Unterkonstruktion für Massivholzdiele

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Hallo,

eigentlich wollte ich mit dem Verlegen meiner Eiche-Holzdiele (20mm) anfangen. Aber nachdem ich so einiges gelesen habe, bin ich ein bisschen verunsichert.

Das Problem ist bei mir die geringe Aufbauhöhe. Ich habe nur 50-55mm Aufbauhöhe inkl. Diele zur Verfügung. Ich muss auch die genannte Höhe auch erreichen, sonst bin unter dem Niveau des angrenzenden Flures mit Fliesenboden. Der Boden auf dem die Diele verlegt werden soll, hat einen Estrich.
Mein Plan war:
1. Dampfsperrfolie
2. Für die Unterkonstruktion Hobelware 26x68mm Konstruktionsholz alle 40cm auslegen. Sollte ich wegen der 26mm Höhe die Latten doch auf dem Estrichboden befestigen?? (EG darunter Keller)
3. Estrichrandstreifen als Trittschalldämmung (trotz darunterliegendem Keller) unter die Latten tackern
4. Dielen auf die Latten verschrauben

Kann man das so machen ??

Bitte helft mir, und schreibt eure Meinungen auf.

MfG
Felix
 

johann3de

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Hi Felix,

also ich habe bei uns auch eine 20mm Eichenholz Diele verarbeitet. Ich denke so wie du es vor hast wird das schon klappen. Ich hatte 13cm Aufbau "zusammenbringen" müssen, hab ich aber vom Prinzip genau so gemcht nur mit 6cmx6cm KVH. Du mußt nur darauf achten, dass der Abstand zwischen den Lagern nicht zu groß wird, aber ca 40cm ist da schon o.K..
Die Latten sollten eigentlich nicht mit dem Estrich verschraubt werden, da sonst der Schall mehr übertragen wird, bei mir habe ich, wenn die Unterkonstruktion nicht satt auflag, ab und zu mal eine Stelle befestigt.
Ob die Estichrandstreifen als Trittschall das richtige sind, glaub ich nicht, die sind glaube ich ziemlich weich und drücken sich dann nach kurzer Zeit auf null zusammen. Ich hatte Koksstreifen unterlegt, welche aber ca 10mm stark sind, ich denke es gibt als Unterlage für Laminat so harte Platten, wenn du so etwas nimmst und in Streifen schneidest bist du besser beraten. Vieleicht kannst du auch gerade Unterlage aus Kork nehemn, müsstest dich halt mal schlau machen, was vom Preis günstg ist.
Zum Verschrauben der Dielen gibt es spezielle Schrauben, die einen kleinen Kopf und einen spitzen winkel an selbigem haben, die funktioniern super um in der Feder die Dielen zu verschrauben.
Willst Du die Oberfläche ölen oder lackieren, ich habe meinen Boden geölt und bin damit super zufrieden.

Viele Grüße

Johannes Körner
Laufach
 

Bertram

ww-pappel
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Hallo Felix,
vor deinem Problem habe ich auch gestanden. Ich hatte auf Teilflächen (Altbau) nur eine Gesamtaufbauhöhe von 50 mm ab OK Betondecke zur Verfügung. Den alten Estrich (ohne Dämmung auch im EG über Keller!) habe ich raus gestemmt. Mein Aufbau im EG über Keller:
1. Dampfsperrfolie
2. Lattung 28 x 46 mm, gute Qualität und kammergetrocknet
3. Perlite zwischen die Lattung als Minimaldämmung (Achtung: Perlite ist oft feucht und bereitet dann große Probleme!)
4. Abdeckpapier über Dämmung und Lattung
5. Eichendielung 132 mm breit und 21 mm stark. Die Dielung habe ich durch die Feder mit der Lattung verschraubt.

Im OG (Foto) habe ich auf die Dampfsperre verzichtet. Die Lattung liegt in einem Abstand von 40 cm und ist alle 40 cm mit dem Beton verschraubt. Verschraubt deshalb, weil der Beton total uneben ist und natürlich nicht in der Waage liegt. Ich habe ich die Höhenunterschiede an jeder Schraubstelle mit Unterleghölzern ausgeglichen. Das ging von 0 bis 30 mm innerhalb eines Raumes. Teilweise musste ich die Lattung schwächen oder in den Beton einstemmen. Durch die Verschraubung ist der Trittschall natürlich nicht gewährleistet was aber m.E. zumindest im EG über Keller sekundär ist. Der Boden liegt seit 10 Jahren 1a, knarrt nicht und sieht klasse aus.


Viele Grüße
Bertram
 

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kiron

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Hallo!

Klinke mich da mal ein. Ich stehe genau vor dem gleichen Problem.
Ich will in einem alten Haus auch Massivholzdielen legen.
Ich habe allerdings keinen Betonboden sondern nur einen Holzboden der
aus ca 35mm starken alten Brettern besteht. Diese haben über den ganzen Raum eine unebenheit die vom tiefsten bis zum höchsten Punk ca 40 mm
ausmacht.
Jetzt dache ich mir das ich diese Brettter herausnehne auf 30mm Abhoble und
dann wieder verlege und gleich darauf Achte das sie so eben wie möglich
liegen. Dann auf diesen Bretterboden die Lattung auslege wie auf dem Bild von
Bertram ersichtlich und darauf die Massivholzdielen lege.
Würde das so fuktioieren?

Unter diesem Raum Befindet sich ein sehr alter Steinkeller.
Wie kann ich die alten Holzbalken bearbeiten. d.h. sollten diese neu gestrichen werden und kann ich die Isolation zwischen diesen Balken machen.
Das heisst Dampfsperre und z.B. Tellwolle.
Dann müsste ich über der Lattung keine weitere Isolation vornehmen.
Mit was kann man so alte Holzbalken anstreichen. Wahrscheinlich sind sie
schon etwas angegriffen vielleicht hat sich auch Ungeziefer darin breit gemacht.
Habe das Haus vor ca. einem Jahr gekauft und möchte eigendlich noch diesen Frühlng anfangen zu Sanieren. Und hier würde ich einmal mit der Isolation zum Keller beginnen.
Denn diese ist soweit ich das bis jetzt gesehen habe überhaupt
nicht vorhanden.

@Bertram
Noch eine Frage zu deinem anhängten Bild von der Lattung.
So wie es aussieht hast du die Lattung verschraubt aber immer neben den
Schifthölzern und nicht durch diese Durch.
Sehe ich das richtig oder täuscht das im Bild.
Wenn du nicht durch die Schifthölzer geschraubt hast kannst du mir dann bitte erklären warum nicht.

Danke schon im voraus für jede Hilfe.

gruss
Kiron
 

Bertram

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Hallo Kiron,
warum willst du die alten Bretter herausnehmen und hobeln? Ich würde sie so wie sie sind ordentlich verschrauben und darauf die Lattenkonstruktion aufbauen. Einen Höhenunterschied bis 40 mm kannst du nach meiner Erfahrung mit den Unterleghölzern ausgleichen....brauchst halt längere Schrauben.

Zu deiner Frage: Die Verschraubung ist neben den Unterleghölzern. Das hat folgende Gründe:

  1. Meine Unterleghölzer haben eine Maß von 40 x 90 mm. Wenn du da durchschraubst werden sie meist aufspalten.
  2. Als Unterlegholz verwende ich trockene Fichte und säge mir ein Sortiment mit 1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20 und 30 mm Stärke. Da der Betonboden sehr ungleichmäßig ist muss ich an jeder Schraube eine ganz individuelle Höhe ausgleichen. Das erreiche ich durch die Kombination verschiedener Unterleghölzer, z.B. 5 + 2 = 7 mm. Die Vorgehensweise ist wie folgt: Zuerst lege ich an den Rändern links und rechts im Raum je eine Latte auf Höhe. Dann passe ich mittels Schnur und Alulatte sorgfältig eine mittlere Latte auf Höhe ein. Danach fülle ich die Zwischenräume mit Latten auf und verwende dazu eine Alulatte als Richtscheit um die Höhe der Randlatten zu erreichen. Vorgehensweise je Latte: Zuerst eine Schraube am Anfang und am Ende um die Lage zu fixieren. Anschließend von einem Ende beginnend an jeder der Schrauben die Latte auf Höhe bringen. D.h. passendes Unterlegholz abschätzen, unterlegen, festschrauben. Mit Richtscheit Höhe prüfen....meist passt es nicht sofort....also Unterlegholz auswechseln oder nachlegen. Dazu muss die Schraube gelöst werden, Latte anheben, Unterlegholz wechseln bzw. ergänzen, wieder anschrauben usw. Das geht nicht wenn die Unterleghölzer festgeschraubt sind.
Meine anfängliche Sorge die Unterleghölzer könnten wandern war unberechtigt. Habe mal den Versuch gemacht sie mit Nägeln an der Latte zu befestigen. War nicht gut weil es dann wenn die Lattung arbeitet quietschen kann...sehr unangenehm beim drüberlaufen. Sinnvoller ist es die Lattung einige Zeit stehen zu lassen (z.B. 2 Wochen) und anschließend die Schrauben nachzuziehen und ggf. die Höhe nochmals zu überprüfen. Damit kannst du den Schwund beim Trocknen der Latten und der Unterleghölzer ausgleichen.

Viele Grüße
Bertram
 

kiron

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Hallo Bertram!

Vielen dank für deine ausführliche erklärung.

Zu deiner Frage warum ich die alten Bretter herausnehmen will.

Ich muss unbedingt zum Keller hin isolieren. Vom Keller auskomme ich nicht überall dazu. Ausserdem sind die alten Holzbalcken in einen nicht guten Zustand.
Daher dachte ich wenn ich sowieso von oben versuche zu Isolieren und dazu
die alten Bretter ausbauen muss kann ich sie auch gleich abhobeln.

Ich dachte mir fogende vorgehensweise.

Die alten Bretter ausbauen

Die alten Holzbalken neu malen

Zwischen den Holzbalcken (masse der Balken ca.16 x 16cm und jeweils ca 50cm auseinander) würde ich auch so eine art Steg anschrauben und hier die Dampfspere und die Isolation z.B. Tellwolle anbringen.
So könnte ich alles von oben machen und kämme auch da hin wo ich vom Keller
aus nicht dazukomme.
Dann die alten Bretter wieder anschrauben und auf diesen die Lattung für
den neuen Boden anbringen.

Da ich so etwas noch nie gemacht habe würde es mich halt interresieren
ob diese Vorgensweise o.k. ist oder ob ich da komplett falsch liege.

Vielen dank schon im voraus für jede Hilfe.

gruss
Kiron
 

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Hallo,
natürlich habe ich den Link von wandergeselle gelesen. Aber ich habe nicht den Unterschied zwischen meiner Lattung und den Multiplexstreifen nicht verstanden. Was machen die Multiplexstreifen besser als die Fichtelattung.

Johannes Du hast recht, die Estrichrandstreifen sind doch zu weich. Was hält Ihr von den Streifen, die man unter den Profilen klebt, beim Ständerwerkbau, und zur Schallentkoppelung dient. Ich will das eigentlich wegen der Schnelligkeit. Dann braucht man nicht ständig diese Streifen zu schneiden.

Weil die Lattung doch so niedrig ist, habe ich gedacht die Lattung mit dem Estrichboden zu verdübeln. Mir ist klar das dadurch die Schallentkoppelung verloren geht, aber dadurch ist die Unterkonstruktion wenigstens stabiler, oder denke ich falsch??

Bertram wie hast du genau die Latten befestigt, leider kann ich Dein Bild nicht sehen. Hast du es nicht durch die Lattung verschraubt. Ich will nicht, dass es später quietscht, wenn die Lattung arbeitet.
Dein Projekt vor 10 Jahren hat es doch bewiesen, dass es auch mit niedriger Aufbauhöhe geht.

Wenn ich fertig bin werde ich den Boden Ölen. Durch die Lackierung habe ich viel negatives gelesen.


Liebe Grüße aus Essen

Felix
 

Bertram

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Hallo zusammen,
an Kiron:
Das mit der Sanierung der alten Balken und die Frage der Isolierung kann ich nicht beurteilen. Bei den Balken stellt sich die Frage nach dem Zustand....ich denke das ist ohne Besichtigung seriös nicht zu beurteilen (Stichworte: Zustand, Feuchte, Schädlinge....). Isolierung ist immer spannend: Wo kommt die Dampfsperre hin? Gibt es Kältebrücken? Wo liegt der Taupunkt? Wenn da Fehler gemacht werden ist das übel. Ich denke du solltest da mal jemanden fragen der sich mit Bauphysik auskennt. Auch die Vorgehensweise wie z.B. Ausbau der alten Bretter kann ich nicht beurteilen, ich habe nur Erfahrung mit der Lattung und dem Boden ab OK Betondecke.

an Felix:
Die Latten sind mittels SPAX Senkkopf-Teilgewindeschrauben 5x70, 5x80. 5x90....je nach Bedarf und 8 mm Fischer sx Nylondübel in der Betondecke befestigt. Dazu lege ich die Lattung passend aus und bohre mit einem 5 mm Steinbohrer durch die Latte in den Beton. Damit erreiche ich in der Latte eine Bohrung für die Schraube und markiere gleichzeitig im Beton die Stelle wo das 8 mm Loch für den Dübel zu bohren ist. Mein Boden liegt wie schon gesagt 1a...da quietscht nichts.
Die Oberfläche solltest du unbedingt ölen, von Lack rate ich dir dringend ab. Ich verwende WOCA-Öl (ehemals TripTrap) mit guten Erfahrungen.

Noch ein wichtiger Hinweis: Bei Verlegung der Dielung in Querholzrichtung in den Türen zum Nachbarraum Dehnungsfugen (Kork) vorsehen! An den Rändern 1 cm Luft zu Wand lassen. In Längsrichtung habe ich 14 m problemlos ohne Dehnung verlegt (Foto).

Habe nochmal einige Fotos aus den Bauphasen beigefügt. Ausgangszustand mit 4 cm Estrich auf Beton, Dielenverlegung, Boden ohne Öl, Boden fertig geölt.

Weitere Fragen...nur zu!

Gruß
Bertram
 

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Hallo Bertram,

hat es einen Grund, warum Du keine Schlagdübel benutzt hast??
Ich hatte es vor mit Schlagdübel die Latten zu verdübeln. Spricht da was dagegen??
Ich war noch auf der Suche nach einem guten Öl,danke für den Tipp.

Grüße aus Essen
 

Bertram

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Hallo Felix,
Schlagdübel konnte ich nicht benutzen weil die nicht mehr lösbar sind. Oben habe ich die Vorgehensweise zur Verlegung der Lattung wie folgt beschrieben:

"Vorgehensweise je Latte: Zuerst eine Schraube am Anfang und am Ende um die Lage zu fixieren. Anschließend von einem Ende beginnend an jeder der Schrauben die Latte auf Höhe bringen. D.h. passendes Unterlegholz abschätzen, unterlegen, festschrauben. Mit Richtscheit Höhe prüfen....meist passt es nicht sofort....also Unterlegholz auswechseln oder nachlegen. Dazu muss die Schraube gelöst werden, Latte anheben, Unterlegholz wechseln bzw. ergänzen, wieder anschrauben usw. Das geht nicht wenn die Unterleghölzer festgeschraubt sind."

Da die Betondecke sehr uneben ist müssen die Unterleghölzer für jede Schraube individuell kombiniert werden! Manchmal klappt das im ersten Versuch...meistens nicht. D.h. Hölzer unterlegen, Schraube anziehen, nachmessen und es passt nicht. Dann Schraube lösen, Latte anheben und lockern, Unterlegholz austauschen oder ergänzen, Schraube erneut anziehen, nachmessen und mit etwas Glück passt es jetzt. Wenn nicht dann Schraube erneut lösen, Unterlegholz austauschen oder ergänzen, Schraube erneut anziehen usw...... Wenn die Höhe in Querrichtung der Lattung passt dann nochmals die Längsrichtung mit dem Richtscheit auf Ebenheit prüfen. Manchmal passt das dann auch nicht also Schrauben wieder lösenn usw.... Das ist eine höllische Fleißarbeit, dauert seine Zeit und geht mit einem Schlagdübel nicht! Außerdem kann ich die Schrauben nachziehen wenn die Lattung einige Zeit bei Zimmertemperatur gelegen hat. Manchmal schwindet die Lattung oder das Unterlegholz (obwohl sie schon vorher trocken sein sollten) und dann kann ich die Schrauben nochmals nachziehen.

Gruß
Bertram
 
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