Hobelmaschine | Bosch SHO 280 | Anlaufschwierigkeiten

sn0w

ww-pappel
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Hallo zusammen,

leider macht mir meine kürzlich erworbene Hobelmaschine Probleme. Es handelt sich dabei um eine Bosch SHO 280 Bj. 1987, baugleich mit der Mafell ADH 280. Die Maschine ist ein "Lagerfund" und war seit Produktion nicht in Betrieb.

Fehlerbeschreibung: Die Maschine hat Schwierigkeiten in Schwung zu kommen. D.h., sobald ich sie einschalte, brummt der Motor und will nicht loslaufen - als wäre das Drehmoment zu schwach. Sobald ich den Motor am Riemenrad etwas weiterdrehe, läuft sie an und im Anschluss daran auch mit normaler Kraft. Abschalten und kurze Zeit darauf wieder einschalten funktioniert dann auch. Sobald sie aber wieder länger steht oder vom Netz ist, gleiches Problem. Insgesamt kommt sie mir etwas zu zögerlich in Schwung. Auch das Riemenrad wird relativ schnell heiß.

Was ich bisher gemacht habe:

  • Mechanische Defekte ausgeschlossen: alle Lager & Wellen lassen sich leicht und normal drehen. Sobald ich die Kette der Transportrollen abnehme, reicht die Kraft anscheinend und sie läuft von alleine und auch schneller los.
  • Kondensator getauscht: ich habe den vorhanden 30myF gegen einen neuen getauscht. Leider gleiches Verhalten. Ich habe von E-Motoren wenig Ahnung und die 30myF finden sich auch auf dem Typenschild der Maschine, meine aber im Internet gelesen zu haben pro kW ca. 60-70myF. Ist der vorhandene vielleicht unterdimensioniert? Es ist ein 2,2 kW Wechselstrommotor.
  • Dann habe ich den alten Kondensator parallel zu dem vorhandenen geschalten. Das brachte bisher das beste Ergebnis. Die Maschine läuft sofort an und ist in kürzester Zeit auf voller Drehzahl, kein Vergleich mit nur einem Kondensator.

Jetzt überlege ich wie weiter zu verfahren ist:

  • Ich habe die Verkabelung meiner Werkstatt zunächst im Verdacht. Das Licht geht etwas in die Knie, wenn die Maschine zu starten versucht. Vielleicht liegt dort infolge der ständig erweitertet Verkabelung auf dem Grundstück insgesamt nicht mehr ausreichend Spannung an? Bei Gelegenheit werde ich die Maschine mal in einem anderen Gebäude testen.
  • Einen größeren Kondensator verwenden. Hierbei mache ich mir etwas sorgen um die Lebensdauer des Motors. Dies hieße ja mehr Strom auf der Hilfswicklung (?), mehr Wärme etc..
  • Einen zweiten Kondensator zum Starten parallel und diesen dann abschalten, sobald die Maschine läuft.

Hat vielleicht jemand eine Bosch SHO 280 oder Mafell ADH 280 und könnte nachsehen, welche Kapazität des Kondensators in seiner Maschine verbaut ist?

Was ist von einer "Erweiterung" der Kapazität des Kondensators oder der Installation eines zweiten zum Starten zu halten? Riskiere ich damit den Motor?
 

rafikus

ww-robinie
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Hallo

Könntest Du ein Bild vom Typenschildes des Motors hier einstellen?
Wenn dort tatsächlich ein Betriebskondensator mit einer Kapazität von 30µF aufgeführt ist, würde ich die Kapazität nicht einfach verdoppeln.
Ist der neue Kondensator wirklich neu, oder viellecht aus irgendwelchen Altbeständen?

Rafikus
 

sn0w

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@rafikus

Anbei Fotos von den Typenschildern Motor und Maschine. Der Austauschkondensator ist ganz neu.

@chrisil

Ich hatte das Ding bei e* Kleinanzeigen ausgegraben. Ich glaube die kam aus Asperg, ja.
 

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Komihaxu

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Du solltest dich an die Angabe der Kapazität halten.
Dein Kondensator war neu? Hast du auch nicht einen Motorkondensator mit einem Anlaufkondensator verwechselt?

Das Licht geht etwas in die Knie, wenn die Maschine zu starten versucht. Vielleicht liegt dort infolge der ständig erweitertet Verkabelung auf dem Grundstück insgesamt nicht mehr ausreichend Spannung an?
Passiert das auch mit anderen starken Maschinen? Mal einen Wasserkocher angeschlossen?
Sollte das öfter passieren, würde ich stark dazu raten, einen Elektriker kommen zu lassen. Bei fehlerhafter Verkabelung besteht Brandgefahr!
Eine eigene Sicherung setzen lassen, eine etwas stärkere Leitung (min 2,5 mm²). Wenn möglich, auch gleich Drehstrom in die Werkstatt legen lassen. Ist kein FI-Schalter verbaut, den auch gleich mit setzen lassen. Es gibt das alles auch gleich kombiniert als Wandgehäuse (such mal z.B. nach "Mennekes Amaxx", da hat man wenig Verkabelungsaufwand.
 

sn0w

ww-pappel
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Zum Kondensator: Der alte ist auf dem Foto unten abgebildet. Da sich auf diesem "01.87" finden lässt, schließe ich einfach mal darauf, dass es noch der originale war. Getauscht habe ich ihn durch Betriebskondensator 30 µF / 450 V, Alubecher.

Die Parallelschaltung des zweiten war nur zum Test, um die Fehlerquellen eingrenzen zu können. Für den Betrieb die Kapazität dauerhaft zu erhöhen halte ich selbst für bedenklich. Aber mit den aktuellen 30müF will er nicht so recht.

Die aktuelle Kabelage ist ansich schon ordentlich gemacht und auch mit FI abgesichert. Teilweise sind die Querschnitte der oft sternförmigen (?) Verteilung aber nur als 1,5 ausgeführt und es gibt nur eine Zuleitung in die Werkstatt, die wiederum über die Garage kommt, usw. usw. Im Allgemeinen ist das aber nicht einfach hingemurxt sondern schon entsprechend alles sauber angeschlossen und verlegt.

Alle anderen Maschinen machen keine Probleme (sind allerdings auch allesamt wesentlich neuer als der Hobel). Nur wenn der Kompressor anläuft, verhält sich das ähnlich. Funktioniert aber seit 15 Jahren ohne Schwierigkeiten.

/edit

Habe mir die Mennekes kurz angesehen. So etwas wäre natürlich klasse. Danke für den Tip.
 

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dausien

ww-ahorn
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Ich tippe auch auf den Kondensator - nach fast 30 Jahren dürfte der ausgetrocknet sein.
Ein neuer sollte aber funktionieren, gibt es vielleicht noch weitere Kondensatoren?
 

der bomber

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"Mechanische Defekte ausgeschlossen: alle Lager & Wellen lassen sich leicht und normal drehen. Sobald ich die Kette der Transportrollen abnehme, reicht die Kraft anscheinend und sie läuft von alleine und auch schneller los"

und wenn ich dan noch lese:
"Auch das Riemenrad wird relativ schnell heiß"

würde ich das Fett und Lager erneuern bzw. mal schauen ob an der Rolle/Transportband alles die richtige Spannung/Lage hat
 

sn0w

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@dausien

Äußerlich findet sich nur der eine Kondensator. Wäre es möglich, dass innerhalb des Motors noch ein Anlaufkondensator steckt?

@der_bomber

Alles was außerhalb des Motors ist, habe ich eigentlich schon geprüft und mir ist nichts ungewöhnliches aufgefallen. Gibt es an der Maschine irgendwelche spezifischen Stellen, an denen man besonders ordentlich schmieren sollte?
 
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