Hallo,
ich habe einige Fragen zu veschiedenen Ölen:
- Balsamterpentinöl soll einerseits ein flüchtiges Lösungsmittel sein, auch zum Entfernen von Fettflecken in der Kleidung geeignet, andererseits soll es aber (laut http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Oberflaechenbehandlung mit Luftsauerstoff verharzen. Klingt für mich nach Widerspruch...
- Und noch eine Ungereimtheit: auf der Kremer-Seite http://www.kremer-pigmente.de/bindem06.htm#oele
findet sich u.a. (zitiert aus "Werkstoffe und Techniken der Malerei" (1967) von Kurt Wehlte):
"Es sei vorausgeschickt, dass das aus gut luftig abgedörrten Walnüssen unter geringem Druck kalt gepresste Öl das einzige Nussöl ist, welches für maltechnische Zwecke taugt. Andere Nussarten ergeben nichttrocknende Öle."
Hm, andererseits findet sich z.B. auf http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/7166der Tip, dass man Holz auch mit normalen 'billigem' (billig ist in diesem Fall relativ) Walnussöl aus dem Discounter behandeln kann. Nun ist aber Discounter-Walnussöl garantiert nicht 'unter geringem Druck kalt gepresst'... was denn nun? Trocknet Discounter-Nussöl nun, oder nicht? Ich glaube in diesem Forum hier auch die Meinung gelesen zu haben, dass Nussöl nicht richtig härtet, bezieht sich das vielleicht nur auf solches Discounter-Öl, nicht aber auf kaltgepresstes wie bei Kremer?
- Auch beim Leinöl weiß ich nun noch immer nicht wirklich bescheid. Einerseits findet sich an einer Stelle, dass unbehandeltes Leinöl viel tiefer ins Holz
einziehen würde als Firnis (welche Trockenstoffe enthält). Es ist von einer Trocknungszeit von zwei bis drei Wochen die Rede (bei Firnis ein bis zwei
Tage). Und Kremer zitiert aus "Werkstoffe und Techniken der Malerei" (1967) von Kurt Wehlte:
"Ein gutes Leinöl, zur Probe dünn auf Glas gestrichen, muss nach spätestens 5 Tagen bei normaler Zimmertemperatur von 20° C klebefrei aufgetrocknet sein."
Andererseits berichten Leute, dass reines Leinöl Monate zum Trocknen brauchen würde (und dabei riecht):
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4805
Und es würde auch nach Monaten noch fetten:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4806
Wie erklärt sich das?
- Die meisten Seiten geben Tungöl/Holzöl 'nur' als Zusatz, z.B. zu Leinöl, an. Z.B. http://http://www.feilkloben.de/Oberflaechenbehandlung.htm
Dort steht auch, dass 20% Tungöl als Ersatz für Leinöl als Trockstoff wirken würden. Nun frage ich mich, warum dann in Leinöl-Tungöl-Produkten trotzdem noch Metall-Sikkative enthalten sind? Edelres schreibt in https://www.woodworker.de/forum/8943-post4.html
Bezüglich der Giftigkeit von Tungöl: würdet Ihr Kleinkinderspielzeug damit behandeln? Ist es also in getrocknetem Zustand wirklich ungiftig?
Tungöl soll gut (UV-)Lichtbeständig sein. Stimmt das?
Tungöl wird mit Leinöl zu 'Tungöl-Lack' verkocht (Kremer). Hm, also alleine durch das Kochen ein 'Lack', kein 'Öl' mehr? Also ein großer Unterschied zwischen 'Leinöl kochen, dann mit Tungöl mischen' einerseits (für Hartöl) 'Tungöl mit Leinöl mischen und dann kochen' andererseits (für Tungöl-Lack)?
- Osmo scheint in praktisch all seinen Produkten auf 'die üblichen Verdächtigen' Leinöl (bzw. Leinöl-Standöl) und Holzöl zu verzichten. Dafür sind drin Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl. Sind ja eigentlich nicht so toll trocknende Öle...
Gehe ich recht in der Annahme, dass diese Öle verwendet werden, weil sie billiger sind, und die Trocknungseigenschaften werden eben durch die chemische Behandlung 'eingestellt'?
- Was sind die spezifischen Vor-/Nachteile von Rhizinenstandöl statt oder in Kombination mit Leinöl-Standöl bzw. Tungöl?
Gibt es vielleicht irgendwo eine ausführliche vergleichende Übersicht, noch ausführlicher als die auf woodworking.de?
Grüsse,
Robert
ich habe einige Fragen zu veschiedenen Ölen:
- Balsamterpentinöl soll einerseits ein flüchtiges Lösungsmittel sein, auch zum Entfernen von Fettflecken in der Kleidung geeignet, andererseits soll es aber (laut http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Oberflaechenbehandlung mit Luftsauerstoff verharzen. Klingt für mich nach Widerspruch...
- Und noch eine Ungereimtheit: auf der Kremer-Seite http://www.kremer-pigmente.de/bindem06.htm#oele
findet sich u.a. (zitiert aus "Werkstoffe und Techniken der Malerei" (1967) von Kurt Wehlte):
"Es sei vorausgeschickt, dass das aus gut luftig abgedörrten Walnüssen unter geringem Druck kalt gepresste Öl das einzige Nussöl ist, welches für maltechnische Zwecke taugt. Andere Nussarten ergeben nichttrocknende Öle."
Hm, andererseits findet sich z.B. auf http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/7166der Tip, dass man Holz auch mit normalen 'billigem' (billig ist in diesem Fall relativ) Walnussöl aus dem Discounter behandeln kann. Nun ist aber Discounter-Walnussöl garantiert nicht 'unter geringem Druck kalt gepresst'... was denn nun? Trocknet Discounter-Nussöl nun, oder nicht? Ich glaube in diesem Forum hier auch die Meinung gelesen zu haben, dass Nussöl nicht richtig härtet, bezieht sich das vielleicht nur auf solches Discounter-Öl, nicht aber auf kaltgepresstes wie bei Kremer?
- Auch beim Leinöl weiß ich nun noch immer nicht wirklich bescheid. Einerseits findet sich an einer Stelle, dass unbehandeltes Leinöl viel tiefer ins Holz
einziehen würde als Firnis (welche Trockenstoffe enthält). Es ist von einer Trocknungszeit von zwei bis drei Wochen die Rede (bei Firnis ein bis zwei
Tage). Und Kremer zitiert aus "Werkstoffe und Techniken der Malerei" (1967) von Kurt Wehlte:
"Ein gutes Leinöl, zur Probe dünn auf Glas gestrichen, muss nach spätestens 5 Tagen bei normaler Zimmertemperatur von 20° C klebefrei aufgetrocknet sein."
Andererseits berichten Leute, dass reines Leinöl Monate zum Trocknen brauchen würde (und dabei riecht):
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4805
Und es würde auch nach Monaten noch fetten:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/4806
Wie erklärt sich das?
- Die meisten Seiten geben Tungöl/Holzöl 'nur' als Zusatz, z.B. zu Leinöl, an. Z.B. http://http://www.feilkloben.de/Oberflaechenbehandlung.htm
Dort steht auch, dass 20% Tungöl als Ersatz für Leinöl als Trockstoff wirken würden. Nun frage ich mich, warum dann in Leinöl-Tungöl-Produkten trotzdem noch Metall-Sikkative enthalten sind? Edelres schreibt in https://www.woodworker.de/forum/8943-post4.html
Aber ganz ohne Luftsauerstoffeinfluss würde das Tungöl doch schon in der Dose aushärten?! Außerdem schreibt Kremer etwas von einer Gewichtszunahme beim Trocknen. Das kann doch eigentlich auch nur Sauerstoffaufnahme sein...?Der Trockenvorgang bei Tungoel geschieht durch einen selbststaendig ablaufenden chemischen Prozess, ohne Luftsauerstoff Einfluss. Das Tungoel trocknet gleichzeitig Innen und Ausssen, [...]
Bezüglich der Giftigkeit von Tungöl: würdet Ihr Kleinkinderspielzeug damit behandeln? Ist es also in getrocknetem Zustand wirklich ungiftig?
Tungöl soll gut (UV-)Lichtbeständig sein. Stimmt das?
Tungöl wird mit Leinöl zu 'Tungöl-Lack' verkocht (Kremer). Hm, also alleine durch das Kochen ein 'Lack', kein 'Öl' mehr? Also ein großer Unterschied zwischen 'Leinöl kochen, dann mit Tungöl mischen' einerseits (für Hartöl) 'Tungöl mit Leinöl mischen und dann kochen' andererseits (für Tungöl-Lack)?
- Osmo scheint in praktisch all seinen Produkten auf 'die üblichen Verdächtigen' Leinöl (bzw. Leinöl-Standöl) und Holzöl zu verzichten. Dafür sind drin Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl. Sind ja eigentlich nicht so toll trocknende Öle...
Gehe ich recht in der Annahme, dass diese Öle verwendet werden, weil sie billiger sind, und die Trocknungseigenschaften werden eben durch die chemische Behandlung 'eingestellt'?
- Was sind die spezifischen Vor-/Nachteile von Rhizinenstandöl statt oder in Kombination mit Leinöl-Standöl bzw. Tungöl?
Gibt es vielleicht irgendwo eine ausführliche vergleichende Übersicht, noch ausführlicher als die auf woodworking.de?
Grüsse,
Robert