H-Pfostenträger richtig montieren

spiceminer

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Hallo Allerseits!

Baue mir gerade einen kleinen Unterstand im Garten.

Jetzt frage ich mich, ob ich vielleicht einen groben Fehler gemacht habe.

Muß der Pfosten direkt und ohne Spalt am Querblech aufliegen?

So wie ich es montiert habe, ist die Last ja auf ein wenig Reibung und Scherung auf den Schrauben.

Hier wiedersprechen sich zwei meiner Bekannten, einer meint, das muß aufliegen, der andere empfiehlt einen Spalt damit der
Schutz vor Feuchteschäden am Holz gewährleistet ist.

Ist das so richtig wie ich es gemacht habe?

Danke!


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uli2003

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Naja, die untere Schraube hättest du nicht zwingend neu bohren müssen. Einen Spalt kann man lassen, aber kein Scheunentor.
Wenn du das machen möchtest, reichen auch 5mm damit der Wind durch kann.

Ich stelle die - wenn ich nicht in der Höhe etwas ausgleichen muss - immer auf. Das gammelt nicht mehr und nicht weniger, solange der Auflagebereich nicht im Boden steckt.
 

Goldfux

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Geht schon gut so. Hauptsache Luftumspült unten. Mit 7mm bist Du auf der sicheren Seite, dann gibts auch bei größeren Tropfen keine Schäden durch Adhäsion. Aber 5mm wie oben vorgeschlagen sind auch nahezu ok. 334 :emoji_slight_smile:
 

Time_to_wonder

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Ich stelle die - wenn ich nicht in der Höhe etwas ausgleichen muss - immer auf. Das gammelt nicht mehr und nicht weniger, solange der Auflagebereich nicht im Boden steckt.
Ich habe schonmal einen direkt aufstehenden austauschen müssen. Der war schön mit brauner Dickschichtlasur vollgejaucht. Da drunter hat es prima gegammelt, da war nach 15 Jahren kein Holz mehr.
 

uli2003

ww-robinie
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Ich habe schonmal einen direkt aufstehenden austauschen müssen. Der war schön mit brauner Dickschichtlasur vollgejaucht. Da drunter hat es prima gegammelt, da war nach 15 Jahren kein Holz mehr.
Ja, ich habe auch schon welche getauscht. Das lag aber nicht an diesen 4cm Auflage auf dem Eisen (da kommt ja auch kaum Wasser hin, von wo denn?), sondern die konnten einfach überhaupt nicht ablüften. Ich wette mit dir, der von dir getauschte Pfosten gammelt (ohne Änderung, auch mit Luft) wieder genau so weg, da das Wasser unter den Balken läuft und nicht wegtrocknet.

Schaden kann es natürlich nicht, wichtig ist überhaupt eine Belüftung, und wasserdichte Farben wie Consolan-Balkentod vermeiden.
 

Andreas W.

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Hallo spiceminer,

das Holz gehört satt auf den Steg im H-Anker.
Sonst müssen die Schrauben die ganze Last abtragen.
Stabiler in Bezug auf einen "steiferen" Pfosten wäre das im ersten Fall ohnehin.

Bei dem von Dir erwähnten "kleinen Unterstand" dürfte das aber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Bedenken wegen Gammeln aufgrund von Kontakt Holz/waagrechter Steg kann ich nicht nachvollziehen. Was wäre dann mit der Kontaktfläche Holz/seitliche Laschen?

Gruß, Andreas
 

HolzPhil

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Hallo spiceminer,

das Holz gehört satt auf den Steg im H-Anker.
Sonst müssen die Schrauben die ganze Last abtragen.
Stabiler in Bezug auf einen "steiferen" Pfosten wäre das im ersten Fall ohnehin.

Bei dem von Dir erwähnten "kleinen Unterstand" dürfte das aber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Bedenken wegen Gammeln aufgrund von Kontakt Holz/waagrechter Steg kann ich nicht nachvollziehen. Was wäre dann mit der Kontaktfläche Holz/seitliche Laschen?

Gruß, Andreas

Moin Andreas,

können 10/12-er Schrauben bei einer Montage mit Luft direkt unter dem Holz bei höheren Belastungen (Terrassenüberdachung) abscheren? Ich hatte bisher auch angenommen, dass das Holz eben nicht auf den H-Anker kommt und die Schrauben solche Belastungen (bis 500 kg pro Anker) wegstecken sollten.

Viele Grüße und danke für Deine Einschätzung,
Phil
 

Mitglied 132096

Gäste
10/12-er Schrauben bei einer Montage mit Luft direkt unter dem Holz bei höheren Belastungen (Terrassenüberdachung) abscheren?
Die Schrauben wird es so schnell nicht abscheren. Was aber passieren wird ist, dass sich dein Holzsteher spalten wird. Durch den Druck vom Holz auf die Schrauben wirken die Schrauben wie ein Keil, die das Holz auseinander treiben.
Deswegen muss auch der Steher auf der Platte vom H- Anker aufsitzen, damit die Kraft flächig über den Balken in das Fundament abgetragen werden kann.
 

HolzPhil

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Die Schrauben wird es so schnell nicht abscheren. Was aber passieren wird ist, dass sich dein Holzsteher spalten wird. Durch den Druck vom Holz auf die Schrauben wirken die Schrauben wie ein Keil, die das Holz auseinander treiben.
Deswegen muss auch der Steher auf der Platte vom H- Anker aufsitzen, damit die Kraft flächig über den Balken in das Fundament abgetragen werden kann.
Danke für die flotte Rückmeldung - das leuchtet ein. Was kann ich da jetzt nachträglich machen/korrigieren, damit es nicht zum Spalten kommt? Ein möglichst passendes Stück holz zwischen Holz und H-Anker klopfen, um den Spalt zu schließen?
 

tomkaes

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Das ist konstuktiv falsch!
OK fertiger Belag (nicht OK Fundament) bis UK Stütze >= 15 cm (Spritzwasser!)
Vollkommen richtig!
Diese H Anker sind weit verbreitet, aber ganz durchdacht sind die nicht.

Bei manchen Bauten spielt es keine Rolle weil aus verschiedenen Gründen kaum Wasser an den Stiel kommt.
Aber ich persönlich finde es auch besser wenn man aus dem Spritzwasserbereich ist.
Daher benutze ich auch immer die Träger die man unter dem Stiel schrauben kann.

@spiceminer

Kannst du den Stiel zur Not nochmal raus nehmen?

Wenn's nur ein Unterstand ist würde ich sagen das nicht unbedingt viel Last auf den Stiel kommt.
Ein Spalten vom Stiel wäre also ggf. nicht zu erwarten.
Eine grobe Beschreibung der gesamten Konstruktion wäre ganz gut.
 

MarcBerlin

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Solche Spaltkräfte können auch recht einfach durch sinnvoll gesetzte VG-Schrauben kompensiert werden. Wäre im vorliegenden Fall sicherlich mit Abstand am einfachsten
 

Flyer01

ww-esche
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Die Pfosten spalten sich? Wird hier nicht etwas übertrieben? Ist das tatsächlich ein Szenario welches schon vorgefunden wurde? Dann dürfte das Risiko durch Aufliegen auf dem Träger aber nur die halbe Wahrheit sein. Gegen die Zugkräfte die aus dem Windsog resultieren, nützt das auch nichts (auch wenn die nur kurzzeitig auftreten).
 

bms62

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Moin,

aus Sicht der Statik muss der Stiel m.E. auf der Grundplatte aufstehen.

Siehe z. B. Seite 322 von
https://www.holzverbinder.de/docume...itel/produktkatalog_pfostenträger_14.pdfhttps

"Die Hirnholzfläche des Pfostens muss vollflächig auf der Grundplatte aufliegen."

Ich gehe davon aus, dass das bei anderen Herstellern genauso ist.

Bei sehr geringer Last mag die Kraftübertragung auch alleine über die Schrauben funktionieren, aber dann sollte man sich seiner Sache sehr sicher sein ...

Gruß, Marcus.
 

bms62

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Gegen die Zugkräfte die aus dem Windsog resultieren, nützt das auch nichts (auch wenn die nur kurzzeitig auftreten).
korrekt, deshalb sind bei diesen Pfostenträgern die "zulässigen Kräfte" bei Zug (abheben) auch viel geringer als bei Druck.

Gruß, Marcus.
(Statik ist, wenn's trotzdem hält ... :emoji_wink:)
 

depitter

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ich habe in meinem Leben schon einige Unterstände gebaut, das man die Balken aufsetzt, hat mir noch nie jemand geraten und das lese ich hier das erste mal. Ich habe auch wirklich noch nie gehört, das die Balken von den Schrauben gespalten wurden.
Das kann nach meiner Meinung auch nicht, die Last liegt ja nicht nur auch den Schrauben sondern durch das festziehen verteilt auf der Seitenfläche des H Ankers.
Schon öfter gesehen habe ich aber, das Balken die aufgesetzt wurde angefangen haben zu rotten.
Ich rede hier wohlgemerkt von leichten Unterständen! Bei hochbelasteten Bauten wie grossen Terrassen würde ich keine H Anker verwenden.
Bei mir gehört ein mit H Anker befestigter Balken 10-20 mm über der Auflagefläche angeschraubt.
Ich hätte den auf dem Bild des TE zu sehenden H Anker auch nicht so weit aus dem Beton stehen lassen, der Betonsockel hätte bei mir etwas tiefer geendet und wäre mit einem feines Kiesbett oder Split aufgefüllt worden um Spritzwasser zu vermeiden.
Aber das wäre nur meine Vorgehensweise gewesen, ich bin da zwar Jahrzehnte gut mit gefahren aber gelernt habe ich das nicht.
 
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