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weissbuche

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Bei mir auch 49 Jahre und 2 Monate. Die mir eigentlich noch zusätzlich aufgebrummten 9 Monate habe ich mir geschenkt. Kostet mich zwar rund 100 € Pro Monat, hat aber u.a. verhindert, daß ich den ganzen Coronakram mitmachen mußte. Außerdem war das 1970 anders vereinbart worden. Damals hieß das, man arbeitet bis 65. Ich für meinen Teil habe mich an diese Vereinbarung gehalten.
 

Schreinersein

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Außerdem war das 1970 anders vereinbart worden. Damals hieß das, man arbeitet bis 65. Ich für meinen Teil habe mich an diese Vereinbarung gehalten.
Da wäre ich mir nicht so sicher! Du müsstest wahrscheinlich schnell Ableben! Die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer lag 1970 irgendwo um die 67-68 Jahre. Ich fürchte, daß Du das wahrscheinlich nicht berücksichtigt hast
https://www.destatis.de/DE/Themen/G...Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbetafel.html
 

weissbuche

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Statistik ist ja immer eine Beschreibung von Tatsachen und, in diesem Fall, von errechneten Erwartungen. Das beinhaltet also keine Verpflichtung diese Tatsachen oder Erwartungen einzuhalten. In die Statistiken zur Lebenserwartung fließen ja viele Faktoren ein. So hätten wir 1970 in DE ca. 21.000 Verkehrstote pro Jahr. Oder die in Deutschland immer rel. hohe Säuglingssterblichkeit, das drückt natürlich die Zahlen für die Statistik. In meiner Familie ist es Tradition, sich nicht an statistische Vorgaben zu halten. Uropa geboren 1863 ist 82 geworden, hätte aber nur ca. 36 werden dürfen, Opa 1893 geboren ist 76 geworden, hätte aber nur 38 werden dürfen und Vaddern ist 1926 geboren, 80 Jahre alt geworden obwohl er mit 52 hätte abtreten müssen. Alle 3 haben bis zum Tod Rente bezogen und sind für ihre Verstöße gegen die Statistik nie belangt worden.
 

Schreinersein

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Natürlich wollte ich nicht tatsächlich von Dir verlangen, der damaligen Statistik zu entsprechen, ich dachte aber es genügt der Hinweis auf die veränderte Lebenserwartung (natürlich auch noch andere Faktoren), die verdeutlichen sollte, daß das "Versprechen" nicht in Stein gemeißelt sein kann.
 

Seanathair

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Ich freue mich über meine Rente und weiß natürlich, dass meine Kinder und Enkel dafür aufkommen müssen, so wie ich für die Rente meiner Eltern.
Aber weitere Details führen mit Sicherheit in eine politisch-gesellschaftliche Diskussion.
Heute ist Weihnachten.
 

ChrisOL

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Das wiegt in falscher Sicherheit. Leider auch an Weihnachten. Einige Fakten.

Die Jahrgänge die jetzt in Rente gehen sind ca 1,4 Mio Personen. Die jüngeren knapp vor Volljährig sind nur noch grob die Hälfte.

Dann werden wir zum Glück tatsächlich älter als vor einigen Jahrzehnten. Die Rentenbezugsdauer steigt von 1960: 10 Jahre, 1990: 14 Jahre, auf jetzt glückliche > 20 Jahre

Wir schleusen fast jeden zweiten durch das Abi ins Studium. Wir fangen damit später an einzuzahlen.

Hundert Arbeitnehmer die jetzt in Rente sind mussten im Arbeitsleben im Durchschnitt 35 Renter versorgen.
Aktuell stehen 100 Beitragszahler für ca 60 Renter ein und in zehn Jahren wird das auf 70 steigen.

Wir schieben jeden dritten € aus dem Bundeshaushalt in die Rente. Tendenz steigend.

Da müssen wir alle als Gesellschaft ehrlich sein, länger arbeiten, höhere Beiträge, und ggf. weniger starke Rentensteigerung. Und dann muss das System grundsätzlich auf neue Säulen gestützt werden.

Das hat auch nichts mit Arm vs Reich zu tun, oder zu wenig Kinder oder falscher Politik. Das lenkt nur vom Kern ab und verschiebt das Thema von einer möglichen Lösung zur Schuldfrage.

Ich will nicht politisieren sondern Bewusstsein schaffen das Reformen notwendig und für alle eine Herausforderung sein müssen.
 

Seanathair

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das System grundsätzlich auf neue Säulen gestützt werden.
Die es nicht gibt. Das Blümelein hat es mal ganz treffend formuliert. Jedes Rentensystem beruht auf "Jung" trägt "Alt". Egal ob unser Rentensystem, Versicherung oder Aktien. Mit dem Unterschied, dass bei diversen Systemen (Aktien, Versicherung...) Kosten und Risiken ungleich höher sind und zu Lasten der Rentner gegen.
 
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isso

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Ganz sicher lässt sich das Thema nicht ohne weitreichenden Sicht auf andere politische Themen diskutieren.

@ChrisOL Beitrag kann ich in sehr vielen zustimmen. Trotzdem juckt es mich sehr sehr stark in den Fingern zu wiedersprechen.

Aber ich bin heute mal "groß", freue ich mich doch stark über den gestrigen, statistisch katastrophalen, Abend mit 2 Generationen Rentnern, die sich in unserem Haushalt haben bewirten lassen.

Ich gönne es jedem, wild drauf dafür gerade zu stehen bin ich aber sicher nicht!
 

mj5

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@Seanathair , na denn mal viel Spass im neuen Lebensabschnitt!

Die Jahrgänge die jetzt in Rente gehen sind ca 1,4 Mio Personen. Die jüngeren knapp vor Volljährig sind nur noch grob die Hälfte.
Obwohl ich damals in Mathe eher schwach war, genau diese Entwicklung war mir im zarten Alter von 18 Jahren schon klar.
Und meine Erwartungen sind entsprechend meiner Beitragsleistung ziemlich gering. Es wundert mich das dieses System immer noch irgendwie "am Leben" ist. Deshalb muessen all die juengeren Leute fuer mich Boomer eher wenig in den Topf tun. :emoji_innocent:
 

yoghurt

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Also ganz altmodisch selber für die Unterstützung im Alter vorgesorgt, hoffen wir es funktioniert wenn es soweit ist.

Na ja, das war nicht das Ziel! Ich denke nicht, dass meine Kinder mir etwas schuldig sind. Aber klar hoffe ich darauf als alter Mensch irgendwie geborgen im Kreis einer großen Familie zu leben. Dafür gibt es aber keine Garantie und keinen Anspruch darauf. Im eigenen Freundeskreis gibt es genug Beispiele wo Menschen meiner Generation aus den unterschiedlichsten Gründen mehrere Flugstunden zwischen sich und die Eltern gebracht haben.

Gut, bis zur Rente sind es noch 17-20 Jahre. Zu früh um darüber nachzudenken.

@Seanathair:
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Unruhestand! Viel Zeit und Freude an den hier nur implizit erwähnten Enkelkindern und ich wünsche Dir dass Du immer mehr Projekte als Zeit hast! Ich habe ja nur einen kleinen Eindruck von Dir gewinnen können aber ich bin sicher dass Dir so schnell nicht langweilig wird!
 

predatorklein

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Ich will nicht politisieren sondern Bewusstsein schaffen das Reformen notwendig und für alle eine Herausforderung sein müssen.
Moin

Wird auch kommen , das ist sicherer als das Amen in der Kirche .
Will nur keiner so genau wissen , mit solchen Themen schafft man sich nämlich keine Freunde .

In unserem Kreis sind auch 3 Frührentner dabei , mit 60 in den Vorruhestand .
Alle 3 sind froh , dass die :emoji_poop: endlich vorbei ist .

Bis dann bei der netten Gesprächsrunde jemand meinte , dass die Geschichte eben mitnichten vorbei ist .
Bei einer statistischen Lebenserwartung von 83 Jahren bei Männern muss es jetzt nämlich die nächsten 20 Jahre mit der Rente klappen .

Wer das aber glaubt , der möge auch einen Betrieb aufmachen in der Hoffnung , dass nachts die Heinzelmännchen kommen und seine Arbeit machen :emoji_grin:
Wird schon klappen :emoji_wink:

Gruß
 
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