Lackieren....

walzing

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Hi,

auch wenn ich nun schon seit einiger Zeit immer den gleich Lack verwende, würde ich gerne mal eure Erfahrungen hören.
Da ich mit der Rolle nicht umgehen kann, spritze ich eigentlich immer. Anfangs habe ich mit einer Wagner W550 lackiert. Das ging auch ganz gut, aber leider hatte ich immer ein paar Unreinheiten mit im Lack (Fussel vom Filter).
Jetzt habe ich einen Kompressor mit einer einfach 1,7mm Lackierpistole.
Als Lack verwende ich eigentlich immer Singcolor 2in1 Buntlack. Den muss man aber schon ordentlich verdünnen bei der Düse.
Mein Problem waren bisher bei MDF immer die Kanten. Da habe ich 3 Schichten Lack mehr drauf gegeben. Jetzt würde ich das mal mit Clou Schnellschleifgrund testen.

Da ich aber immer offen für neues bin, würden mich eure Erfahrungen interessieren:
- Welchen Lack verwendet ihr (Hersteller, Bezeichnung)
- Womit lackiert ihr (Pistole, Rolle, welche Rolle)
- Wie bereitet ihr vor

cu
Walzing
 

bello

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Hallo,

ich habe mich bei MDF irgendwann mal für Clou entschieden und gehe seitdem folgendermaßen vor.
Spritzpistole Optima mit Einwegbechern

Aufbau:
Absperren mit Cloucryl Hochglanz, füllern mit Cloucryl Spritzfüller (Event. mehrfach), dann Cloucryl Decklack, dann Decklack mit 50% Klarlack (Lackart je nach gewünschtem Glanzgrad), dann ein oder zweimal Decklack.
Abfolge der Zwischenschliffe dürften Dir bekannt sein.

Gruß
 

walzing

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Ahh - ich wusste gar nicht, dass man das auch in kleineren Gebinden gibt.
 

Joiner_Koblenz

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Hallo Walzing

Clou war in meiner Lehrzeit.
Ich habe mich seit Jahren auf Hesse / Lignal Pur 2 K Lack eingestellt.
bei MDF einen Füller mit viel Feststoffanteilen Verwenden!

Als Spritzpistole habe ich die SATA JET mit der 1,4er Düse

Den Becher habe ich entsorgt und gegen das 3M System getauscht.
3M-PPS-Lackbecher-PPS-Bechersystem-miniPPS-DeKups-PCS
Es hat einige Vorteile.
- aus der Belüftungsbohrung für den Becher, tropft kein Lack mehr, wenn man im Korpus mal Überkopf spritzt!
- Skala zum Mischen, direkt am Becher und kein Lineal mehr
- schnelles wechseln zwischen Grundierung und Lack
- da es ein Einsatz mit Deckel und Filter ist,
- habe ich keinen Dreck im Lack,
- brauche weniger Lack, da sich ein Vakuum bildet und selbst der letzte Schluck genutzt wird!
Mein Lackverbrauch hat sich erheblich reduziert
- trocknet nicht so ein, als wenn man ständig den Lack umkippt, um z.B. die Farbe zu
wechseln.

Da man die Pistole reinigen muss, brauche ich auch nicht ständig neue Einsätze, mit einem Einsatz lackiere ich schon locker 4-5 Kommissionen!

Kauf Dir mal einen Viskositätsbecher , zum Mischen, eine 1,7er Düse ist ja schon recht fett!

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Hast Du den mal die Düseneinstellung verändert?
Oder hast Du die Durchflussmenge total zugedreht?
Kannst Du die Pistole von Flach auf Rundstrahl umstellen?
Kannst Du die Luftmenge verändern?
Mit wie viel Bar, ( Einstellung am Druckminderer, mit Kondenswasserabscheider am Kompressor) spritzt Du?

Gruß Ralf
 

walzing

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Hi,

den scheint es ja auch kleine Gebinde von zu geben.

Zu deinen Fragen:
Hast Du den mal die Düseneinstellung verändert?
Wie meinst du das? Da kann ich denke ich nicht viel ändern.

Oder hast Du die Durchflussmenge total zugedreht?
Nein - Total offen.

Kannst Du die Pistole von Flach auf Rundstrahl umstellen?
Ja - ist auf flach.

Kannst Du die Luftmenge verändern?
Nein - denke nicht.

Mit wie viel Bar, ( Einstellung am Druckminderer, mit Kondenswasserabscheider am Kompressor) spritzt Du?
Knapp unter 4 BAR.

Der Acryllack ist nur sehr Dick - und da muss man den schon ordentlich verdünnen. Ich bekomme schon ganz gute Flächen hin - aber wie gesagt. Die Kanten!

cu
Walzing
 

Joiner_Koblenz

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Hallo Walzing

Mit der Düseneinstellung, habe ich die Menge Lack gemeint.
ok, wenn Du Maximum an Lackmenge eingestellt hast, musst Du verdünnen.
Bei der Bedienungsanleitung steht aber was , wie viel Lack in welcher Zeit durch den Messbecher fließen muss um Optimal mit der Pistole lackieren zu können.

Luftmenge
das meine ich damit
4. Anpassen der Luftmenge mit Luftmikro-
meter
Durch den stufenlos verstellbaren Luftmikrometer, kann die Spritzluftmenge bei Lackierarbeiten und beim Ausnebeln an das Spritzmedium angeglichen werden.

Maximale Zerstäubung / Minimale Zerstäubung

Das kann ich an meiner einstellen.

Schaue mal ob Du Angaben zu Deiner Spritzpistole und zu Deinem Lack findest, wie auf der Seite von SataJet zu den Lacken von Hesse.
https://www.sata.com/index.php?id=satajetb
Dort wird für die Unterschiedlichen Lacke, die Düsengröße und der Zerstäubungsdruck angegeben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Gruß Ralf
 

walzing

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Hi,

danke für die Antwort. Dann muss ich mir mal einen DIN Becher zulegen.

Aber mit dem Poststreik wird das wohl noch dauern.

Derzeit teste ich gerade das Rollen. Ich habe aber immer eine Orangenhaut.
Ich denke ich habe noch nicht die richtige Menge Lack rausgefunden.
Wenn ich zu viel Lack nehme habe ich leicht Blasenbildung. Bei zu wenig Lack habe ist es leicht krisselig. Wobei ich auch schon Stücke hatte, die akzeptabel waren.

cu
Walzing
 

Hamburger Jung

Gäste
Ich weiß gar nicht mehr wann bei uns der DIN Becher das letzte Mal verwendet wurde.
Wenn Du Dich an die Empfehlungen des Lackherstellers bezüglich der Verdünnung hälst passt das eigentlich immer.
Da halte ich einen Naßschichtdickenmesser für viel wichtiger. Unsere Lehrlinge müssen den zu Anfang immer benutzen um ein Gefühl für die richtige Lackmenge zu bekommen.
Die einfachen aus Alu bekommt man auf Nachfrage von seinem Lacklieferanten umsonst.
Naja vielleicht nicht unbedingt als Privatkunde der nur ein paar Liter kauft, aber Teuer können die nicht sein und als Anfänger ist das schon Hilfreich.
 

walzing

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Hmm,

das kenne ich gar nicht. Habe jetzt aber noch einmal nachgeschaut. Beim Hersteller steht im Merkblatt:
2. Verarbeitung
Verarbeitungstechniken
Rollen, streichen (Kunststoffborstenpinsel),
airless spritzen
Hinweise zum Spritzauftrag (Airless) Düse: 0,33 - 0,38 mm Spritzwinkel: 40° - 80° Druck: 150 bar Verdünnung: ca. 5 % Viskosität*: ca. 200 s
*Gemessen im Auslaufbecher gemäß DIN 53 211 bei 4 mm Düse und 20 °C. Die Verdünnungsangaben dienen nur als Anhaltspunkt. Maßgeblich ist die Einstellung auf DIN-Sekunden.

Airless habe ich natürlich nicht.
Aber mit der Rolle soll es ja auch gehen und da steht dann nur:
Verdünnen
Falls erforderlich mit max. 5% Wasser.

Die richtige Rolle habe ich auch - Microfaser. Fusselt auch nicht. Aber irgendwie kriege ich das nicht so wie ich das haben will.

Ich schau mal ob ich ein Foto posten kann.

cu
Walzing
 

bello

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Der Produktname Singcolor sagt mir gar nichts, anscheinend gibt es dann auch keine aussagekräftigen Datenblätter.
Kann es sein, daß es sich bei dem Produkt um ein Baumarktprodukt handelt?
 

walzing

ww-eiche
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Swingcolor ist von Bauhaus und ist soweit ich weiss Brilux.

Morgen lade ich mal 2 Bilder hoch.
 

bello

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Mein bisher einziger Versuch mit einem 2in1-Lack eines namhaften Herstellers endete für mein Empfinden als Katastrophe. Die Oberflächen waren alles andere als glatt.
Parallel dazu hatten wir in dem Objekt eine identische Fläche herkömmlich weiß lackiert. Hier war das Ergebnis sauber.
Die seinerzeit unerfreuliche Diskussion mit dem Aussendienstler des Herstellers endete in seiner bescheuerten Aussage, er sei Malermeister und einem Maler würde dieses Ergebnis seines Produkts reichen. Weiter führte er aus, dass eine Grundierung wie bei unserer weißen Fläche sich mit seinem Produkt nicht vertragen würde.
 

hzs123456

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Swingcolor und 2in1-Lack ..... gehts noch?

wieso lackierst nicht gleich mit Joghurt ... unglaublich
 

walzing

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So,

hier ein paar Bilder.

WP_20150629_004.jpg - Wenig Lack, 2 x längs und 2 x quer, ganz minimal verdünnt
WP_20150629_005.jpg - Viel Lack, nicht verdünnt, mehrfach nass in nass aufgetragen
P1130232.JPG - Beispiel vom gleichen Lack mit Klarlack und einer Wagner W550 aufgetragen

cu
Walzing
 

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hzs123456

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@walzing
ein Viskositätsmessbecher würde etwas bringen, wenn du einen vernünftigen Lack verwendest
bei einem wäßrigen thixotropen Lack hat er keinen Sinn, weil der Lack etwa in der Mitte aufhört auszulaufen

egal welches Bild ... alles sieht zum Reiern aus - auch das gespritzte Teil
und es ist völlig egal wie du den Lack verdünnst oder wie oft du rollst

mit diesem Lack würde ich nicht mal eine Teppichstange lackieren
selbst ein normaler KH-Lack würde schöner aussehen und da sprechen wir jetzt sicher nicht von einem Profilack

davon abgesehen wirst du mit einer gerollten Oberfläche nie die Güte hinbekommen, die du wahrscheinlich erreichen willst ... selbstverständlich wird spritzen IMMER schöner
 

bello

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Hallo,

MDF musst Du wirklich erst füllern, sonst sieht es mit jedem Lack so ähnlich aus.
Nutze ein passendes System, z.B. Clou
Schau Dir hier auch mal unter cloucryl Spritzfüller die Vorbehandlungshinweise an.
 

walzing

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@Bello: Hmm - meinst du wirklich? Da sind schon 3 Schichten drunter, die glatt geschliffen wurden.

@hzs123456: Also wenn die Fläche wie beim gespritzen aussieht, würde es mir reichen. Sicher hast andere Qualitätsansprüche - aber die habe ich dafür in anderen Bereichen (schau dir mal deinen Link an).
 

hzs123456

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@walzing
das Einzige was mich interessiert sind Farben und Lacke etc.

ob meine Website jemanden gefällt interessiert mich nicht
 

bello

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Ich lese aber nirgends, dass Du gefüllert hast. Also fehlt etwas.
Ich gebe nach dem Füllern drei plus x Lackschichten auf das Material.
 

walzing

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Ahh sorry - hatt nicht gesehen, dass da ein echter Shop hinter steht. Die 4 Links oben unter anderem mit 'Billigspray' hatten mich irritiert.
Aber Back to Topic...
 

walzing

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Ich werde das mal mit dem nächsten Bauteil testen.
Bei dem hier kann ich wohl nicht mehr mit einem anderen System drauf.
 

walzing

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Puhh - ich bin gerade beruflich unterwegs und hab erst wieder am Freitag Zugriff auf die Werkstücke.
Aber zu 100% blockfest ist der denke ich nicht. Wenn man nach einem Tag zwei Werkstück über einander legt dann merkt man, dass die leicht kleben. Nach einer Woche passiert aber nichts mehr. Nach ca. 6 kann man schleifen - und laut tech. Merkblatt nach 12 Stunden ueberstreichbar.
Ich hatte mal von glasurit einen Kunstharz lack - der trocknete gar nicht.
 
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