Möbelbauer / Furniture Maker als Berufung (Interview, engl.)

mj5

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https://www.youtube.com/watch?v=9zmSS3RRBaA
:emoji_wink:

Moin!

Natuerlich ist es schoen und irgendwie romantisch... gute alte Zeit...
Der Markt fuer "Hand-Gedengeltes", die nagelneue Antiquitaet, ist klein. Sehr klein.
Natuerlich kann man mal davon traeumen in den Wald zu gehen. Den Baum zu finden.
Selbigen dann zur besten Mondphase gefaellt... usw.usf.

Moebel sollten selbstverstaendlich langlebig und haltbar sein. Aber sie waren noch nie fuer die Ewigkeit. Punkt.

Wenn an einem "neuzeitlichen" Moebel (hier nennt man sowas "European Style" :emoji_grin:) kaputt geht - dann repariert man es halt.
Wenn eine Schubkastenfuehrung nach Jahren den Geist aufgibt, baut man eine Neue ein.
Oder gleich neue Schubkaesten.

Wer den "Meister Eder" vermisst sollte auch bereit sein einen Tischler "meisterlich" zu entlohnen.
Und auf die Zuteilung des fertigen Kunstwerks zu warten.

Das klingt vielleicht etwas grob. Aber meine Erfahrung ist folgende:
Der potientielle Kunde fragt als Erstes warum das soviel kostet. Dann sofort warum das so lange dauert.
Als Drittes wieviel "Garantie" drauf ist. :rolleyes:

Gruesse
mattes
 

Fiamingu

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Meine Erfahrung ist: Wenn dem Kunden seine Geldbörse
egal ist weil sie immer prall gefüllt ist, lässt er sich sein
Möbel massfertigen. Der Bürger, der sich jeden Tag sein
Kreuz malträtiert und mehrere Mäuler zu stopfen hat, geht
zum Schwedischen Riesen. Da die heutige Gesellschaft ein
sehr bewegtes Leben hat und öfter umzieht, benötigt sie
keinen Umzugstrupp der die Eichenschrankwand über das
Treppenhaus herunterwinkelt. Die Welt ist leider für den
Traditionellen Schreiner/Tischler zu schnelllebig geworden.
Ich sehe das hier. Im Umkreis von 40 Km gibt es keine
Tischlereien mehr. Auch ich, der den Duft von frisch ge-
schnittener Eiche liebt, bin auf die polivalente Sparte um-
gestiegen. Obwohl ich immer hoffe wieder mal zinken
zu dürfen, ist die Nachfrage nach Spanplatte und MDF
überwiegend. Leider.
 

kgb007

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. Auch ich schrieb:
Na sag mal Fiamingo: was gibt es denn da für Pilze auf Korsika?

Noreia war aber nicht nur eine Muttergottheit oder Landesgöttin, sondern auch Schützerin des ausgedehnten Bergbaues, da sie eben - wie alle keltischen Götter - als polyvalentes Numen anzusprechen ist
 

Tillmann

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Moin moin

Ich bin neu hier, lese seit einigen Tagen mit.
Zu diesem Thema habe ich auch eine Meinung:

Wer heutzutage als Schreiner/Tischler/Möbelbauer/usw. sein Lohn und Brot verdient, der kommt höchstwahrscheinlich selten mit Massivholz in Berührung, es sei denn er hat eine Stelle in einem Traditionsreichen Betrieb im Fenster/Türen- oder Yachtbau-Bereich.

Heute hat kaum jemand das Geld für echte, handgefertigte Massivholzmöbel. Das ist aber das einzige Problem - nicht die Fortgeschrittene Technik oder die Installateure die keine echten Tischler/Schreiner o.ä. sind. Das Holz ist teuer geworden, recycleltes Holz alla Spanplatte und OSB sind am Markt günstig zu haben und diese Materialien sind quasi nur maschinell zu bearbeiten. Da braucht es keinen Tischlergesellen mehr, sondern einen Holzmechaniker, der Maschinen bedient - statt den Hobel anzusetzen.
Also: Aussterbender Beruf? Fehlanzeige! Nichtvorhandenes Geld ist der Grund - und natürlich die Marktschwemme mit Industriemöbeln die nichts taugen/kosten.

Ein echter, praktizierender Tischler/Schreiner/... ist heute nur einer aus kompromisloser Leidenschaft oder angestellter eines Millionärs.
Ein gutes Beispiel für die Leidenschaft habe ich:
Tom Fidgen: https://www.youtube.com/watch?v=vuFpjOB5HK8
Und sagt mir bitte nicht, dass ihr ihn nicht schon kennt. Der macht sogar die Musik für seine clips selber. Und hier sind keine Ironietags nötig - das ist direkt und ehrlich.

Tillmann
 

MysteriumHolz

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Ja, aber ich werde nicht mehr warm mit Tom Fidgen. Es ist als bestünde die Welt nur noch aus seiner neuen Abo-Website. Der Blog wird nur noch mit Werbebotschaften für die Abos befüllt. Man fragt ihn direkt was zu einem Buch,das man gekauft hat... Antwort sinngemäß man solle doch ein Abo abschließen, da wird einem dann alles klar , wenn man nur ein Abo hat.

Er soll lieber ein weiteres Buch schreiben, das kauf ich mir eher als das Abo.

Was steckt eigentlich dahinter? Ich verstehe die Beschreibung nicht. Wöchentlich rin Video oder ganze Kurse online?
 

Sägenbremser

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Hallo Tillmann

nun sei erst einmal herzlich hier willkommen,
immerhin bringst du ja auch schon Beute mit:emoji_grin:

Sag mal, wie kommst du auf das recht schmale Brett,
daß ein Tischler heute kein "richtiges" Holz mehr über
seine Maschine schiebt? Wer bitte baut den bei euch im
Norden die grossen Vergnügungsdampfer aus? Sind das
dilettierende Gelegenheitstäter, oder gut strukturierte
Fertigungsbetriebe der Holzverarbeitung, sag doch mal.

Es gibt immer einen eingeschränkten Blickwinkel auf eine
Wirtschaftssparte, aber sie sollte besser mit einem gelebten
Erfahrungsschatz hinterlegt worden sein um auch als eine
diskussionsfähige Grundlage betrachtet werden zu können.

Um ein paar traditionelle Holzwerkstücke bauen zu können,
braucht es kaum den organisatorischen/technischen Aufwand
den viele Betriebe hier in Deutschland bereitstellen können.
Nur wer seinen Mitarbeitern eine ordentliche Entlohnung und
Zukunftssicherung bieten möchte, wird es kaum mit ein paar
Einzelmöbeln über die Zeit schaffen können. Bei den laufenden
Kosten einer modernen Tischlerei wird auch das Salär eines von
dir genannten Millionärs recht schnell überstrapaziert werden.

Über die Grundlagen der Werkstoffherstellung, ob nun Spannplatte
oder MDF, gibt es wirklich genügend Informationsmöglichkeiten im
Netz, die von dir angeführten Recyclingwerkstoffe werden dabei meist
zur Energiegewinnung verwendet und das ist in meinen Augen eine
recht nachhaltige Verwendung.

Liebe Grüsse, Harald
 

kgb007

ww-robinie
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Ein echter, praktizierender Tischler/Schreiner/... ist heute nur einer aus kompromisloser Leidenschaft oder angestellter eines Millionärs.
Ein gutes Beispiel für die Leidenschaft habe ich:
Tom Fidgen: https://www.youtube.com/watch?v=vuFpjOB5HK8
Und sagt mir bitte nicht, dass ihr ihn nicht schon kennt. Der macht sogar die Musik für seine clips selber. Und hier sind keine Ironietags nötig - das ist direkt und ehrlich.

Tillmann

Hallo Tillmann!

Es gibt auch in Deutschland Tischler, die Vollholzmöbel herstellen. Davon wird man nicht reich. Und betuchte Kundschaft braucht man schon (müssen nicht Millionäre sein). Die kommt, wenn sich die Qualität rumspricht.

Tom Fidgen vermarktet jetzt seine Website, wo er online-workshops durchführt. Offensichtlich kann er ja auch was. Ist halt noch eine zusätzliche Einnahmequelle. In den Staaten gibt es einen ganzen Wanderzirkus von woodworking Gurus. Da sitzen dann regelmässig in die Jahre gekommene übergewichtige Männer an den Wochenenden. Die Vortragenden sind dann meist noch Promotor für Lie Nielsen oder andere Werkzeugfirmen.

Aber schau dich in Deutschland um! Es gibt Firmen. Sicher auch in Deiner Nähe.

Rainer
 

Tillmann

ww-pappel
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@Mysterium: Da muss ich Dir beipflichten. Seit der Tom hier in .de Live Kurse gemacht hat, ist der wohl auf den Commerzgeschmack gekommen. Gefällt mir auch nicht mehr.

@Harald: Es gibt tatsächlich noch Leute die das Vergnügen haben mit Massicholz arbeiten zu dürfen. Mein alter Herr war einer von ihnen. Er hat im Yachtbau gearbeitet. Da wo der Laufende Meter des fertigen Produkts im sechstelligen Bereich verkauft wird.
Ich habe bereits Küchen und Wohnlandschaften gebaut und installiert da träumt unsereins nur von (Pooggenpohl, Interlübke) Küchen im Wert da kauft unsereins ein Reihenhaus für. Und, woraus werden die gemacht? Spanplatte. Ich will nicht generel sagen, das ein Tischler nichts drauf hat oder er niemals Massivholz in die Finger kriegt. Ich wollte nur sagen, dass die meisten heutzutage nicht mehr dieses Vergnügen haben.
Was Spanplatte/MDF/OSB angeht: Ok, ich nenn es mal nicht recycling, sondern Formholz - analog zum begriff Formfleisch. Was ich meine, ist Holz das zerkleinert wird um es dann wieder in für die Industrie genormte Formen und Formate zu pressen. Besser?

Nochmal im Allgemein: Ich will hier niemanden und auch keine Werkstoffe schlechtreden. Ich meine nur, dass es schade ist, zu was die Gesellschaft gekommen ist. Alles muss schneller, besser, perfekter und billiger werden. Das Produkt sowie der Handwerker. Da ist kaum noch Platz für gute analoge Handarbeit.

Tillmann
 

heiko-rech

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Guten Morgen,
Man fragt ihn direkt was zu einem Buch,das man gekauft hat... Antwort sinngemäß man solle doch ein Abo abschließen, da wird einem dann alles klar , wenn man nur ein Abo hat.
Ja, finde ich auch furchtbar. Schließlich hat man ja mit dem Erwerb des Buches (Das ja auch viel günstiger ist als eines von einem deutschen Autoren, aber das nur am Rande) auch den Support des Autors bezahlt. Da kann er sich ruhig mal eine viertel Stunde Zeit nehmen und eine Frage beantworten. Schließlich ist er ja durch das Buch zu einem reichen Mann geworden und muss nicht mehr richtig arbeiten. Und wie viele Leser weltweit werden wohl täglich Fragen stellen? So viele werden das ja nicht sein.

@Mysterium: Da muss ich Dir beipflichten. Seit der Tom hier in .de Live Kurse gemacht hat, ist der wohl auf den Commerzgeschmack gekommen. Gefällt mir auch nicht mehr.
Ja wo kommen wir denn da hin, wenn die Leute jetzt auch noch Geld verdienen? Gefüllte Kühlschränke und bezahlte Rechnungen werden meiner Meinung nach total überschätzt. Nein, sowas sollte auf keinen Fall unterstützt werden. Sonst endet das noch wie bei Linux, das ja inzwischen jeder benutzt. Oder Indi- Musik, die plötzlich kommerziell wird. Da ist man ja als Nutzer irgendwann überhaupt nichts besonderes mehr.

Er soll lieber ein weiteres Buch schreiben, das kauf ich mir eher als das Abo.
Auch da gebe ich dir recht. Neben dem machen von kostenlosen Videos, dem Blog, dem Beantworten von Fragen und dem Musikmachen werden doch wohl am Tag noch ein paar Minuten übrig bleiben um ein Buch zu schreiben. Der Tag hat 24 Stunden, wenn das nicht reicht nimmt man halt die Nacht noch dazu.

Ich bin ganz klar der Meinung, dass die Holzwerkerszene viel mehr Leute braucht, die hochwertige Inhalte regelmäßig, kostenlos, Werbefrei und vollkommen uneigennützig zur Verfügung stellen.

Gruß

Heiko

Warnung: Dieser Beitrag enthält ironische Inhalte und Übertreibungen, die nicht gesondert gekennzeichnet wurden.
 

uli2003

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Ein echter, praktizierender Tischler/Schreiner/... ist heute

Warum wird der 'echte' Tischler eigentlich immer auf den mit Handwerkzeugen arbeitenden Vollholzverarbeiter reduziert? Darf sich das Tischlerhandwerk nicht verändern?

Schon mal dran gedacht, dass die Möbel niemand mehr haben möchte, oder falls, nur ein ganz kleiner Kreis?

Schraubt sich hier noch jemand Holzsspeichenräder ans Auto, damit der Stellmacher zu tun hat? Gut, das rumpelt, knarzt und quietscht etwas beim Fahren, und komfortabel ist es auch nicht wirklich - aber das ist bei alten Schränken ja nicht anders :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Mitglied 59145

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Schraubt sich hier noch jemand Holzsspeichenräder ans Auto, damit der Stellmacher zu tun hat?

... man muss Bedürfnisse halt auch wecken:emoji_wink:, oder wie es der Verkäufer sagt: Nachfrage kann man auch generieren!

@Heiko: sehr schön, meine volle Zustimmung! Das ist ähnlich wie bei Architekten und Leuten die von ihrem Wissen leben, die Leistung wird oft auch nicht als "Bezahlungswürdig" gesehen.

Ideal ist toll, reicht aber alleine auch nicht zum glücklich werden.....

Gruss
Ben
 

Besserwisser

ww-robinie
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Ja, auch für nostalgisch-überromantisierte Spinner gibt es einen Markt. Aber Gott sein Dank (ganz agnostisch) müssen wir nicht alle so arbeiten...
btw: Holz ist heute billiger als früher, nicht teurer. Auch da hat die Mechanisierung den Preis gesenkt. Wie sonst so ziemlich überall sonst auch.
 

kgb007

ww-robinie
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Man, das rutscht hier aber ab! Alte Schränke quietschen...
Wer will denn hier alte Schränke bauen?
Wenn jemand lieber mit der Kantenleimmaschiene an Platten hantiert, ist das doch in Ordnung.
Wenn der andere lieber ein Brett hobelt und Zinkenverbindungen liebt, ist das auch in Ordnung.
Kirche im Dorf lassen, wenn ihr noch eine habt!
 

MysteriumHolz

ww-robinie
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Heiko Rech, wenn Dir wirklich alle Deine Blogleser so tierisch auf den Senkel gehen, dann schalt ihn doch einfach ab. Druck ihn noch vorher aus, damit Du ihn verbrennen und darauf rumtrampeln kannst. Das war jetzt die längst überfällige Retourkutsche wegen meiner Kritik an der Holzwerken-Preispolitik.... Ok. Aber können wir auch wieder normal agieren bitte?

Damit Du mal weißt, was ich den ARMEN Tom Fidgen gefragt habe:
Ich habe ihn gefragt, ob ein drittes Buch kommt, weil mir Buch... 1 oder 2, vergessen, gefallen habe.
RIESEN-SUPPORT-Anfrage. Die Erde bebt. Die Luft brennt! Das geht nun wirklich nicht kostenlos, sowas kann nicht sein, denn sowas darf nicht sein.

Man gewinnt den Eindruck, Du willst Geld für Deinen Blog, man gewinnt den Eindruck - Du hättest das verdient. Du hast mit Deiner ersten Website und und mit der zweiten quasi 2-3 Bücher ersetzt für den gewogenen Anfänger. Das kostenlose Zeug, das aber ist jetzt nunmal da, öffentlich und keiner zahlt 5,- € Bloggebühr pro Monat. Ist das jetzt cool, ist das ein Marketinginstrument, ist das nun vielleicht gar eine Art Vermächtnis - oder ist es einfach nur dumm gelaufen, weil kein oder kaum Geld rüberkommt? Schwierige Frage, nicht wahr.
Bisschen wie mit Freeware und Open Source - Software. Wenn das Teufelszeug mal da ist, was macht man dann, wenn man Geld verdienen will? Das meine ich nicht ironisch oder satirisch. Ich finde, das ist eine ernste Frage für manche Unternehmen im Softwarebereich, eine Frage, die nicht jeder für sich zufriedenstellend beantworten kann.
Wenn sich für Dich diese Frage immer noch stellt, dann weiß ich nur eines - reduziere Deinen Workload im kostenlosen Bereich. Du hast ja schon die Kommentare bei einigen Blogbeiträgen gesperrt und das auch öffentlich kommuniziert. Daran finde ich nichts Schlechtes, ich höre an Deinem Post heraus, dass das Problem an sich immer noch für Dich existiert oder zumindest in Deinem Kopf herumgeistert, daher meine ich tatsächlich - überleg doch, einfach alle Kommentare überall zu schließen oder wirklich zumindest komplett das sachliche Beantworten einzustellen. Ich würde das sofort verstehen. Geht halt nicht, kostet zuviel Zeit. Für mich logisch.

Ich kann übrigens nix dafür, dass Seine Bücher halb soviel kosten wie ein hochwertiges Holzwerken-Buch. Meine Preis-Kritik, die ging Dir richtig an die Nieren, oder? Jesses. Hör doch einfach auf, schließ Deinen Youtube-Kanal, hör auf hier im Forum kostenlos zu antworten, hör doch einfach mit allem auf, Heiko. Ok, ok, übertrieben!

So und jetzt verlang ich mal was von Dir, Heiko Rech, damit Du mal spürst, wie sich das anfühlt: Wenn man Deinen Blog verfolgt, dann merkt man Dir ein sortiertes Vorgehen vor, alles schön aufgeräumt, viel Liebe zum Detail. Viele mögen Deinen Blog und auch Deine alte Website. Darf man mal ein Buch von Dir erwarten?
Vielleicht das ultimative Vorrichtungsbuch? Das STANDARD-Werk für Handwerkzeug-Holzwerker und für Elektrowerkzeuge-Werker. Oder halt zwei Vorrichtungsbücher, zwei Standardwerke.
Alle, die ich bisher gesehen habe, haben mir zu wenig Inhalt. Aber wenn Du mal alles zusammenfasst, die besten der besten, vielleicht fehlt genau das noch auf dem Markt. Du hast Erfahrung im Vorrichtungsbau, Du hast Leidenschaft dafür, Deine Arbeit sauber, schnell und präzise durchzuführen und Du hast es schon dutzenden persönlich und vermutlich tausenden virtuell beigebracht.
Wäre für mich logisch: Heiko Rechs Universal-Vorrichtungsbuch.


Puh, wie kann ich nur so eine kostenlose Frage stellen. Bitte tu, was Du tun musst und verweise mich auf Deine kostenpflichtigen Kurse. Ein Abo gibt's bei dir leider ni... moment. Die Holzwerken könnte ich abonnieren! :emoji_slight_smile:

Etwas mehr Souveränität hätte ich mir schon erwartet, als dass man sich nun einen Hassfeind aussucht, den man nach Reizworten durchsucht, um ihn gleich nochmal anzuspringen.

Aber ich hoffe, wenn Du es bis hier her geschafft hast, dass Du auch ein wenig Humor besitzt, wie ich, als ich Deinen Beitrag las.

Nur habe ich mir erlaubt zu verstehen, dass Du mit der Annahme, ich würde kostenlosen Support verlangen, einen unzulässigen Schluss gezogen hast, quasi eine Art Kurzschlussreaktion:

Du siehst ein paar Hasenohren und vermutest darunter einen Mörder mit einem Hasenkostüm, weil Du daran durch schlechte B-Movies gewöhnt bist. Aber manchmal steckt wirklich nur ein Häschen unter einem Paar Hasenohren!

Du scheinst wirklich gleich das Schlimmste anzunehmen. Das ist traurig. Die Welt ist schlimm genug, da darf man nicht selbst verfallen, sich alles schlimm auszumalen und eine Anklage zu verfassen, noch bevor man weiß, was passiert ist, bevor man weiß, welche Frage gestellt wurde!

----------------------

PS: Christopher Schwarz hat erst vor ein paar Tagen angekündigt, seine öffentliche E-Mail-Adresse einzustellen, weil er nach 80h Arbeit pro Woche es einfach nicht mehr schafft, (kostenlos) alle möglichen Anfragen zu beantworten.

Vielleicht nochmal Ansporn für Dich, Deine wertvolle Arbeit zu begrenzen?

-----------------------------------

Nochmal, für Langsammerker:
Es steht jedem frei, kostenlosen Support zu leisten oder nicht. Es ist für mich verständlich, dass bei Erreichen einer gewissen Popularität, die Antworten für den geneigten Leser wertvoller werden, da man dem Antwortenden eher vertraut, als einem Idioten mit dem Namen "Mysterium Holz".
Wenn Christopher Schwarz mit den Mails aufhört, geht die Welt nicht unter. Wenn Heiko Rech sämtliche Kommentare in seinem Blog schließt, weil das zuviel Arbeit wird - oder aufhört zu antworten zumindest - auch davon wird die Welt nicht untergehen.

Um nochmal Deinen "ironischen Tonfall" aufzunehmen, ich gehe einen Schritt weiter, wir sind hier offenbar unter Freunden, wir dürfen auch mal ein emotionales Wort verlieren, ohne, dass der andere beleidigt ist. Wenn nicht, dann müsste ich mich ja über Deinen Angriff richtig aufregen, Heiko Rech.

Lass Dich ein wenig wachrütteln:

Ständig dieses Gejammere von Dir, Heiko! "Die Leute zahlen nicht für Inhalte!" "Die Leute erwarten kostenlosen Support!"
Ich wiederhole:
Dann hör doch einfach auf.
Du bist doch ein erwachsener Mann, hör einfach auf auf E-Mails und Blog-Kommentare detailliert zu antworten, wenn Du des weder leisten kannst noch willst.
Aber dieser ständige General-Vorwurf - und jetzt noch dediziert gegen mich, als wäre ich der Teufel in Person... ?
 

uli2003

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Wenn jemand lieber mit der Kantenleimmaschiene an Platten hantiert, ist das doch in Ordnung.
Wenn der andere lieber ein Brett hobelt und Zinkenverbindungen liebt, ist das auch in Ordnung.

Das ist völlig richtig, aber darum ging es mir bei den quietschenden Schränken nicht. Ich denke du weißt schon wie das gemeint ist. (Mal davon abgesehen habe ich noch zwei im Lagerraum stehen, wenn man die nachts öffnet wird das ganze Haus wach :emoji_grin: aber das ließe sich sicher beheben)

Nein, ich finde es schade dass der Tischler/Schreiner nach Ansicht vieler nur so heißen darf, wenn er händisch Vollholz verarbeitet. Ich fühle mich ganz wohl als Tischler, auch wenn ich viele Plattenwerkstoffe, mineralische Werkstoffe, Kunststoffe, Metalle usw. verarbeiten darf :emoji_slight_smile:
Und zudem auch noch Massivholz.

Das Zinken & Co vermisse ich absolut nicht.

Grüße
Uli
 

bello

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Ein Freund in Spanien hat das Problem zu vieler und zeitintensiver Anrufe mit Beratungswunsch vor einigen Jahren mal folgendermaßen gelöst: ganz kurze Beratung (max. fünf Minuten) und dann Verweis auf einen "Bezahltelefondienst". Er ging von einem Stundenlohn von 60.-€ aus. Dies kommunizierte er höflich auf seiner Seite. Folge war, enorm weniger Anrufe, mehr Zeit für die Arbeit.

Meine Meinung zu den unzähligen YouTube-Kanälen, die ja auch bei entsprechender Anzahl der Klicks Werbegelder ausspucken, ist, wer sich derart öffentlich prostituiert muss auch damit rechnen, dass die Freier - durch Anfragen - frech werden. :emoji_grin:
Wenn dann der Ami nicht antwortet und der Germane ihm schnöde Gewinnsucht vorwirft, was wird es den Ami stören?
 

heiko-rech

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Keilzink

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Heiko: Chapeau! Das ist eine souveräne, zielführende Einstellung. Als einer, der Jahrzehntelang immer wieder solchen Erwartungen ausgesetzt war, wünsche ich mir heute, im Nachhinein, ich hatte wenigstens ab und an mal so cool darauf reagieren können wie du.


Uli: Ich verstehe deine Haltung. Aber vielleicht könntet ihr Innungstischler ja mal selber dafür sorgen, dass ihr euch absetzt von diesen überkommenen Techniken - und den Erwartungen, die der gemeine Bürger daran knüpft.
Die Automechaniker haben sich vor langer Zeit mal umbenannt in Kfz-Mechaniker - aus gegebenem Anlass. Dann, vor ein paar Jahren, noch einmal: in Kfz-Mechatroniker. Das wäre doch mal ein Ansatz, endlich weg von den dummen "Meister-Eder" - Erwartungen in Teilen der Kundschaft.

Natürlich werden dann ein paar ewig Gestrige in den Innungen anfangen was von Traditionsverlust zu winseln - aber das muss man nicht ernstnehmen: die Traditionspflege überlasst ihr doch sowieso schon lange den Amateuren. :emoji_grin:

Andreas
 

uli2003

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Aber vielleicht könntet ihr Innungstischler ja mal selber dafür sorgen, dass ihr euch absetzt von diesen überkommenen Techniken - und den Erwartungen, die der gemeine Bürger daran knüpft.

Warum sollten wir uns umbenennen? Maler/Lackierer, Glaser, Maurer, Elektriker - da ist es doch nichts anderes. Gut, wenn der Landwirt sich jetzt 'Biomasseerzeuger' oder 'Eiweißhersteller für Gourmet-Schnellrestaurants' nennen würde, läge er zwar im Trend, aber das löst keine Traditionen bzw. Images ab.
Wir machen uns in den Innungen durchaus Gedanken über Modernisierungen des Tischlerhandwerks, das Problem ist nur: Innungen, KHs und Kammern werden dazu nicht genutzt. Nur als unnötige Geldausgabe beschrieben.

Eigentlich ist es auch überholt, traditionelle Verbindungstechniken in Gesellenstücken zu fordern, denn - wer benötigt sie später noch, und warum auch?
Um (wirklich nötige) Fingerfertigkeit zu trainieren sind sie jedoch sehr nützlich, und daher auch sinnvoll.

die Traditionspflege überlasst ihr doch sowieso schon lange den Amateuren.
.. und darum mache ich mir keine Sorgen um den Fortbestand alter Handwerkskünste. Nenne mich aber nach wie vor Tischler - oder wie sich die Berufsbezeichnung auch ändern mag.

Grüße
Uli
 

Sägenbremser

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Hallo Andreas

ich bin mir nicht so sicher ob der gemeine Bürger
sich wirklich Gedanken über die technische Bauausführung
seines Möbels macht. Ja gut, Massivholz soll es natürlich sein,
egal wie werkstoffgerecht es verarbeitet worden ist, aber das
hat der Höffer ja auch in der Ausstellung zu bieten.

Um da erst einmal in die Kundennähe zu gelangen, müßten
schon gross angelegte Präsentationmöglichkeiten geschaffen
werden. So etwas habe ich vor kurzen in Rosenheim gesehen,
bei einer der dort präsentierenden Betriebe habe ich auch mal
geschafft und weiss wieviel handwerklicher Verstand in dieser
Tischlerei vorhanden ist. Geld ist da auch in Generationen ange-
sammelt worden und kann nun zielgerichtet eingesetzt werden.

Nur ist im Voralpenland auch das Verständnis des gemeinen
Bürgers etwas geschulter für handwerkliche Tätigkeiten, das
hat sich deutlich stärker erhalten und die dort vorhandene
Kaufkraft/Wille macht es schon einfacher den potenziellen Käufer
zu erreichen. Der Wunsch, seine Möbel/Bauteile in der traditionellen
Bauform zu bekommen, läst einfach eine andere Preisgestaltung zu.

Auch hier in der bergischen Region und in der Eifel fragen immer
mehr Kunden nach der Herkunft des Holzes und wenn es nachweislich
aus der Region kommt, wird dem auch der Vorzug gegeben. Vom Wissen
über die handwerkliche Fertigung sind die meisten aber leider noch etwas
weiter entfernt und von daher auch noch etwas erschrocken wenn zu
dem Materialpreis erst einmal der Fertigungsbetrag addiert wurde.

Das liegt jetzt nicht gerade an der zur Verfügung stehenden Geldsumme,
ist doch das bergische Land/Kreis eines der Gebiet mit dem höchsten
Durchschnittseinkommen der BRD, nur ist das gewohnte Preisgefüge für
Möbel und Bauteile, hier doch schon sehr nach unten gerutscht.

Nebenbei - solange ich und alle Kollegen ihre Werkstücke nach den Regeln
des Handwerks erstellen und somit einem sehr alten Berufsbild mit den
heutigen Techniken treu bleiben, wüßte ich nicht warum wir uns anders als
Tischler nennen sollten.

Gruss Harald
 

Besserwisser

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Ich lache immer noch über den Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Rotationstechnik und den Facility Management Assistant.
Ich glaub nicht, dass wir ein anders Image brauchen. Bis auf Randgebiete hab ich den Eindruck, dass Kunden wissen bzw sich informieren, was wir tun und können. Der eine mehr mit viel CNC im grossen Stil, der andere im Kleinen mit Einzelmöbeln aus Massiv und Holzwerkstoffen. Und alles dazwischen.
 

kgb007

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Uli: was denkst Du? Wie würden Deine beiden alten Schränke aussehen, wären sie aus ner Spanplatte hergestellt? Würden die da überhaupt stehen?
Ich sehe jeden Tag auf der Strasse Möbelwände stehen, mehr als einen Umzug machen die auch nicht mit. Der Tischlerspruch "Was lange hält, bringt uns kein Geld!" feiert bei IKEA fröhliche Urständ!
Und Du sagst es: Zinken ist zeitaufwendig. Für venünftige Verbindungen gibt es aber auch gute Machinen. Ich neme die Domino.
 

Besserwisser

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Ich muss da mal drauf antworten, auch wenn ich nicht Uli heiße:emoji_wink:
Der Domino ist sicher vielseitig, aber macht KEINE fachgerechte Eckverbindung im Massivbrettbau. Das nur dazu.
Du siehst einfach nur die Schränke, die noch übrig sind aus den letzen 80-200 Jahren. Was alles mangels Qualität nicht überlebt hat ist icht auf deinem Schirm.
Diese "Nur Massivholzarbeiten sind gut" Mentalität geht mir mächtig auf den Sack, denn sie ist falsch und verkennt die Tatsache, dass Möbel heutzutage für jedermann erschwinglich sind und nicht nur für die oberen 20%. Wer zukünftige Antiquitäten kaufen möchte wird da beim Tischler fündig, teils auch im Möbelhandel. Aber der muss auch 5x so viel Geld investieren. Ich könnte/wollte das nicht.
Viel SPass in Utopia-Nostalgica.
 

pedder

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Ich bin ganz klar der Meinung, dass die Holzwerkerszene viel mehr Leute braucht, die hochwertige Inhalte regelmäßig, kostenlos, Werbefrei und vollkommen uneigennützig zur Verfügung stellen.

Hallo Heiko,

obwohl es ironisch gemeint ist, möchte ich das unterstützen.

Weil die besten Beiträge, die ich auf Blogs und in Foren gelesen habe, von Menschen stammen, die dafür kein Geld bekommen haben. Von Menschen, die Bock haben, Möbel zu bauen oder Löffel zu schnitzen oder Schalen zu drechseln und die Ergebnisse und Erlebnisse mit anderen zu teilen. Menschen, die nicht aus jedem Beitrag eine Unterrichtseinheit machen (womöglich über ein Thema, dass sich sie gerade selbst beigebracht haben).

Sobald Geld im Spiel ist und der Blogger zu einem Zeitschriftautoren geworden ist, verändern sich die Beiträge. Man merkt richtig, wenn ein Autor mal wieder einen Beitrag schreiben musste, damit die Klickrate nicht sinkt und er Einnahmen verliert. Oder er lange an einem Artikel gesessen hat und noch von 2 Leuten Korrektur gelesen wurde. Das hat schlechte Einflüsse auf den Schreibstil. Nichts mehr originär, sondern Redakteurssprache. Die Fotos sind zwar besser in der Auflösung, aber so gestellt, dass man keine Handschrift erkennen kann. Und so klein abgedruckt, dass man eh nichts mehr sieht. Nicht mehr 5 schnelle Schnappschüsse, die alles zeigen, sondern aufwändig mit der extra angeschaftten Luxuscameras aufgenommene Bilder mit ebenso aufwändiger Nachbearbeitung. Warum werden Fehler nicht gezeigt? Die Hülle wird immer professioneller, der Inhalt kommt da leider oft nicht.

Da im Bereich Holzwerken nun wirklich alles schon geschrieben wurde (nur noch nicht alles von jedem in jeder Sprache) freue ich mich über Originalität und Authenzität so sehr.

Blogs, bei denen ich das Gefühl habe, der Autor schreibt nicht über sein Leben in der Werkstatt, sondern hat drüber nachgedacht, was seinem Leser gefallen könnte, langweilen mich meistens sehr. Ich wünsche mir also tatsächlich mehr Menschen die aus purer Lust veröffentlichen und nicht, weil sie es wirtschaftlich müssen. Diese beiden Blogs verdeutlichen wahrscheinlich am Besten, was ich meine:

https://slowwood.wordpress.com/2015/01/24/tv-lowboard-korpus-nr-1/

https://modellingperceptions.wordpress.com/2014/10/30/lauflernwagen/

Das beddeutet nicht, dass ich Veröffentlichungen, die aus wirtschaftlichen Gründen erfolgten, nicht lese, das tue ich. Aber mehr Spaß habe ich an den anderen. Was die Profis angeht, es wäre schön, wenn die von ihren Möbeln, Kursen und Büchern leben könnten. Und aus Spaß bloggen. Und Detailfragen zu Büchern kostenfrei beantworten. Kann man doch besser EIgenwerbung von machen, als Leser abzuschrecken.

Liebe Grüße
Pedder
 
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