Wie das der Zimmerer genau macht, weiß ich nicht. Weiter oben hatte ich ja auch schon beschrieben, dass ich bei breiteren Schlitzen vorbohre. Bei schmaleren Schlitzen, zu denen ich die passenden Lochbeitel besitze, gehe ich genauso vor, wie
@brubu es beschrieben hat, von der Mitte nach außen. Abgestochen wird zum Schluss quer zur Faser. Hier lass ich bis zum endgültigen Mass aber erst ein wenig Material stehen. Da kann man dann doch mal ein wenig hebeln, ohne gleich die Kante zu versauen. Längs zur Faser reiße ich nur anfangs etwas an. Der Schlitz wird dann komplett ausgehoben, ohne nochmal längs zur Faser abzustechen. Das geht mit Lochbeiteln sehr gut.
nur ganz kurz
1, Wie der Zimmerer das früher genau gemacht hat weiß ich auch nicht. Bei brubu"s Beitrag hatte ich die Methode des carving carpenters auf seinem YouTube Kanal - Zapfenlöcher anzeichnen und ausarbeiten vor Augen.
2. von den geringen Breiten der üblichen Lochbeitel zu schließen es handele sich wohl um Schreiner oder Wagner Werkzeug halte ich für zu kurz gegriffen. siehe dazu auch Marcel Teugels Building a timber frame cabin - hand tools only au YouTube
3. Dictum hat von Henry Taylor starke Beitel mit Klingen ohne Seitenfase im Programm die als lochbeitel für Zimmerer und Schreiner bezeichnet
sind. Der niederländische internet shop baptist führt ähnliche Eisen der Firma Sorby.
4. im niederländischen heißen diese meißelhacken oder hakbeitel. ich finde von der Bezeichnung kann man sehr gut auf die verwendung der werkzeuge schließen. Der Gebrauch ähnelt in gewisser weise der Herstellung eines Fällkerbes mit der Axt.
Die Lochbeitel vom Typ Kirschen, MHG und Narex werden als Schietbeitel bezeichnet. Das deutet darauf hin, dass sie vor allem dann Anwendung
finden, wenn schwierige Verhältnisse vorliegen wie etwa Astlöcher, abgesetzte zapfen oder ungünstige Maserungsverläufe vorliegen. auch wird bei einem schmaleren Eisen auch geringerer kraftaufwand nötig sein.
5. Ich würde immer vorbohren. Stemmen ist schon schwer. Insbesondere dann, wenn an schon eingebauten Balken gestemmt werden muß und dann noch teilweise über Kopf gearbeitet werden muß.