Bohren mit Forstnerbohrer reißt aus

Tobbe.

ww-pappel
Registriert
9. Oktober 2025
Beiträge
6
Ort
Sachsen
Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und möchte mich gern mit einer Frage zum Bohren mit Forstnerbohrern an euch wenden.

Für ein Projekt habe ich mehrere Löcher (20 mm) in MPX-Platten gebohrt. Leider musste ich feststellen, dass das Deckfurnier auf der Gegenseite der Bohrung häufig aussreist, wie auf den Bildern zu sehen ist. Zudem ist mir aufgefallen, dass nach dem Bohren häufig ein Furnierchip (siehe Bild 3) am Bohrer entsteht.

Ich hab einen Bormax 2.0 verwendet und mit ca. 600-700 U/min in einer Ständerbohrmaschine (siehe Bild 4) gebohrt. Um ein Ausreisen zu minimieren, habe ich auch mit einem Opferholz gearbeitet, konnte es aber aufgrund von Platzmangel nicht so recht an die MPX-Platte anklemmen.

Was habe ich falsch gemacht und wie kann ich die Ausrisse besser vermeiden?

Meine Idee, die Ausrisse zu kaschieren, wäre, aus einem 40 mm-Rundholz die Mitte auszubohren und dann als Ringe darüber zu setzen.

Vielen Dank im Vorraus für eure Hilfe!
 

Anhänge

  • 20251008_214045.jpg
    20251008_214045.jpg
    87,7 KB · Aufrufe: 84
  • 20251009_075019.jpg
    20251009_075019.jpg
    138,2 KB · Aufrufe: 72
  • 20251009_074947.jpg
    20251009_074947.jpg
    159,7 KB · Aufrufe: 83
  • 20251009_075025.jpg
    20251009_075025.jpg
    183,8 KB · Aufrufe: 82

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.940
Ort
am hessischen Main & Köln
........ welche Sorte Forstner?
Die Scheibe am Ende der Bohrungen entsteht durch die Vorteile jeden Vorschneider.

Wie sehen die Austritte in anderen Materialien aus?
Manchmal sind die Verleimungen bei MPX leicht verhungert
oder die Einlegezeit war zu lang.
Mal einen Test mit der anderen Fläche nach oben durchführen.
Kurz vor durch den Druck reduzieren.
Der Bohrer scheint auch nicht 100%-tig zum Werkstück zu stehen,
da Ausrisse nur auf einer Seite entstehen.
 

Schichtleiter

ww-ahorn
Registriert
22. Dezember 2015
Beiträge
126
Wenn es an der Unterseite ausreißt, kannst du versuchen erst so tief zu bohren, dass die Zentrierspitze gerade so auf der Gegenseite herausschaut. Dann die Platte herumgedreht und das Loch von der Zentrierspitze genutzt und fertig gebohrt.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
10.724
Ort
Ebstorf
Hallo,

von einer Seite fast durchbohren, bis die Bohrerspitze gerade so durchkommt, dann den Rest von der Gegenseite bohren.
700U/min sind für eine 20er Bohrung zu wenig, also Drehzahl erhöhen.

Gruß Ingo
 

Spyderco

ww-robinie
Registriert
27. April 2013
Beiträge
690
Ort
Augsburg
Hallo Tobbe,

zum Thema Schnittgeschwindigkeit:

https://richtig-bohren.net/welche-drehzahl-beim-bohren-mit-forstnerbohrer

Es kommt auch auf den Vorschub an, also wie schnell du den Forstnerbohrer durch das Material "drückst"
Also Schnittgeschwindigkeit checken, Vorschub ausprobieren, mal etwas langsamer und immer wieder mal mit dem Bohrer aus dem Material raus, damit die Späne weg können.
Der Chip entsteht eigentlich immer, weil der Bohrer am Rand zu schneiden beginnt.

MfG
Zoltan
 

NOFX

ww-robinie
Registriert
22. Mai 2020
Beiträge
1.030
Ort
Brühl
Ich vermute mal, dass die Umfangsschneiden mit Ihrer Sägenform recht aggressiv sind und daher stärker reißen, als bei anderen Forstnerbohrern. Gerade auf der Unterseite, wo man dank Standbohrmaschine, auch mit relativ viel Druck unterwegs ist, kann da schon was ausreißen.

Ich würde kurz vorm Durchbohren mal umdrehen und von unten den Rest bohren. Oben kann evtl. "Anritzen" mit wenig Druck oder sogar rückwärts helfen.
 

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
3.677
Ort
Maintal
Ich bohre zunächst ein 3mm Loch durch das Material. Dann eine Hälfte von der einen und die andere Hälfte von der anderen Seite. Den Punkt genau zu treffen wann nur die Spitze des Forstner rausschaut ist mir zu umständlich, weil in meiner TB doch etwas viel Spiel überall ist und das meistens schief geht:emoji_slight_smile:
 

Tobbe.

ww-pappel
Registriert
9. Oktober 2025
Beiträge
6
Ort
Sachsen
Danke für die vielen Hinweise und Antworten! :emoji_slight_smile:
Ich werd es mal versuchen nicht ganz durchzubohren und den Rest von der Gegenseite zu bohren.
 

Tobbe.

ww-pappel
Registriert
9. Oktober 2025
Beiträge
6
Ort
Sachsen
........ welche Sorte Forstner?
Die Scheibe am Ende der Bohrungen entsteht durch die Vorteile jeden Vorschneider.

Wie sehen die Austritte in anderen Materialien aus?
Manchmal sind die Verleimungen bei MPX leicht verhungert
oder die Einlegezeit war zu lang.
Mal einen Test mit der anderen Fläche nach oben durchführen.
Kurz vor durch den Druck reduzieren.
Der Bohrer scheint auch nicht 100%-tig zum Werkstück zu stehen,
da Ausrisse nur auf einer Seite entstehen.
Der Bohrer ist ein Famag Bormax 2.0 WS.

Ich hab auch eine Bohrung in einem Reststück Eiche versucht und da sind auch Ausrisse aufgetreten. Ich hab auch durch zwei verschiedene MPX-Platten gebohrt und bei beiden ist das aufgetreten. Dass das Werkstück nicht 100% senkrecht zum Holz steht, mag ich nicht ausschließen. Die Ausrichtung der Bohrplatte ist nicht ganz so einfach, da sie kippbar ist.
 

SchweißerSchnitzer

ww-robinie
Registriert
28. November 2022
Beiträge
1.751
Ort
Rheinland (Bonn)
Ich kann's zwar "physikalisch" nicht erklären, aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Unterlage/Opferholz besser einen Ticken weicher (oder zumindest nicht viel härter) als das Werkstück sein sollte. Bei sehr harten Unterlagen entsteht irgendwie schneller ein Spalt zwischen Unterlage und Werkstück.

Ich glaub, es wurde schon erwähnt: Kurz vorm Ende immer nochmal Bohrer hochnehmen, um Späene loszuwerden. Und die letzte Schicht mit nicht zu viel Druck bohrer, sonden die Sägezähne/Schneiden arbeiten lassen.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
10.724
Ort
Ebstorf
Hallo,

hier noch mal in Bildern.
Tiefenanschlag so einstellen, dass die Bohrerspitze geradeso durchkommt, die Umfangsschneiden aber nicht.

IMG_20251009_101006.jpg

Nun durchbohren bis zum Anschlag. Hier mit gut 1000U/min.


IMG_20251009_101124.jpg

Auf der Rückseite sieht man das kleine Loch der Spitze, welches nun zum Zentrieren des Bohrers dient.
IMG_20251009_101201.jpg

Von der Rückseite durchbohren.
Die Scheibe fällt ab.
Bohrungskanten einwandfrei.
IMG_20251009_101320.jpg


Gruß Ingo
 

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.906
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Ingos Prinzip funktioniert zwar, aber man muß immer gut aufpassen, dass man beim ersten Mal nicht durchkommt oder Höhenanschlag einstellen.

Ich bohre da meistens mit einem 2 oder 2,5 mm Bohrer einmal durch, dann habe ich auch hinten einen "Fangpunkt".
Dann einmal zur Mitte nach Gefühl und dann umdrehen.
 

WoodyAlan

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2016
Beiträge
6.446
Ort
Vilshofen
Ist der Bormax neu bzw hattest du die ausrisse von Anfang an? Ich hab da auch nen Satz und bekomm solche ausrisse in plattenmaterial nur wenn die vorschneider stumpf sind oder am Ende zu viel Druck drauf geht.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.710
Ort
Südniedersachsen
Zum „Treffen“ des kleinen Lochs: das Werkstück (zumindest zu Anfang) nicht festspannen. Dann zieht die Spitze des Forstnerbohrers das Werkstück in die richtige Position. Sanft eintauchen dabei.

Rainer
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
10.724
Ort
Ebstorf
Ingos Prinzip funktioniert zwar, aber man muß immer gut aufpassen, dass man beim ersten Mal nicht durchkommt oder Höhenanschlag einstellen.

Ich bohre da meistens mit einem 2 oder 2,5 mm Bohrer einmal durch, dann habe ich auch hinten einen "Fangpunkt".
Dann einmal zur Mitte nach Gefühl und dann umdrehen.

Hallo,

Was ist Höhenschlag beim Bohren?
Wie auf meinem ersten Bild zu sehen, wird der Tiefenanschlag ohne Werkstück auf der Unterlage eingestellt. Beim Bohren ist da nichts mit Aufpassen, bis der Anschlag stoppt und fertig.

Deine Methode habe ich auch schon gemacht, aber bei diesen kleinen Forstnerbohrern ist die Spitze so klein, dass sie bei ner 2,5mm Bohrung nicht mehr exakt angesetzt werden kann.

Gruß

Ingo
 

Kerstenk

ww-robinie
Registriert
27. Februar 2022
Beiträge
2.569
Ort
Greifenstein
Quelle: https://richtig-bohren.net/welche-drehzahl-beim-bohren-mit-forstnerbohrer

Ich gebe zu, das habe ich noch nie gemacht :emoji_flushed:
Man lernt nie aus :emoji_grin:
ich auch nicht in den rund 50 Jahren als Hölzerner. Löst auch nicht das Randproblem, sondern raubt nur dem Bohrer die Zentrierung.
Ein Forstnerbohrer ist, wie der Spiralbohrer mit Vorschneiden, kein wirklicher für Durchgangslöcher. Denn die Vorschneider, sind genaugenommen keine wirklichen Schneider, die Quetschen mehr. Daher auch die Ausrisse, da hilft nur eine fest aufgepresste Opferplatte.
Bei Spiralbohrer sind für Durchgangslöcher, 90° oder 60° angeschliffene, die bessere Wahl, da braucht es keine Opferplatte.
 

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.906
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Höhenschlag beim Bohren?
Wie auf meinem ersten Bild zu sehen, wird der Tiefenanschlag
ob Höhen- oder Tiefenanschlag ist nur eine Frage der Sichtweise :emoji_wink:

Aus dem Gedächtnis raus würde ich sagen dass bei meinem Satz von 15 bis 40 mm alle dieselbe Spitze haben.
Aber ja, 2,5 mm kann schon zu groß sein, dass muß er halt ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tobbe.

ww-pappel
Registriert
9. Oktober 2025
Beiträge
6
Ort
Sachsen
Ist der Bormax neu bzw hattest du die ausrisse von Anfang an?
Mein Bohrer war neu gekauft.

ich auch nicht in den rund 50 Jahren als Hölzerner. Löst auch nicht das Randproblem, sondern raubt nur dem Bohrer die Zentrierung.
Ein Forstnerbohrer ist, wie der Spiralbohrer mit Vorschneiden, kein wirklicher für Durchgangslöcher. Denn die Vorschneider, sind genaugenommen keine wirklichen Schneider, die Quetschen mehr. Daher auch die Ausrisse, da hilft nur eine fest aufgepresste Opferplatte.
Bei Spiralbohrer sind für Durchgangslöcher, 90° oder 60° angeschliffene, die bessere Wahl, da braucht es keine Opferplatte.
Danke für die Ausführung! Sprich ist es dann generell besser, für Bohrungen die durch gehen, Spiralbohrern zu arbeiten?

Grüße
Tobbe
 
Oben Unten