazu: Polytetrafluorethylen ? Wikipedia
Tendiere erstmal zu normalen Steilgewinde, wobei ich nochmal die Größe berechnen muß. Vorteile sind: Selbsthemmend, Verfügbarkeit, Kosten. Was die Lebensdauer angeht, scheinen die Jahre zu halten im Einsatz.
Die Verfahrgeschwindigkeiten sind auch von Motoren und Spannung abhängig, aber da blicke ich selber noch nicht ganz durch, 30mm/sek würden mir erstmal ausreichen.
Ursprünglich wollte ich nur so einen Reprap 3-D Drucker bauen, dann dachte ich mir, wenn Du sowieso 300€ für die Steuerelektronik ausgibst, kannst du auch gleich was stabileres bauen.
So kam dann die Idee mit dem bohren, fräsen, fabben in einer Maschine zu vereinigen.
Damit kann ich dann einiges anstellen.
Was machst Du denn so? :emoji_grin:

Gruß Günter
 

WinfriedM

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Was machst Du denn so?

Ich hab einen Freund, der schon einige Hobby-CNC-Maschinen gebaut hat. Ich hatte mich dann auch immer mal wieder um die Elektronik gekümmert und ihm was zurechtgebastelt. Und mich darum gekümmert, EMC als Steuersoftware ans Laufen zu bekommen. Durch die Zusammenarbeit hat er mich mit dem Thema infiziert und irgendwann werde ich mir auch mal eine kleine Maschine zulegen. Bisher war dazu aber nie genügend Zeit für da. Maschinen aus Holz find ich immer wieder spannend, weil man da vieles mit einfachen Mitteln selber bauen kann.
 

gleiter

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Zum Randthema Seife möchte ich anmerken dass ich nichts Besseres kenne.

Sei es zum gleiten-Machen von Schubladen oder Oberfräsen oder der HKS auf der Führungsschiene - bis hin zum Einzug des Dicktenhobels wo es zwar "Supergleit" gäbe, dieses aber weit unterlegen ist.

Ein paar Stücke Seife liegen immer griffbereit. Ein, zwei Züge über den Schuh der OF, der HKS oder der Schablone, oder, oder... - schon "flutscht" die Maschine.

Vorteil zudem dass da nichts verharzt oder klebrig oder schwergängig wird, wenn's nimmer so leicht geht - ein paar Striche mit der Seife, fertig.

Schrauben in Holz + Seife ist ja wohl hinlänglich bekannt...

Gruß, André.
 

gun

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Ich hab einen Freund, der schon einige Hobby-CNC-Maschinen gebaut hat. Ich hatte mich dann auch immer mal wieder um die Elektronik gekümmert und ihm was zurechtgebastelt. Und mich darum gekümmert, EMC als Steuersoftware ans Laufen zu bekommen. Durch die Zusammenarbeit hat er mich mit dem Thema infiziert und irgendwann werde ich mir auch mal eine kleine Maschine zulegen. Bisher war dazu aber nie genügend Zeit für da. Maschinen aus Holz find ich immer wieder spannend, weil man da vieles mit einfachen Mitteln selber bauen kann.

Habe mich für die Ardunio Lösung entschieden, dass ist eine kleine, vielseitige Plattform. darauf kommt dann ein Ramps board und bis zu 5 Motorsteuerkarten.
Den gcode erzeugt man mit skeinforge aus *.stl Dateien, und dann noch die firmware, da nehme ich wohl "Sprinter". Es gibt da eine Menge an Möglichkeiten, aber mit der hier komme ich gut klar.
Da es auch noch ein SD-Karten Modul gibt, kann man den gcode auf die Karte laden und den Laptop wieder abstöpseln.
Zeit ist bei mir auch immer ein Problem, und die Hitze macht träge, aber hier laufen die Uhren eh anders.

Gruß Günter
 

gun

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Zum Randthema Seife möchte ich anmerken dass ich nichts Besseres kenne.

Sei es zum gleiten-Machen von Schubladen oder Oberfräsen oder der HKS auf der Führungsschiene - bis hin zum Einzug des Dicktenhobels wo es zwar "Supergleit" gäbe, dieses aber weit unterlegen ist.

Ein paar Stücke Seife liegen immer griffbereit. Ein, zwei Züge über den Schuh der OF, der HKS oder der Schablone, oder, oder... - schon "flutscht" die Maschine.

Vorteil zudem dass da nichts verharzt oder klebrig oder schwergängig wird, wenn's nimmer so leicht geht - ein paar Striche mit der Seife, fertig.

Schrauben in Holz + Seife ist ja wohl hinlänglich bekannt...

Gruß, André.

Hallo André,

ich glaube auch, dass da nur noch marginal Verbesserung möglich ist. Ich habs aber glatt vergessen, mit der Seife, also nochmal Danke für den Hinweis.
Ich hab noch zwei ander Tips bekommen, mit Speckschwarte und fettigem Spaltleder, aber da habe ich dann doch Bedenken...:emoji_grin:

Gruß Günter
 
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