Kann ich den Tisch retten?

sonneundmeer63

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Hallo zusammen,

ich habe auf dem Sperrmüll einen Linoleumtisch mit Schublade gefunden. Das Linoleum habe ich entfernt, es war kaputt, unterhalb war Leinenstruktur,darunter befindet sich eine Art Gewebe.
Ich habe den Tisch ausgemessen und eine Glasplatte bestellt um sie einzulegen. Leider wusste ich nicht, das der Tisch verzogen ist. Nun habe ich versucht, die umlaufenden Leisten passend abzuschleifen, um die Platte einlegen zu können.

Das Resultat ist vernichtend ausgefallen...Nachdenken wäre wohl besser gewesen.:eek:

Die Schublade ist abgeschliffen , die Maserung sind dicke rötliche Jahresringe, das Holz riecht angenehm.

Habt ihr eine Idee? Komplett neue Platte? Welches Holz? Den Tisch ganz abschleifen, oder weiss lackieren?

das Fundstück findet ihr hier:http://up.picr.de/6024883.jpg



Wenn ihr den Hauch einer Idee habt, antwortet bitte.Freue mich auf eure Antworten.
lg Sylvia
 

FRoth5505

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Hallo,

warum nicht? Ich würde jedoch nicht unbedingt schleifen, sondern zunächst versuchen den Lack mit einer Ziehklinge abzuziehen.

Grüße Frank
 

sonneundmeer63

ww-pappel
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Danke für eure Antworten. Mit Linoleum kann ich mich nicht wirklich anfreunden.
Ich finde die Idee mit der Glasplatte deswegen gut, damit ich nach Lust und Laune, die Tischoberfläche gestalten kann.

Dann werde ich jetzt tätig werden und den Lack vorsichtig entfernen.

Wenn fertig mache ich ein Foto,

lg Sylvia
 

Mitglied 30872

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Hallo Sylvia,
ist ja alles Geschmackssache und das Möbel bietet ja einige Möglichkeiten.
ICH WÜRDE:
Den Lack runter machen. Da findest Du im Forum mit der Suchfunktion sicher ein paar Hinweise. Ziehklinge, Schleifen, Abbeizen. Hat alles Vor- und Nachteile und bringt immer Sauerei mit sich. Aber: der Lack muss runter. Zum Schluss fein abschleifen, bis 240er. Zwischendurch mal mit Wasser nass machen, damit sich die Holzfasern aufstellen und nach dem Trocknen nochmal abschleifen. Abschließend ölen (Suchfunktion!).
Zur Platte:
Die aktuelle Platte erscheint mir für den Tisch zu klein. Das bringt den Vorteil, die Platte einfach drauf zu lassen, da sie sicherlich sehr gut mit der Zarge verbunden ist. In einigen Baumärkten (ja, da, wirklich) gibt es fertige Tischplatten, bspw. aus Fichte-Leimholz. Ich nehme an, dass Tischbeine und Zarge ebenfalls aus Fichte sind. Da müsste man dann mal nach den vorrätigen Plattengrößen schauen. Wenn's die nicht geben sollte, mal beim freundlichen Tischler von nebenan fragen, ob er sowas baut. Kostet dann nicht die Welt. Die Plattengröße und -stärke sollte jedenfalls mit dem Unterbau harmonieren (Geschmackssache!).
Zur Befestigung:
Die Tischplatte, sofern Massivholz wie oben beschrieben, hat die Angewohnheit, quer zur Faserrichtung zu quellen bzw. zu schwinden, d.h. die Platte muss so befestigt werden, dass diese Bewegung nicht behindert wird. Das erreichst Du dadurch, dass Du bspw. in die vorhandene Platte innerhalb der Zarge Langlöcher von ca. 2 cm Länge anbringst, die neue Platte zentriert auf die alte legst und von unten durch die Langlöcher mit der alten Platte verschraubst, mit Unterlegscheibe. Die Langlöcher also bitte quer zur Faserrichtung, damit die Platte arbeiten kann. Die Langlöcher dienen somit als "Rutschführung". Und die Schrauben bitte nicht zu lang. Die sollen ja nicht durch die Platte kommen.
Vorher die Platte ebenfalls fein schleifen und ölen.
Das wäre meine Variante.
Und da kannst Du dann natürlich eine Glasplatte drauf legen. Die Du jetzt schon hast, ist aber wohl zu klein.
 

sonneundmeer63

ww-pappel
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Hallo Stefan,

bitte erkläre mir, warum ein Platte quillt, ohne mit Wasser in Berührung zu kommen?

Wie geht das mit den Zargen und den Langlöchern?.

Kannst du eine Zeichnung anfertigen?

Da ich kein Profi bin,verstehe ich das nicht
lg Sylvia
 

Mitglied 30872

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Hallo Sylvia,
Herr/Frau Unregistriert hat das mit Quellen und Schwinden schon kurz angeschnitten. Die Luftfeuchte wechselt ständig. Das Holz nimmt die Feuchtigkeit auf und sein Volumen nimmt damit zu. Das ist nicht viel, im "wenige-Prozent-Bereich", aber ein Tisch, der eigentlich 100cm lang ist und durch Feuchtigkeitsaufnahme 1% länger wird, ist dann eben 101 cm lang. Das kann bei einer starren Befestigung der Platte schon zu Problemen führen. Möglicherweise beult's dann irgendwo. Genauso kann es problematisch werden, wenn der Tisch auf einmal nur noch 99cm lang ist. Die Platte könnte reißen. Desterwegen muss die Platte beweglich befestigt werden. Im angehängten Bild von einem alten Tisch, den ich von unten fotografiert habe, habe ich mal versucht, die Art der Befestigung darzustellen. Die schwarzen Streifen stellen die Langlöcher dar, die roten Punkte die Schrauben mit Unterlegscheibe. Ich hoffe, es wird jetzt deutlich.
Ganz nebenbei bemerkt, ist die Platte auf dem Bild ebenfalls so befestigt, dass sie arbeiten kann. An die Platte sind Holzklötze geschraubt, die mit einem Überstand in einer Nut in der Zarge eingesteckt sind. Die Klötze können sich in der Nut nach links und rechts frei bewegen.
Bei weiteren Fragen bitte weiter fragen. Und bitte Fotos, wenn fertig.

Da fällt mir grade ein: falls die Platte an Deinem Tisch ebenfalls so befestigt sein sollte, wie auf dem Foto zu sehen, dann kannst Du sie natürlich einfach runter nehmen und eine neue ebenso befestigen. Das wäre natürlich die naheliegenste Methode.
 

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sonneundmeer63

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Danke,

für die ausführliche und verständliche Antwort.
Jetzt verstehe ich, gut erklärtes Fachwissen und Fotos..was will frau mehr..

Auf, an die Arbeit.

lg Sylvia
 

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Also ich hoffe, Du erlebst keine böse Überraschung beim Abbeizen. Oftmals wurden diese Tische aus verschiedenen Hölzern konstruiert und abschließend farbig übermalt (beispielsweise sind oft die Beine aus Hartholz wie Buche oder Eiche hergestellt und die Zargen einschließlich Schublade aus Weichholz, z.B. Pinie). Was da bei Dir gut riecht ist vermutlich das Baumharz.

Sofern Du den Tisch in "Natur- Optik" behalten möchtest, könnten die verschiedenen Holzarten störend wirken, aber das ist natürlich auch Geschmacksache. Zum farblichen Angleichen gäb es natürlich auch x Möglichkeiten (siehe andere Artikel zur Oberflächenbehandlung im Forum).

Sofern Du auf den "shabby"- Stil stehst, könnte ich es mir auch nett vorstellen, die Idee mit dem Glas beizubehalten, den Tisch weiß zu lassen und unter die Glasscheibe einen dekorativen Stoff (oder auch Tapete; darf man sich im Baumarkt in der Malabteilung zum "Testen" abreißen...) zu legen. Dann müsstest Du Dich nicht mit den Geweberesten herumplagen.

Allerdings müsstest Du die Glasplatte dann wohl nochmal beim Glaser passend schneiden lassen.
Von ein wenig "Luft" zwischen Glasplatte und Leiste würde ich mich nicht stören lassen; zumindest sofern Du ihn nicht gerade selber als Küchentisch nutzen willst (wegen der Krümel und so...)

Bin gespannt auf die Fotos!

Floretta
 

sonneundmeer63

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Hallo Floretta


danke für den Tip, habe ein Bein abgeschliffen und es ist Buche zum Vorschein gekommen.

Die Glasplatte passt doch...das eine Tischbein war nicht gerade:mad: und ich bin nicht darauf gekommen das zu kontrollieren.

Laie halt.:emoji_grin:

Den Tisch werde ich weiss lakieren, ich habe schon eine Kommode in Buche natur "gerettet" und die Platte, oben,weiss lackiert, das passt dann gut zusammen.

lg Sylvia
 
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