Schadstoffwerte
Hallo Markus,
Aus deinen Angaben lese ich eine gewisse Furcht vor Schadstoffen bzw deren Wirkungen, heraus. Ich begruesse es wenn jemand sich sachkundig macht, ueber die Stoffe mit welchen er umgeht oder denen er ausgesetzt ist.
Ich selbst benutze durch meinen Beruf bedingt sehr viele Materialien, darunter auch gef
rliche.
Ich bin Mitglied in der WAAC = Western Association for Art Conservation. Diese Gesellschaft ist durch ihre Mitglieder Weltweit verbreitet, ( auch deutsche Mitglieder) Neben dem Erfahrungsaustausch ueber die neuesten Erkenntnisse und Materialien bezueglich Conservierung/Restaurierung, ist ein grosser Teil der Gesundheit bzw dem Schutz dieser gewidmet. Dadurch dass viele Conservatoren (Mitglieder) in weltbekannten Universitaeten arbeiten, steht unserer Organisation ein riesen Potenzial an Wissentschaftlichen Erkenntnissen zur Verfuegung. In dankenswerter Weise beschaeftigt sich ein Mitglied sehr ausfuehrlich damit und haelt uns ueber die Vermeidung von Gefahren auf dem Laufenden.
Ich bin besonders sensibilisiert, da mein Mentor ein begnadeter Kirchenmaler, Fassmaler und Vergolder so anfangs vierzig an Krebs verstarb. Ich kannte acht weitere Restauratoren/Maler in Bayern welche zwischen vierzig und fuenfundfuenfzig Jahren Starben. Das liegt schon dreissig + Jahre zurueck.
Ich benutze fuer die Athemluft einen Schutzhelm, welcher mit gefilterter Luft, einen leichten Ueberdruck aufweist, die verbrauchte Luft entweicht ueber Einwegventile, welche ueber Vorkammerventile jeden Luftrueckfluss verhindern. Die Luft wird ueber eine Batteriegetriebene Turbine ueber ein fuer sechs Stunden taugliches Filter gesaugt. Die Filtereinheit wird mit einem Guertel oder Hosentraegerguertel getragen und erlaub ziemliche Bewegungsfreiheit, ohne die schweistreibende Athmung von Filtermasken.
Bei allem Gefahrenbewusstsein sollte man auf keinen Fall darauf verfallen alle Schadstoffe welche messbar sind in Bausch und Bogen zu verdammen bzw abzulehnen. Es kommt immer auf die Menge(Konzentration) und die Dauer der Exposition zu den Schadstoffen an .sowie die Anzahl der Wiederholungen Diese Werte bilden die Grundlage zur Abschaetzung/Berechnung der moegliche oder voraussichtlichen Gesundheitsschaeden.
Als Laeien fehlt mir der Ueberblick welcher Schadstoff in welcher Konzentration und Dauer ein Gesundheitsrisiko darstellt. Die modernen Luftreineitsmessgeraete sind in der Lage Stoffe bis in kleinste Mengen zu Messen. Fuer den Fachmann ein wertvolles ausagekraeftiges Messgeraet. Fuer den Laien oder Halbfachmann (selbst ernannter Fachmann) nur eine Quelle um Verwirrung zu stiften.
Auf einem Symposium fuer Conservatoren, welches in Las Vegas stattfand, wurde um einen Schadstoff gestritten (Namen habe ich vergessen ist auch nicht wichtig) und es bildeten sich gleich zwei Parteien, , von welchen viele Worte produziert wurden. Eine Einigung war nicht zu erwarten. Eines der Mitglieder, ein Fachmann auf dem Messwerterfassungsgebiet, befragte die Wortfuehrer beider Parteien, so dass sich die von ihnen verwendeten Werte ermitteln liesen.
Die Antwort des Fachmannes war diese. Um das Verhaeltnis der gemessenen Werten zu den wissentschaftlich anerkannten Hoechstwerten ins Verhaeltnis zu setzen., erklaerte er: Die akzeptierte Hoechstmenge in ppm entspricht der Entfernung Erde Sonne in Metern, die von den streitenden parteien benutzten Werte enstrpraechen bei diesem Massstab fuenfzig bis dreihundert Meter. Nebenbei bemerkte er diese Werte wurden kleiner sein als die fuer moderne Komputer zulaessigen Rundungen (erlaubte Rundungsfehler).
Mit anderen Worten viel Laerm um nichts. In der Hochfrequenztechnik gab es den Ausspruch: Wer viel misst, misst viel Mist!
Falls es die Schadstoffe der modernen Kleber sind welche dich auf Kaseinkleber zurueckgreifen lassen, moechte ich auf folgendes Hinweisen, Schadstoffgehalt in % des verwendeten Materiales, angewendetet Menge des Klebers, Raumluftmenge in m³, sowie die Zeit der Exposition, meine Vermutung ist diese, dass nur Werte in Rundugsfehlern
e ermittelt werden koennen. Mit anderen Worten, es kann sich wie bei dem von der Zuckerindustrie durchgeseztem Sacharinerbot (Krebsgefahr durch Rattenversuch) handeln. Die Kreberregung konnte bei Ratten erst nachgewiesen werden, als sie mit einer Menge von 6 kg auf einen Menschen von 75 kg Gewicht umgerechnet gefuettert wurden.
Ich richte mich nach meinem (vermutlich) gesunden Menschenverstand, wenn ich alle Schadstoffe welche in der Luft und den Lebensmitteln vorhanden sein koennen im Ernst wahrnehmen wuerde, bleibt mir kein anderer Ausweg als mit dem Essen und Athmen aufzuhoeren.
Nach kurzem Ueberlegen habe ich erst mal tief durchgeathmet und beschlossen diesen Artikel (Abend) mit einer kleinen Flasche echt Pilsner Bieres zu beenden.
Als Gedankenanstoss fuer Deine Ueberlebensstrategien.
Mfg
Ottmar
PS: Wenn immer ich eine Warnung hoere, lese ich diese sorgfaeltig. Im naechsten Schritt frage ich mich nach dem Motiv des Schreibers (Auftraggebers) meist dienen diese Warnungen zu nicht mehr als andere Tatsachen zu vernebeln.
Als ein Beispiel von in Gesetze gefassten Unsinn moechte ich das Anbauverbot hier in den USA fuer Hanf anfuehren. Um eine unangenehmen Konkurrenz auszuschalten, setzte die Kunsstoffindustrie (Schnur/Seilprodukte) es mit Geld durch den Schnurhanf mit Haschischhanf gleichzusetzen und sowohl im Kongress als auch im Senat wurde der Hanfanbau verboten.
Ich dachte immer Schilda laege irgendwo in Deutschland!!!