OT: Dachziegel aus Ton oder Beton?

sammy12300

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Wir haben vor 5 Jahren das Haus saniert von 1972. War Frankfurter Pfanne drauf. Klar mosig, aber okay. Im Zuge der Aufdachdämmung aber neue Frankfurter von Brass drauf aus Beton. Bei uns wären Tonpfannen auch ca. 2000 Euro teurer gewesen. Haltbarkeit hat unsere Dachdecker als gleichwertig eingestuft zwischen 50-70 Jahre.
Jetzt ist auch noch ne PV drauf, von daher alles richtig gemacht denke ich.
Sieht auch alles noch gut aus. Denke aber auch Pauschal schwer zu sagen. Dachneigung müssten 35 Grad sein glaube ich.
 

seschmi

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Eigentlich ist es vermutlich egal, weil‘s eh erst die nächste Generation trifft. Eine Generation sollte eigentlich jeder Ziegel schaffen.

Von daher: Nimm das billigere und gönn Dir was vom eingesparten Geld! :emoji_slight_smile:
 

Macchia

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da haben die Beton Dachsteine in allen Kriterien bis auf Quecksilberemissionen bei der Herstellung deutlich besser abgeschnitten
ist da auch die vorangegangene Zementproduktion mit eingeschlossen?
Die Zementbranche ist auf Grund ihres CO2 Ausstoßes und den "rücksichtsvollen" Umweltauflagen durch den Gesetzgeber
eigentlich schwer in Verruf....
zumindest nach meinen Informationen...

übrigens unsere Tondachziegel sind von 1827...
allerdings liegen die jetzt nach der Renovierung auf einer gewellten "Unterziegelplatte" aus Faserzementplatten
(panneau / plaque sous tuile, hier die vorherrschende Methode der Dachbekleidung)
Sind also jetzt nur noch Deko und zusätzliche Isolation bzw. Schutz für die Platte darunter.
Die alten Teile sind sehr begehrt (wie Neupreis) und werden auch zur Dachabdeckung von Pergolen etc.
genutzt, daher weiß ich, die sind immer noch dicht...
 

Gantenbein

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Ich habe vor 5 Jahren die Betonziegel durch glasierte Tonziegel ersetzen lassen, weil ich nach einem Anbau eine einheitliche Dacheindeckung haben wollte. Die Betonziegel hätten sicher noch ein paar Jahrzehnte durchgehalten. Was sich aber durch den Tausch deutlich verbessert hat, ist das der Sand, der sich aus den Betonziegeln auswusch und in den Regenrinnen sammelte, jetzt nicht mehr vorkommt.
 

Annis

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ist da auch die vorangegangene Zementproduktion mit eingeschlossen
Da sollte die komplette Vorkette mit eingeschlossen sein ( nicht für alle Materialien, aber der Zement nicht zu berechnen wäre sinnlos, da das sicherlich eine der Hauptquellen für CO2 ist. Und das erwähnte Quecksilber fällt in der Zementproduktion an. )
Ich hab mich auch gewundert, weil mir CO2 aus der Zementproduktion als Problem bekannt ist, bei Tonziegeln, aber nicht bekannt war. Kann aber auch daran liegen, dass bei der Zementherstellung CO2 durch chemische Prozesse frei gesetzt wird, was sich nicht verhindern (höchsten abscheiden) lässt, während man Ziegel auch mit erneuerbaren Energien brennen kann.
 

odul

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Zement wird bei heftig hohen Temperaturen erzeugt, genauso wie das Brennen von Ton. Womit geht das am besten? Richtig, fossile Energieträger.
 

Helibob

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Zementherstellung CO2 durch chemische Prozesse frei gesetzt wird, was sich nicht verhindern (höchsten abscheiden) lässt,
(Ganz) Schlecht und Abfall ist das ja auch "nur", wenn der Mensch es (gerade) nicht gebrauchen kann - weis zwar nicht was daraus aktuell geworden ist - zu Corona-Zeiten als für die Getränkehersteller mal die Kohlensäure Mangelware war, machte diese Meldung
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/neue-anlage-soll-co2-aus-zementfabrik-aufbereiten,TbJM1Vz
die Runde.
Theoretisch wärs dann ja nur noch halb so wild oder die Enkel unserer Enkel schimpfen mal, weil wir denn ganzen Sand¹ verbraucht haben und Recycling² von Beton doch nicht so toll ist.

Ob das @Sire Toby wirklich weiterbringt - wann möchtest du bauen?

¹ Sandkörner müssen bestimmte Eigenschaften aufweisen/sich verbeißen können. Sahara-Sand ist z. B. eher zu rund.

² habe ich auch schon einen Bericht gelesen, dass erfolgreiche Versuche bis zu einer gewissen Festigkeitsklasse
 

U.Tho

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Beton besteht nicht nur aus Sand - eine bestimmte Sieblinie (Kornsortierung) ist neben dem Zement entscheidend für die Festigkeitsklasse, hat weniger mit "runde Körner" zu tun. Mein Vater hat aber auch keinen Kies gemocht, lieber mit Basaltsand + Splitt seinen Beton gemacht. (hat im Bsaltwerk gearbeitet :emoji_wink: )
Recycling² von Beton doch nicht so toll ist.
Kommt immer auf den Einsatzort /-zweck an. Meist wird der gebrochene Beton für Unterbau als Schotterersatz hergenommen - sieht man oft an der Autobahn - die mobilen Brecheranlagen.
 

Holz-Christian

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Servus, ich habe schon viele 30 Jahre alte Betondachtaschen mit weggefrorenen Falzen und Ecken gesehen,(ich habe schon viiiieeele Dachfenster getauscht) dagegen liegen auf dem Stadel der elterlichen Landwirtschaft seit über 70 Jahren Tondachziegel, und die waren damals aus Kostengründen ganz gewiss nicht neu.

Begehen ist zwar mittlerweile schwierig weil sie natürlich auch immer dünner werden, aber die haben mittlerweile wohl ein knappes Jahrhundert gesehen.

Mein eigenes Haus ist auch mit Tondachziegeln ohne jegliche Wunderbeschichtung eingedeckt.

Mein Spengler, mittlerweile schon in Rente, der hat in seinem Berufsleben sicherlich ganz viel gesehen, meinte damals das wir nach wie vor das beste und bewährteste auf dem Dach hätten.
 

ClintNorthwood

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Meine Aussage zum Dachdecker war ziemlich klar: wenn er weniger als 5-10 Lebensjahre erwartet, dann komplett dämmen und neu eindecken, sonst kommt PV drauf.

Er hätte also von einem vollkommen Unwissenden ganz ordentlich abkassieren können. Aber er war 1. ehrlich und 2. davon überzeugt, dass das Dach trotz knapp 50 Jahren auf dem Buckel noch deutlich über 10 Jahre hält.
War mit dem Dachdecker auf dem Dach. Er schaute sich um und murmelte mit einem erstaunten Gesichtsausdruck: ''Sind das hier aber noch viele alte Dächer...''. Wie mir schien, sah sein Gesicht für eine Sekunde so :emoji_money_mouth:aus...

Wir wollten es klassisch mit rotem Backstein und rotem Ton unglasiert auf dem Dach.
Mit weißen Mauerfugen aus Kalkhydrat oder Muschelkalk.
Beton war nie ein Thema. Auch weil es technisch gesehen egal ist wegen Windlasten oder Haltbarkeit aufgrund unseres biologischen Haltbarkeitsdatums.
Dann ging das mit der Ukraine los und den Energiekosten.
Plötzlich war uns das Aussehen des Daches völlig schnuppe. Und Solar wurde - was später angedacht war - sofort ein Thema. Und da es keine roten Solarmodule gibt und ein rotes Dach mit schwarzen Kästchen nicht so toll aussieht... Oder besser gesagt ein paar rote Tonflecke zwischen schwarzen Kästchen.
Insofern reine Geschmacksache.
Wenn die Ausführung stimmt ist es zweitrangig ob Ton oder Beton.
Das Aussehen der Fliesen in den Bädern wäre uns wichtiger, da wir uns wirklich selten auf dem Dach aufhalten.

VG
 
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