Frässpindel ausbauen, wie?

toby250375

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Hallo, ich habe folgendes Problem:
ich besitze eine Tischfräse der Firma Klein und Stiefel Fulda.
Sie ist bestückt mit einer 30mm Frässpindel,und bei einem befreundeten Werkzeugmacher will ich eine andere Spindel bauen lassen.
Um das aber machen zu können,muss man erst einmal wissen ,wie die Spindel auszubauen ist, und zwar nur die spindel,ohne die darunter zitzende "Schwungmasse"...Hat einer mit diesem Hersteller Erfahrung,oder gibt es evtl Bestimmte Genormte Bauweisen,die Herstellerübergreifend immer wieder die gleichen sind?Da ich kaum glaube,das irgendjemand aufgrung einer Beschreibung verstehen kann,wie die Spindel aussieht, habe ich mal zwei fotos angehängt:einmal die frässpindel von oben fotografiert,und einmal von unter dem Frästisch,so das man eine Vorstellung von der Maschine bekommen kann....

Gruss,Tobias:confused: :confused: :confused:
 

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Hacki

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Hallo Tobias,
in meiner eigenen Unkenntnis würde ich erst mal an der Mutter mit den 4 Nuten mit einem Hakenschlüssel rummurksen.
Ich glaube mich zu erinnern das da irgendwas Konisches drunter ist.
Drehrichtung unbekannt, aber vermutlich gilt auch hier:
WIEICHLAUFGEHICHAUF!
Gruß Gerd
 

carsten

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Hallo

das mit den 4 Schlitzen darin ist in der Tat eine Art Mutter ich kenne dies von Hofman Fräsen ::: HOFMANN-MASCHINEN :::
Mess mal die Mutter aus Durchmesser Schlitzbreite znd Anordnung vielleicht passt so ein Hofmann Schlüssel. Bei dem Rost an der Maschine därfte es aber reichlich Arbeit werden die Mutter aufzubekommen.
Die eigentlich Spindle sitzt in einem Konus Rost auf den Flächen ist ein Garant für sehr festen Sitz. Da hilft nur reichlich Sprühöl und sonstige Rostlöser, evtl Eisspray. Ein schwerer Falzkopf auf die Spindel montiert aber ohne Zwischenringe kann als Schlagwerkzeug dienen.
Viel Erfolg bei der Sanierung der Maschine
 

Jungschiss

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Hallo!

Wir haben die gleiche Art von Mutter an der Fräse. Zum Spindel wechseln haben wir einen selbstgebauten Schlüssel. Ein Stahlrohr Innendurchmesser 1 cm grösser als der Durchmesser der Mutter. Innen sind vier Metallstege angeschweisst die in die vier Nuten passen. Oben sind zwei zöllige Rohre als Griffe angeschweisst.Das Ganze sehr stabil und solide aber einfach gebaut.

Die Spindeln werden täglich gewechselt und trotzdem muss man schon Kraft aufwenden um die Mutter zu lösen. Versuch es gar nicht erst mit "murksen"....:rolleyes:
 

Jono

ww-esche
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Hallo,

kann Carsten nur beipflichten. Bei der Masse an Fräsmaschinen wurden zwei Systeme verbaut um die Spindel zu befestigen.
1. Doppelgewindemutter: hier wird durch zwei unterschiedliche Gewindesteigungen am Dorn und an der Welle der Konus in die Aufnahme gedrückt. Sieht hier allerdings nicht danach aus, da bei dieser Bauweise eine leichte Fuge in der Mutter erkennbar ist.
2. Überwurfmutter: eine oben verengte Mutter drückt den Konus in die Spindel. Bei manchen Modellen drücken die Muttern von unten gegen den Dorn wenn Sie gelöst werden (Mutter wird gelöst, und nach einigen leichten Umdrehungen spannt Sie wieder) um den Dorn aus dem Konus zu drücken.

Wie Carsten schon schreibt ist dies meist der schwierigere Teil, da im Konus sehr viel Spannung aufgebaut wird und bei älteren Maschinen der Rost sein übriges tut um den Dorn zu blockieren. Lässt sich die Überwurfmutter abschrauben ohne den Dorn hochzuschieben würde ich die Mutter wieder leicht aufdrehen und ganz unten auf der Welle einen Zwischenring mit größerem Aussendurchmesser montieren. Mit Zwischenringen auffüllen und die Mutter oben drauf. dann drückt die Überwurfmutter beim lösen wieder gegen den Dorn. mit Schlägen auf die Spindel ein wenig vorsichtig sein, da diese direkt auf die Lager der Welle gehen. Bei den chemischen Hilfsmitteln ist zu beachten, dass der Konus etwa 15cm lang ist. Also mindestens über Nacht einwirken lassen. Eisspray nur an den Dorn, am besten wenn Spannung auf der Spindel ist. Der Effekt vergrößert sich wenn die Welle von aussen beheitzt wird (die Maschine an ein sonniges Fleckchen stellen?)

Auch von mir viel Erfolg bei der Sanierung und viel Freude damit wenn Sie dann mal wieder läuft
 

Simb05

ww-buche
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Hallo Tobi.
Hatte einen alten Onkel Landmaschinenschlosser,der hätte jetzt seine Gasflamme angeworfen und die Mutter erwärmt, diese dehnt sich aus und löst sich vom Gewinde. Gehört aber schon ein bisschen Erfahrung dazu.
Moin moin simb 05
 

Jono

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Hallo,

das Problem ist meist nicht die Mutter, diese lässt sich mit entsprechenden Verlängerungen fast immer lösen. Der Konus steckt dann noch immer in der Welle und der hält meist besser als die Mutter.
 

toby250375

ww-esche
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ich habe noch keinen Schlüssel für die mutter,aber mein Freund der Werkzeugbauer kommt zum vermessen und baut was hübsches...
vielen Dank für den Tip mit der Leichtgängigen Mutter, die nach ein paar Windungen wieder fest ist....
genau so ein verhalten zeigt die Mutter hier nähmlich.Ich kann sie nach kurzem anlösen mit einer Wasserpumpenzange leicht von Hand bewegen, ca 1,5 bis 2 Umdrehungen, dann ist sie wieder fest, also vermute ich jetzt, das ab da die Mutter die Spindel aus dem Konus drückt? Ich hatte als das passierte schon Befürchtungen,das Gewinde sei vermurkst...das scheint dann ja Gott sei dank nicht der Fall zu sein.
Jetzt Hoffe ich nur, das der Hebel, der die Schwungmasse zum Werkzeugwechsel fixiert für das Drehmoment beim abbauen der Spindel Ausreicht und nicht abschert...
Danke erst einmal, ich werde von meinen Erfahrungen unter Tips oder Stammtisch berichten,wenn das Werk vollbracht ist...
Die Tips mit der Temperatur sind auch gut,werde ich evtl mal ausprobieren, nur das Gerät an einen anderen Platz zu stellen, das geht mal gar nicht...Die Fräse steht auf einem Sockel , um auf dieselbe Höhe zu kommen wie meine Arbeitsplatten und meine Formatkreissäge und ausserdem ist sie extrem schwer,geschätze 800 kilo...
gruss Tobias
 

toby250375

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So, der Schlüssel zum lösen ist gebaut und funktioniert auch....habe die Spindel rausbekommen und die flamme war nicht nötig,da die mutter den Morsekegel aus der halterung rausdrückt.

Und auch die neue Spindel ist schon fertig....
jetzt kann ich meine Oberfräser allesamt in der Tischfräse nutzen (spannbacken in 6 mm ,8 mm und 12 mm )
da macht das Arbeiten viel mehr spass,da die ergebnisse mit dem Gusstisch viel einfacher replizierbar sind und natürlich auch der Durchlauf über den Automatischen Vorschub viel gleichmässiger ist als die kippelige Führung von Hand auf der Arbeitsplatte mit untergebauter Oberfräse....einzig der häufige Spindelwechsel bleibt als Wermutstropfen, aber die eierlegende Wollmilchsau gibbet eben noch nicht...
gruss und nochmal Danke,Toby
 

toby250375

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Ach so ich hatte es ganz vergessen:
Für die, die es Interessiert,hier mal Fotos von den Teilen...für mich gebaut wurden das Grosse Werkzeug zum Ausbau der Spindel, die beiden neuen Einlegeringe(als Ersatz für nicht mehr vorhandene Originale) die man auf den Fotos sieht und natürlich die Spindel selbst.
Respekt vor den Werkzeugmachern muss ich mal sagen.
Gruss,Toby
 

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Hacki

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Danke für die Rückmeldung.
Das passiert leider viel zu selten, aber dadurch lass ich mir die Freude am Helfen nicht verderben.
Gruß Gerd
 

andama

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Ich möchte dazu sagen, daß jeder auf seinem Gebiet was beherrschen sollte :emoji_grin: .
Wenn Du jetzt noch in die Zwischenringe jeweils zwei Gewinde (mgl. M6) schneiden lässt, dann kannst Du die Ringe mit einer eingedrehten Schraube entnehmen, ohne Dir die Finger zu verknoten.

Grüße von einem anderem Werkzeugmacher

Andreas
 

toby250375

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Danke für den tip,aber da ich die Ringe einfach von unten aus dem Tisch herausdrücken kann,habe ich das Knotenproblem gar net....grins...
Gruss,Toby
 

magmog

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guude,

zur nomenklautura: das teil, daß Du ausgebaut hast, ist der "Dorn". die "Spindel" ist das mittels lagern am maschinentisch angebrachte teil, welches den dorn aufnimmt.

mir stellt sich die frage, ob Deine maschine überhaupt die drehzahl erreicht, die notwendig ist, um mit einem so kleinen werkzeugdurchmesser eine ausreichende schnittgeschwindigkeit zu erziehlen.

gut holz, justus.
 

toby250375

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O.k.,dann habe ich mir also einen Dorn nachbauen lassen... was die drehgeschwindigkeit angeht,erreicht die Maschine die "nötige" Geschwindigkeit
möglicherweise nicht,aber das stört mich genausowenig wie es die hummel stört das sie nach physikalischen Gesetzen nicht fliegen kann......
es funktioniert halt gut,und ob es auch theoretisch gut funktionieren darf ist mir ehrlich gesagt wurscht....
gruss,Toby
 

magmog

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guude Toby,

klar, was funzt das funzt, egal was die lehrmeinung besser zu wissen glaubt.
da mit den begriffen schrieb ich, um in der weiteren diskusion begriffsverwirrungen vorzubeugen.

gut holz, justus.
 

toby250375

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hast ja auch recht...von Dorn haben auch alle anderen hier immer gesprochen,ist mir nur bislang net aufgefallen....jetzt isses verbucht..grins.
gruss,Toby
 

nok96

ww-pappel
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Hallo toby250375
ich besitze nun auch eine Tischfräse der Firma Klein und Stiefel Fulda.
Unterschied: bei mir ist der Rotor des Motors die Schwungmasse. Welche Drehzahl hast du an der Welle? Bei mir durch den Motor begrenzt leider nur 2800U/min

Interessant fand ich die Arretierung für die Schwungmasse. Bei mir war/ist der Ring mit den Löchern vollkommen verwirkt.
Was würde dein Freund der Werkzeugmacher für so eine Spindel mit 8mm Spannzange haben wollen. Ich würde ich mich aber auch schon um eine genaue Massskitze und Tipps freuen

Die Schrauben an meiner Maschine haben Whitworthgewinde . Kennst du das Baujahr?
 
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