Kompletter Neuling braucht Hilfe bei Säge und Hobelwahl

Pfeffertopf

ww-pappel
Registriert
9. Mai 2017
Beiträge
11
Hallo,

ich bin ein kompletter Neuling was das Arbeiten mit Holz angeht und eigentlich hat mich mein ursprünglicher Weg nach einem guten Scheid-/Hackbrett aus Stirnholz und einem Messerblock für die Küche hier her geführt.
Ganz schnell landete ich bei der Frage, ob man das nicht selber machen kann und bin dann über diverse Beiträge und Videos beim "Woodworking" mit rein manuellen Werkzeugen fasziniert kleben geblieben.

Da ich nicht so ganz ungeschickt bin, würde ich mich daran gerne auch mal versuchen und schauen, ob das nicht ein neues Hobby für mich sein könnte.

Meine ersten Projekte wären ein "Bench Hook" und eine Stoßlade/ Shooting Board um mir Hilfsmittel zu schaffen um dann mit einem Stirnholzbrett "richtig" anzufangen.

Als Werkzeug bräuchte ich dafür nun einen Hobel und eine Säge.

Oftmals wird einem kompletten Anfänger ein Einhandhobel empfohlen, aber der scheint mir für eine Stoßlade nicht breit ( dann seitlich liegend entsprechend hoch) genug, wenn die Leisten 3+ cm dick sind. Wäre für mich dann ein etwas breiterer Putzhobel Nr. "4" die bessere Wahl? Könnte ich damit auch die Stirnholzoberflächen bearbeiten? Schneidbretter werden ja aus härteren Hölzern gemacht.
Was wären Hersteller, die Anfänger geeignet sind, aber auch später, falls die Ansprüche steigen, auch noch gut geeignet sind? Mein erster Blick wäre auf Dictum- oder Juuma-Hobel gefallen, sind die empfehlenswert?

Auch eine gute Säge steht an. Hier wäre es schön, wenn ich feine Arbeiten, wie mal einen Schwalbenschwanz sägen kann, aber auch ein 3cm Schneid-/Hackbrett zusägen kann. Wäre hier eine japanische Säge im Ryoba-Design ein Kompromiss, die mit ihren zwei Seiten ja mehr Möglichkeiten bietet? Was wäre hier eine vernünftige Länge?
Wären andere Sägen empfehlenswert oder lieber mehrere unterschiedliche Sägen für den jeweiligen Verwendungszweck?

Als Budget würde ich, aufgrund meiner bisherigen Recherche so 150 -170€ für Säge-(n) und Hobel einplanen. Sollten empfehlenswerte Werkzeuge günstiger zu haben sein, würde mich das natürlich freuen :emoji_slight_smile:

Über Empfehlungen oder Tipps für den Einstieg würde ich mich sehr freuen und bedanke mich schon einmal im Voraus.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.482
Ort
Kiel
Für eine Stoßlade ist eine Raubank (oder Kurzraubank) im Zweifel besser als ein Putzhobel. Gibt es aus Holz (zB Ulmia oder Steiner) gebraucht recht preiswert.

Hobel muss man vor und während des Gebrauchs schärfen. Gerade im Hirnholz.

Bei den japanischen Sägen kenne ich mich nicht aus.
Zum Zinken empfehle ich eine Zinkensäge von Veritas. Und für die geplanten Schnitte quer zur Faser eine entsprechend gefeilte etwas größere Säge ebenfalls von Veritas. (Carcass saw)
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.530
Ort
Oberfranken
Für die Stoßlade willst du einen Hobel mit ordentlich Gewicht und rechtwinkligen Seiten.
Zum Anfang ruhig eine alte Ulmia-Rauhbank im Gebrauchtmarkt kaufen, bekommst du bei Ebay unter dem Stichwort "großer Hobel" nachgeworfen.
Schärfen musst du sowieso (lernen), selbst beim neu gekauften Hobel.

Gerade bei Hirnholz brauchst du ein rattenscharfes Hobeleisen, sonst gehts nicht.

Wäre hier eine japanische Säge im Ryoba-Design ein Kompromiss, die mit ihren zwei Seiten ja mehr Möglichkeiten bietet? Was wäre hier eine vernünftige Länge?
Ryoba passt für alles einigermaßen. Keine zu teure nehmen. Japansägen sind empfindlich und als blutiger Anfänger brichst du auch mal eine ab.

Was wäre hier eine vernünftige Länge?
Ich würde ne 300mm nehmen, aber mit der 250er geht auch viel.
Habe neulich 8cm dicke Fichtenbalken geschnitten, da waren die 50mm mehr schon gut.
 

Pfeffertopf

ww-pappel
Registriert
9. Mai 2017
Beiträge
11
Das Schärfen sollte ich hinbekommen. Meine Küchenmesser schärfe ich auch auf Wassersteinen.

Ich verstehe den Gedankengang, allerdings schrecken mich zwei Dinge etwas ab.

Das ist zum einen die Länge des Raubankhobels mit 60cm, weil ich halt noch keine richtige Werkbank habe. Der Bau einer solchen würde dann später auf dem Programm stehen, wenn ich weiß, dass ich dabei bleiben werde.
Zum anderen kann ich als kompletter Anfänger beim Gebrauchtkauf gar nicht abschätzen, ob dass, worauf ich biete Top oder Flop ist, weil mir die Erfahrung fehlt und ich noch gar nicht weiß, worauf ich achten muss.

Mit so einem Raubankhobel, einem kleinen Einhand-Flachwinkel-Hobel und einer Säge würde ich gut im Budget liegen.
Allerdings würde mir ein minimalistischer Ansatz gut gefallen, da ich sehr gerne zu "Ausrüstungskaufrauschoverkill" neige.
 

Hippocampus

ww-pappel
Registriert
26. Dezember 2016
Beiträge
11
Ort
Hamburg
...Zum anderen kann ich als kompletter Anfänger beim Gebrauchtkauf gar nicht abschätzen, ob dass, worauf ich biete Top oder Flop ist, weil mir die Erfahrung fehlt und ich noch gar nicht weiß, worauf ich achten muss.

Hallo,

grundlegend würde ich bei Holzhobeln darauf achten, dass das Eisen noch genug Länge hat, sprich das der Keil nicht über das Eisen ragt, ansonsten kann die Einstellung schwierig werden. Dreckig darf der Hobel schon sein, ist immer ein gutes Argument um den Preis zu drücken. Interessant in die Unterseite, die sollte keine großen Ausrisse haben und das Maul sollte noch nicht allzu groß sein.
Wenn du einen kürzeren Hobel brauchst gucke mal zu den Kollegen auf der Insel bei eBay rüber, da werden sehr viele alte Stanley No. 5 Hobel verkauft. Diese sind kürzer als die westliche Holzrauhbank und wenn man bereit ist etwas Pflege zu investieren hat man einen Hobel für die nächsten 50 Jahre.
 

Pfeffertopf

ww-pappel
Registriert
9. Mai 2017
Beiträge
11
Vielen Dank für die Videolinks. Die helfen weiter. Mitterleweile habe ich gemerkt, dass der Shop von "Feine Werkzeuge" hier in Berlin sitzt. Da werde ich auch mal vorbeisehen, um vielleicht mal ein paar Sachen in die Hand nehmen zu können. Allerdings sind die Öffnungszeiten eine Herausforderung mit meiner Arbeitszeit.

Ich schau mir ein paar Ebay-Auktionen gerade in England und Deutschland an, vielleicht ergibt sich ja etwas.
 
Oben Unten