PU-Schaum Dämmung

brubu

ww-robinie
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Hallo
Wenn dies so gut wäre, wäre dieses System weit verbreitet und bekannt. Das habe ich vor sehr langer Zeit auf einer Baustelle miterlebt. Da wurden Böden zum Höhenausgleich bis 40-50cm aufgeschäumt. Der 2K Schaum härtet sofort und kann betreten werden. Danach folgte Schüttung und Verlegeplatten/Spanplatten.
Aber so viel Chemie möchte ich auf keine Fall im Haus haben. Ob es später nicht Ausdünstungen gibt, insbesondere wenn die Mischanlage ev. nicht ganz 100%ig genau arbeitet ist für mich ein Fragezeichen. Das erinnert mich an die Innensanierung von Wasserleitungen mit Harzen und wenn man Pech hat späteren ungesunden Rückständen im Wasser.
Die Sauerei sieht man auf den Fotos. Wenn Hohlräume dämmen, dann Zellulose hoch verdichtet einblasen. Da fällt mir noch ein Fall ein wo nachträglich geschäumt wurde hinter einer nicht ganz dichten Wand. Hinterher waren die Bücher im Regal gut angeklebt. Ist aber auch schon lange her.
Gruss brubu
 

Dirm

ww-birnbaum
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25 Jahre Garantie ... da ist der Kredit noch nicht mal abbezahlt.

Asbest wäre auch schön gewesen, wenn es Alternativen gegeben hätte. In 50 Jahren stehen dann riesen PU-Klötze herum. Am besten als "Sanierung" über Asbest.
Hätten ein Angebot fürs Dach - Klebematte drauf und neue Schindln. Lösen darf es dann die nächste Generation.
 

K2H

ww-robinie
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Ich hoffe ich mache jetzt urheberrechtlich nichts falsch, wenn ich aus dem o. g. Link auszugsweise zitiere?
Ich möchte nämlich mal auf die Sinnhaftigkeit der website eingehen um zum Nachdenken über deren Inhalt anzuregen.

(Zitat Anfang) "Um ein Haus richtig zu dämmen, müssen Sie einfach alles, oder in beliebiger Reihenfolge tun." (Zitat Ende)
Soll was heißen?

(Zitat Anfang) "Da wärme steigt ist der erste Punkt das Dach. (ca. 35% des Verlustes)" (Zitat Ende)
Würde immer nur das Dach gedämmt, würde sich der Wärmeverlust der geheizten Räume unter der obersten Geschossdecke nur um ein paar wenige % reduzieren, wenn der Raum unter einem gedämmtem Dach ungeheizt ist. Der Wärmestrom diffundiert so lange durch die ungedämmte Decke, bis ein Temperatur-Gleichgewicht erreicht ist. Je nachdem wie groß der Raum unterm Dach ist, geht dem entsprechend viel Wärme in den darunter liegenden Räumen verloren.

(Zitat Anfang) "Drittens die Fussböden (ca. 10% des Verlustes) für ein behagliches Gefühl." (Zitat Ende)
"Behaglich" wird ein Fußboden nicht durch eine Dämmung, sondern entweder durch seine Oberflächentemperatur (durch FBH), oder der Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags (Fliesen vs. Teppich).

(Zitat Anfang) "Die Aussenwände sind nicht nur mit Wärmebrücken übersät, sondern es wird auch oft Material verwendet welches luftdurchlässig ist. Wenn jedoch Luft durch eine Dämmung strömt, sinkt die Leistung. Nehmen Sie dieses Beispiel: Sie habe einen Grossmaschigen Pullover. Die Fasern des Pullovers, auch wenn es Sie isoliert und wärm hält, wenn Sie drinnen sind, nützt es wenig, wenn Sie bei starkem Wind rausgehen. Sie benötigen einen Windschutz/ Luftdichtigkeit. So ist das gleiche Prinzip, welches auch in Ihrem Haus zu finden ist." (Zitat Ende)
und
(Zitat Anfang) "Beseitigen von Wärmebrücken, dank der Ausdehnung unseres Schaums...." (Zitat Ende)
Wohl gemerkt, auf der website geht es um INNENdämmung.
Die Winddichtigkeit muss aber von außen gewährleistet sein, "starken Wind" gibts innen nicht. Man zieht ja auch die winddichte Jacke über den Pullover, nicht drunter.
Bei einer Innendämmung sind die größten Wärmebrücken: in die Außenwände einbindende Decken und Innenwände, Fensterleibungen, press an Außenwänden anliegende Treppenwangen, Durchdringungen (auf den Außenwänden aufliegende Unterzüge, Lüftungsrohre, usw.). Da dehnt sich auch kein Schaum hin.

(Zitat Anfang) "Sehr schnelle Festigungszeit" (Zitat Ende)
Erreicht man mit Innendämmplatten schneller.

(Zitat Anfang) "Dauerhaftigkeit (setzt sich nicht ab)" (Zitat Ende)
Selbst wenn sich der Schaum nicht absetzt, die "Halbwertszeit", bis sich solche chem. Materialien zersetzen, ist für solche Anwendungen in Langzeitstudien noch nachzuweisen.

(Zitat Anfang) "Luftdichheit wird über die gesamte Dicke der Isolation erreicht." (Zitat Ende)
Luftdichtigkeit von innen erreicht man schon mit jeder Putzschicht.

(Zitat Anfang) "Sehr guter Schallwert" (Zitat Ende)
Bei einem Volumengewicht von 6 - 8 kg/m³ (siehe S. 6) ist das mehr als zweifelhaft.

(Zitat Anfang) "Unsere Dämmung hat eine Garantie von 25 Jahren." (Zitat Ende)
Das Unternehmen Techfoam DS AG wurde 2022 gegründet, ob es in 25 Jahren noch existiert, bleibt abzuwarten.

Sorry, auch wenn ich für Neues sehr offen bin, aber DAS halte ich für "Schnell-viel-Kohle-machen-und-abtauchen".......
Insbesondere wenn man sich die Vitae, Bonitäten und "Netzwerke" des Präsidenten und des Direktors der Fa. anschaut.

Was die zukünftigen "Kollateralschäden" solcher Produkte angeht wurde schon gesagt.

Gruß,
KH
 

weissbuche

ww-robinie
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Bei uns wurden mit sowas schon vor 30 Jahren Kartoffelscheunen ausgeschäumt. Da kamen die "Holländer" , waren wohl überwiegend Firmen aus Holland, und haben sich von Hof zu Hof gearbeitet. Die haben von innen alles übergeschäumt und dann wurden die Türen wieder aufgeschnitten. Wo kein Licht rankommt ist das Zeug noch ok., wo Licht rankommt ist der Schaum ziemlich bröselig. Das kennt man ja von normalem Bauschaum auch. Die Jungs waren verkleidet wie 10 Jahre vorher die Leute von der ABC-Abwehr. Was da an Treibmitteln in die Luft gegangen ist, möchte ich nicht wissen. Seltsamerweise stehen sogar einige Fachwerkscheunen noch, obwohl die von innen vollkommen zugekleistert sind. Ein Freund hat sich damals einen Transit ausgebaut und dazu einfach 4mm Sperrholz an die Holme geschraubt. Für 50,00 DM haben die Schäumer ihm den ganzen Bus durch einige kleine Löcher geschäumt. Hat super funktioniert. Die Karre ist mindestens noch 15 Jahre gelaufen. An einigen Stellen ist wohl kein Schaum hingekommen, da hat sich Kondenswasser gebildet und das Blech weggefault. Keiner hat sich getraut da zu schweißen und das war das Ende. Ich hoffe, daß diese Technik ausgedient hat, da gibt es bessere Methoden, die Nachhaltiger sind.K2H hat ja die Vorbehalte noch mal deutlich gemacht.
Gruß Eckard
 

K2H

ww-robinie
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Ein Freund hat sich damals einen Transit ausgebaut und dazu einfach 4mm Sperrholz an die Holme geschraubt. Für 50,00 DM haben die Schäumer ihm den ganzen Bus durch einige kleine Löcher geschäumt. Hat super funktioniert.
In den 80ern hatte Einer aus unserem damaligen Jugendtreff sich an seinem R4 die Hohlräume zwischen Blech und Innenverkleidung ausgeschäumt. Das hatte nicht gut funktioniert. Er hatte die Türen nach dem Ausschäumen offen gelassen und ging weg. Als er wieder kam gingen die Türen nicht mehr zu. Der Schaum hatte die Innenverkleidungen so nach weit ausgebeult, dass sie gegen die Sitze stießen.....
 

M-G_White

ww-ahorn
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Ohne da jetzt in die Diskussion über Sinn/Unsinn, (bessere) Alternativen, mögliche/vorhandene ökologischen Auswirkungen - oder explizit über den genannten Anbieter - einzutauchen:

Das ist doch nun wirklich nichts neues, gerade in Nordamerika werden damit doch alle möglichen Gebäude gedämmt, oft oder insbesondere auch die ganzen "Metallscheunen", etc. Gerade bei den teilweise wirklich riesigen Flächen (mit einhergehenden Höhen) kann ich mir vorstellen dass das, gegenüber anderen Möglichkeiten, ein sehr effektives Verfahren ist.

Der hier: https://www.highlandlakesprofoam.com hat da ein paar wirklich gute Bilder.

Und nicht zu vergessen, dafür gibts auch hoch-professionelles Equipment: https://www.graco.com/us/en/contractor/products/spray-foam/spray-foam-insulation-equipment.html

Und dann gibt es ja, soweit mir bekannt, nochmal einen erheblichen Unterschied ob man nun geschlossen porigen oder offen porigen Schaum verwendet.

Viele Grüße,
M-G
 

U.Tho

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Ist es da auch verteufelt oder kommt es darauf an, was man wo einbaut - so ähnlich dem Motto "Beton - es kommt darauf an, was man daraus macht." ?
 

K2H

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In Verbindung mit Holzbau ist PU-Schaum als Dämmmaterial halt am falschen Platz. Er schadet dem Holz mehr als dass er nützt.
Um es mal mit Zahlen zu verdeutlichen. Die Zahlen stammen vom DIBt, ich habe sie letzte Woche in einem Fachseminar zu Gebäudedämmung bekommen:
PU-Schaum hat ein Rohgewicht von ca. 35 kg/m³. Durch Dampfdiffusion kann er ca. 6 Vol-% an Wasser aufnehmen. D. h., wenn der Taupunkt erreicht ist und die Feuchtigkeit im Schaum kondensiert enthält kann er bis zu 60 ltr Wasser aufnehmen. Bei Frost-Tauwetter-Wechsel kann er 2 - 7 Vol-% Feuchte aufnehmen, was 20 - 70 ltr Wasser wären.
 
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