Fragen zu PUR Leim

Sägenbremser

ww-robinie
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Genau wie Winfried schreibt

das Harz/Härtergemisch braucht ein genau
einzuhaltendes Mischungsverhältnis. Nennt
sich ganz klug stöchiometrisches Verhältnis,
bedeutet aber auch nur die genaue Vernetzung
der eingesetzten Materialien. Wenn nicht genau,
klebt das Zeug meistens ewig vor sich hin.

Habe gerade mal bei Wiki nachgeschaut, da wird
das wirklich schön beschrieben. Mehr für die Praxis
gibt es bei West-System zu lesen, auch wenn ich das
System als etwas kostspielig, aber sicher ansehe.

Auch die einfachen EP- Reperaturharzsysteme müssen
sehr gründlich durchgemischt werden, ansonsten gibt
es auch dabei ärgerliche Nachwehen. Kleben tut das fast
immer gut, aber ob es auch ordentlich schleifbar danach
ist, entscheidet sich immer durch gründliches mischen.

LG Harald
 

lesepirat

ww-robinie
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Ok. Klingt alles logisch. Meine letzte Anwendung was Gewinde in Holz kleben, bin ich da mit Epoxy auf der richtigen Seite oder biete sich was anderes an?
 

fritz-rs

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Ich habe mehrere Fabrikate an PUR-Leim im Einsatz.

PONAL Pur-Leim hat die beste Zugfestigkeit,
TITEBOND in meinen Tests die schlechteste.
Ein sehr angenehmer PUR-Leim ist der von KLEIBERIT, in der Festigkeit fast wie Ponal.
Der von UHU war ziemlich schnell in der Flasche fest. Aber man weiß ja kaum, wie lange der schon irgendwo gestanden hat.

Epoxi-Kleber setze ich in div. Versionen ein:
Für schnelle Verklebungen die 5-Minuten-Version,
oder die 30-Minuten Version.
Wenn es um hohe Festigkeit geht, nehme ich UHU-Plus-Endfest 300 und erhitze zum Abbinden bis 180°C.
Wenn ich mir das "UHU Technisches-Datenblatt" http://www.uhu-profi.de/uploads/tx_ihtdatasheets/tds_plus_endfest300.pdf ansehe, sind zahlreiche Mengenkombinationen zwischen Harz und Härter möglich, um bestimmte Eigenschaften zu erhalten.
Es lohnt sich, die Möglichkeiten auszuschöpfen.

Gruß Fritz

(Wenn ich Metallgewinde in Holz haben will, bohre ich ein Kernloch, sättige die Bohrwandungen mit wasserdünnem Sekundenkleber, härte mit Aktivator und schneide das Gewinde mit dem Gewindebohrer in das so stabilisierte Holz)
 

Hainling

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Abend,

ich habe die gegebenen Ratschläge beherzigt und eine Kaufentscheidung für das Projekt getroffen. Erworben habe ich eine Kartusche transparenten MS-Polymer Konstruktionskleber. Er eignet sich wegen der überlegenen Eignung zur Spaltüberbrückung für meinen Zweck besser als schäumender PUR Leim. Soweit die Theorie. Außerdem soll sich eine angebrochene Kartusche länger halten. Vielen Dank für die Hilfeleistung.

MfG Hainling
 

Holz-Fritze

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Ich glaube nicht das MS-Polymerkleber dafür der geignete Kleber ist. Mit MS-Polymerklebern habe ich eine Menge Erfahrung.

Es wurde auch von niemanden hier erwähnt, wie kommst du auf diese Idee?
 

Hainling

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@Holz-Fritze: Der MS-Polymer Konstruktionskleber soll sich gut für Holz eignen und Spalten füllen. Soweit meine Recherche. Er hat allerdings den Nachteil, dass seine Konsistenz abgebunden immer noch gummiartig ist. Deswegen werde ich ihn nur auf das Hirnholz der Grundplatte auftragen. Die beiden senkrechten Flanken benetze ich mit PVAc Leim. Die Seitenteile des Korpus werden den Großteil der Kräfte aufnehmen. Ich stelle mir vor, dass sich beide Kleberarten auf diese Weise gut ergänzen.
 

Holz-Fritze

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@Holz-Fritze: Der MS-Polymer Konstruktionskleber soll sich gut für Holz eignen und Spalten füllen. Soweit meine Recherche. Er hat allerdings den Nachteil, dass seine Konsistenz abgebunden immer noch gummiartig ist. Deswegen werde ich ihn nur auf das Hirnholz der Grundplatte auftragen. Die beiden senkrechten Flanken benetze ich mit PVAc Leim. Die Seitenteile des Korpus werden den Großteil der Kräfte aufnehmen. Ich stelle mir vor, dass sich beide Kleberarten auf diese Weise gut ergänzen.

Eben dieser Kleber bleibt elastisch. Ich hätte da einen Epoxidkleber verwendet, wie hier schon vorgeschlagen.

Wenn Du den aber nur zum Füllen nehmen willst ok, aber zum kleben von Hirnolz ist der nicht gut geeignet.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Ist in der gewählten Form
eigentlich fast schade um
jeden Satz gewesen.

Klang zumindestens zu Beginn
noch etwas lernbereit und dem
optimalen Ergebnis geschuldet.

Übrig bleibt am Ende ein Weichholz,
etwas verhobelt und mit einer guten
Dichtmasse zusammengepappt.

Harald
 

Hainling

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@Sägenbremser: Noch ist der MS-Polymer Konstruktionskleber nicht aufgetragen. Ich bin durchaus lernbereit. Epoxidharz möchte ich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht verwenden. Es gilt aus dem vorangegangenen Pfusch das Beste zu machen. Zu große Spaltmaße werden sicher nicht das letzte Mal aufgetreten sein; ohne Tischkreissäge und Abrichte. Ist der MS-Polymer Kleber nicht besser zur Spaltüberbrückung geeignet als PUR Leim? Gibt es weitere Alternativen ausser Epoxidharz? Dieser ist mir einfach zu aufwendig, kostspielig und potentiell gefährlich, selbst wenn er das Nonplusultra darstellt.

MfG Hainling
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Wenn du es bekommen solltest
nimmst du dann einen bewährten
Pu- Kleber, in tixotropher Form.

Ist auch in Kartuschen sehr lange
haltbar, einfach anwendbar und die
halten besser als ein Dichtstoff.

Mein Tipp wäre da Beko-Alcon 10.
Mein Liebling auf der Baustelle:emoji_slight_smile:

LG Harald
 

Holz-Fritze

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@Sägenbremser: Noch ist der MS-Polymer Konstruktionskleber nicht aufgetragen. Ich bin durchaus lernbereit. Epoxidharz möchte ich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht verwenden. Es gilt aus dem vorangegangenen Pfusch das Beste zu machen. Zu große Spaltmaße werden sicher nicht das letzte Mal aufgetreten sein; ohne Tischkreissäge und Abrichte. Ist der MS-Polymer Kleber nicht besser zur Spaltüberbrückung geeignet als PUR Leim? Gibt es weitere Alternativen ausser Epoxidharz? Dieser ist mir einfach zu aufwendig, kostspielig und potentiell gefährlich, selbst wenn er das Nonplusultra darstellt.

MfG Hainling

Warum ist Epoxidkleber aufwändig, es gibt die in Spritzen welche den Härter direkt korrekt dosieren. Diese Spritzen kann man dann auch längere Zeit aufheben, nur das Mischrohr muss man wegwerfen.

Und das Leben an sich ist potenziell gefährlich, was an Epoxi gefährlich sein soll weiß ich nicht. Auf keinen Fall gefährlicher als PU Leim.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich denke, daß für diesen Zweck der PU-Leim die richtige Wahl wäre, weil es nur um den Ausgleich von Fehlstellen geht.
Mit etwas Wasser schäumt der Leim auf und der überquellende Hartschaum kann dann mit der Holzoberfläche gleichgeschliffen werden.
Bauschaum wäre hierfür auch geeignet.

Epoxi nehme ich gerne für das Verkleben kritischer Hölzer, die, z.B. PVAc-Leim nicht ordentlich aufnehmen oder für andere, nicht saugfähige Oberflächen. Das Nacharbeiten ist dann aber wesentlich aufwändiger, weil das Material wesentlich dichtere Substanz, als das Holz hat.

Gruß Fritz
 

Holz-Christian

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Ja der Beko ist ein guter Kleber, wird vor allem sehr hart und schäumt nicht so stark.

Der Alcon ist wirklich gut, leider ist er für etliche Anwendungen schlicht zu schnell, besonders im Sommer bei schwülwarmen Wetter.
Ich hab schonmal einem Aussendienstler angeregt dem Allcon 10 einen 2. mit längerer offener Zeit zur Seite zu stellen.

Beko hat auch sehr gute Faserverstärkte PU Leime:
Den Fibcon15 mit rund 15 min. offener Zeit, und den Fibcon 60 mit rund 1 Stunde offener Zeit.
Damit kann man entspannt auch größere Formverleimungen herstellen.

Gruß Christian.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Um die Materialsammlung
noch etwas zu füllen.

Der Schweizer Hersteller Collano Ebenöther
hat eine breite Palette von PU Klebern in der
1 Komponentenausführung. Die meisten für
den nichtindustriellen Anwender gedachten
Produkte laufen unter Semperoc. Der Semp.
Rapid K entspricht in etwa dem Alcon10.

Die schnellen PU von Würth sind auch von
der Firma. Die haben auch ein Anwendungs-
labor mit Mitarbeitern die wirklich was von
der Kleberei verstehen und damit auch gerne
helfen. Aber die umfangreichen Datenblätter
können schon einige Fragen beantworten.

LG Harald
 

Hainling

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Mittag,

das Projekt wurde heute vollendet. Dieses Mal habe ich noch auf den altbewährten Weißleim gesetzt. Ich habe allerdings schon Probestückchen aus Kiefernholz angelegt bei denen ich eine Kante absichtlich mit einer Raspel verhunzt habe. In Kürze werde ich Versuche mit PUR Leim anstellen, damit ich in Zukunft damit umgehen kann.

Ich weiß übrigens, dass meine Korpuskonstruktion misslungen ist, weil der Boden aus Massivholz durch das Quellen und Schwinden gegen die starren Seitenwände aus Sperrholz ankämpft. Wäre die Bodenplatte aus Eiche, Esche oder Buche hätte ich den Korpus anders gebaut. Ich vertraue auf die Elastizität vom Paulowinaholz und hoffe das es gut geht.

MfG Hainling

PS: Unter dem Korpus befinden sich Lenkrollen und den Boden habe ich mittlerweile mit Kork belegt. Jetzt fehlt noch eine Oberflächenbehandlung mit Hartwachsöl. Japansägen sind übrigens wie gemacht für Paulowina. Dort sind sie in ihrem Element und leisten mehr als bei europäischem Weichholz. Die Arbeit geht schnell und sauber von der Hand.

PPS: Das Epoxidharz in der Doppelspritze sollte ich ebenfalls testen. Die Anwendung klingt narrensicher. Kennt jemand den "2K-Epoxykleber" von E-Coll? Ist dieser empfehlenswert?
 

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WinfriedM

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Kauf dir eine Feinwaage für etwa 20 Euro mit mindestens 0,05g Auflösung. Dann kannst du Epoxy wunderbar dosieren. Die Spritzen sind in der Regel recht teuer, der Epoxy-Kleber E von r-g.de ist günstig und hat auch einen Härter, den du von 1:1 bis 2:1 dosieren kannst.

Waage z.B. sowas hier:
Feinwaage tomopol m500 - tomopol
oder
Feinwaage tomopol m200 - tomopol

So ne genaue Feinwaage ist ja etwas, was man immer mal wieder braucht. Ich hab mehrere von den tomopol Waagen seit ungefähr 5 Jahren. Laufen problemlos und sind genau.
 

Sägenbremser

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Hallo Winfried

da wir uns ja schon im Endbereich
der Mischungsdosierung von EP-Harz
bewegen, siehe den Hinweis von Dichte
auf Gewicht, es gibt wirklich schöne
Einwegmessbecher von den Herstellern
der Harze dafür. Leider schreiben die nicht
deutlich dazu, das die hohen Messgefässe
nur für die Dosierung gedacht sind. Das folgende
gründliche Durchmischen sollte schon in einem
eher flachen Gefäss erfolgen. Mischungen die eine
Temperatur von über 40 Grad erreichen, sollten
wirklich nicht mehr verarbeitet werden.

Habe bisher nur ein sehr speziell formuliertes Harz
für die Armidlaminierung verarbeitet, bei dem die
spezifische Dichte sich wirklich so weit von den
anderen Komponenten(Härter, Durchlüfter) unter-
schieden hat, das ein nennenswerter Unterschied
zwischen Masse und Gewicht gegeben war. Dazu war
leider kein geeigneter Messbecher von dem Lieferanten
zu bekommen. Da habe ich auch zur Waage gegriffen.

LG Harald
 

Holz-Fritze

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Kauf dir eine Feinwaage für etwa 20 Euro mit mindestens 0,05g Auflösung. Dann kannst du Epoxy wunderbar dosieren. Die Spritzen sind in der Regel recht teuer, .

Na ja ab 5 Euro bekommt man 25ml, 10 Mischdüsen auch für ca. 5 Euro. Ich finde es super praktisch und wenn man nicht viel zu kleben hat, geht auch der Preis.
 

WinfriedM

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@Holz-Fritze: Was kaufst du denn da für den Preis? Kenne das nur in teuer.

@Harald: Warum kein Harz verarbeiten, was 40 Grad erreicht hat? Ich erhitze oft die Harze vor Auftrag, um die Aushärtung zu beschleunigen, mitunter auch, um Blasen aus dem Harz zu bekommen. Außer schnellere Aushärtung hat das keinerlei Nachteile.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Weicon halte ich für professionell, hab mit deren Klebstoffen schon gute Erfahrungen gemacht. Wiko und Westfalia würde ich persönlich nicht verwenden. Bei Wiko sind es vielleicht falsche Vorurteile.

Weicon ist dann aber mit 12-13 Euro schon wieder relativ teuer. Und die Mischdüsen kosten dann auch das Stück um 1,40 Euro. Im Hobbybereich für mich damit uninteressant.

KLEBER MIX N5000 nur 12,40 €: Epoxy-Kleber Easy-Mix-N5000, 50ml, farblos bei reichelt elektronik

Wiko gäbe es für 5 Euro, aber auch ohne Mischdüse. Die Düsen kosten auch da 1-2 Euro das Stück.

http://www.reichelt.de/2-Komp-Klebe...CTION=3&GROUPID=4664&ARTICLE=98449&OFFSET=16&

http://www.reichelt.de/Zubehoer/GLU...TICLE=98453&GROUPID=4669&artnr=GLUE+3DDM+B100
 

Sägenbremser

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Hallo Winfried

wenn ein EP Harzansatz im Behälter schon
eine Temperatur erreicht, bei dem der Becher
in der Hand sehr warm wird, hat die Reaktion
der Härtung schon begonnen. Für mich ist dann
das Ende gekommen mit dem Ansatz zu arbeiten.

Nachträgliches tempern ist natürlich sehr gut und
erhöht auf jeden Fall die Güte des Laminats. Gegen
Luftblasen im Laminat gibt es schöne chemische
Durchlüfterlösungen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Holz-Fritze

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Den Weicon bekommst du bei Amazon inkl Versand ab 8 Euro. Na ja man kann auch aus der Tube auf eine Glasplatte spritzen und dann vermischen, so mach ich es häufig, da ich fast immer kleine Mengen brauche ist dies viel praktischer.

Der Westfalia ist auch ein Markenkleber nur für Westfalia umgelabelt.

Ein sehr guter Epoxi ist Delo Automix, aber leider für Privatpersonen nicht erhältlich (ab und an über Ebay) hier aber gerade recht preiswert : Delo - Automix 1895 - Komponentenkleber - 2 K Epoxy - 4 x a. 50 ml/63g neu | eBay
 
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