Zinken und vielleicht Kehlen mit Erika 85?

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Hallo Community,

ich haben mir eine Erika 85 bestellt, und verbringe die Wartezeit etwas um auszuloten was man neben dem normalen Gebrauch noch mit der Säge anstellen kann, zumal diese Säge aus Platzgründen als Werkstattsäge eingesetzt wird. Mir sind die allgemeinen Einschränkungen gegenüber einer Formatkreissäge wohl bekannt, da hier öfters diskutiert, um es gleich mal vorweg zu schicken :emoji_wink:

Eine Anwendung wäre da sicher auch das Schneiden von Fingerzinken. Die Einrichtung auf der Kreissäge - entsprechende Vorrichtung vorausgesetzt - müsste eigentlich schneller von der Hand gehen, zumal ich zur Zeit nur eine kleine Elu-Oberfräse besitze. Bisher habe ich die von Hand gemacht, es gibt aber auch Projekte die soviele Zinker erfordern das es von Hand eine Ewigkeit dauern würde.
Die Sägeblattbreite der normalen Sägeblätter mit 2,8 mm sind dafür aber nicht optimal. Daher stellen sich folgende Fragen:
1. Welche maximale Werkzeugbreite ist für die Mafell Erika 85 zugelassen, bzw. lässt sich verwenden.
2. Kennt jemand passende Nutzsägeblätter für die Erika 85?
(30 mm Bohrung, soweit ich das beurteile, kann/ist der Durchmesser ja kleiner wie die 250 mm Nenndurchmesser).

Theoretisch ließen sich ja auch Kehlen schneiden, sofern es für die Säge ein Kehlfräsblatt überhaupt gibt. Mit dem normalen Blättern ist das wohl verboten und mir auch zu gefährlich. Hier stellt sich als Erstes die Frage ob es überhaupt von Maffel zugelassen ist, was ich erst mal als unrealistisch einstufen würde, aber man weiß ja nie. Also eher ausgeschlossen oder möglich?
Und wenn ja kennt jemand eine passende Kehlscheibe?
Nach meiner Recherche hier im Forum werden die z.B. von Leitz erst ab einen Durchmesser von 300 mm gefertigt.

Vielen Dank schon mal für Euer Wissen

Christofer
 

manni_b

ww-nussbaum
Registriert
7. Januar 2012
Beiträge
80
Ort
66386
Hallo Christofer,

hier einige Daten zur Verwendung von Sägeblättern bei der Erika 85 Ec.
Sie stammen aus der Bedienungsanleitung.

VG, Manni.

EDIT: war zu schnell beim Abschicken.

Sägeblätter findest Du z.B. bei:
– www.sautershop.de

Über deren Qualität kann ich nichts sagen: habe nur 'mal auf die Schnelle gegockelt.
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
grüß Gott christofer,

ich habe eine erika als montagesäge. da der Durchmesser 250mm und die Bohrung 30mm ist kannst du alle handelsüblichen Sägeblätter einsetzen. mit nutern wirst du bald an die grenzen stossen, weil der sägetisch keine allzubreite nut hat, aber ein 5mm nutsägeblatt müsste reingehen.
mit einem kreissägeblatt kehlen ist nicht der hit, vermutlich von der bg sogar verboten, aber wenn du das blatt immer nur ganz wenig nachstellst und immer nur einen ganz feinen span abnimmst, geht es schon, eben langsamer, aber es geht, hab ich auch schon gemacht.

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
So mit den vorliegenden Daten kann man ja schon mal was anfangen. Laut Maffel gibt es unter anderem folgende Grenzen:

Sägeblattdurchmesser: 240 - 250 mm sind erlaubt
Marerial: HSS-Sägeblätter sind nicht erlaubt (Ich nehme mal an, dass resultiert daraus, das nur Aluminium-Hohlprofile geschnitten werden dürfen und kein Stahl)
Sägeblätter deren Grundkörper dicker oder deren Schnittbreite (Schränkung) kleiner ist als die Dicke des Spaltkeils.

Die letzte Forderung schließt schon mal die Verwendung einer Kehlscheibe von vornherein aus. Beim Kehlfräsen wird der Spaltkeil aber ohnehin entfernt oder?
Bei der Vorgehensweise von beppob zu dem Kehlfräsen mit einem Standardsägeblatt wäre eine Notlösung auf eigene Gefahr.

Aber die Nutsägeblätter fallen anscheinend auch durch. Bei sautershop.de hatte ich schon vorher geschaut :emoji_wink:, aber schon gesehen das die größten Blätter 180 mm Durchmesser haben. Die liegen schon mal außerhalb der Spezifikationen. Über die Dicke des Grundkörpers kann man da schon mal nichts mehr finden, wäre aber beim Zinken egal, da der Spaltkeil keine Rolle dabei spielt.

Hier kann man jetzt anfangen zu diskutieren. Es macht technisch Sinn, das Nutkreissägeblätter kleiner im Durchmesser sind wie Standardsägeblätter. Die von dem Motor zu bewältigende Schnittkraft setzt sich beim Sägeblatt aus den Parametern: Sägeblattdurchmesser (Schnitthöhe) und Sägeblattbreite zusammen (Schnittfläche, Schnittgeometrie), wenn man davon ausgeht das das Blatt scharf ist (Ja, ich weiß es gibt mehrere Einflußgrößen :emoji_wink: ).

Somit muss man bei gleichbleibender Schnittkraft bei größerer Schnittbreite den Durchmesser verkleinern um zu vermeiden das man die Maschine unzulässig überlastet. Das ist eine Hersteller unabhängige Folge. Die Maffel ist aber offensichtlich nicht dafür vorgesehen. Und das empfinde ich als Mangel.

Gibt es einen technischen Grund warum das Sägeblatt nicht kleiner wie 240 mm sein darf?

Mit fällt da nur die mangelnde Schwungmasse für den Motor ein, aber ob das ein Problem ist?
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
grüß dich christofer,

daß das blatt nicht kleiner sein sollte als 240mm könnte daran liegen, daß der spaltkeil in der Längsachse nicht weiter verschoben werden kann und somit an ein kleineres blatt nicht näher rangeschoben werden kann (Vermutung von mir), werde aber später noch in die werkstatt gehen, dann schau ich mir das mal genau an, hab meine erika schon länger nicht mehr gebraucht.

nuter mit 5mm breite und 250mm Durchmesser gibt es mit Sicherheit, schau doch mal direkt bei den Herstellern auf der internetseite, z.b. Leitz, guhdo, ake.

das ein breiteres blatt (nuter) mehr kraft benötigt ist schon klar, aber wenn du fingerzinken fräst (sägst) hast du ja nie die ganze schnitttiefe.

und ein scharfes Werkzeug ist sowieso vorraussetzung, stumpes Werkzeug erhöht die Unfallgefahr !! !

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.501
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Hallo Christofer.

Du kannst in die Maschine im Prinzip einen simplen Verstellnuter einsetzen.
Aber er muss 1. Durch den Tischschlitz passen, und darf 2. in der Mitte nicht zu dick sein, damit die Befestigungsschraube des Sägeblattes noch genug Gewinde hat.
Aber 6 mm müssten schon noch gehen.
Und bei einem 150 er Nuter hast Du immer noch 35 mm max. Schnitthöhe.
Du musst bei Deiner Zinkenvorrichtung darauf achten, das der Fräser immer verdeckt ist.
Ein Manko fürs Zinken ist, das die Erika keine Klemmung für die Schnitthöhenverstellung hat, zumindest hat meine bereits ältere keine.
Dann verstellt sich u.U. schon beim leichten Berühren der Kurbel die Schnitthöhe.
Auch die verhältnismässig geringe Drehzahl der Erika ist hier nicht besonders vorteilhaft fürs Arbeisergebnis.
Ein 150 er Nuter sollte schon mit rund 6000 U/min. laufen.
Noch kurz zu HSS Sägeblättern:
Es gibt auch HSS Sägeblätter für Holz, aber die dürfen nur in geschlossenen Maschinen mit mechanischen Vorschub verwendet werden.
Grund: Die Blätter bestehen komplett aus spröden HSS und können beim Verkanten brechen.
Dann fliegen die Fetzen.

Gruss Christian.
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
guten abend christofer,

war eben in der Werkstatt. das mit dem Durchmesser (min. 240mm) ist schon so wie ich vermutet habe, daß sich der spaltkeil in der länge nicht verschieben lässt.

einen verstellnuter würde ich dir nicht empfehlen, die sind in der mitte ja immer etwas stärker, da ist dann die welle etwas kurz genug und den seitlichen schutz mußt du wahrscheinlich auch abbauen, sonst bekommst du den nuter gar nicht auf die welle.

wie Christian schon sagt, bei 150mm reicht dann die Drehzahl wieder nicht, deshalb würde ich auf ein nutsägeblatt mit 250mm Durchmesser gehen und ob nun 5 oder 6mm breit, das mußt du selber wissen, wenn du fingerzinken mit 10mm machen möchtest, dann hättest du beim 6er eine Überschneidung und dir bleibt auf jeden fall in der mitte nichts stehen.

daß die schnitthöhenverstellung nicht arretierbar ist stimmt allerdings, aber wenn erst mal etwas staub und Sägemehl an und in der Maschine ist, dann geht die Verstellung auch nicht mehr sooo leicht, daß gleich bei der kleinsten Berührung alles verstellt wird. und wenn du dir die Stellung der kurbel nah dem uhrzeigerprinzip merkst und die kurbel im auge behältst, dann ist die Gefahr auch gebannt:emoji_wink:

auf jeden fall ist die erika eine vielseitige zuverlässige säge :emoji_wink:

gruß aus dem oberallgäu und einen schönen abend,
beppo
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
so ich habe mal etwas gesucht und bin auf zwei passende Blätter gestoßen:


Für Zinken ab 10 mm ist das 6 mm Blatt sicher besser geeignet. Der Preis mit über 160 € aber happig. Ok es ist ein Spezialblatt, hat dafür aber auch nur 4 Zähne.

beppob schrieb:
daß die schnitthöhenverstellung nicht arretierbar ist stimmt allerdings,

Mal schauen ob sich solch eine Arretierung nicht selber bauen lässt, wenn es wirklich ein Problem darstellt. Da muss ich erst einmal Erfahrungen mit sammeln, aber danke schon mal für die Tipps.

Grüße aus dem Münsterland

Christofer
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.774
Alter
63
Ort
Eifel
so ich habe mal etwas gesucht und bin auf zwei passende Blätter gestoßen:

Sägeblätter einfach online kaufen! - Sägeblatt Shop
Für Zinken ab 10 mm ist das 6 mm Blatt sicher besser geeignet. Der Preis mit über 160 € aber happig. Ok es ist ein Spezialblatt, hat dafür aber auch nur 4 Zähne.

Christofer

Deutlich zu teuer:

Schlitznutfräser
Flachzahn Nuter

Schlitzsägen, Profi-Ausführung - Schlitzsägen, Nutwerkzeuge - Sägen - Werkzeug

Gruss
Thomas
 
Oben Unten