Hammer B3 Schrägschnitt zu lang (Ablängen)

El.Zetto

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Hallo zusammen,

ich heiße Michael, komme aus dem Rheinland und habe über unsere Altbausanierung den Spaß am Holzwerken gefunden. Mittlerweile habe ich das ein oder andere Projekt abgeschlossen und darf seit einigen Wochen eine Hammer B3 winner comfort mein Eigen nennen.
Die Maschine habe ich mit einem selbstgebauten Portalkran in den Keller verfrachtet, was ziemlich gut ging (klingt jetzt ganz locker, aber ich kam doch ins Schwitzen).
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden und musste bisher nur wenig nachstellen.

Heute wollte ich zum ersten Mal einen Schrägschnitt machen und bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich den Ablänganschlag auf Wunschmaß+Materialdicke einstelle und dann die richtige Länge der Außenseite dabei rumkommt.
Zu meinem Erstaunen tat es das nicht, aber ich komme auch nicht dahinter was genau passiert.
Szenario:
Ablänganschlag 26,5 cm
Sägeblatt 0°, Ergebnis Zuschnitt 26,5 cm. Soweit so gut, aber ab jetzt stehe ich auf dem Schlauch.
Sägeblatt 45°, 16 mm Materialstärke: 28,5 cm
Sägeblatt 45°, 6 mm Materialstärke: 27,4 cm

Auf der rechten Seite funktioniert es theoretisch. Praktisch rutscht aber die fertige Seite unter den Parallelanschlag und das Maß stimmt dann auch nicht exakt.
Der 45° Winkel passt (nachgemessen mit Bevelbox am Sägeblatt und Winkelmesser am Zuschnitt)
Kennt jemand das Phänomen? Ich habe das Gefühl, dass ich etwas übersehe.

Viele Grüße und schönen Abend noch!

Edit: Jetzt wo ich die Zahlen sehe, wirkt es fast so, als müsste ich noch die Sägeblattstärke (3,2 mm) berücksichtigen, aber das ergibt doch gar keinen Sinn?
 

IngoS

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Hallo,

ich weiß nicht wo der Schwenkpunkt deines Sägeblatts bei der Hammer liegt.
Üblich ist eigentlich, dass das Sägeblatt genau in Tischebene schwenkt. Dann entspricht die kurze Seite der gesägten Leiste genau dem am Queranschlag eingestellten Wert. Das Maß der längsten Seite ist um die Werkstückdicke länger, als der eingestellte Wert.
Ist also die große Länge vorgegeben, must du das Maß am Anschlagreiter um die Werkstückdicke reduzieren.

Gruß

Ingo
 

Lorenzo

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Ich vermute die Schwenkachse ist in der Tischebene, aber es gibt ja noch eine zweite Koordinate, quasi die Breite. Man müsste genau in der Mitte des Sägeblattes schwenken damit sich das Maß nicht ändert, das ist aber wohl nicht der Fall. Würde eh nur für eine Sägeblattdicke funktionieren.
An modernen FKSen mit automatischer Anschlagsteuerung wird die Länge bei Winkelschnitten nachgestellt. So muss man das von Hand ausrechnen, und dann den Anschlag entsprechend einstellen.
 

El.Zetto

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Hallo Ingo,

du hast natürlich recht, ich müsste die Materialstärke abziehen, nicht dazu rechnen, wie ich eingangs geschrieben habe.
Nichtsdestotrotz habe ich eine Abweichung von 3 - 4 mm.
Bei 26,5 cm Einstellung und 16 mm Materialstärke müsste die lange Seite nachher 28,1 cm sein. Gemessen sind es aber 28,5 cm.
Ich schaue mal, ob die Schwenkachse in der Tischebene liegt.

Hallo Lorenzo,

danke auch dir für deine Antwort. Daran habe ich auch schon gedacht. Ich hatte die Vermutung, dass die Drehachse in der Breite vielleicht auf Höhe des Flansches liegt. Dann sollte der Schnitt am Parallelanschlag nämlich immer gelingen. Ich habe den Gedanken dann verworfen, weil ich auf die Schnelle nich darauf kam was das für die gegenüberliegende Seite bedeuten würde. Aber was du schreibst klingt ja schon so, als sei das normal. Ich muss mir das mal aufzeichnen und überlegen wie ich das Sägeblatt dann in der Berechnung berücksichtige.
Wie machen das denn die anderen Nutzer mit nicht ganz so modernen, selbsteinstellenden FKS? :emoji_wink:
 

Annis

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Es kann auf jeden Fall nur entweder das Maß am Längsanschlag oder am Queranschlag erhalten bleiben. Das schräggestellte Sägeblatt nimmt ja mehr weg, also kann nicht beides passen. Effektive Blattdicke bei 45grad ist Blattdicke*Wurzel(2).
 

El.Zetto

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Es kann auf jeden Fall nur entweder das Maß am Längsanschlag oder am Queranschlag erhalten bleiben. Das schräggestellte Sägeblatt nimmt ja mehr weg, also kann nicht beides passen. Effektive Blattdicke bei 45grad ist Blattdicke*Wurzel(2).
Das verstehe ich ja noch. Das erklärt aber leider nicht, warum der Abschnitt zu lang ist.
 

IngoS

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Bei 26,5 cm Einstellung und 16 mm Materialstärke müsste die lange Seite nachher 28,1 cm sein. Gemessen sind es aber 28,5 cm.
Ich schaue mal, ob die Schwenkachse in der Tischebene liegt.

Hallo,

Wie verändert sich denn die kurze Länge der Latte gegenüber dem senkrechten Schnitt. Dieser Unterschied müsste ja immer gleich sein, unabhängig von der Leistendicke und auch unabhängig von der eingestellten Leistenlänge. Das wäre dann dein Korrekturmaß.

Gruß

Ingo
 

Martin45

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Bei einem Winkelschnitt (also nur ein Winkel an deinem Brett, andere Seite 90°), erst den Winkelschnitt, dann das lange Längenmaß einstellen und den geraden Schnitt. Bei Winkeln an beiden Enden würde ich im Hobby einen Testschnitt an einer alten Latte machen und danach das Maß einstellen.
 

El.Zetto

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Guten Morgen zusammen,

Ich war heute früh nochmal ein bisschen im Keller und habe rumgemessen. Logischerweise ist nur ein Maß konstant und das ist weder die kurze, noch die lange Seite. Was tatsächlich konstant ist, ist der horizontale Abstand von Außenkante links zu Innenkante rechts, in der Zeichnung rot markiert. Das entspricht dem "Gehrungs" Pendant zu Ingos Vorschlag:
Hallo,

Wie verändert sich denn die kurze Länge der Latte gegenüber dem senkrechten Schnitt. Dieser Unterschied müsste ja immer gleich sein, unabhängig von der Leistendicke und auch unabhängig von der eingestellten Leistenlänge. Das wäre dann dein Korrekturmaß.

Gruß

Ingo

1701161258941.png

Für mich bedeutet das tatsächlich -3 mm Korrektur zusätzlich zu der Materialstärke. Warum der Schnitt länger wird kann ich immer noch nicht nachvollziehen, für die Praxis soll es mir aber reichen.
Ich fand es merkwürdig, dass ich noch nicht über das "Problem" gestolpert bin, aber bisher war das auf der kleinen Tischkreissäge nie ein Thema, weil ich den Anschlag immer nur rechts benutzt habe und die Schwenkachse scheinbar immer für die rechte Seite ausgelegt ist.

Der Tipp von dir, @Martin45 mit dem Testschnitt ist wohl der pragmatische und sinnvolle Weg, aber irgendwie hat es mich gewurmt, dass ich nicht dahintergekommen bin.

Danke euch, heute Nachmittag kann es dann mit den Schubladen für unsere Kommode weitergehen!
 

IngoS

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Hallo,

du kannst dann noch mal prüfen, ob diese 3mm Differenz unabhängig von der eingestellten Schnitthöhe auftauchen.
Ansonsten halt ein Indiz dafür, dass das Blatt nicht exakt in Tischhöhe schwenkt. Das ist letzten Endes aber nicht tragisch, weil man diese Differenz leicht korrigieren kann, wenn man darum weiß.

Gruß Ingo
 

Johannes

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Hallo,
die Hammer B3 schwenkt leider nicht um die Tischebene. Deshalb ist rechts vom Sägeblatt eine Fase an der Tischeinlage. Da kann man sehr einfach sehen, daß die rechte Seite des Sägeblatts bei zunehmender Schrägstellung immer weiter nach rechts wandert. Da hilft nur Probestück sägen und entsprechend die Einstellung anpassen.

Es grüßt Johannes
 

derdad

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Wie machen das denn die anderen Nutzer mit nicht ganz so modernen, selbsteinstellenden FKS? :emoji_wink:
Am Werkstück Länge anreissen. Mit dem Schnitt herantasten. Längsanschlag einstellen. Fertig.
Vertraue nie einer Skala auf einer Maschine. Außer du hast schon damit geschnitten und dazwischen war niemand anderer auf der Maschine. Und selbst da mach ich nach dem ersten "ritzen" eine Kontrolle.
LG Gerhard
 

El.Zetto

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Hallo,
die Hammer B3 schwenkt leider nicht um die Tischebene. Deshalb ist rechts vom Sägeblatt eine Fase an der Tischeinlage. Da kann man sehr einfach sehen, daß die rechte Seite des Sägeblatts bei zunehmender Schrägstellung immer weiter nach rechts wandert. Da hilft nur Probestück sägen und entsprechend die Einstellung anpassen.

Es grüßt Johannes
So habe ich es jetzt gemacht. Ich bin ein bisschen überrascht, dass das bei der Hammer nicht der Fall ist.
Die Zuschnitte für die Schubladen sind jetzt aber alle fertig.

Am Werkstück Länge anreissen. Mit dem Schnitt herantasten. Längsanschlag einstellen. Fertig.
Vertraue nie einer Skala auf einer Maschine. Außer du hast schon damit geschnitten und dazwischen war niemand anderer auf der Maschine. Und selbst da mach ich nach dem ersten "ritzen" eine Kontrolle.
LG Gerhard
Auch wenn meine Frau großes Interesse an den Möbelstücken selbst hat, hält sich ihre Begeisterung für den Herstellungsprozess in Grenzen.
Der Hund macht überhaupt keine Anstalten den Keller überhaupt zu betreten. Ich vertraue der Wiederholgenauigkeit von den Skalen meiner Maschinen also schon. :emoji_wink:
 
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