rafikus
ww-robinie
Hallo
Da ich momentan etwas mehr Zeit habe entschied ich, dass ein Teil meiner Bohrer etwas bessere Unterbringung verdient hat.
Ich wollte meine Dübellochbohrer, Senker und ein Paar Bohrer, dies sonst nicht so richtig zu anderen gehören, etwas besser griffbereit und schonender (ein Paar lagen loose in der Schublade und konnten gegeneinander stoßen) aufbewahren.
Als Material fand sich etwas Holz, welches ich bei Abbruch alter Fenster gewonnen habe. Ich glaube dass es Meranti ist, aber auch wenn nicht - ich finde dieses Holz und seinen Glanz wunderbar.
Die Grundform wurde ausgesägt und gehobelt. Die Absätze wurden mit einem Falzhobel hergestellt. Hier war ich froh, dass ich mir vor einiger Zeit meinen ECE Falzhobel vorgenommen habe und Skalen bei den Anschlägen montierte. So kann man ihn schon viel einfacher einstellen.
Für die Bohrungen kam dann die Bohrmaschine im Ständer zum Einsatz.
So sieht der Korpus fertig aus:
Die Rundungen wurden mit einem Stechbeitel hergestellt. Leider bin ich an einer Seite mit der Säge abgerutscht und nun sieht es nicht besonders gut aus.
Ich habe noch keine Vollbelegung erreicht, deshalb ist die eine Lochreihe noch nicht gebort. Ich weiß noch nicht, welchen Durchmesser ich später brauchen werde.
Und nun kommt des Rätsels Lösung, warum es denn ein "leckeres" Häuschen ist. Ich wollte einfach diese Haube nutzen.
Auf dem Bild sieht man es nicht so richtig, aber der Kunststoff passt genau über die Runden Ecken und die Haube steht auf dem Falz.
Das war eine schöne Abwechslung um die Feiertage herum und einen Nutzen hat das Ganze ja auch.
Jetzt habe ich den Beitrag aber nicht einfach so eingestellt, nur um dieses Brettchen zu zeigen.
Bei Probebohrungen hat sich herausgestellt, dass ich die Löcher für die 10mm Schäfte der Dübellochbohrer ganz gut mit einem 10mm Bohrer von Hawera anbringen kann. Die Schäfte gehen da schön fluffig rein. Die 8mm löcher habe ich mit den Dübellochbohrern versucht, aber die waren dann zu knapp. Auch die Löcher, welche ich mit anderen 8mm Holzbohrern gemacht habe, waren zu knapp.
Somit kam ich zu Plan "B", wofür ich etwas weiter ausholen muss.
Vor einiger Zeit wollte ich ein 12mm Loch in Holz bohren. Da meine normalen Holzbohrer bei 10mm enden und von den anderen Bohrern für Holz auch keiner so richtig passte, habe ich mir einen preiswerten Satz mit 4mm, 6mm, 8mm, 10mm und 12mm Bohrer gesucht. Laut beschreibung sollte es HSS-G sein und auf den Bildern sah der Anschliff so aus, wie ich es von meinen Hawera-Bohrern zu schätzen weiß.
Ich habe damit gerechnet, dass die Bohrer für diesen Preis nicht so richtig gut geschärft sein werden und der Schliff auch sonst nicht so schön sein wird, aber die Optik ist mir recht egal und das richtige Nachschärfen traue ich mir schon zu.
Der erste Eindruck bestätigte auch meine Vermutung, dass die Bohrer nicht besonders schön geschärft sein werden. Ich nahm also meinen Proxxon in die Hand und habe geschliffen, wie ich es mir vorgestellt habe.
Blöd war, dass ich vor der Aktion noch nicht mal eine Probebohrung gemacht habe und nun stellte sich heraus, dass die Spitze des Bohrers eierte. Hierzu muss ich schreiben, dass die Hawera Bohrer in der Maschine sauber und rund laufen, selbst wenn ich mir die rotierende Spitze mit der Lupenbrille betrachte.
Der neue Bohrer wurde also im Bohrständer mit kleiner Drehzahl gedreht und eine kleine Schleifscheibe im Proxxon-Schleifer wurde gegen die Spitze gehalten um den richtigen Mittelpunkt zu finden.
Danach wurde die Spitze noch eckig angeschliffen (mit einer runden spitze bohren die Bohrer sehr bescheiden).
Bei der anschließenden Probe in der Maschine war an der Spitze keine Taumelbewegung mehr zu sehen. Die Spitze hinterließ auf dem Holz also keinen Kringel beim Ansetzen. Das Bohren verlief aber trotzdem nicht richtig "rund".
Die nächste Probe, wiederum mit der Lupenbrille brachte es zu Tage: ich hatte keinen Kringel von der Spitze, dafür aber auf einmal zwei Kringel von den Vorschneidern.
Egal, wie ich den Bohrer eingespannt habe - die Kringel blieben. Ein Vorschneider beschrieb einen kleineren Kreis, als der andere.
Somit war klar: der Bohrer war krumm! Ein Test auf der Granitplatte und am genauen Anschlagwinkel hat es auch bestätigt. Den Bohrer wieder in der Maschine eingespannt und eine Messuhr dagegen gehalten: 0,5mm bis 0,7mm unrund direkt bei den Vorschneidern.
Das hat mich schon geärgert. Aber es kam noch besser.
Ich habe mir vorgenommen, erst mal keinen ausgesprochenen Holzbohrer zu kaufen, sondern normale Spiralbohrer mit Anschliff für Metall, da ich sowieso damit rechnete sie schleifen zu müssen.
Ein Bekannter hatte noch eine Bohrerkasette mit HSS-G Bohrern von 1mm bis 13mm, 0,5mm steigend. Die hatte er noch nie gebraucht und es war auch ein Spontankauf bei irgendeiner Gelegenheit. Da der Bekannte sich eigentlich etwas besseres kaufen wollte, wechselte die Kasette den Besitzer.
Jetzt kam die Prüfung vor jeglicher Aktion und was stellte sich heraus? Der 12mm Bohrer, den ich zuerst schleifen wollte war auch nicht gerade.
Und nun brauchte ich einen 8,5mm Bohrer mit Holzanschliff für die oben dargestellten Löcher, da ja die 8mm Bohrer etwas zu knapp bohrten.
Und nun ratet mal - der war auch krumm.
Ich habe das Sch... Ding tatsächlich etwas begradigt und angeschliffen. Der normale 8,5mm Metallbohrer passte später sehr gut in das Loch, also waren meine Bemühungen nicht umsonst.
Und nun die Frage: kann man von preiswerten HSS Bohrern nicht mal erwarten, dass sie gerade sind? Ich hätte ja damit leben können, dass sie nicht schön geschliffen sind und das Material eventuell auch nicht das allerbeste ist und auch, dass sie schlampig geschärft sind. Aber krumm? Ich schreibe jetzt von Bohrern für Metall, welche wohl weltweit in viel größeren Stückzahlen gekauft werden, als reine Holzbohrer.
Ich weiß, ich hätte mir was vernünftiges kaufen können. Aber seien wir doch mal ehrlich, bei Preisen für 12mm Bohrer wie: Famag 17,90 €, Fisch 17,90€ , Colt 19,50 (hier für 12,5mm) überlegt man doch wirklich zwei Mal. Zumal ich ja, wie das Beispiel oben gezeigt hat, durchaus auch Zwischengrößen brauchen kann, was dann richtig ins Geld geht.
Schade ist auch, dass Hawara (heute wohl unter Bosch) wohl nicht mehr solche Bohrer anbietet, wie ich sie habe. Auf den Fotos im Netz sieht es so aus, dass mit einem simplen 90° Schleifstein geschärft wurde, was dann die Spitze und die Vorschneider ergibt. Die Fisch Holzspiralbohrer in der Profiausführung sind so geschärft wie ich sie gerne hätte.
Jetzt bin ich mein Leid los geworden.
Gruß an Alle
rafikus
Da ich momentan etwas mehr Zeit habe entschied ich, dass ein Teil meiner Bohrer etwas bessere Unterbringung verdient hat.
Ich wollte meine Dübellochbohrer, Senker und ein Paar Bohrer, dies sonst nicht so richtig zu anderen gehören, etwas besser griffbereit und schonender (ein Paar lagen loose in der Schublade und konnten gegeneinander stoßen) aufbewahren.
Als Material fand sich etwas Holz, welches ich bei Abbruch alter Fenster gewonnen habe. Ich glaube dass es Meranti ist, aber auch wenn nicht - ich finde dieses Holz und seinen Glanz wunderbar.
Die Grundform wurde ausgesägt und gehobelt. Die Absätze wurden mit einem Falzhobel hergestellt. Hier war ich froh, dass ich mir vor einiger Zeit meinen ECE Falzhobel vorgenommen habe und Skalen bei den Anschlägen montierte. So kann man ihn schon viel einfacher einstellen.
Für die Bohrungen kam dann die Bohrmaschine im Ständer zum Einsatz.
So sieht der Korpus fertig aus:
Die Rundungen wurden mit einem Stechbeitel hergestellt. Leider bin ich an einer Seite mit der Säge abgerutscht und nun sieht es nicht besonders gut aus.
Ich habe noch keine Vollbelegung erreicht, deshalb ist die eine Lochreihe noch nicht gebort. Ich weiß noch nicht, welchen Durchmesser ich später brauchen werde.
Und nun kommt des Rätsels Lösung, warum es denn ein "leckeres" Häuschen ist. Ich wollte einfach diese Haube nutzen.
Auf dem Bild sieht man es nicht so richtig, aber der Kunststoff passt genau über die Runden Ecken und die Haube steht auf dem Falz.
Das war eine schöne Abwechslung um die Feiertage herum und einen Nutzen hat das Ganze ja auch.
Jetzt habe ich den Beitrag aber nicht einfach so eingestellt, nur um dieses Brettchen zu zeigen.
Bei Probebohrungen hat sich herausgestellt, dass ich die Löcher für die 10mm Schäfte der Dübellochbohrer ganz gut mit einem 10mm Bohrer von Hawera anbringen kann. Die Schäfte gehen da schön fluffig rein. Die 8mm löcher habe ich mit den Dübellochbohrern versucht, aber die waren dann zu knapp. Auch die Löcher, welche ich mit anderen 8mm Holzbohrern gemacht habe, waren zu knapp.
Somit kam ich zu Plan "B", wofür ich etwas weiter ausholen muss.
Vor einiger Zeit wollte ich ein 12mm Loch in Holz bohren. Da meine normalen Holzbohrer bei 10mm enden und von den anderen Bohrern für Holz auch keiner so richtig passte, habe ich mir einen preiswerten Satz mit 4mm, 6mm, 8mm, 10mm und 12mm Bohrer gesucht. Laut beschreibung sollte es HSS-G sein und auf den Bildern sah der Anschliff so aus, wie ich es von meinen Hawera-Bohrern zu schätzen weiß.
Ich habe damit gerechnet, dass die Bohrer für diesen Preis nicht so richtig gut geschärft sein werden und der Schliff auch sonst nicht so schön sein wird, aber die Optik ist mir recht egal und das richtige Nachschärfen traue ich mir schon zu.
Der erste Eindruck bestätigte auch meine Vermutung, dass die Bohrer nicht besonders schön geschärft sein werden. Ich nahm also meinen Proxxon in die Hand und habe geschliffen, wie ich es mir vorgestellt habe.
Blöd war, dass ich vor der Aktion noch nicht mal eine Probebohrung gemacht habe und nun stellte sich heraus, dass die Spitze des Bohrers eierte. Hierzu muss ich schreiben, dass die Hawera Bohrer in der Maschine sauber und rund laufen, selbst wenn ich mir die rotierende Spitze mit der Lupenbrille betrachte.
Der neue Bohrer wurde also im Bohrständer mit kleiner Drehzahl gedreht und eine kleine Schleifscheibe im Proxxon-Schleifer wurde gegen die Spitze gehalten um den richtigen Mittelpunkt zu finden.
Danach wurde die Spitze noch eckig angeschliffen (mit einer runden spitze bohren die Bohrer sehr bescheiden).
Bei der anschließenden Probe in der Maschine war an der Spitze keine Taumelbewegung mehr zu sehen. Die Spitze hinterließ auf dem Holz also keinen Kringel beim Ansetzen. Das Bohren verlief aber trotzdem nicht richtig "rund".
Die nächste Probe, wiederum mit der Lupenbrille brachte es zu Tage: ich hatte keinen Kringel von der Spitze, dafür aber auf einmal zwei Kringel von den Vorschneidern.
Egal, wie ich den Bohrer eingespannt habe - die Kringel blieben. Ein Vorschneider beschrieb einen kleineren Kreis, als der andere.
Somit war klar: der Bohrer war krumm! Ein Test auf der Granitplatte und am genauen Anschlagwinkel hat es auch bestätigt. Den Bohrer wieder in der Maschine eingespannt und eine Messuhr dagegen gehalten: 0,5mm bis 0,7mm unrund direkt bei den Vorschneidern.
Das hat mich schon geärgert. Aber es kam noch besser.
Ich habe mir vorgenommen, erst mal keinen ausgesprochenen Holzbohrer zu kaufen, sondern normale Spiralbohrer mit Anschliff für Metall, da ich sowieso damit rechnete sie schleifen zu müssen.
Ein Bekannter hatte noch eine Bohrerkasette mit HSS-G Bohrern von 1mm bis 13mm, 0,5mm steigend. Die hatte er noch nie gebraucht und es war auch ein Spontankauf bei irgendeiner Gelegenheit. Da der Bekannte sich eigentlich etwas besseres kaufen wollte, wechselte die Kasette den Besitzer.
Jetzt kam die Prüfung vor jeglicher Aktion und was stellte sich heraus? Der 12mm Bohrer, den ich zuerst schleifen wollte war auch nicht gerade.
Und nun brauchte ich einen 8,5mm Bohrer mit Holzanschliff für die oben dargestellten Löcher, da ja die 8mm Bohrer etwas zu knapp bohrten.
Und nun ratet mal - der war auch krumm.
Ich habe das Sch... Ding tatsächlich etwas begradigt und angeschliffen. Der normale 8,5mm Metallbohrer passte später sehr gut in das Loch, also waren meine Bemühungen nicht umsonst.
Und nun die Frage: kann man von preiswerten HSS Bohrern nicht mal erwarten, dass sie gerade sind? Ich hätte ja damit leben können, dass sie nicht schön geschliffen sind und das Material eventuell auch nicht das allerbeste ist und auch, dass sie schlampig geschärft sind. Aber krumm? Ich schreibe jetzt von Bohrern für Metall, welche wohl weltweit in viel größeren Stückzahlen gekauft werden, als reine Holzbohrer.
Ich weiß, ich hätte mir was vernünftiges kaufen können. Aber seien wir doch mal ehrlich, bei Preisen für 12mm Bohrer wie: Famag 17,90 €, Fisch 17,90€ , Colt 19,50 (hier für 12,5mm) überlegt man doch wirklich zwei Mal. Zumal ich ja, wie das Beispiel oben gezeigt hat, durchaus auch Zwischengrößen brauchen kann, was dann richtig ins Geld geht.
Schade ist auch, dass Hawara (heute wohl unter Bosch) wohl nicht mehr solche Bohrer anbietet, wie ich sie habe. Auf den Fotos im Netz sieht es so aus, dass mit einem simplen 90° Schleifstein geschärft wurde, was dann die Spitze und die Vorschneider ergibt. Die Fisch Holzspiralbohrer in der Profiausführung sind so geschärft wie ich sie gerne hätte.
Jetzt bin ich mein Leid los geworden.
Gruß an Alle
rafikus