Neues Zeug muss her - Frage zu Lochbeiteln

Holzbreitkeil

ww-pappel
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Hab nicht alles verfolgt aber mit Lochbeiteln wird schräg von Mitte Loch bis nach aussen zur ganzen Lochlänge hin abgestemmt. Es wird nicht schichtweise die ganze Lochfläche immer tiefer ausgehoben.
Das verstehe ich irgendwie nicht bzw. stelle ich mir das sehr umständlich vor. Man müßte doch wohl das Zapfenloch immer wieder grob
vorstechen? Und dass bei einem Zapfenloch im Fachwerk von 40mm x 120mm und Klingenbreite von maximal 16mm.
 

weissbuche

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In einer Kalkulationsvorgabe von 1952 ist als Zeitrichtwert für das Stemmen von Zapfenlöchern in Eiche 5 Stück pro Stunde angegeben. Handarbeit, ohne Vorbohren. Da es sich um die Kalkulation einer Fachwerkwand handelt, gehe ich auch mal von 40x120x70 mm aus. Das ist mit einem Werkzeug von 16 mm Breite kaum zu machen. Ich kenne Lochbeitel auch nur bei den Tischlern.
 

Fastdarkness

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In einer Kalkulationsvorgabe von 1952 ist als Zeitrichtwert für das Stemmen von Zapfenlöchern in Eiche 5 Stück pro Stunde angegeben. Handarbeit, ohne Vorbohren. Da es sich um die Kalkulation einer Fachwerkwand handelt, gehe ich auch mal von 40x120x70 mm aus. Das ist mit einem Werkzeug von 16 mm Breite kaum zu machen. Ich kenne Lochbeitel auch nur bei den Tischlern.
Ich stoppe morgen mal.
70x24x50
Denke ich liege in dem um 20min.
Ungelernter :emoji_grin:
 

flüsterholz

ww-robinie
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Das verstehe ich irgendwie nicht bzw. stelle ich mir das sehr umständlich vor. Man müßte doch wohl das Zapfenloch immer wieder grob
vorstechen? Und dass bei einem Zapfenloch im Fachwerk von 40mm x 120mm und Klingenbreite von maximal 16mm.
Wie das der Zimmerer genau macht, weiß ich nicht. Weiter oben hatte ich ja auch schon beschrieben, dass ich bei breiteren Schlitzen vorbohre. Bei schmaleren Schlitzen, zu denen ich die passenden Lochbeitel besitze, gehe ich genauso vor, wie @brubu es beschrieben hat, von der Mitte nach außen. Abgestochen wird zum Schluss quer zur Faser. Hier lass ich bis zum endgültigen Mass aber erst ein wenig Material stehen. Da kann man dann doch mal ein wenig hebeln, ohne gleich die Kante zu versauen. Längs zur Faser reiße ich nur anfangs etwas an. Der Schlitz wird dann komplett ausgehoben, ohne nochmal längs zur Faser abzustechen. Das geht mit Lochbeiteln sehr gut.
 

Fastdarkness

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In einer Kalkulationsvorgabe von 1952 ist als Zeitrichtwert für das Stemmen von Zapfenlöchern in Eiche 5 Stück pro Stunde angegeben. Handarbeit, ohne Vorbohren. Da es sich um die Kalkulation einer Fachwerkwand handelt, gehe ich auch mal von 40x120x70 mm aus. Das ist mit einem Werkzeug von 16 mm Breite kaum zu machen. Ich kenne Lochbeitel auch nur bei den Tischlern.
Gut das ich das als Hobby habe und nicht gewerblich mache. Zapfenloch von 70x28x50 gestoppt.
Ohne Vorbohren, 1. Loch 38', 2. Loch 34':emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

Holzbreitkeil

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Wie das der Zimmerer genau macht, weiß ich nicht. Weiter oben hatte ich ja auch schon beschrieben, dass ich bei breiteren Schlitzen vorbohre. Bei schmaleren Schlitzen, zu denen ich die passenden Lochbeitel besitze, gehe ich genauso vor, wie @brubu es beschrieben hat, von der Mitte nach außen. Abgestochen wird zum Schluss quer zur Faser. Hier lass ich bis zum endgültigen Mass aber erst ein wenig Material stehen. Da kann man dann doch mal ein wenig hebeln, ohne gleich die Kante zu versauen. Längs zur Faser reiße ich nur anfangs etwas an. Der Schlitz wird dann komplett ausgehoben, ohne nochmal längs zur Faser abzustechen. Das geht mit Lochbeiteln sehr gut.
nur ganz kurz

1, Wie der Zimmerer das früher genau gemacht hat weiß ich auch nicht. Bei brubu"s Beitrag hatte ich die Methode des carving carpenters auf seinem YouTube Kanal - Zapfenlöcher anzeichnen und ausarbeiten vor Augen.
2. von den geringen Breiten der üblichen Lochbeitel zu schließen es handele sich wohl um Schreiner oder Wagner Werkzeug halte ich für zu kurz gegriffen. siehe dazu auch Marcel Teugels Building a timber frame cabin - hand tools only au YouTube
3. Dictum hat von Henry Taylor starke Beitel mit Klingen ohne Seitenfase im Programm die als lochbeitel für Zimmerer und Schreiner bezeichnet
sind. Der niederländische internet shop baptist führt ähnliche Eisen der Firma Sorby.
4. im niederländischen heißen diese meißelhacken oder hakbeitel. ich finde von der Bezeichnung kann man sehr gut auf die verwendung der werkzeuge schließen. Der Gebrauch ähnelt in gewisser weise der Herstellung eines Fällkerbes mit der Axt.
Die Lochbeitel vom Typ Kirschen, MHG und Narex werden als Schietbeitel bezeichnet. Das deutet darauf hin, dass sie vor allem dann Anwendung
finden, wenn schwierige Verhältnisse vorliegen wie etwa Astlöcher, abgesetzte zapfen oder ungünstige Maserungsverläufe vorliegen. auch wird bei einem schmaleren Eisen auch geringerer kraftaufwand nötig sein.
5. Ich würde immer vorbohren. Stemmen ist schon schwer. Insbesondere dann, wenn an schon eingebauten Balken gestemmt werden muß und dann noch teilweise über Kopf gearbeitet werden muß.
 

brubu

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3. Dictum hat von Henry Taylor starke Beitel mit Klingen ohne Seitenfase im Programm die als lochbeitel für Zimmerer und Schreiner bezeichnet
sind. Der niederländische internet shop baptist führt ähnliche Eisen der Firma Sorby.
Das sind bei uns die normalen Stemmeisen, die leichtere Ausführung mit der Seitenfase sind die Stechbeitel. Die Stemmeisen werden aber kaum für Stemmarbeiten gebraucht, eher für allen Murks der Stechbeitel verbiegen würde inkl. Spitzarbeiten in Grundputz und Gips.
 

Holzbreitkeil

ww-pappel
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Das sind bei uns die normalen Stemmeisen, die leichtere Ausführung mit der Seitenfase sind die Stechbeitel. Die Stemmeisen werden aber kaum für Stemmarbeiten gebraucht, eher für allen Murks der Stechbeitel verbiegen würde inkl. Spitzarbeiten in Grundputz und Gips.
Das sind bei uns die normalen Stemmeisen, die leichtere Ausführung mit der Seitenfase sind die Stechbeitel. Die Stemmeisen werden aber kaum für Stemmarbeiten gebraucht, eher für allen Murks der Stechbeitel verbiegen würde inkl. Spitzarbeiten in Grundputz und Gips.
Ich weiß nicht was du damit sagen willst. Ich habe den Begriff Beitel als Oberbegriff gewählt- Mir ist der Unterschied von Beitel und Stemmeisen
wohl bekannt. Die grossen schweren Eisen von Henry Taylor sind u Beginn der Fase ca, 5mm stark und a, Klingenende 12mm. Damit wird gestemmt in großformatigen Balken. heißen dort timber framing chisel. Vom Querschnitt könnte man sie aber mit Lochbeiteln vergleichen, nur breiter und nicht so hoch. jedoch ebenalls ohne Seitenfase,
Auch die von dictum als Lochbeitel für Schreiner bezeicheten Werkzeuge von Taylor (ebenso wie die von Sorby) haben keine Seitenfasen. Sind somit fast ausschließlich zur Lochherstellung gebraucht. Die gewaltigen Zimmermannseisen von Kirschen und MHG haben Seitenfasen und sind somit auch für andere Arbeiten etwas besser zu gebrauchen.
 
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pedder

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Bezeichnungen von Herstellern oder Händlern können etwas über den Gegenstand aussagen, müssen aber nicht. Davon würde ich mich als erstes lösen.

Beispiel gefällig? gern: https://www.dictum.com/dictum-schlichthobel-nr.-4-sk4-eisen/703331
Das ist ein Putzhobel. Oder ein Doppelhobel. Aber sicher k(unter den oben genannten Vorbehaltenm die international sind) ein Schlichthobel.
Fehlübersetzungen sind dan der Tagesordnung.

Ob jemand seine Eisen Stecheisen oder Stechbeitel nennt, ist völlig wahllos.

Im Englischen gibtes (unter den oben genannten internationalen Vorbehalten) "firmer chisel", also stärkere Eisen ohne oder mit kleiner Seitenfase.
Letzen Endes ersetzt Übung und Schärfe in einer Holzwerkstatt viel neues Werkzeug.
 
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