Tischbohrmaschine: wie Arbeitstisch zentrieren?

kobalt

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Hallo,

ich habe eine Quantum B20 Tischbohrmaschine. Ähnlich der vielen Vorschläge und Ideen im Netz habe ich auf den originalen Tisch einen größeren aus Holz aufgebracht und mit einem Queranschlag versehen.

Nun lässt sich bei der Maschine Schwenk- und Höhenverstellung nur gemeinsam ent- bzw. verriegeln. Bei der Höhenverstellung lässt es sich nicht vermeiden, dass der Tisch zumindest ein klein wenig aus der Mitte schwenkt. Und dann muss ich ihn jedesmal neu ausrichten. Das ist lästig.

Was ich suche ist eine zündende Idee, bei jeder Höhe zuverlässig und schnell die Mitte zu finden. Hat jemand eine solche?

Gruß Kai
 

Frank S

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Hallo Kai,
eine sehr elegante Lösung sind zwei Linien-Laser, die über Kreuz in Richtung Tisch justiert werden.
Gibt es auch fertig zu kaufen.
Gruß, Frank
 

L00N

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Hi Kai!

Hast du in deinem Tisch ein Opferbrett? Ist bei einem Bohrtisch sowieso ne feine Sache, und darüber, bzw. einer Zusatzeinlage geht das problemlos.
Ohne Frank da jetzt zu nahe treten zu wollen, finde ich die Laser-Lösungen an sämtlichen Maschinen nicht ausreichend genau. Um grob auf den mm die Mitte des Tisches zu finden aber wohl ok.

Cheers Alex
 

kobalt

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Hallo Frank,

die Idee ist gut. Gibt es dafür auch eine deutsche Bezugsquelle? Der Shop schweigt sich über die Liefermöglichkeiten nach Deutschland aus.

Gruß und Danke,
Kai
 

kobalt

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Hallo Alex,

könntest du mir das genauer erklären? Ich habe leider nicht verstanden, wie ich das bei einem höheren Werkstück nutzen kann.

G Kai
 

Dietrich

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Hallo Kai,

hier eine kleine Bilderserie, auf Bild 1 und 2 siehst Du hinter der Tischbohrmaschine an der Wand ein Brettchen mit einer roten senkrecht gespannten Maurerschnur, auf der TBM befindet sich ein Zeiger aus Buchenholz:

Kapp&Bohrzentrum || Holz-Seite.de

Noch genauer wäre es mit einem montierten Laserpunktstrahler der auf der gegenüberliegendem WS-Wand an einer Schnur ausgerichtet wird, aber man kann es auch übertreiben.

Gruß Dietrich
 

Ulrich

ww-ahorn
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ich hab einen moment gebraucht aber dann hab ich dein Problem verstanden.

Ich Zentriere mit einem Kegel(Kegelsenker) das F
funktioniert immer auch ohne Licht.

Ulrich
 

lunateide

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Hallo Kai,

ich habe mir wie folgt geholfen:

1. Den Tisch einmal so genau wie möglich mittig ausrichten
2. Ein neues Opferholz in den Tischschlitz einlegen
3. Reißnadel o.ä. in das Bohrfutter, absenken und Mitte im Opferholz markieren.
4. Dieses Holz nur noch zum Justieren des Tisches verwenden.

Ich hoffe, das ist verständlich und ich konnte helfen.

Gruß
Roland
 

dew-tool

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Hallo Kai

Ich mache es immer so das ich dann einen größeren Bohrer z.B nehme und den dann im Futter eingespannt entgegengesetzt der Bohrerschneiden (rückwärts) über die Spindel von Hand drehe somit zentriert der Tisch sich von ganz alleine und dann mache ich die Klemmung des Tisches zu.

Gruß Jürgen
 

Frank S

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Hallo Frank,

die Idee ist gut. Gibt es dafür auch eine deutsche Bezugsquelle? Der Shop schweigt sich über die Liefermöglichkeiten nach Deutschland aus.

Gruß und Danke,
Kai
Ich habe da auch noch nicht das richtige gefunden.
Bin noch auf der Suche.
Aber für die LowCost-Ausführung reicht ein billig Linienlaser aus dem Baumarkt.
Die sind in kleinen Wasserwaagen eingebaut, so um 15€.
Das Problem ist ja das Verschwenken des Tisches, nach der erfolgten Höhenverstellung.
Hier würde es ja reichen, einen Linienlaser aus Richtung der Säule über den Tisch durch die Mitte laufen zu lassen.

Gruß, Frank
 

lunateide

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Frage an die Metallprofis

Hallo,

ist es eigentlich auch bei hochwertigeren Bohrmaschienen so, daß der Tisch bei Auf- und Abwärtsbewegung sich auch ungewollt horizontal bewegen kann?

Gruß
Roland
 

L00N

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Hallo Kai!

Das mit der Opferplatte wurde perfekt von Roland/lunateide beschrieben. Du hast also neben der eigentlichen Bohrplatte eine Zentrierhilfe.

@ Roland Die Höhenarretierung ist selbst bei den teuren Maschinen frei um die Säule gelagert und wird durch den Spannhebel geklemmt. Somit muss man bei Höhenverstellungen auch da immer nachjustieren.
Abhilfe schafft da ein selbst gebauter Bohrtisch, wie von dir ansatzweise beschrieben. Man kann sich da ja neben dem Opferbrett noch austoben ohne Ende :emoji_wink:
 

kobalt

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Hallo und herzlichen Dank an alle für die bisherigen tollen Ideen. Leider war für mich bisher noch nichts dabei, bis auf den Laser.

Das markieren mit einem Körner/Lochsenker/Holzbohrer funktioniert gut, aber eben nur innerhalb des Pinolenhubs. Das sind bei mir 80mm. Bei höheren Werkstücken kann ich nur noch peilen und das ist dann ungenau.
Vielleicht unterschiedlich lange Bohrer oder dünne Rundhölzer? Sozusagen für jede Länge eine?


@Dietrich: zunächst mal bewundere ich deine tolle Werkstatt und Ausrüstung. Allein diese Ordnung. Da bin ich weit weg von...
Leider geht auch deine Idee nur schlecht bei mir. Die Bohrmaschine steht auf einem beweglichen Unterschrank und wird idR zum arbeiten vorgerollt. Hat also keinen definierten Platz, an dem sie eingesetzt wird.

Ich hatte schon daran gedacht, eine senkrechte Kerbe in das Standrohr zu machen und eine Markierung an den Maschinentisch. Nur müsste ich dann die Maschine wieder zerlegen und vermutlich wird das nicht sehr genau.

Kai
 

wolgos

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Hi
bastel dir doch einen Punktlaser unter den Tisch. Der strahlt dann an eine Wand. Da machst du mit einem Filzstift und Wasserwaage einen senkrechten Strich. Wenn du den Tisch verstellt hast, schickst du den Laser wieder auf den Strich und hast so die alte Position mit neuer Höhe.
Gruß
Wolfgang
 

Gast aus Belgien

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Hi
bastel dir doch einen Punktlaser unter den Tisch. Der strahlt dann an eine Wand. Da machst du mit einem Filzstift und Wasserwaage einen senkrechten Strich. Wenn du den Tisch verstellt hast, schickst du den Laser wieder auf den Strich und hast so die alte Position mit neuer Höhe.
Gruß
Wolfgang

Und nach 2 Wochen stehen seine Wände voll mit Strichen weil er die TBM ja auf einem mobielen Schrank benützt :emoji_grin:

Ich habe mir aus einem Schlüsselanhängerlaser die Einheit ausgebaut und in eine Hülse eingebaut, Durchmesser 10 mm und passt problemlos in mein Bohrfutter.

Laser an, in das Bohrfutter eingesetzt und er zeigt mir auf jeden Abstand auf dem Bohrtisch die Bohrermitte. Eigentlich das Prinzip der Reissnadel, nur halt mit mehr Reichweite.
 

kobalt

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Hallo Harald,

der Preis für die beste Idee geht bis jetzt an dich!

Am Gehäuse montiert würde mir noch besser gefallen, dann entfällt der Bohrerwechsel. Mal sehen, was es in der weiten Welt des Internets an Lasern gibt.

Gestern war ich noch im Chat mit Woodcraft. Für den Fall, dass es jemanden interessiert, hier das Ergebnis:
Versand nach Deutschland ist grundsätzlich möglich, mit ein paar Ausnahmen. Zum einen dürfen es keine als "hazardous" eingestufte Güter sein. Zum anderen haben sie einige Artikel, die direkt vom Hersteller an die Kunden versendet werden. Diese gehen nur innerhalb der USA.
Man muss also per E-Mail oder Telefon bestellen und zunächst erfragen, ob der entsprechende Artikel nach D geliefert werden kann. Falls ja, bekommt man eine Auftragsbestätigung mit den möglichen Versandwegen und den zugehörigen Kosten. An dieser Stelle kann man immer noch stornieren. Bezahlung ist anscheinend nur mit Kreditkarte möglich.

Der Laser wäre lieferbar. Bestellt habe ich nicht, aber nach einer Abschätzung der Versandkosten gefragt und bekam folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
USPS Express would be $45, 1st class would be $18. Fed Ex Priority would be $65 and Economy would be $60.
"1st class" entspricht Post Office, also bei uns wahrscheinlich DHL.

Gruß Kai
 

Frank S

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Ich habe mir zwei Linienlaser-Module bestellt und werde sie an meiner Säulenbohrmaschine justierbar anbringen. Wenn sie in 4 Wochen da sind, werde ich berichten.
Meine Metabo S25 hat zwar nicht oft das Problem, das ich den Tisch nach dem Bohrerwechsel verstellen muß, da sie 150mm Pinolenhub hat.
Aber ich glaube, das kann man öfter mal gebrauchen.

Gruß, Frank
 

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

das mit dem Laserpunkt habe ich nicht verstanden; vielleicht kann jemand meinen grauen Zellen auf die Sprünge helfen.

Ich will mein Nichtverstehen an einem Beispiel darlegen.

1. Ein Werkstück (Stahl) liegt befestigt auf dem Bohrtisch; dieser ist genau mittig ausgerichtet, der Laserpunkt liegt genau auf dem angekörnten Mittelpunkt der Bohrung.
In dieser Position wird mit 4 mm vorgebohrt.

2. Für die endgültige Bohrung mit einem sehr viel längeren Bohrer (12 mm) muß der Bohrtisch abgesenkt werden.
Dabei bewegt sich der Tisch ungewollt auch horizontal.

3. Der Tisch muß jetzt so justiert werden, daß der Laser wieder genau auf das Zentrum der Bohrung zeigt.

Aber da ist ja nichts mehr, außer Luft mit einem Durchmesser von 4 mm.

Und genau an diesem Punkt streiken meine grauen Zellen. Vielleicht kann jemand Abhilfe schaffen.
Bei behutsamem Umgang besteht noch Hoffnung.

Gruß
Roland
 

Gast aus Belgien

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Bei einem Werkstück dass man mit 4 mm vorbohrt, sollte der Spindelhub eigentlich ausreichend sein um den Tisch für den 12er Bohrer nicht absenken zu müssen. Davon abgesehen dass ich bei Stahl nicht direkt von 4 nach 12 springen würde, meine Wahl wäre um mit 6 mm vorzubohren.
Gangbare Methode wäre, müsste der Spindelhub nicht ausreichen, um mit dem grösseren Bohrer ohne Antrieb das Loch bei gelöstem Tisch anzufahren, das Werkstück/Tisch justieren und dann anzuspannen.

Natürlich ist die Laserpunktmethode, so wie ich sie benutze, bei einem Loch praktisch nicht anwendbar.
 

kobalt

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Habe mir gestern auch einen günstigen Linienlaser bestellt. Laut Beschreibung mit einer sehr feinen Linie, deutlich unter 1mm bei 1m Abstand. Ich hoffe, das stimmt auch. 2mm wären mir zu breit gewesen.

@Roland: mir ging es um die Ausrichtung des Tisches in Bezug auf den (Parallel-)Anschlag. Das Werkstück wird dann wiederum am Anschlag ausgerichtet. Daher ist es nicht nötig, die Mitte mit eingespanntem Werkstück zu finden.
In dem Fall könntest Du den Laserpointer auf eine Stelle am Rand justieren, wo kein Werkstück liegt.

Insgesamt fand ich aber genau deswegen einen Linienlaser besser.

Gruß Kai
 

Gast aus Belgien

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mir ging es um die Ausrichtung des Tisches in Bezug auf den (Parallel-)Anschlag. Das Werkstück wird dann wiederum am Anschlag ausgerichtet. Daher ist es nicht nötig, die Mitte mit eingespanntem Werkstück zu finden.
In dem Fall könntest Du den Laserpointer auf eine Stelle am Rand justieren, wo kein Werkstück liegt.

Insgesamt fand ich aber genau deswegen einen Linienlaser besser.

Gruß Kai

Jetzt sind es meine graue Zellen die nicht mehr mit wollen.
Welchen Vorteil soll das Ausrichten eines Parallelanschlages mit einem Linienlaser haben?

Ein Parallelanschlag ist ein fixierter Anschlag der parallel zur Bearbeitungsrichtung liegt, bei den Sonderfällen "Säge" auch parallel zum Werkzeug.

Ein Bohranschlag wird nur auf den rechtwinklinkligen Abstand zur Bohrermitte ausgerichtet, ob er diagonal auf dem Bohrtisch sitz, parallel zu den Rändern des Bohrtisches oder parallel zur E 40 spielt dabei absolut keine Rolle.
Die Bearbeitungsrichtung beim Bohren ist vertikal, selbst als man die TBM als Langlochbohrer "misbraucht" spielt es keine Rolle wie der Anschlag ausgerichtet ist, der Bohrer wird immer auf dem selben Abstand vom Anschlag sein Loch bohren.
Das heisst, nur der Abstand Bohrer - Anschlag muss justiert werden.
Auch wenn man ein Werkstück festspannt und da dann verschiedene Löcher bohren muss, bringt ein Linienlaser nichts. Wenn man die Bohrpunkte durch Verdrehen des Bohrtisches anfahren will, müssen alle Bohrpunkte auf dem Radius Säule-Bohrer liegen, anders muss man umspannen, wobei ein Linienlaser wiederum keinerlei Vorteile hätte.

Ein Linienlaser hätte nur als Kreuzlaser Nutzen, wobei der Schnittpunkt die Bohrermitte andeuten müsste, dies ist allerdings bei einer seitlichen Montage nicht möglich da der Schnittpunkt bei unterschiedlichen Höhen nicht mehr vertikal unter dem Bohrer sitzt sondern seitlich wegwanderen würde.

Müsste mein Gedankengang falsch sein, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
 

Frank S

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Oberhavel
...Ein Linienlaser hätte nur als Kreuzlaser Nutzen, wobei der Schnittpunkt die Bohrermitte andeuten müsste, dies ist allerdings bei einer seitlichen Montage nicht möglich da der Schnittpunkt bei unterschiedlichen Höhen nicht mehr vertikal unter dem Bohrer sitzt sondern seitlich wegwanderen würde.

Müsste mein Gedankengang falsch sein, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Zwei Linienlaser im 90° Winkel am Maschinenkopf befestigt und justiert zeigen im Schnittpunkt der beiden Linien immer auf das Zentrum der Bohrung, egal wie hoch oder wie niedrig der Tisch eingestellt ist.

Gruß, Frank
 

kobalt

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@Harald: kleines Missverständnis. Der Linienlaser hat keinen grundsätzlichen Vorteil beim Ausrichten des Tisches. Nur eben in dem Sonderfall, dass es eine Vorbohrung gibt und der Tisch mit eingespannten Werkstück justiert werden soll. Aber auch nur dann, wenn nicht der komplette Tisch verdeckt ist.

Und falls es diesen Fall doch mal bei mir geben sollte, fand ich den Linienlaser besser. So war meine Anmerkung gemeint.

Ob sich meine theoretische Überlegung in der Praxis bewahrheitet, wird sich herausstellen.

G Kai
 
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