Leimholzplatte in Längsrichtung verbinden

gk017

ww-pappel
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Hallöchen,

nach jahrelangem Mitlesen muss ich nun doch mal aktiv einen Tipp erfragen: Ich möchte ein hohes (2300 mm) und schmales (350 mm) Regal bauen. Die Seitenwände sollen aus Kiefer sein und nur geölt oder farblos lackiert werden. Ich möchte die Seitenwände irgendwie optisch durchgehend haben. Leider ist hier in der Gegend weder Kiefer-Leimholz noch TiPla o.ä. in diesen Abmessungen zu finden und außerdem habe ich noch ausreichend Kiefer-Leimholzplatten alter Möbel, die ich gerne verarbeiten würde.

Was gibt es für Tricks, Leimholzplatten an den Stirnseiten der durchgehenden Lamellen so zu verbinden, dass es trotzdem einigermaßen gut aussieht?

Ich denke über eine Schattenfuge nach, oder eine eingelassene Leiste, die die Verbindungsstelle kaschiert.

Oder weg vom Leimholz und stattdessen einfach drei Dielenbretter verbinden? Dann würden die Fugen wenigstens in Längsrichtung durchlaufen. Aber ich weiß nicht so recht, ob die Nut-Feder-Verbindung mit Verleimung stabil genug ist. Und bei der Verleimung von so langen Glattkantbrettern bin ich unsicher, wie ich den Stoß exakt hinbekomme beim Zusammenpressen...

Ich freue mich über ein paar Denkanstöße!

Grüße,
Georg
 

sheng-phui

ww-ulme
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Natürlich kann man solche Platten längs verbinden. Wichtig ist eine sehr gute Schnittkante in Verbindung mit Lamello, Dübel oder falscher Feder. Entscheidend für die Stabilität ist die Präzision der Vorarbeit.
Verleimen in der Länge geht mit entsprechenden Spanngurten da ich mal denke das dir die Zwingen dazu fehlen.
Beim verleimen mit Spanngurten die planität der beiden Teile mit entsprechenden Zulagen absichern. In der Regel würde ich die Stoßfugenkante auch leicht brechen, sieht imho immer schöner aus.
 

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
wenn Du genug Holz hast, kannst Du es in (drei?) schmalere Bretter auftrennen und so wieder zusammenleimen, dass die Querstöße versetzt liegen. Diese ( und auch die Längsseiten) würde ich noch mit Lamellos bündig machen.
Z.B.: vorhandenes 1,8m langes Leimholz in vier 116 mm breite Lamellen auftrennen. Aus einer der Lamellen 3 50cm Stücke schneiden und diese 180cm+50cm dann 50cm+180cm und wieder 180cm+50cm nebeneinander verleimen.
Grüße Richard
 

gk017

ww-pappel
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@harkan11 Eine Schäftung traue ich mir nicht zu. Aber die löst ja auch nicht mein Problem. Dabei wäre ja ebenso wie bei einer stumpfen Verbindung ein Bruch in der Maserung.

Mir ist schon klar, das bei Leimholz sowieso keine 'schöne' Maserung vorhanden ist, aber mich stört es, die ansonsten wenigstens durchgehenden Lamellen nochmal unterbrechen zu müssen.

Die Idee von Richard würde zumindest eine homogene Platte ergeben, aber auch nicht mehr mit durchgehenden Lamellen. Ist sicher der beste Kompromiss, wenn ich nichts anderes finde.

Eigentlich will ich nur das Auge austricksen, damit es nicht an der Verbindungsstelle hängen bleibt...
 

carsten

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Hallo

was du nicht verhindern kannst, das betone. Man könnte den Stoß also auch durch ein kontrastierendes Holz betonen. OK schwierig bei 08/15 Leimholz Kiefer, da passt so wirklich nix dazu. Evtl ein dunkles Holz Nußbaum oder auch als Thermoholz. Ein komplett anderes Material Metall, Kunststoff, oder ein Streifen MDF oder Plexiglas. Der Fantasie sindd a keine Grenzen gesetzt.
Oder auch nur einen Streifen rechts und links der Fuge farblich abgesetzt, WÜrde die Bauteile aber trotzdem immer fasen.
 
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