Werkbank "Roubo Art" light

vikary

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Hallo zusammen,

Ein Baum habe ich schon gepflanzt, die Kinder gemacht und ein Haus gebaut gekauft. Jetzt bleibt es noch eine Werkbank zu bauen :emoji_grin: (und nein, ich will keine gebrauchte Ulmia kaufen :emoji_wink: )

Nach einer längeren Recherche und der Lektüre von "Hobelbänke" von Christopher Chwarz und inspiriert von Dominik R. und Guido H. die Wahl fiel auf eine abgespeckte Version von Roubobank. Material: Esche 52mm.

Das ist der Plan:
Werkbank.JPG

Da Ihr mich schon öfters mit guten Ideen versorgt habt, erbete ich Euren Feedback und Antworten auf die Fragen:

FRAGE NR. 1
wie soll ich am besten die Platte mit den Beinen verbinden:
Version 1 (links) oder Version 2 (rechts)
Beine.JPG

Version 1 ist einfacher zu konstruieren, weil ich ein Brett für die Beine beim Verleimen kürzer machen kann. ABER da müsste ich ein kleines Stück Holz an der Seite anleimen (45x50 mm)
1.JPG
Version 2 hat das Problem nicht, aber da müsste ich 8 Falze (4 Beine x 2 Falze) in den Beinbrettern und 8 Falze in den Plattenbrettern machen
3.JPG

FRAGE NR. 2
Wenn die Platte mit den Beinen durch die Falze verbunden ist, braucht man den Querbalken unter der Platte?
2.JPG
Würde die Platte nicht geteilt sein, dann könnte man es lassen. Sonst, glaube ich, dass man das braucht. Aber Jonas Winkler in diesem Video (12:55) hat sie entfernt. Da frage ich mich, wie die Platte, bei diesem Gewicht) nur an einer Seite halten kann.

Außerdem, wenn die in der Mitte die Anschlag- und Werkzeugleiste haben möchte, dass muss sie von unten gestützt werden, oder?

Über Eure Kommentare und Anregungen würde ich mich total freuen!

Danke und herzliche Grüße
Dominik
 

pedder

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Ich würde keine durchgehenden Zapfen an meiner Werkbank wollen. Mal sind sie plan, mal stehen sie 1mm drüber, mal 1mm drunter. Vor allem das drüberstehen würde mich nerven. Man will ja über dem Bein stemmen. Daher lieber so machen, wie Guido Henn.
 
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Lorenzo

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Ich würd ebenso keine durchgehenden Zapfen machen, Im Prinzip reicht ein dicker Dübel der aus dem Gestell rausschaut, am besten großzügig gefast, und für die vordere Platte nah an der äußeren Kante an der du auch stehst, sonst schwindet dir das Holz und die Beine und die Platte sind dann nicht mehr bündig.
Die Querzarge würde ich auf keinen Fall weglassen! Das ist die Auflagefläche für deine sehr schwere Tischplatte. Und das Gestell braucht die Stabilität auch. Wenn du davor stehst und gegen die Platte drückst, dann soll sich im Zweifelsfall die Bank auf dem Boden verschieben lassen, das Gestell sollte so steif wie möglich sein. Also die Zargen auch lieber Hochkant verwenden, je höher desto steifer wird das Gestell.
 
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IngoS

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Hallo,

Wie die Vorredner schon angemerkt haben, Zarge unbedingt belassen.
Das Problem mit der Zange sehe ich darin, dass das Bein in Kombination mit der Platte einen Teil der Vorderzange bildet. Die Spindel steckt ja auch im Bein und so wirken da erhebliche Kräfte. Darum ist es schon verständlich, dass man das Bein fest mit der Platte verzapft und verleimt. Nachteilig ist dann natürlich der Transport der Bank. Ich sehe darum auch keine nennenswerten Vorteile der Beinzange gegenüber der französischen Vorderzange, ist aber gerade bei Heimwerkern in. Ebenso finde ich die "richtige" Hinterzange unübertroffen.

Gruß Ingo
 

Lorenzo

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Ich bin auch mal ne Zeit lang mit der Idee schwanger gegangen mir ne Roubo zu bauen. Vielleicht mach ich das auch noch, aber die klassische Hobelbank kommt deswegen nicht weg. Die offene Hinterzange hat schon Vorteile! Allerdings hat auch die Front aus Beinen, Zargen und Platte die in einer Ebene liegen schon auch was, gerade wenn man mal ziemlich große Teile spannen will.
Bei nem 50mm Eichenrundstab als Fixierung für die Platte seh ich keine großen Probleme, aber richtig, zwei dicke verleimte Zapfen halten sicher länger.
Die Roubo ist schon ne feine Werkbank, aber sie hat auch konstruktive Schwächen, wie eben der Spalt zwischen den Platten der nicht immer gleich breit bleibt. Wenn man da was einfügt um es als Hobel- oder Sägestopp zu verwenden sollte das auch spielfrei sitzen. Ich würde auch nciht auf dicke Hirnleisten verzichten um die Platte gerade zu halten.
Die eine und einzig wahre Hobelbank gibts nicht. Und die Roubo is ja jetz auch nicht unerprobt.
Ich würde die Platte mit runden Bankhakenlöchern versehen, und keinen schweizer Käse draus machen. Rund aber, weil man mit zwei drei (bei mir sinds 3) Löchern in der Platte für Holdfasts fast alles irgendwie gespannt bekommt.
 

vikary

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Danke Lorenzo. Das entscheindende für mich ist die ebene Fläche vorne (Beine und Platte in Flucht) in Kombination mit der Beinzange erlauben breitere Bretter einzuspannen, als bei der klassischen Zange.

Die Bankenlöcher kommen in den rechten Bein und in die Platte (in der Flucht mit der Gewinde der Hinterzange). In der Mitte des Tisches kann ich entspannt durch den Spalt mit den Zwingen einspannen.
 

pedder

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Kommt auf deren größe an.
IOCh würde nicht gegen Hirnholz pressen willen (Abdrücke). Da muss was dazwischen. Leder Kork oder eine Hirnleiste.
 

jochen-steini

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Die obere Querzarge ist ein Muss. Auf den oberen Querzargen liegt ja dann das herausnehmbare Brett auf. Ich habe meine Roubo ähnlich deiner Version 2 gemacht. Bei den durchgehenden Zapfen kann es durchaus vorkommen, dass diese am Anfang überstehen und man mehrfach drüber muss. Ist bei mir auch so. Hier hilf sicherlich, die feste Verbindung / Verleimung mit dem Untergestell. Ich habe es nicht verleimt - würde ich heute machen.
 

vikary

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Hallo zusammen,

ich verfolge die Bauanleitung von GH von feinewerkzeuge.

Zuerst eine kleine Warnung an diejenigen, die ebenfalls vor haben die Werkbank nachzubauen UND die Beinzange von BENCHCRAFTED zu benutzen. In der Anleitung von 2014 ist Kunststoffbuchse eckig und ca. 8x8cm groß. Die aktuelle Version ist aber kleiner und oval. Ich habe das zu spät gemerkt :emoji_joy:

alte Version (eckig)
1665042918458.png
(updated)

neue Version
1664989119485.png

Und jetzt kommt die Frage:
GH macht die Bohrung mit einem 38 Forstnerbohrer. Warum eigentlich, wenn der Spindel nur einen Durchmesser von 25mm hat? Würde zB 30 auch ausreichen?

Im Bild habe ich mit 30 durchgebohrt, dass auf 38 mit Fräse vergrößert. Am Endesieht man die Gewindemutter, die den Spindel von Hinten absichert/führt.
1664989362993.png

Danke und Gruß
Dominik
 
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yoghurt

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Hallo, bitte die fremden Bilder bis morgen Abend entfernen und durch Links ersetzen. (Urheberrechte)

Danke
 

Macchia

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Zuerst eine kleine Warnung an diejenigen, die ebenfalls vor haben die Werkbank nachzubauen UND die Beinzange von BENCHCRAFTED zu benutzen.
...deswegen empfiehlt Feine Werkzeuge ja auch erst mit dem Einbau anzufangen wenn das Material da ist...:emoji_confounded::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Warum eigentlich, wenn der Spindel nur einen Durchmesser von 25mm hat? Würde zB 30 auch ausreichen?
Die Beinzange hat, obwohl sie sehr präzise gebaut ist trotzdem einen Flex Spiel nach oben links rechts unten.
Bei 2,5 mm Luft würde die Spindel u.U. schleifen und damit schwergängig, vor allem bei der großen Spannkapazität / Verfahrweg.

Das ovale Loch (muss ja "hochkant" verbaut werden) reduziert die Reibung nach unten (weniger Auflagefläche)
die Spindel samt Backe wiegt einiges.

So zumindest meine Infos seinerzeit....

siehe auch mein Nachbau
 
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Guido

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Hallo zusammen, hallo Dominik,

Oder @Guido fragen, ob das in Ordnung ist. Ist ja sein Hemd.

Ja ihr könnt das Bild drin lassen - kein Problem.

GH macht die Bohrung mit einem 38 Forstnerbohrer. Warum eigentlich, wenn der Spindel nur einen Durchmesser von 25mm hat? Würde zB 30 auch ausreichen?

Weil die Spindel damals einen Durchmesser von 1-1/4 Zoll hatte (also etwa 6 mm mehr als der wohl jetzige (?) Durchmesser von einem Zoll) und der Hersteller genau diesen Durchmesser für die 1-1/4 Zoll Spindel empfohlen hat.

Ich denke man wird auch zu dem neuen Durchmesser bei Benchcrafted den empfohlenen Bohrdurchmesser auf deren Website (benchcrafted.com) finden.

Und wie Martin schon sagte: Feine Werkzeuge weist mehrfach darauf hin, dass sich die Maße geändert haben und jederzeit wieder ändern können oder der Hersteller auch einfach mal so die Bauteile abändert:

s. hier: https://www.feinewerkzeuge.de/roubo-hobelbank.html

und hier gibt es wohl die aktuelle englische Einbauanleitung: https://www.feinewerkzeuge.de/benchcrafted.html

Weiterhin viel Erfolg beim Nachbau und viele Grüße aus der Voreifel

Guido
 

vikary

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Hallo zusammen, hallo Dominik,
Guido

Danke Guido für die Tipps und für die tolle Anleitung :emoji_slight_smile: die Teile waren schon längst da (den Hinweis habe ich bei der Bestellung gesehen) nur ich habe sie erst jetzt ausgepackt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich am Anfang der Arbeiten (vor paar Monaten) die Teile (bzw die Information auf der Homepage, dass sich was geändert hat) mit der Anleitung richtig verknöpfen könnte.

EDIT:
in der englischen Anleitung wird es empfohlen, dass der Loch 1 1/4 Zoll = ca 31,75mm gross ist. Für mich heisst das, dass ich bei einem 30mm Loch 0,9mm auf jeder Seite weniger Platz hätte. Ich glaube, das wird schon passen.
 
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jochen-steini

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Ich habe sogar nur ein 28mm breites Loche gemacht. Das reicht locker. Die Welle hat bei mir bislang nie gestreift.
P.S: die aktuelle Rundbuchse ist m.E. nicht oval, sondern rund. Das Loch der Buchse ist oval.
 

Guido

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Hallo Dominik,

der Bau meiner beiden Roubo-Hobelbänke (beide gingen danach an Feine Werkzeuge in Berlin) ist schon gut 8 Jahre her, daher kann ich hier keine eindeutige Empfehlung aussprechen. Aber die im Bauplan angegebene Stärke von 70 mm ist schon optimal, wenn man richtig Druck auf das Werkstück ausübt. Das ist ja das Schöne an den Benchcrafted-Spindeln: Mit geringem Kraftaufwand ordentlich Druck ausüben! Ich würde hier nicht sparen und versuchen zwischen 65 und 70 mm Stärke zu bleiben.

Viele Grüße

Guido
 
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