Eck-Schreibtischplatte für verstellbaren Tisch, Fragen

schnellebrille

ww-pappel
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Moin allerseits, ich möchte mir gerne eine Platte für ein elektrisch höhenverstellbares Schreibtischgestell selber bauen. Das Gestell besitze ich schon, aktuell habe ich eine 10 Jahre alte „Galant“-Platte von Ikea mehr oder weniger hübsch drauf geschraubt. Das passt aber nur so mäßig, deswegen soll sie sobald wie möglich gegen eine aus Massivholz/Leimholz getauscht werden. Erfahrung mit Möbelbau habe ich quasi keine.

Ich plane mit einer „Massivholz“-/Leimholz-Platte aus dem Baumarkt, da mein Budget leider recht beschränkt ist und ich im Falle des Scheiterns nicht gleich viele hundert Euro verbraten möchte. Außerdem habe ich gleiche Platten bereits als simple Abdeckung für diverse Sideboards im Einsatz und möchte die Optik erweitern. Alternative wäre vielleicht eine Multiplex-Platte, allerdings sind die in 30mm eher schwer zu finden und so ganz bin ich noch nicht warm geworden mit der Optik.

Maße wären 200cm x 160cm, langer Schenkel 80cm tief, kurzer 60cm. Es wird vermutlich eine 26-30mm Platte werden, wobei ich 40mm auch schick finde, aber der Tisch ist für maximal 120kg (in Bewegung) ausgelegt und wenn die Platte alleine 80kg wiegt wird’s evtl. eng mit Monitoren, PC, Büchern und drauf lehnen. Aufgrund der Kante wird das ganze Konstrukt vermutlich aus drei Teilen bestehen, eine Skizze hab ich mal angehängt.

Aktuell habe ich an Elektrowerkzeug eigentlich nur eine Makita und eine Stichsäge, die Platten würde ich mir daher passend zusägen lassen. Ich plane allerdings mir noch eine Kantenfräse/Oberfräse sowie einen Exzenterschleifer zuzulegen.

Jetzt zu meinen Fragen:

1) Verbinden möchte ich das ganze mit Arbeitsplattenverbindern. Zur Höhenfixierung werden ja immer Flachdübel/Lamellos/Dominos empfohlen. Ich besitze allerdings keine Fräse dafür, und mieten kann man sowas hier in der Region ebenfalls nicht. Gibt es Alternativen? Oder sollte ich mir für 100€ eine günstige Akku-Flachdübelfräse kaufen? Das würde allerdings mein Budget schon echt belasten und ich weiß nicht ob ich sowas in Zukunft noch mal brauchen werde…

2) Sind Gratleisten hier, bei so einer Holzdicke und Leimholz, notwendig? Die Platten würden mit dem Gestell verschraubt, allerdings ist das Gestell mit Ausnahme der Säulen ohne Platte nicht besonders formstabil da die Streben eher dünn und längenverstellbar sind. Falls ja, welche Dimensionen sollten die Leisten haben?

3) Wie würdet ihr eine solche Platte behandeln? Ölen oder Lackieren? Ich habe grundsätzlich eine Auflage aus Filz oder Kunstleder drauf, aber es soll schon vorgekommen sein, dass eine Tasse Kaffee oder ein Bier verkippt wurde. Außerdem habe ich Katzen die nicht immer Lupenreife Pfoten haben.

Vielen Dank für‘s Lesen!
 

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magmog

ww-robinie
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Guuden,

Da Du in Deutschland lebst, es gibt dort hunderte oder gar tausende mietbare Flachdübelmaschinen.
Bei gutem Leimholz sollte es klappen, wenn nicht können immernoch Leisten drunter.
Beidseitig drauf was gefällt und verfügbar ist.
 

schnellebrille

ww-pappel
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Danke für die Antwort.

Hier in der Region leider nicht, vor allem da ich in meiner “Werkstatt“ (Garage) keine Steckdose habe und daher nur mit Akku-Geräten arbeiten kann. Das nächste wäre 100km Fahrt, und von dem Preis + Sprit kann ich mir auch ein Billigding zum „Einmalgebrauch“ kaufen. Daher die Frage nach Alternativen.

Meinst du einfach Leisten drunter schrauben? Das würde ich gerne vermeiden, da ich es hasse mir die Knie daran zu stoßen im Schneidersitz :emoji_grin:
 

FredT

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Naja, wenn Ort "Deutschland" , dann auch in deiner Ecke. Oder mal fragen, wer auch in "Deutschland" oder Umgebung wohnt...

PS. Nuten kann man übrigens auch mit der Makita und der möglichen Oberfräse..., sogar "dominieren" ist damit möglich.
 

jankees

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Alternative zum Flachdübel: Der gute alte Runddübel. Dübelstange 1 m D 8/10/12 im Baumarkt für ein paar Cent. Oder fertig abgelängt 40 mm, 50 mm. Entweder sauber anzeichnen oder mit Dübelabdrückspitzen (Baumarkt, paar €). Sauber und gerade bohren...Dann passt das.

Eine Massivholzoberfläche ist im Grunde das dankbarste, was es gibt...Bei Beschädigung einfach abschleifen, neu ölen o. a. Dellen - selbst tiefe - mit einem Bügeleisen und einem feuchten Tuch "herausdämpfen". Oder farbige Wachskittstifte zum Ausbessern (ebenfalls Baumarkt, eine handvoll €)...
 

KaiX0

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Runddübel gehen natürlich, schonen auch das Budget. ABER: sauber setzen ist nicht einfach, auch mit Dübelfix nicht. Da wir von Massivholz reden, kannst Du einen leichten Höhenversatz beischleifen. Empfehlen würde ich Dir allerdings Flachdübel, das geht wesentlich leichter. Und warum Akku, nimm kabelgebunden. Die kleine Makita PJ7000 macht den Job einfach und schnell, und Du könntest sie hinterher gebraucht verkaufen.
 

jankees

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sauber setzen ist nicht einfach, auch mit Dübelfix
dann will das halt mal geübt werden...

Ich wehre mich auch gegen die - aus meiner Sicht - Untugend, für jede Minimal-Herausforderung zuerst mal der Industrie für Dübelfix, Domino, hier ein Schablönchen dort eine hochspezifische Klemmvorrichtung und und und... Geld in den Rachen zu werfen. Davon abgesehen, kostet die Rechereche, Bestellerei usw. unfassbar viel Zeit - und dann muss man zuerst mal warten, bis alles da ist.

Ich versuche es simpel zu halten und will mir nicht die Werkstatt mit allerlei Geraffel vollstellen.

Ich bin im Schreinerhandwerk ausgebildet, habe einige Jahre im Beruf gearbeitet und werde jetzt nach 15 Jahren Pause wieder etwas aktiver - nebenbei.

Ich staune nicht schlecht, was die Industrie in der Zwischenzeit alles auf den Markt geworfen hat. Echte Innovationen sind aber kaum dabei - sieht man mal von der Digitaltechnik ab.

Für obiges Problem supersimpel: Man nehme einen so ungefähr 30 x 1,5 - 2 mm Drahtstift und schlage ihn an der vorgesehenen Dübelposition ca. 10 mm ein. Dann knipst man die Drahtstifte ab, so dass ca. 2 mm stehen bleiben. Dann das anzudübelnde Teil passgenau dagegendrücken, die Stifte markieren die Bohrpositionen im anzudübelnden Teil. Stifte herausziehen, Löcher bohren, fertig.

Kostenpunkt: € 0,- - Arbeitszeit pro Verbindung 5 min.

Wer das nicht ausreichend genau hinkriegt, kriegt das auch mit 100erlei Hilfsmitteln nicht besser hin. - Soweit meine Meinung. :emoji_wink:
 
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KaiX0

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dann will das halt mal geübt werden...

Ich wehre mich auch gegen die - aus meiner Sicht - Untugend, für jede Minimal-Herausforderung zuerst mal der Industrie für Dübelfix, Domino, hier ein Schablönchen dort eine hochspezifische Klemmvorrichtung und und und... Geld in den Rachen zu werfen. Davon abgesehen, kostet die Rechereche, Bestellerei usw. unfassbar viel Zeit - und dann muss man zuerst mal warten, bis alles da ist.

Ich versuche es simpel zu halten und will mir nicht die Werkstatt mit allerlei Geraffel vollstellen.

Ich bin im Schreinerhandwerk ausgebildet, habe einige Jahre im Beruf gearbeitet und werde jetzt nach 15 Jahren Pause wieder etwas aktiver - nebenbei.

Ich staune nicht schlecht, was die Industrie in der Zwischenzeit alles auf den Markt geworfen hat. Echte Innovationen sind aber kaum dabei - sieht man mal von der Digitaltechnik ab.

Für obiges Problem supersimpel: Man nehme einen so ungefähr 30 x 1,5 - 2 mm Drahtstift und schlage ihn an der vorgesehenen Dübelposition ca. 10 mm ein. Dann knipst man die Drahtstifte ab, so dass ca. 2 mm stehen bleiben. Dann das anzudübelnde Teil passgenau dagegendrücken, die Stifte markieren die Bohrpositionen im anzudübelnden Teil. Stifte herausziehen, Löcher bohren, fertig.

Kostenpunkt: € 0,- - Arbeitszeit pro Verbindung 5 min.

Wer das nicht ausreichend genau hinkriegt, kriegt das auch mit 100erlei Hilfsmitteln nicht besser hin. - Soweit meine Meinung. :emoji_wink:
Ja, ich verstehe Deinen Punkt und teile Deine Einstellung sogar. Und der Trick mit den Drahtstiften ist alt, aber gut. Aber: der TO schrieb von wenig handwerklicher Erfahrung. Und das lässt mich zweifeln, ob er die Bohrung für einen 10er Holzdübel in die Kante des Werkstücks bringt, ohne dabei in einer der beiden Achsen von der senkrechten abzuweichen. Dann ist die Bohrung zwar perfekt angerissen und gesetzt, verläuft aber leicht schräg. Den enstehenden Versatz verhindert nix mehr...
 

jankees

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Tom, da hast du natürlich recht, eine gewisse Übung in der Materie an sich ist auf jeden Fall hilfreich.

Aber so schnell gebe ich mich nicht geschlagen:emoji_wink:

Theoretisch - aber auch wirklich nur theoretisch - ist es egal, wenn die Dübel etwas schief sitzen, da sie dort, wo die Teile aneinander stoßen - also in der Fuge - genau übereinander sitzen. (In der Praxis drücken schiefe Dübel das Holz dann doch in eine Richtung.)

Hilfreich bei schwierigen Bohrungen ist ggf. die 2-Mann Bohrung: Der Bohrende peilt die x-y-Richtung, der 2. peilt seitlich die z-Achse. Das funktioniert. Gewisses Augenmaß allerdings auch wiederum erforderlich.

Viele Grüße Jankees
 

KaiX0

ww-robinie
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Theoretisch - aber auch wirklich nur theoretisch - ist es egal, wenn die Dübel etwas schief sitzen, da sie dort, wo die Teile aneinander stoßen - also in der Fuge - genau übereinander sitzen. (In der Praxis drücken schiefe Dübel das Holz dann doch in eine Richtung.)
Hm, da musste ich erst einmal grübeln. Deine Aussage stimmt nur, wenn beide Bohrungen perfekt in allen Raumachsen fluchten, also nach dem Fügen eine perfekte Gerade bilden. Und da haben wir es wieder, das Problem :emoji_slight_smile:.
 

fahe

ww-robinie
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Coswig
...auch wenn ich mir nur schwer vorstellen mag, dass halbwegs gerade bohren so schwierig sein kann: Eine CD/DVD - für die Jüngeren, dass sind die silbrigen Scheiben, die Opa früher an den Autorückspiegel hängte, in der Hoffnung, dass sie ankommende Radarstrahlung in alle Winde verwehen - übers Loch positionieren, Bohrer und dessen Spiegelbild in eine Linie bringen... dann sollte man auch mit fünf linken Daumen an jeder Hand halbwegs gerade bohren können. :emoji_wink:
 

jankees

ww-birnbaum
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...wie gesagt theoretisch...

Vielleicht stimmst du mir insoweit zu, dass die für die Passung entscheidende Querschnittsfläche die ist, die exakt in der Fuge liegt. Die Bohrungsmündungen liegen kongruent übereinander.

Auch noch hilfreich ist übrigens ein Schlangenbohrer mit Gewindespitze.

Falk - very tricky - muss ich mal ausprobieren:emoji_slight_smile:
 
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