Mindesttemperatur Werkstatt

MB__AC

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Hallo zusammen,

meine Werkstatt liegt in Keller und ist unbeheizt - unter 10 Grad wird es nie, aber eben auch nicht normale Raumtemperatur. Dort ist auch das Holz gelagert.

Muss ich mit Problemen, z. B. Festigkeit von Leim, rechnen? Bin bei meinem aktuellen Projekt (Tischplatte für Couchtisch) kurz vor dem verleimen und es wäre doof, wenn ich fertig bin und dann merke, dass ich die Arbeit umsonst gemacht habe.

Viele Grüße, Marko
 

Time_to_wonder

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Kannst Du den Leim nicht einfach woanders lagern?

Ich weis ja nicht, wieviel Du davon hast, aber so ein, zwei Ponalflaschen kann man ja auch im Wohnbereich in eine Abstellkammer packen.
 

NOFX

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Das Holz muss ja auch die passende Temperatur haben, sonst kühlt der Leim sofort ab. Es geht ja nicht nur um die Viskosität beim Auftragen, sondern um die passende Temperatur zum Abbinden.

Wobei die 6°C, die @carsten schreibt, ja im normalen und ungeheizten Keller wohl nur bei dauerhaft unter -10°C Außentermperatur erreicht werden sollten.
 

magmog

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Guuden,

nicht nur der Leim muss über des jeweiligen Weißpunkts verarbeitet werden,
auch das Material muss entsprechend temperiert sein.
Für das Lagern der Hölzer ist es wesentlich,
dass sie zum Zeitpunkt der Verarbeitung die richtige Holzfeuchte haben.
 

SchweißerSchnitzer

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Ich hab bei mir in der Kelleewerkstatt ein ziemliches Temperaturgefälle. Da achte ich nur darauf, dass sowas wie Leim und Öl nicht aus Versehen direkt an der kalten Außenwand stehen.

Ich verwende gern Leim vom Bindulin. Deren Datenblatt für den Bindan D3-Leim erklärt das ziemlich schön (Temperatur von Holz und Leim, Lagerbedingungen, etc). Deren Regel ist Lagerung mind. 5 Grad., Verarbeitung mind. 10 Grad.
 

MB__AC

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Den leim an sich könnte ich natürlich in beheizten Bereichen lagern. Aber das Holz auf Grund der Menge natürlich nicht und auch das verarbeiten geht nur in der Werkstatt.

Aber wenn ich das richtig gelesen habe, sollten die Temperaturen noch im grünen Bereich sein. Zumindest für dne Leim. Ich hab dann noch immer Bedenken, dass ein Werkstück, das im Keller gerade war, im warmen Wohnraum schief wird. Aber da kann ich glaube ich auch nie was dran ändern, denn zusammengebaut werden, muss es nun einmal in der Werkstatt
 

willyy

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zum Leimen könntest Du ja die Werkstatt per Heizlüfter für ein paar Stunden heizen, so lange, dass das Holz auch mit warm wird.

Zum Verziehen spielt m.M.n. nur die rel. Luftfeuchtigkeit eine Rolle. Wenn dein Keller "trocken" ist und Du im Keller und Wohnung um die 50 % Feuchte hast, wird da nichts passieren.
 

Mitglied 132096

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Ich wäre froh, wenn ich eine (Holz)Werkstatt hätte, die 10° Mindesttemperatur aufweist. Deshalb lagere ich meine Leime in einem Heizraum, der nie kälter als 15° wird. Eine kleine Restmenge Leim, der scheinbar einmal gefrohren war, hab ich entsorgt. Der war definitv nicht mehr zu gebrauchen. Deshalb wasserlösliche (Weiß)Leime nie unter 6° C lagern. Bei PU Leim hab ich festgestellt, dass das keine Rolle spielt.
Im Winter beschränke ich meine Arbeiten eher auf Tätigkeiten, bei dem man nicht leimen muss. Andere Möglichkeit habe ich nicht.
Insofern hätte ich keine Bedenken, wenn du bei 10° arbeitest und verleimst. Nur kälter sollte es nicht werden, da sonst der Weißleim nicht vernünftig abbindet.
 

Knobelbecher1

ww-kastanie
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Ich habe meine Werkstatt in meiner Scheune, super viel Platz, aber innen = aussen. Ich hab das ganze mit ein paar Wärmestrahlern über meinen Werkbänken gelöst, die sind nicht teuer, macht man nur an, wenn sie gebraucht werden und halten die zu verleimenden Stücke auf Temperatur. Das funktioniert sehr gut. Lagern tu ich alles Lacke Leim tec. im Haus, frostfrei.
 

Time_to_wonder

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... kannst du mir bitte ein paar Bilder davon zukommen lassen. Vielleicht wäre das auch eine Lösung für mich. Ein Hersteller wäre vielleicht noch interessant.
Sowas hatte ich mal im Haus, allerdings mit der Originalanwendung. Das kann systembedingt nicht zu heiß werden. Die Abschaltautomatik kann man austricksen, was ich natürlich niemanden empfehlen würde! :emoji_sunglasses:

Wickeltischstrahler
 

Mitglied 132096

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Hallo

kenne ich als Wärmestrahler ( IR Strahler) einmal für Babys oder aus dem KFZ Bereich (Stichwort Dellendoktor).
Die IR- Strahle für Babies kenne ich. Die hatten wir auch für unsere Kinder, als sie noch gewickelt wurden. Aber das ist für meine Werkstatt viel zu klein. Ich bräuchte die etwas größer, zumindest über der Werkbank. Wenn ich mir die IR- Strahler für einen Dellendoktor anschaue, sind die preislich schon eine ganz andere Liega, als die Baby- IR- Stahler.
Da wäre auch eine Überlegung wert normale 2000 W Halogenstrahler zu installieren, nicht zu hoch. Die erzeugen vielleicht nicht ganz soviel Strahlungswärme, aber dann hätte ich auch noch Licht obendrein. Das Problem ist, dass man sie nicht vernünftig regeln kann. Allerdings würde ich wenn dann mehrere kleine nehmen und die nacheinander ein oder ausschalten.
 

magmog

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Guuden,

mit zwei Resthölzen aus der Werkstatt Verleimproben machen.
Reichlich Abbindezeit einplanen.
Ein möglichst breites Holzstück aus der Werkstatt in der Wohnung luftig lagern, dann bekommt man einen Eindruck wie sich das Holz verhalten könnte.
Oder einfach die Feuchte messen.
 

Mues_Lee

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Links nicht ganz unten
Ich heiz mein Kellerloch bei Bedarf mit einem Elektro-Radiator, aber höher als 16°C komme ich damit auch nicht. Unbeheizt habe ich da unten im Winter aus immer so ~10°C
 

teluke

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Meine Werkstatt hat, bei durchschnittlichen Außentemperaturen von knapp über 0°C morgens noch ca. 12°C.
Dann heize ich den Ofen einmal am Morgen ein. Dazu kommen ca. 30kg Holz in den Feuerraum, werden angezündet und dann übernimmt die Steuerung. Die Temperatur steigt dadurch auf 15-16°C an und fällt dann bis zum nächsten Morgen wieder auf die ca. 12°C.
Das ist, wenn man in der Werkstatt arbeitet, völlig ausreichend.
 

SchweißerSchnitzer

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... kannst du mir bitte ein paar Bilder davon zukommen lassen. Vielleicht wäre das auch eine Lösung für mich. Ein Hersteller wäre vielleicht noch interessant.
Claus, vielleicht wären die Heizkanonen aus der Geflügelmast bzw Ferkelaufzucht was für dich. Die können verschiedene Brennstoffe nutzen und sind für große Raumvolumen gedacht (1 schafft so 20 bis 40m Stalllänge). z.B. sowas
 

Heener

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Meine Werkstatt hat, bei durchschnittlichen Außentemperaturen von knapp über 0°C morgens noch ca. 12°C.
Dann heize ich den Ofen einmal am Morgen ein. Dazu kommen ca. 30kg Holz in den Feuerraum, werden angezündet und dann übernimmt die Steuerung. Die Temperatur steigt dadurch auf 15-16°C an und fällt dann bis zum nächsten Morgen wieder auf die ca. 12°C.
Das ist, wenn man in der Werkstatt arbeitet, völlig ausreichend.
Dann kommst Du bei Deinem Tempo nicht so zum Schwitzen....
Ich brauche beim Arbeiten auch keine 20°
 

MTrp

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meine Werkstatt liegt in Keller und ist unbeheizt - unter 10 Grad wird es nie, (…)

Muss ich mit Problemen, z. B. Festigkeit von Leim, rechnen? Bin bei meinem aktuellen Projekt (Tischplatte für Couchtisch) kurz vor dem verleimen und es wäre doof, wenn ich fertig bin und dann merke, dass ich die Arbeit umsonst gemacht habe.

Nein. Stell Dich aber darauf ein, dass bei niedrigen Temperaturen der Leim etwas länger zum Abbinden braucht.
 

hlzbt

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Unsere Bootsschuppen sind gar nicht geheizt... Bei normalen 1k- oder Resorcinharzleimen würde ich sehr auf die Temperatur von Leim und Material achten (P.S.: Da ich im Ggf. zu @Wolfgang EG und @Claus P. nur wenig Erfahrungen habe; bei PU-Lacken [das sind KEINE Leime, ich weiß] habe ich aber eine große Temperatursensibilität festfestellt]).

Mittlerweile arbeite ich meist mit Epoxy, das hat auch schon Frost bei der Lagerung im Winter ausgehalten. Wichtiger sind die Verarbeitungstemperaturen. Bei Expoxy (teilweise ab 5Grd C voll einsetzbar) unterbricht afaik die Reaktion nur, falls es noch kälter wird. Trotzdem muss das Material auch passend warm sein.
 

Wolfgang EG

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... Deshalb wasserlösliche (Weiß)Leime nie unter 6° C lagern. Bei PU Leim hab ich festgestellt, dass das keine Rolle spielt. ...
Da kann ich mich nur anschließen. Derzeit habe ich in der Werkstatt 3,5 Grad C. Da verleime ich mit Soudal Pro 45P, dem macht das nichts aus. Auch konnte ich nicht feststellen, dass die Verleimungen sich gelöst haben.

Wenn PU-Leim – aus welchen Gründen auch immer – keine Verwendung finden kann und ich mit Soudal Pro 20D kleben muss, werfe ich die China-Heizung an und habe in 30 min die Temperatur bei etwa 10 Grad. Die Heizung strömt auf den Arbeitsbereich mit dem Holz und wärmt das auch an.

Wolfgang
 

Beaconhill

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Nein. Stell Dich aber darauf ein, dass bei niedrigen Temperaturen der Leim etwas länger zum Abbinden braucht.
Das kann man sogar recht genau sagen:
Abbinden = chemische Reaktion. Und die unterliegen der recht genauen Faustregel:
10 Grad (Kelvin, wer es genau will) weniger, doppelte Reaktionszeit.
Ist also bspw auf dem Datenblatt eine Presszeit von min 30 min bei 20 grad Celsius angegeben, sollte man bei 10 grad mindestens 60 min einplanen.
Funktioniert im Sommer andersherum genauso, wäre im obigen Bspw bei 30 Grad dann entsprechend nur 15 min.
 
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