Sanierung eines sehr sehr alten Holzbungalows

MartinLehmann

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Weiter darf wenn keine Hinterlüftung vorhanden ist nie Regenwasser in die Fassadenschalung dringen, sonst wird die Dämmung durchfeuchtet und kann kaum mehr austrocknen, besonders auf der Schattenseite
... ist nicht gerade die Idee des diffusionsoffenen Bauens, dass die Dämmung auch kapillar-aktiv ist und damit der Wassereintrag durch Schlagregen auch in der Dämmung verteilt wird und so unter die "Gammelschwelle" gesenkt wird ? Da wird die erhöhte Dämmungsfeuchte über die Fläche abgegeben - ggf. auch nach innen - denke ich. Mit Holzfaserplatten sollte das gehen.

soweit meine Gedanken

Gruß

Martin
 

K2H

ww-robinie
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Danke für den Tipp mit dem Rechner!
Den Ubakus Rechner muss man mit Vorsicht genießen.
Ich nutze ihn auch hin und wieder. Aber nur für eine erste Einschätzung.
Der Ubakus arbeitet nach dem veralteten Glaser-Verfahren, das die Feuchtebelastung "statisch" und nur innerhalb eines Baustoffes berücksichtigt. D. h., jahreszeitliche Schwankungen, der Übergangswiderstand zwischen den einzelnen Schichten eines Wandaufbaus, die kapillare Leitfähigkeit (die um den Faktor ca. 1000 höher ist als die Diffusion) von Baustoffen, aber auch äußere Einflüsse (z. B. Schlagregenbelastung) fliesen in die Berechnung einer gedämmten Außenwand nicht mit ein.
Nichtsdestotrotz kann man dem Ubakus Rechner in dem Sinn "vertrauen", als dass er schlechtere Werte ausgibt als sie in der Realität sind. Man ist zumindest "auf der sicheren Seite", wenn man eben z. B. kapillar leitfähige Produkte verwendet. "Optimal" ist allerdings was anderes.
Will man realistischere Ergebnisse braucht man professionelle Tools wie WUFI, COND, DELPHIN, o.ä..
Was in der Praxis daraus gemacht wird ist eine ganz andere Frage....

Die Holzflex-Matten sind nicht winddicht. Wenn die verbauten werden sollen ist eine äußere "Folie", sprich Windabdichtung, notwendig, damit keine Kaltluft in die Dämmung geweht werden kann.
Deshalb empfahl ich bereits die festeren HFD-Platten in Kombination mit fest gestopftem Stopfhanf. Den Hanf deshalb weil sich die festen Platten oft nicht passgenau zwischen die Unterkonstruktion einpassen lassen und mehr oder weniger breite Anschlussfugen bleiben.

Ein schlecht zu berechnendes Problem sehe ich bei den alten Farbschichten aussen auf der Fassadenschalung. Die bremsen die Dampfdiffusion mehr als das Holz. Die bremsen die Dampfdiffusion mehrals das Holz.
Genau. Zumindest solange der Farbfilm noch dicht ist.... :emoji_wink: Deshalb plädiere ich fürs Ölen.

Bei uns kann man an alten Holzfassaden auf der Sonnenseite Risse in den Farbschichten sehen und Spuren die Kondenswasser vermuten lassen.
Auf der Schattenseite bleiben die Farbschichten meistens langfristig dicht.
Was eher mit der thermischen Belastung zu tun hat. An sonnigen Seiten kann es durchaus zu Temperaturschwankungen von 60 - 80° kommen.
Je dunkler der Farbton umso höher die Temperaturschwankungen.

Da wird die erhöhte Dämmungsfeuchte über die Fläche abgegeben - ggf. auch nach innen - denke ich. Mit Holzfaserplatten sollte das gehen.
Nein. Das ist nicht Sinn und Zweck der diffusionsoffenen Bauweise. Wasserdicht muss eine Fassade auf jeden Fall sein, denn auch die HFD-Platten können nur eine gewisse Menge Wasser "vertragen". Vor allem bei wiederkehrender Durchfeuchtung. Dazu kommt ja auch noch das Risiko dass dann Schimmel oder andere Pilze sprießen können.
Von daher wäre in diesem Fall, sofern keine Hinterlüftung gegeben/machbar ist, eine diffusionsoffene Unterspannbahn auf der Innenseite der Außenschale zweckmäßig. Die würde durch die Fugen eindringendes Wasser (in flüssiger Form) vor der Dämmung abhalten.
Und es könnten, im Gegensatz zu dem was ich oben schrieb, dann auch winddurchlässige Holzflex-Matten verwendet werden. Die aber weniger Hitzeschutz bieten als die schwereren HFD-Platten (3 - 4fache Wärmespeicherkapazität).

Gruß,
KH
 

Mitglied 24010 keks

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Nichtsdestotrotz kann man dem Ubakus Rechner in dem Sinn "vertrauen", als dass er schlechtere Werte ausgibt als sie in der Realität sind. Man ist zumindest "auf der sicheren Seite", wenn man eben z. B. kapillar leitfähige Produkte verwendet. "Optimal" ist allerdings was anderes.
Will man realistischere Ergebnisse braucht man professionelle Tools wie WUFI, COND, DELPHIN, o.ä..
Was in der Praxis daraus gemacht wird ist eine ganz andere Frage....
Das genau ist immer mein Ansatz. Warum sollte ich etwas bauen, was so grenzwertig ist, dass ich teure Simulationen brauche???
Das macht bei der Sanierung eines historischen Fachwerkhauses u.U. alles Sinn aber im normalen Baualtag ist meine Divise: Wenn der Glaser sagt ist kacke, dann wird das einfach nicht gemacht. Mit dem Prinzip arbeite ich jetzt schon viele Jahre ohne Reklamationen und zufriedenen Kunden.

Wo wäre denn jetzt das Problem bei der Hütte - der TE will ja evtl. sowieso OSB zur Aussteifung draufbappen - diese mit paar Klebebändern als Dampfbremse zu aktivieren??? Die 100€ Klebeband... da scheiß ich doch nicht rum.

Gruß Daniel
 

K2H

ww-robinie
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Wenn der Glaser sagt ist kacke, dann wird das einfach nicht gemacht. Mit dem Prinzip arbeite ich jetzt schon viele Jahre ohne Reklamationen und zufriedenen Kunden.
Ich in den meisten Fällen auch. Nur wenn die Gegebenheiten so kritisch sind, dass ich es nicht mehr verantworten kann, lasse ich von einem Energieberater eine genaue Berechnung machen. So ein Profitool ist mir auch zu teuer. Ich bräuchte es viel zu wenig.

Wo wäre denn jetzt das Problem bei der Hütte - der TE will ja evtl. sowieso OSB zur Aussteifung draufbappen - diese mit paar Klebebändern als Dampfbremse zu aktivieren??? Die 100€ Klebeband... da scheiß ich doch nicht rum.
Da gibts kein Problem. Im Prinzip ist die "gestellte Aufgabe" völlig banal....wenn man weiß wies geht.....
Das "Problem" liegt eher in der "zerrissenen" Vorgehensweise, bzw. dem Durcheinander bei den Erläuterungen/Empfehlungen/"Kundegebungen" in diesem Faden.....:emoji_wink:

Gruß,
KH
 

Fichtenelch

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Den Ubakus Rechner muss man mit Vorsicht genießen.
Ich nutze ihn auch hin und wieder. Aber nur für eine erste Einschätzung.
Der Ubakus arbeitet nach dem veralteten Glaser-Verfahren, das die Feuchtebelastung "statisch" und nur innerhalb eines Baustoffes berücksichtigt. D. h., jahreszeitliche Schwankungen, der Übergangswiderstand zwischen den einzelnen Schichten eines Wandaufbaus, die kapillare Leitfähigkeit (die um den Faktor ca. 1000 höher ist als die Diffusion) von Baustoffen, aber auch äußere Einflüsse (z. B. Schlagregenbelastung) fliesen in die Berechnung einer gedämmten Außenwand nicht mit ein.
Nichtsdestotrotz kann man dem Ubakus Rechner in dem Sinn "vertrauen", als dass er schlechtere Werte ausgibt als sie in der Realität sind. Man ist zumindest "auf der sicheren Seite", wenn man eben z. B. kapillar leitfähige Produkte verwendet. "Optimal" ist allerdings was anderes.
Will man realistischere Ergebnisse braucht man professionelle Tools wie WUFI, COND, DELPHIN, o.ä..
Was in der Praxis daraus gemacht wird ist eine ganz andere Frage....


Die Holzflex-Matten sind nicht winddicht. Wenn die verbauten werden sollen ist eine äußere "Folie", sprich Windabdichtung, notwendig, damit keine Kaltluft in die Dämmung geweht werden kann.
Deshalb empfahl ich bereits die festeren HFD-Platten in Kombination mit fest gestopftem Stopfhanf. Den Hanf deshalb weil sich die festen Platten oft nicht passgenau zwischen die Unterkonstruktion einpassen lassen und mehr oder weniger breite Anschlussfugen bleiben.


Genau. Zumindest solange der Farbfilm noch dicht ist.... :emoji_wink: Deshalb plädiere ich fürs Ölen.


Was eher mit der thermischen Belastung zu tun hat. An sonnigen Seiten kann es durchaus zu Temperaturschwankungen von 60 - 80° kommen.
Je dunkler der Farbton umso höher die Temperaturschwankungen.


Nein. Das ist nicht Sinn und Zweck der diffusionsoffenen Bauweise. Wasserdicht muss eine Fassade auf jeden Fall sein, denn auch die HFD-Platten können nur eine gewisse Menge Wasser "vertragen". Vor allem bei wiederkehrender Durchfeuchtung. Dazu kommt ja auch noch das Risiko dass dann Schimmel oder andere Pilze sprießen können.
Von daher wäre in diesem Fall, sofern keine Hinterlüftung gegeben/machbar ist, eine diffusionsoffene Unterspannbahn auf der Innenseite der Außenschale zweckmäßig. Die würde durch die Fugen eindringendes Wasser (in flüssiger Form) vor der Dämmung abhalten.
Und es könnten, im Gegensatz zu dem was ich oben schrieb, dann auch winddurchlässige Holzflex-Matten verwendet werden. Die aber weniger Hitzeschutz bieten als die schwereren HFD-Platten (3 - 4fache Wärmespeicherkapazität).

Gruß,
KH


Ich glaube du hast mich falsch verstanden, oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
Dachseitig kommt alles neu, auch die Unterspannbahn.
Aktuell ist da irgendeine Folie drauf die schon fix und fertig ist, ich glaub es ist Dragofol oder wie das Zeug heißt.
Ich kann halt nur nicht am Trockenbau ran,und dementsprechend auch keine Dampfbremse machen, daher die Lösung mit der Holzfasergeschichte
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich glaube du hast mich falsch verstanden, oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
Dachseitig kommt alles neu, auch die Unterspannbahn.
Aktuell ist da irgendeine Folie drauf die schon fix und fertig ist, ich glaub es ist Dragofol oder wie das Zeug heißt.
Ich kann halt nur nicht am Trockenbau ran,und dementsprechend auch keine Dampfbremse machen, daher die Lösung mit der Holzfasergeschichte
Hoppi galoppi... Ähhh subbi toppi?
 

Fichtenelch

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Nee, sollte witzig sein.

Was ist mit sub top Verlegung der Dampfbremse?

Tja der ganze Trockenbau ist fertig.
Alles tip top.
Das Dach wurde glaube ich 98 gemacht.
Ein Marder hat die Dämmung zunichte gemacht.
Die Betonsteine müssen runter da sie katastrophal gedeckt worden sind.
Dachseitig alles zu erneuern ist kein Problem.
Aber beim Trockenbau möchte ich ums verrecken nicht ran.
Der Plan ist also wie folgt:

Betonstein runter
Alte Lattung runter
Restliche Folie runter
Alte Dämmung die der Marder übrig gelassen hat runter

Dann Holzfaserdämmung in die Felder
Unterspannbahn verlegt
Konterlattung(offtopic -mit Dichtstreifen versteht sich) und Dachlattung
Dann ordentlichen Ziegel und dann passt das.
Soweit ist der Plan.
Den Bau werde ich auch dokumentieren soweit es geht.
Was sagst du zu diesem Plan?
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Tja der ganze Trockenbau ist fertig.
Alles tip top.
Das Dach wurde glaube ich 98 gemacht.
Ein Marder hat die Dämmung zunichte gemacht.
Die Betonsteine müssen runter da sie katastrophal gedeckt worden sind.
Dachseitig alles zu erneuern ist kein Problem.
Aber beim Trockenbau möchte ich ums verrecken nicht ran.
Der Plan ist also wie folgt:

Betonstein runter
Alte Lattung runter
Restliche Folie runter
Alte Dämmung die der Marder übrig gelassen hat runter

Dann Holzfaserdämmung in die Felder
Unterspannbahn verlegt
Konterlattung(offtopic -mit Dichtstreifen versteht sich) und Dachlattung
Dann ordentlichen Ziegel und dann passt das.
Soweit ist der Plan.
Den Bau werde ich auch dokumentieren soweit es geht.
Was sagst du zu diesem Plan?
Klingt gut. Aber es ist ja kein großartiges Problem die Dampfbremse im sub top Verfahren einzulegen. Also falls du gerne eine hättest. Dabei kann ja der innenausbau erhalten bleiben
 

Fichtenelch

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Klingt gut. Aber es ist ja kein großartiges Problem die Dampfbremse im sub top Verfahren einzulegen. Also falls du gerne eine hättest. Dabei kann ja der innenausbau erhalten bleiben


Na ja du meinst bestimmt das wenn ich die Felder frei habe, diese dann mit Dampfbremsfolie auslege, diese dann anschließe und dann ganz normal meine Dämmung packe, richtig?
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Na ja du meinst bestimmt das wenn ich die Felder frei habe, diese dann mit Dampfbremsfolie auslege, diese dann anschließe und dann ganz normal meine Dämmung packe, richtig?
Ja, im Grunde schon. Also komplett richtig wird das glaube ich so ausgeführt, dass die Bahn auch über die Sparren läuft. Aber ja, viele machen es so, dass sie nur die Felder auslegen
 

Fichtenelch

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Ja, im Grunde schon. Also komplett richtig wird das glaube ich so ausgeführt, dass die Bahn auch über die Sparren läuft. Aber ja, viele machen es so, dass sie nur die Felder auslegen

Nein über die Sparren führen ist genau richtig, alles andere ist Augenwischerei.
Haben wir schon zig mal erfolgreich so gemacht.
Klappt bei glatten Flächen auch wunderbar.
Bei mir habe ich aber 4 Trapezgauben und noch eine Trennung weil es eine Doppelhaushälfte ist.
Das ist sicher alles machbar mit der Dampfbremse, aber ich habe auf diese Fummelei keine Lust.
 

K2H

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Ich glaube du hast mich falsch verstanden, oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
Dachseitig kommt alles neu, auch die Unterspannbahn.
Aktuell ist da irgendeine Folie drauf die schon fix und fertig ist, ich glaub es ist Dragofol oder wie das Zeug heißt.
Ich kann halt nur nicht am Trockenbau ran,und dementsprechend auch keine Dampfbremse machen, daher die Lösung mit der Holzfasergeschichte
???...... Ich blicke gerade nicht mehr durch....kann mit deinem Einwurf nix anfangen.
Sind wir nicht mehr bei der "Sanierung des sehr sehr alten Holzbungalows" von @junktschep?
 

Fichtenelch

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???...... Ich blicke gerade nicht mehr durch....kann mit deinem Einwurf nix anfangen.
Sind wir nicht mehr bei der "Sanierung des sehr sehr alten Holzbungalows" von @junktschep?

Du hast meinen Beitrag zitiert und erwähntest das die Platten nicht winddicht sind, richtig?

Die Winddichtigkeit erreiche ich aber in dem ich Unterspannbahn verlege.
Das habe ich hier ja auch in einem vorherigen Beitrag schon geschrieben.
 
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