Werkraum/Atelier Arbeitstische - robuste Platte

Optio

ww-pappel
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Moin,
für ein Atelier möchte ich 3 Arbeitstische fertigen. Auf diesen wird Gips, Ton, etc. verarbeitet, die schweren Arbeiten auf Brettern über die Oberfläche gezogen, auch mal mit Wasser oder Leim gearbeitet...

Multiplex kam bei einer Vorgängervariante zum Einsatz, dies wurde durch das Drüberziehen zu sehr abgenutzt, der Kunde war damit nicht zufrieden.

Welche Arbeitsplatte empfehlt ihr für diesen Anwendungsfall? HPL beschichtete Platten scheinen mir bei entsprechenden Kratzern und der Feuchtigkeit zu anfällig, evtl als Vollkern-Variante? Oder was ganz anderes?

Format: ca. 1,60x1,80

Danke und Gruß
 

Ed-o-mat

ww-robinie
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Tamm
Vielleicht Siebdruckplatte? Ggfls. kann man die ja so gestalten, dass sie als dünnes Deckelement eingebracht ist. Dann kann man einfach nur das Deckelement tauschen, wenn's irgendwann zu abgeratzt ist.

Meine Persönliche Meinung: Ein Arbeitstisch ist nun mal ein Arbeitstisch und wird sich mit der Zeit abnutzen. "Leider" ist der Kunde König, wenns den Kunden also stört, ist es ein Problem...
 

Martin45

ww-robinie
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Siebdruckplatte halte ich für nicht so robust. Das bekommt z.B. im Anhänger super schnell Kratzer und dann kann dort auch das Wasser besser angreifen.
HPL oder Edelstahl. Edelstahl finde ich garnicht so schlecht, weil es gut zu reinigen ist (glatt, wasserunempfindlich) bei Gips, Ton etc. und auch das Wasser an sich aushält. Vielleicht wieder Multiplex und eine an den Seiten umgekantete dünne Edelstahlplatte, so dass diese nur "lose" aufliegt und je nach verarbeitetem Material auch heruntergenommen werden kann. So eine Platte in 160x180 (ggfs. zzgl. Kante) ist natürlich nicht so günstig. Da könnte man dann auch schon fast einfach die Multiplexplatte doppelt so oft wechseln.
 

willyy

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ich würde eine Siebdruckplatte aufschrauben, dann kann man die nach 1-2 Jahren einfach austauschen.
Die hält schon deutlich mehr aus als normales Multiplex.
Oberfläche kann man noch mit Hartwachs behandeln, dann geht auch Leim einfach zum entfernen.
 

Guido_CH

ww-eiche
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Ich weiß ja nicht, ob Du mit Kunde Deine Partnerin oder einen gewerblichen Kunden meinst :emoji_wink:
Falls Geld eher zweitrangig sein sollte, könntest Du vielleicht Richtung Küchenarbeitsplatte denken? Stein oder Keramik (beispielhaft, war einfach der erste Treffer: https://www.mylechner.de/produkte/arbeitsplatten/d/keramik/ ) fallen mir da ein...
Ich habe schnell mit einem Konfigurator herumgespielt: knapp 160cm Breite scheinen prinzipiell möglich zu sein. Eine (!) Platte in Deinen Maßen liegt dann wohl deutlich über 1000 EUR - wäre sicher eine Luxuslösung...

Wenn es mein Atelier wäre, würde ich wahrscheinlich Edelstahl nehmen. Ein Freund von mir hat eine Metallerwerkbank mit einer abgeranzten Platte aus Buche-Multiplex hergerichtet, indem er ein Edelstahlblech (ca. 3 mm, definitiv was Stabiles) hat an 3 Seiten abkanten lassen und die Ecken geschweißt hat. Dann an ein paar unauffälligen Stellen auf die Holzplatte geschraubt. Das ist jetzt seine "mobile Werkbank" (ok, mit Stapler-Hilfe) für leichte bis mittelschwere Metallarbeiten vor Ort. Das Ding kriegt nicht mal er klein :emoji_wink:
 

yoghurt

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Polypropylen Platten.
Gibt es womöglich auch am Stück.
Panzersperrholz gibt es auch noch.

Hallo,

Die Frage ist eigentlich, was man von der Platte erwartet? Küchenarbeitsplatten sollen ja möglichst viel wegstecken ohne zu verkratzen. Kratzt man aber mit roher Gewalt durch das HPL und ist Feuchtigkeit im Spiel fängt die Platte an aufzuquellen. Polypropylen gibt es in passender Größe. Das wird nicht splittern und nicht gammeln aber schnell verkratzt sein. Das sieht dann schneller schlecht aus als die Küchenarbeitsplatte, hält aber trotzdem länger. Vollkern hat eine sehr resistente Oberfläche und ist ebenfalls nicht empfindlich gegen Feuchtigkeit, dafür aber vermutlich deutlich teurer als die beiden bisher genannten Möglichkeiten. Noch teuerer wäre Granit, der vermutlich weder optisch noch sonstwie zu beeinträchtigen ist. Edelstahl ist natürlich auch sehr resistent, wird aber bald Kratzer in jeder Form zeigen. Panzersperrholz ist m. W. ebenfalls eine sehr teure Lösung und durchaus empfindlich gegenüber Kratzern.

Zum Spaß aus meinem beruflichen Alltag: Polycarbonat…. Unkaputtbar und sehr kratzerempfindlich!
 

teluke

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Siebdruckplatte ist hier das Richtige (zumindest bei uns und da wird mit den gleichen Materialien gearbeitet).
Hält ein paar Jahre und dann muss eine Neue drauf.
Edelstahl taugt da eher nicht (Adhäsion).
 

Optio

ww-pappel
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Danke für die vielen Antworten.

Kunde ist tatsächlich gewerblich und die Werkbänke müssen dem Werkunterricht/Schulbetrieb stand halten.

Edelstahl taugt da eher nicht (Adhäsion).
Danke für diesen Hinweis, @teluke . Diese Thematik hatte ich bei Arbeitsplatten zum Töpfern bemerkt, die daher häufig als saugfähige Gips- oder Zementplatte (z.B. Hardie-Board) daherkommen. Die Edelstahl-Befürworter hatten mich schon, aber damit scheidet das aus. Wie lange heben eure Siebdruckplatten ungefähr, wenn ihr auch mit diesen Materialien arbeitet?

Ich schwanke zwischen Siebdruck und HPL-Vollkern (ein paar mm + stärkeres anderes Material drunter aus Kostengründen). Hat HPL von der Oberfläche ähnliche Adhäsions-Probleme, da ja auch eher glatt?
 

willyy

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Ich kenne noch Trespa Platten, oder ist das nur der Handelsnamen für Vollkern?
Mach doch gemischte Bestückung der 3 Tische und lass die Kundin das ausprobieren und entscheiden.
 

yoghurt

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Martin45

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Kunde ist tatsächlich gewerblich und die Werkbänke müssen dem Werkunterricht/Schulbetrieb stand halten.

Finde ich ganz schwierig. Schüler sind selten sehr sorgfältig (zumindest viele) und auf der anderen Seite gibt es bei solchen Schulinvestments eher alle 25Jahre mal bisschen Geld als alle 3 oder 5 Jahre.
Was hält schon so lange durch im Schulalltag? Dann vielleicht eine dicke Platte und oben drauf nur eine dünne Siebdruckplatte, die man nach paar Jahren für relativ wenig Geld und mit wenig Geld (vielleicht sogar in "Eigenleistung"?) erneuern kann.
 

Helibob

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Auf diesen wird Gips, Ton, etc. verarbeitet, die schweren Arbeiten auf Brettern über die Oberfläche gezogen, auch mal mit Wasser oder Leim gearbeitet...
Wenn er/sie generell kein Problem hat, auch für kleine Arbeiten auf Brettern zu arbeiten, dann evtl. die klassischen Noppenfußbodenbelag aufkleben?!
- waren/sind die aus PVC?
Durch die Noppen-Erhöhung rollt/reibt man das abrasive Material weniger über die gesamte Fläche. Wäre Wasserfest (an den 2 Längskante ggf. runterziehen oder ringsherum mit Edelstahlblech) und vielleicht nicht ganz so Kosten-intensiv, wie das bisher genannte.
(ESD-Anforderung sollten ja nicht erfüllt werden müssen.)
Gruß Matze
 

depitter

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bin jetzt echt erstaunt, warum sollte gerade Edelstahl Probleme mit Adhäsion haben? Ist doch eher im Gegenteil so, Edelstahl muss ja speziell behandelt werden um Adhäsiv zu werden.
Wenn das so wäre, würden Profiküchen sicher keine Edelstahlarbeitsflächen haben.
 

depitter

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:emoji_slight_smile: stimmt, das ist eher selten, in den Küchen wird aber mit Teig und ähnlichem gearbeitet, es geht aber doch um die Adhäsivität von Edelstahl und die ist eher gering.
 

depitter

ww-robinie
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@teluke
ja, das sehe ich auch so, gute Siebruckplatten sind sehr robust. Probleme gibt es nur, wenn die Phenolharzoberfläche verletzt wird, dann kommt die Multiplexplatte zum Vorschein, sprich bei Kratzern zieht die Feuchtigkeit ein und das wird auf Dauer dann zum Problem. Sollte die Gefahr von tiefen Kratzern ausgeschlossen sein, wäre Siebdruckplatte eine super Alternative.

PS: Was macht Ihr denn auf den Siebdruckplatten?
 
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