Werkzeugschrank auf Rädern für Wohnzimmerwerkstatt

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Hallo, ein halbes Jahr hat es gedauert, aber es ist vollbracht. Mein Werkzeugschrank auf Rädern steht einsatzbereit im Wohnzimmer neben meiner Mini-Werkbank.

Da ich meinem Schreinerhobby nur im Wohnzimmer (+Balkon) fröhnen kann, mussten meine Werkzeuge zwangsweise spätestens zu jeder Mahlzeit weggeräumt werden. Ein Stapel Plastikboxen hinter dem Kleiderschrank war bisher mein Werkzeugdepot. Besonders ärgerlich, wenn man mal kurz was aus der untersten Kiste brauchte...

Eine Lösung musste her, die sich flexibel und halbwegs ansehnlich ins Wohnzimmer integrieren lässt. Die Idee war ein rollbarer Schrank, der groß genug für alle meine Handwerkzeuge ist und so klein, dass er auch mal in einer Ecke verschwinden kann, ohne im Weg zu stehen. Anregung war die Werkzeugkiste von Michael Pekovich - nur, dass ich etwas mehr Stauraum brauchte: Drei Schubläden, ein großes Fach für meine Stoßlade, ein großes Fach für Hobel und im Deckel Platz für alle Sägen.

Mit einer Bestellung von drei Eiche-Leimholzplatten (19x700x1210 mm // 0,05 m³) im letzten Sommer ging es los. Alle Teile für Korpus und Schubläden wurden per Hand aus den Platten herausgesägt und an den Sägerändern in Form gehobelt. Die Trennung der einzelnen Werkzeugfächer besteht aus unbehandelten Kiefern-Leisten, die mit der Stoßlade auf Maß gebracht wurden. Verwendet wurden nur die Werkzeuge, die im fertigen Schrank Platz finden (und eine Bohrmaschine und ein Schwingschleifer). Die Oberflächenbehandlung erfolgte wie bei allen meinen Projekten mit Osmo-Hartwachsöl seidenmatt. IMG_8263.jpg IMG_8253.jpg IMG_8254.jpg IMG_8255.jpg

Auch praktisch als Beistelltisch im Home-Office...
IMG_8266.jpg
 
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Die Schubladen haben vorne an der Front einen Anschlag, die Schubladen-Rückseiten sind von hinten sichtbar.
IMG_8262.jpg IMG_8259.jpg IMG_8257.jpg

Die Sägen wurden in den Deckel integriert und werden mittels Riegeln daran gehindert, auf die Hobel zu fallen, wenn man den Deckel schließt. Am unteren Rand war noch Platz für ein kleines Fach mit Deckel für Ersatzsägeblätter.
IMG_8245.jpg IMG_8260.jpg IMG_8261.jpg IMG_8264.jpg
 
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vellon

ww-birke
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Ich finde Dein Konzept der Wohnzimmer-Werkstatt total toll (und aus eigener Erfahrung auch sehr herausfordernd). Dein Werkzeugschrank ist super schick und eine Zierde, auch für ein Wohnzimmer!

Viele Grüße, Eric
 

MartinLehmann

ww-ahorn
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... wirklich schön !

Jetzt muss nur noch das Winterlager des Motorrades in das Wohnzimmer verlegt werden und die Idylle ist perfekt :emoji_slight_smile:

Gruß

Martin
 

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Alter Schwede, sehr schön und auch ein sehr schönes Möbel mit inneren Werten.
 

Christian81

ww-robinie
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Auch wenn ich eine schöne Werkstatt im Keller habe, deine Kiste ist super und gefällt mir richtig gut. Würde in meiner Werkstatt auch gut aussehen....
Gruß vom Meister-Kollegen.....:emoji_sunglasses:
 

elmgi

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Tolle Arbeit, die von einem Anfängerniveau doch sehr weit entfernt ist!
Aber vielleicht stehst Du ja auf Understatement?? :emoji_thinking:

Wie auch immer: Ein Prachtstück auf Rädern. :emoji_thumbsup:
 

Claus HH

ww-birnbaum
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Total schönes Möbel! Da bin ich weit von entfernt, was Holzarbeiten angeht. Die Werkbank gefällt mir auch ausgesprochen gut.

Was sagen deine Nachbarn, wenn Du im 2. oder 3. Stock anfängst, mit Klüpfel und Stemmeisen zu arbeiten?
Wir haben Mitte der 90er Jahre im 3. Stock mit unseren Lederarbeiten angefangen, und es hat nicht lange gedauert, bis sich jemand über die Nähmaschinengeräusche beschwert hat... (eine alte Industrie- Pfaff, die ist recht schwer und macht Schwingungen). Und über das leichte Klopfen beim Punzieren sowieso...
 

FredT

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Ja, das kenne ich: Tochter im Konservatorium zur Studienvorbereitung Akkordeon. Ging bis vor den Schiedsmann. Effekt: Wenn innerhalb der Grenzen der Ruhezeiten ist diese sozialadäquate Nutzung der Wohnung zu dulden... (Die Zeiten hat sie aber nie voll augereizt).
 

teluke

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Schöne Arbeit.
Ich bewundere das Engagement, da kann ich nicht mithalten.

Bin zwar ein intensiver Holzwerker, aber im Wohnzimmer wäre ich nie auf die Idee gekommen.
Hat den Vorteil dass Du ein produziertes Möbelstück nicht weit tragen musst :emoji_sunglasses:
 
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Vielen Dank allerseits! Die Nachbarn unter uns tun mir in der Tat manchmal leid. Ich probiere das Stemmen auf ein Minimum zu reduzieren, indem ich so viel wie möglich vorher mit der Bügelsäge ausräume. Zum Teil kann ich dann den Rest sogar ohne Klüpfel nur mit Druck per Hand „abstemmen“. Dann liegt noch so eine Gummimatte unter der Werkbank, die man eigentlich unter Waschmaschinen legt. Und sägen, Hobeln, anreißen, Leimen usw. macht zum Glück keinen Lärm.

Aber eine richtige Werkstatt wünscht man sich schon oft. Ohne Abrichte, Dickenhobel und Formatkreissäge bin ich weitestgehend auf die Materialstärken aus dem Handel angewiesen. 10 laufende Meter mit der Raubank von 25 auf 18 mm runterhobeln kann ich mir auf der Miniwerkbank im Wohnzimmer nicht vorstellen.

Der Vorteil ist, dass man nicht immer stundenlang von der Familie weg ist und auch abends noch mal kurz irgendwelche Kleinigkeiten wie z.B. Anreißen machen kann.
 
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