Ich hatte als Alternative zum Studium eine Boots- oder Instrumentenbauerlehre überlegt; da war mir aber der romantische Umgang mit Holz nicht so wichtig, sondern das Produkt hinterher. Und da wird's schwierig: Ich hatte und habe keine überhaupt Lust auf den Bau von ausgefeilten Inneneinrichtungen oder wunderschönen Schalllochrosetten, sondern auf schnelle Rümpfe und gut klingende, aber simple Instrumente. Also weniger die "Selbstverwirklichung" im Prozess als die Freude am Endprodukt, gerne auch mit Maschineneinsatz, CNC etc.. Tja, und da wird's eng. - Heute, ein paar Jahrzehnte später, bereue ich es (auf Grund der Entwicklung der Märkte) nicht, keine Lehre gemacht zu haben. Es gibt in beiden Märkten ein paar für mich sehr interessante Arbeitsfelder (z.B. Restaurierungen), aber das sind eben auch Nischenmärkte. - Was ich heute inhaltlich deutlich interessanter finde, als damals: Das Zimmereihandwerk, getrieben durch die "Renaissance" von Holzwerkstoffen als gutem Baumaterial. Aber das ist dann auch nicht Meister Eder... (P.S.: Und auch vom Ergebnis, dem - hoffentlich zumindest halbwegs ökologischem - Haus her gedacht.)
P.P.S.: Und auch in der "Freizeit" ist mir das Ergebnis wichtiger, was verschiedene "Umgangsformen" mit sich bringt. Am Boot arbeite ich seit Jahrzehnten meist mit Epoxy (als einer der wenigen Nicht-Handwerker war ich im Verein wohl der erste, der damit gearbeitet hat), an den Gitarren mit Knochenleim. Gerne mit Maschinen, aber oft ist die Arbeit mit Handwerkzeugen schneller, wenn es nicht um Serientätigkeiten geht. Es dürfen auch schon mal Metallwinkel statt Zapfen sein, auch wenn ich Verzapfungen schätze. usw.