Fragen über HDF Verarbeitung zu einem E Gitarrenkorpus.

Nordheide

ww-birnbaum
Registriert
1. September 2017
Beiträge
206
Ort
Niedersachsen
Moin,
für einen Korpus meiner gedachten Konstruktion,gibt es bereits Gitarren die ähnlich gebaut wurden.
Dazu wurde ein Rahmen aus Sperrholzplatten geschnitten.Das Sperrholz wurde dann flächig beidseitig mit HDF belegt und ergab den Korpus.

So kam dann die Idee die vorhandenen Reste von HDF aus der Werkstatt zu nutzen.
Ich möchte einen Nachbau fertigen.Und das möglichst mit Holz und Materialien die da sind.
Sehr gerne arbeite ich mit Hartwachsöl...und da beginnen die ersten Fragen aufzukommen.

Ist bei seidenmatten Auftrag von Osmo Hartwachsöl nachträglich eine farbige Lackierung möglich?Falls mir das dunkle Braun nicht mehr gefällt...
Wie ist es mit den Außenkanten vom HDF?Mein HDF ist 5,5 mm stark und möchte es später abrunden.
Die glatte Fläche kommt nach Außen.Die rauhe Seite wird an den Rahmen angeleimt.Reicht da PVA Leim?Knochenleim wär auch noch da.

Das sind Sachen die ich noch nicht gemacht habe.Und grundsätzlich bin ich für neue Wege zu haben.
Natürlich könnte ich was "schöneres"mit Massivholz bauen.Das kommt noch!
Es ist ein Ding um Erfahrungen zu sammeln.

Ich wünsche allen einen schönen Jahreswechsel.
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.764
Ort
südlicher Odenwald
So ganz verstehe ich dein Vorhaben nicht. Wird das eine akkustische oder E-Gitarre? Ich vermute eine Akkustische.
Verstehe ich das richtig, dass Du sowohl Boden, Zarge und Decke aus HDF bauen möchtest? Oder soll das noch in irgendeier Form mit Sperrholz verleimt werden. Also eine Art Sandwichplatte aus HDF und Sperrholz?
Osmo HWL kannst du im übrigen nicht mehr lackieren. Evtl. ginge noch Dekorwachs, habe ich aber noch nicht ausprobiert.
 

Nordheide

ww-birnbaum
Registriert
1. September 2017
Beiträge
206
Ort
Niedersachsen
Hallo.

Es wird eine E Gitarre mit 2 Tonabnehmern.Im Leichtbau.

Und der Korpus ist ein Sandwich mit 2 mal HDF und einer Mittellage (Sperrholz).
Insgesamt dann ca. 40 mm stark.Im Prinzip so wie ein Türblatt nur eben kleiner und rund ausgeformt.
Die Mittellage muss nicht aus Sperrholz sein.Habe ich auch nicht da...

Ein Rahmen aus der Mittellage bildet die Form vom Korpus.
Das aufgeleimte HDF wird bündig gefräst.Fertig ist die Außenkontur von einem zur Hälfte hohlem Korpus.
Zur Mittellage gehört auch ein Streifen von 80 mm breitem Nadelholz/Fichte weil leicht.
Er dient dazu das HDF in der Mitte zu versteifen,den angschraubten Hals zu halten.
Dieser Streifen sitzt also in Verlängerung vom Hals im Korpus.An den Enden mit dem Rahmen verbunden.

Viele Grüße
 

Nordheide

ww-birnbaum
Registriert
1. September 2017
Beiträge
206
Ort
Niedersachsen
Hallo Michael,
danke für deinen Beitrag.Es wird mir klar das eine geölte (HDF) Korpusoberfläche in eine Sackgasse führt.
In dem Fall wenn ich es doch farbig haben will!

Hier steht noch Clou Holz Siegel seidenmatt rum.Alkydharz steht auf dem Gebinde.
Ist das eventuell nachträgliche lackieren mit farbigem Lack darauf möglich?
Und wenn ja was muss ich beachten?Ich möchte die HDF Kanten noch abrunden.
Keine Ahnung was ich da noch für die Oberfläche zu tun hab.
 

Dale_B_Cooper

ww-robinie
Registriert
17. November 2020
Beiträge
1.330
Ort
HH
Es ist aber eine E Gitarre.Es hat kein Tonholz wie eine akustische Gitarre.
Unterschiedliche Hölzer klingen wenigstens bei meinen Bässen auch unterschiedlich. Ich glaub nicht, dass das komplett egal ist. Beim Warwick mit großem Horn hat man die Schwingungen richtig gespürt.
Aber egal: Berichte unbedingt mal über den Bau. Leicht finde ich generell super!
 

Nordheide

ww-birnbaum
Registriert
1. September 2017
Beiträge
206
Ort
Niedersachsen
Unterschiedliche Hölzer klingen wenigstens bei meinen Bässen auch unterschiedlich. Ich glaub nicht, dass das komplett egal ist. Beim Warwick mit großem Horn hat man die Schwingungen richtig gespürt.

Da ist bestimmt was dran.Dicke Saiten mit viel Masse.Tonhölzer verbaut.Ist aber eine andere Liga.

Aber egal: Berichte unbedingt mal über den Bau. Leicht finde ich generell super!
Mach ich.Da spricht der leidgeprüfte Bassist mit der schwersten Gitarre.

Schöne Grüße in die schönste Stadt der Welt
 

Handjive

ww-esche
Registriert
9. April 2017
Beiträge
504
Ort
56348 Patersberg
Ich habe im Jahr 2004 in Alsdorf, in der Nähe von Aachen an einem Bassistentreffen teilgenommen.
Hier gab es auch einen Test:
Alle die einen Bass mitgebracht hatten (es waren 23) gaben den zum Testen ab. Der Test lief dann wie folgt ab:
Hinter einem Vorhang spielte ein und derselbe Bassist auf allen Bässen nacheinander das gleiche Thema.

Die anwesenden Bassisten sollten dann die jeweiligen Bässe benoten.

Und zum allergrößten Erstaunen der Community hat ein Bass gewonnen, der aus einem Holzwerkstoff (ich weiß aber leider nicht mehr
genau, was das war) hergestellt war.

Mein original american Fender Precision, Baujahr 1978, belegte leider nur einen mittleren Platz.

Ich baue selbst auch E-Bässe und mein Eindruck ist, dass der Korpus kaum Einfluss auf den Klang hat. M.E. sind da der Hals, die Pickups und die Saiten viel wichtiger.

Gruss peter
 

Nordheide

ww-birnbaum
Registriert
1. September 2017
Beiträge
206
Ort
Niedersachsen
Hallo Peter,

das ermutigt mich dazu weiter an so einem Werkstoff wie HDF zu arbeiten.
Natürlich sind schöne natürliche Materialien wie Mahagonie,Palisander,Ebenholz
wunderbare optische Leckerbissen.Keine Frage!Mache ich auch gerne wenn Verfügbar!
Aaaaber...warum nicht mit dem Wissen auch unseren einheimischen Hölzern eine Chance geben.

Das mit den Tonabnehmern ist auch so eine Glaubenssache denke ich.
Auf dem Weg zum Verstärker gibt es so viele Einflüsse die den Klang beeinflussen können...

Aber das ist eine neverending Story.Und ist tatsächlich OT.
Sorry!

Viele Grüße
 

hlzbt

ww-robinie
Registriert
1. Dezember 2021
Beiträge
627
Ort
irgendwo
Hat da jemand Danelectro gerufen? :emoji_slight_smile:
Ich kenne HDF nicht geölt. Naturlack kannst du farbig überlackieren. Oder, das passt dann zur Bauart, mit d-c-fix (oder höherwertig) beschichten. Wenn andere Leute Flamed-Maple-Fotofolien über die Massiv-Decke ziehen, dann kannst du da auch eine Folie nehmen. Wobei ich das bisher selbst nur in 2D gemacht habe; das über eine gewölbte Form zu ziehen, war - jedenfalls mit engen Radien - noch nicht meins. Da wäre für mich Lacken auch einfacher.

nicht mit dem Wissen auch unseren einheimischen Hölzern eine Chance geben
Das hat der gute Leo ja teilweise auch gemacht: Erlen- oder Eschenkorpus, Ahornhals, fertig ist die 7ender
 

Nordheide

ww-birnbaum
Registriert
1. September 2017
Beiträge
206
Ort
Niedersachsen
Hat da jemand Danelectro gerufen? :emoji_slight_smile:
Ja.Durch die Blume.Aber bzzzzh...die Dinger werden noch gebaut.

Ölen hab ich abgehakt.Dafür Holz Siegel von C..u.
Dann hab ich mehr Optionen falls mir das nicht mehr gefällt.

Dazu mach ich gleich noch eine Anstrichprobe ob der Lack da auch hält.
Leimprobe mit HDF und Kiefernholz ist gerade am abbinden.
Versuch macht kluch!

Die großen US amerikanischen Gitarrenbauer haben zuerst damit angefangen alle möglichen verfügbaren Hölzer zu nutzen.Verfügbar und schnell und einfach zu bearbeiten musste es sein.
Das waren dann die Tonhölzer.
 

hlzbt

ww-robinie
Registriert
1. Dezember 2021
Beiträge
627
Ort
irgendwo
Die großen US amerikanischen Gitarrenbauer haben zuerst damit angefangen alle möglichen verfügbaren Hölzer zu nutzen.
Im industriellen E-Gitarrenbereich ja., der fing ja mit Leo an.
Bei Akustikgitarren gab es das vorher in Europa ja auch schon, Fichte für die Decke, Ahorn, Kirsche für B/Z, auch Birke (afaik für Decke und Korpus), Erle für die Hälse, gedämpftes Obstbaumholz für das Griffbrett etc. Die Tropenhölzer wurden ja erst später dominierend im Markt.
Viel Spaß!
 
Oben Unten