Nötige Luftfeuchte zum trocknen von Möbelholz

carverandi

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Hallo,

wenn es um das Thema trockenes Holz für Möbelbau geht finde ich immer wieder die Aussage, dass im freien gedrocknetes Holz noch zu feucht ist und im beheizten Raum nach trocken muss. Abhängig von der Holzdicke wird eine Dauer von Tagen bis Wochen genannt.

Im Sommer habe ich im Haus, natürlich ungeheizt, eine Luftfeuchte von ca. 60-70%, aktuell rund 40% und in den letzten kalten Tagen sogar nur 20% relative Luftfeuchte. Also eine recht breite Spanne und damit recht allgemeine Aussage.

Was ich mich nun frage ist: Welche releative Luftfeuchtigkeit muss der beheizte Raum denn haben um im Holz eine Restfeuchte von 8, 10 oder 12% überhaupt erreichen zu können?
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Deine abschließende Frage verstehe ich nicht. Was würdest Du denn unternehmen, wenn Dir jemand sagt "35% bei 21°C". Du könntest doch eh kaum etwas tun, um dahinzukommen, es sei denn, Du stellst Dir ein Serverraum-Präzisionsklimagerät auf. Davon gehe ich mal nicht aus.

Die von Dir genannte Spanne für Wohnräume ist völlig normal und hängt damit zusammen, dass kalte Luft weniger Feuchte aufnehmen kann als warme Luft. D.h. wenn Du einen kalten Raum mit sagen wir 40% r.F. aufheizt, sinkt die relative Feuchte bei wärmerer Luft z.B. auf 30% r.F. Dir Raumluft wird trockener, obwohl sich die absolute Feuchte nicht verändert. In diesem Zustand kann dann die Luft der Umgebung (z.B. den Möbeln) Feuchte entziehen, das Holz reagiert darauf mit Schwund.

Im Sommer dann genau das Umgekehrte: Es herrscht warme Luft vor, die viel Feuchte mitbringt.

Was willst Du nun genau mit der Zahl anfangen?
 

carverandi

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Hallo Besserwisser,
danke für die Tabelle. Finde ich sehr interessant, da ich nicht erwartet hätte, dass die Temperatur hier Einfluss hat, da es sich ja bereits um die relative Luftfeuchte handelt.

Hallo Jörg,
was ich genau damit anfangen möchte?! Es geht ja darum das Holz auf den gewünschten Wert zu bringen. Wenn ich aber nicht weiß, was ich bei welcher relativen Luftfeuchtigkeit der Umgebung im Holz erreichen kann, dann kann ich das nicht.
Möchte ich auf 8% im Holz, dann kann ich das lt. der Tabelle bei normaler Raumtemperatur von 20-25 Grad nur erreichen wenn ich ca. 45% relative Luftfeuchte habe. Im Frühjahr oder Herbst wenn mein noch beheizter Raum 55% relative Luftfeuchte hat werde ich es nicht schaffen. Genauso im Sommer bei 65-70%. Da kann ich es komplett lassen.
Was der Zielwert sein soll kann ich anhand der Tabelle und anhand meiner gemessenen min und max Werte auch gut ermitteln.

Wie ich die Luftwerte für das Trocknen dann erzeugen kann, wenn es das aktuelle Raumklima nicht hergibt, das ist dann noch mal ein anderes Thema.
 

ChrisOL

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Hallo,

doch, auch im Sommer kannst du im Haus Holz trockenen. Dann musst du bei der hohen Luftfeuchtigkeit nur die Heizung aufdrehen und die Temperatur raufbringen. In einem kleinem wenig genutztem Raum geht das. Regelmäßiges Lüften vorausgesetzt.

Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
 

WinfriedM

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in den letzten kalten Tagen sogar nur 20% relative Luftfeuchte.

Da würde ich eher ein ungenaues Hygrometer vermuten. Hab noch nie einen Raum mit 20% Luftfeuchte erlebt. Bei uns war es die letzten Wochen so um die 35%, die wir aber mit einem Luftbefeuchter auf 45% hochziehen konnten. Mittlerweile haben wir wieder unsere 55-60%.
 

Schwabe93

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Halle,
ich werfe mal kurz eine Frage in den Raum, da Sie meiner Meinung zum Thema passt.

Ich habe 8cm starke Bohlen mal von einem Hobbyschreiber gekauft und dann lange in der Garage gelagert. Die Holzfeuchte betrug 15,9% im Januar laut Messgerät von einer Schreinerei.

Habe es seitdem in meinem beheiztem Keller (20 Grad ) liegen und lüfte täglich durch.

Auf den Bildern sind mehrere stelllen zu sehen, die schön gleichmäßig ausschauen aber es gibt auch dunklere Stellen.

Eine Stelle habe ich als Beispiel eingekreist :
- Sind die dunkleren Stellen nun sehr feucht oder nur eine andere Farbe vom Holz.


Vielen Dank

Gruß
Christoph
 

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...Eine Stelle habe ich als Beispiel eingekreist :
- Sind die dunkleren Stellen nun sehr feucht oder nur eine andere Farbe vom Holz....

Das ist nur eine andere Holzfärbung. Um Holzfeuchte an der Färbung erkennen zu können, muss es eigentlich feucht, um nicht zu sagen nass, sein.
 

rockymountaineer

ww-eiche
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Nein, keinen Feuchtigkeitsspuren. Unterschiedliche Schattierungen durch Werkzeugspuren, leichte Abweichungen in der Holzfarbe und Reaktionsholz sind ganz normal, insbesondere in der Nähe von Ästen.
 

derdad

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Hallo zusammen!
Christoph, nur ein Tipp fürs nächste Mal. Etwas dickere Stapelleisten könnten nicht schaden. Sonst ist in der Mitte des Stapels zu wenig Durchlüftung. Eine Faustregel sagt: Stapelleistendicke soll in etwa die Dicke des gestapelten Holzes haben.
Dies aber nur als Randbemerkung.
LG Gerhard
 
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