Kann man eine Tischplatte aus Stirnholz machen?

ceving

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Ich dachte an die folgende Konstruktion. Unten eine Lage Multiplex und oben drauf Kanthölzer, jedes mit einem Rundstabdübel in der Mitte.
Tischplatte.png
Geht sowas? Oder bekommt die Platte einen Buckel in der Mitte, weil sich die Kanthölzer ggf. ausdehnen und die Multiplexplatte starr ist.
 

brubu

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Das nennt sich bei uns Arbeitsplatte mit Klötzchenparkett, das war während einer gewissen Zeit üblich in Küchen. Klötzchenstärke aber nur rund 5mm,
Gegenzug weiss ich nicht mehr, ev. ohne da die Platten verschraubt wurden oder mit Blindware. Die Flächen wurden meist geölt und sind sehr
widerstandsfähig.
Gruss brubu
 

Leibhaftiger

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Mal blöd von nem Laien an die Profis gefragt: Wieso nicht die ganze Platte aus Klötzen in der gewünschten Stärke verleimen? (analog einen Hirnholzschneidbrett) Hält das nicht? Brauche ich da ein Trägermedium für die Stabilisierung?
Wenn ich so eine Platte dann auf einer Zarge befestige, dürfte ich doch auch mit dem Schwinden kein Problem haben.
 

kberg10

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Absolut NO GO!!!
Endweder wöllbt sie sich oder schüsselt. Gerade Hirnholz kann viel Feuchtigkeit ziehen und abgeben.
Schneid einfach mal eine Scheibe mit ca 10 mm und 200 mm breit ins Wohnzimmer. Wenn sie gleichmässig belüftet ist wird nicht so viel
passieren, legt du sie auf eine Fläche dann wird sie sich wölben. Ist das Holz trocken passiert auch nicht viel im Winter, dafür wölbt sie sich im
Sommer.
Gruß Matthias
 

holz2006

ww-eiche
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Hallo,
ich hab so eine Tischplatte schon zwei mal gebaut. Die erste war auf einen Träger 9 mm Multiplex
und Hirnholzstücken von 22 mm stärke ausgeführt. Im ersten Winterhalbjahr war dann die Platte (80 x 140)
über die Diagonale so verzogen das an den gegenüberliegenden Ecken 3 cm drunter gepasst haben.
Gemerkt hab ich das erst als der Tisch kippelte. Die Spannung in der Platte hat ausgereicht um den ganzen Tisch mit Zarge
über Eck zu verformen. Ende Teil eins, Brennholz.
Die Ersatzplatte hat dann als Träger eine 19 mm Spanplatte auf die ich dann 5mm Hirnholzscheiben aufgeklebt habe.
Im Anschluss kamen dann noch Massivholzanleimer drum rum. Die Platte ist jetzt schon 5 Jahre in gebrauch und hat keinerlei Verzugserscheinungen.
Ein Tipp noch, die Hirnholzscheiben sofort nach dem Zuschnitt aufkleben nicht erst paar Tage liegen lassen.

Gruß Axel
 

Besserwisser

ww-robinie
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Ein Kollege hat das mal versucht als Arbeitsplatte, ca 10mm Ahorn beidseitig mit Parkettkleber auf MPX. Ist im Wortsinn schief gegangen, auch im zweiten Versuch.
Ein anderer Kollege hat aus ca 10cm(!) hohen Blöcken so seinen Wohnzimmertisch gebaut. Wie ein überdimensioniertes Kopfholzschneidbrett. Der schafft ordentlich, aber bleibt gerade. Holz lange in der Werkstatt liegen gehabt und langsam dran gearbeitet (über Wochen), damit das wasser vom Leim auch wieder raus ging.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Wenn das ohne Trägerplatte so dünn ist bricht das auch
 

Mr.P

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Ich glaube Markus meinte eine Art Dreischichtplatte aus Hirnholz-Multiplex-Hirnholz. Hätte ich aber immer noch bedenken, dass es schüsselt und reißt. Hirnholzscheiben sind halt nicht gerade die stabilste Ausrichtung des Holzes.
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
wenn man das in rissfreiem sauberen Hartholz ausführt sollte mit ca. 5cm Dicke auch eine reine Hirnholzplatte machbar sein, hängt von der Gesamtgröße ab. Arbeitet viel, muss wohlüberlegt gehandelt und montiert sein. Topfeben sollte es bleiben.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Wie ich oben schrieb, hat das mein Kollege ausprobiert, mit negativem Ergebnis.
Versuch war mit Parkettkleber. Vielleicht gehts mit weißleim besser. Ich glaube aber nicht.
 

brubu

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Zu meinem Beitrag #3 habe ich etwas gehirnt, unten waren jeweils gleiche Klötzchen Blindware/Ausschuss. Früher gab es sogar solche Klötzchen
auf Papier für die Eigenfertigung von Arbeitsplatten, ähnlich wie bei Parkettlamellen.
Gruss brubu
 

ceving

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Zu meinem Beitrag #3 habe ich etwas gehirnt, unten waren jeweils gleiche Klötzchen Blindware/Ausschuss. Früher gab es sogar solche Klötzchen
auf Papier für die Eigenfertigung von Arbeitsplatten, ähnlich wie bei Parkettlamellen.

Bringt das auf der Unterseite so viel? Die Beanspruchung von Ober- und Unterseite ist doch nicht gleich.
 

schrauber-at-work

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Ich gehe mal davon aus dass es dabei um den symmetrischen Aufbau geht um den Verzug zu minimieren.
Habe ein relativ großes Schneidebrett aus Hirnholzparkett gebaut, das funktioniert gut und ist verzugsfrei. Wird auch regelmäßig benutzt.
full


Könnte mir schon vorstellen das es bei geeigneter Holzauswahl und ohne Kern funktionieren könnte.

Gruß SAW
 

ceving

ww-ahorn
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Mal blöd von nem Laien an die Profis gefragt: Wieso nicht die ganze Platte aus Klötzen in der gewünschten Stärke verleimen? (analog einen Hirnholzschneidbrett) Hält das nicht? Brauche ich da ein Trägermedium für die Stabilisierung?
Wenn ich so eine Platte dann auf einer Zarge befestige, dürfte ich doch auch mit dem Schwinden kein Problem haben.

Die Platte soll schon einigermaßen belastbar sein, also nicht unter einem 11kg-Monitor durchbrechen.

Und Holz schwindet nicht symmetrisch:
https://www.befestigungsfuchs.de/blog/das-schwinden-und-quellen-von-holz/
Bei einem 20cm Schneidbrett kommt es vermutlich nicht so sehr darauf an, wenn es 2mm schief ist. Bei einer 2m Tischplatte sind 2cm aber ein Problem.

Man muss das Schwinden insgesamt in den Griff bekommen. Und wenn ich die Beiträge richtig zusammenfasse, geht das nur durch extrem dünne Scheiben (5mm) auf einem deutlich dickeren Träger oder durch extrem dicke Klötze (10cm) ohne Träger.
 
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