Große, ebene Werkbank selber bauen als Torsionbox

Homer Jay

ww-pappel
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Hallo,

ich habe schon einiges hier gelesen, aber das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Und gleich ein ultra-langer. Schonmal Danke fürs Lesen! :emoji_slight_smile:

Ich möchte mir eine stabile Werkbank bauen und wollte gerne Eure Meinung zu meinen Plänen abholen. Zuerst zur Situation in meiner Werkstatt, die eigentlich eine Garage ist - leider unbeheizt und deshalb mit wechselnder Temperatur und Feuchte. Geht aber nicht anders. Ausserdem muss dort noch die Papiermülltonne unterkommen.
Garage.jpg
Ich plane an der rechten Wand (dort ist das Garagentor) meine Kappsäge und Tischkreissäge aufzustellen. Mittig an die Wand kommt die Mülltonne unter ein Gestell, auf das Gestell kommt meine Tischbohrmaschine und ggf. mein Schraubstock.

Für die dritte Wand wünsche ich mir eine große (lang und tief), ebene und stabile Werkbank zum Arbeiten und Montieren. Aktuell habe ich hier eine 60er Küchenarbeitsplatte auf Küchenunterschränken. Die reicht mir von der Tiefe absolut nicht und ich mir fehlen die Spannmöglichkeiten.

Erste Frage: passt die Aufteilung? Was könnte man besser machen?

Bezüglich Werkbank habe ich viel gelesen. Eine Hobelbank möchte ich aus zwei Gründen nicht: zu teuer und nicht tief und lang genug. Eine Gebrauchte aufarbeiten traue ich mir nicht zu und auch hier steht für mich Aufwand und Kosten in keinem Verhältnis. Bei meinen Recherchen bin ich auf das Prinzip Torsion-Box gestoßen, das mir sehr zusagt. Allerdings baut man damit eher leichte Tische, mir wäre aber zumindest in einem Teil der Werkbank ein stabiler Tisch recht, der nicht schwingt und federt. In dem Video hier stellt Heiko Rech seine sandgefüllte Werkbank vor. Das fand ich sehr interessant, finde aber leider keine weiteren Infos dazu. Wisst ihr, wo man mehr dazu findet? Meine Idee ist jetzt die folgende:
Werkbank.jpg
Eine große Torsion-Box (ca. 280 x 90 cm, ggf. auch 100 cm tief) und im vorderen Teil, wo gearbeitet werden soll, die Fächer mit Sand ausfüllen. Hier eine Skizze dazu. Natürlich reicht der eine Fuß nicht, da müssen noch weitere dazu - habe ich vergessen darzustellen. An die schmale Seite würde ich ggf. später eine Twin-Vice nachrüsten und/oder am vorderen Bein eine Leg-Vice. 3-Schicht Platte würde ich gerne nehmen, da diese recht preiswert sind.

Zweite Frage: Was haltet ihr von der Idee? Kann das klappen oder ist das Murks?

Bei dem Fuß bin ich mir noch unschlüssig. im Baumarkt gibt es Fichte-Leimbinder in 12x12. Oder wäre ein sangefülltes Bein besser bzgl. Schwingverhalten? Leider rechne ich mit einer Überschwemmung der Garage alle ~10 Jahre (Tiefgarage, bei Starkregen sind die Kanäle voll und die Hebeanlage dann nutzlos) Und hätte etwas Sorge, was sandgefüllte Beine angeht.

Die Werkbank würde ich gerne an der Wand befestigen, möchte aber verhindern, dass Körperschall eingeleitet wird, da ich gerne spätabends/nachts arbeite - man hat ja sonst keine Zeit dafür. Hier ist meine Idee, ein Winkelprofil aus Stahl an die Wand zu schrauben, die Werkbank aus Streifen von Antivibrationsmatten für Waschmaschinen darauf zu legen und mit Gummipuffern an den Winkel zu schrauben, um ein Wegrutschen zu verhindern.
Wandbefestigung.jpg
Auch hier die Frage: Gute Idee oder gehts besser?

So, das war viel Text und viele Fragen, ich bin auf Eure Antworten gespannt.

Markus
 
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GunnarW

ww-kiefer
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Was genau hast du auf der Werkbank vor? Für mich klingt der Aufbau etwas übertrieben. Buche neigt doch stark zum verziehen. Da würde ich eher auf gewöhnliche Plattenwerkstoffe wie Multiplex zurückgreifen oder ggf auch Siebdruck für Verleimarbeiten. Wenn es wirklich plan bleiben soll ein Gestell aus Stahl oder Aluprofilen.
 

hemmi1953

ww-robinie
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Ich habe seit dreißig Jahren eine ähnliche Situation in meiner Garage, und habe dort einfach eine ca. 30 mm dicke Dreischichtplatte (Nadelholz) an den beiden Wänden auf angedübelte Leisten geschraubt und vorne mit zwei Beinen abgestützt. Die Platte ist ausreichend stabil, und kleinere Hobelarbeiten kann ich auch auf ihr verrichten.
 

NiklasAG

ww-robinie
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Gummimatten zwischen Wand und 80x80 Balken und diesen an zwei Seiten an die Wand schrauben. Darauf eine Platte schrauben. Küchenplatten kosten nicht viel und sind schwer. Zu tief willst du den Tisch sowieso nicht.
Oder, ganz praktisch, an der Längsseite Scharniere verbauen und an der Kopfseite nur auflegen.
Dann zwei Stahlbeine die man mit Schnellverschlüssen abnehmen kann. Wenn du den Platz brauchst, einfach hochklappen. Den Platz darunter mit Kästen auf Rollen nutzen.
Günstig, einfach zu bauen, praktisch, flexibel und, zumindest der Tisch, wassersicher.
 

Homer Jay

ww-pappel
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Danke für Eure Antworten.

Was ich genau vorhabe? Ich sag mal so: alles was kommt. Bisher habe ich einige Möbel aus Multiplex, Spanplatte und Ikea-Schränken gebaut. Da kommen wohl auch noch ein paar mehr. Dafür wünsche ich mir eine ebene Fläche, um die Platten zu bearbeiten zu können (Lamello Dübel, Löcher bohren, Montage der Möbel) und diese auch spannen zu können. Deswegen möchte ich gerne Löcher das 19mm Spannsystem vorsehen. Dies gefällt mir etwas besser als das 20mm System, da bei dem 20er die Platte dünn ist (=schwingt mehr) und man die Spannelemente immer einfädeln muss. Die 19er Spannelemente braucht man einfach nur einstecken. Natürlich müsste man bei der Torsion-Box an den entsprechenden Stellen keinen Sand, sondern massives Holz einlegen. Löcher später beliebig nachbohren geht dann natürlich nicht.

Ambitionen, mit einem Handhobel Vollholz zu bearbeiten habe ich keine, aber hier und da habe ich schonmal den Stechbeitel angesetzt und mich über die schwingende Platte geärgert. Insbesondere gestört haben mich bei der aktuellen Lösung die fehlende Spannmöglichkeiten um Plattenmaterial beim Lamello-Dübeln zu fixieren.

Ich möchte etwas Vernünftiges haben. Es muss nicht schön aber dafür stabil und maßhaltig (=eben) sein und bleiben. Deswegen möchte ich auch keine klappbare Lösung, da das einfach nicht so solide steht, wenn man mal den Hammer oder die Säge schwingt.

Buche hatte ich vorgesehen, da Hobelbänke üblicherweise daraus gebaut werden. Da verzieht sich ja auch nichts. Es ist halt deutlich härter als Nadelholz, deswegen habe ich es an den Kanten vorgesehen. Wenn das ordentlich verleimt und verschraubt wird mit den Platten oben und unten glaube ich nicht, dass sich dort etwas verziehen wird. Auch seitlich sollen 19 mm Löcher reinkommen, um Werkstücke hochkant spannen zu können.

Was mir jedoch Sorge macht ist der Materialmix aus Fichte 3-Schichtplatte und Buche in der Zwischenlage. Hier befürchte ich, dass sich die gesamte Platte aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungen verwerfen könnte.

Ich habe jetzt nochmal umgeplant mit 45 mm hoher Zwischenlage. Dann reduziert sich die Gesamthöhe auf 9,1 cm
 
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