Ojeh, ich versuche mal eine Antwort.
Kennst du die Diskussionen pro und contra Vollwärmeschutz an Häusern? Da gehen Meinung, Fakt und Fiktion wild durcheinander.
Ähnlich ist es mit den Akkus und -ladegeräten. Auch ich habe da nur ein gesundes Halbwissen und eine Portion eigene Erfahrung.
Was die Akkus betrifft, ist es meiner Meinung nach am wichtigsten, dass sie eine geringe Selbstentladung haben. Alles andere nervt.
Es gibt 1000 Theorien, wie man die Dinger am besten lädt. Und sündhaft teure Ladegeräte. Für den Preis könntest du ewig viele Batterien kaufen.
Ich habe hier zum einen ein Ladegerät, das hat mal 5Euro gekostet und lädt einfach bis zu 4 Zellen gleichzeitig mit einem ungeregelten Strom. Zellen einlegen und wenn glaubt, sie sind voll, wieder raustun. Das ist der Ansatz "KISS": keep it simple stupid.
Ich habe mir dann ein BC-1000 gekauft (ca. 45Euro), es gibt auch einen kleinen Bruder BC-700. Das Teil hat eigentlich alles was man braucht und wird auch öfters empfohlen.
Bloß es geht damit los, dass sehr leere Zellen nicht erkannt werden. Also lege ich die dann für 10Minuten in das Billigladegerät um sie ein wenig auf Spannung zu bringen. Dann lade ich sie in dem BC-1000. Ohne das Billigladegerät kannst du tiefentladene Zellen nicht im BC-1000 laden. Ein Kumpel hat mir von einem anderen Ladegerät das gleiche berichtet.
Dann habe ich (in der Annahme damit die Akkus zu schonen) immer mit geringen Ladeströmen (200mA) geladen. Wenn ich vier Mignon-Zellen eingelegt habe, wurden einige Zellen mit 1600 bis 2200mAh geladen. Bei einigen wurde der Ladevorgang aber schon nach 200mAh beendet. Das geschah auch dann, wenn ich die Akkus zuvor entladen habe.
Ich habe dann ewig rumgemacht, bis ich eine für mich gangbare Lösung gefunden habe:
Zur Ladeendabschaltung gibt es die "Delta-U"-Methode. Auch das BC-700 und -1000 nutzen sie. Nachdem was ich kürzlich gelesen haben, funktionieren die aber nicht gut bei niedrigen Ladeströmen.
Seitdem ich die Zellen jetzt grundsätzlich erst entlade und dann mit mindestens 500mA lade, komme ich auch zu vernünftigen Ergebnissen. D.h. es werden mindestens 1600, meist mehr als 2000mAh geladen.
Ob ich damit die Akkus unnötig strapaziere und deren Lebensdauer verkürze? Keine Ahnung.
Eins noch:
Ja, ich weiß NiMh-Zellen muss man nicht entladen. Ich tue das trotzdem, um zu sehen, ob der Akku auch ordentlich geladen wird. Ohne die Entladung ist es unmöglich abzuschätzen, ob das Ladegerät wieder mal zu früh abgeschaltet hat oder der Akku noch halb voll war. Aber da bin ich noch am beobachten. Wenn das BC-1000 einen "nur Entlade-Modus" hätte. ließe sich das gezielter austesten.
Bei dem Thema habe ich schon, wie man so schön sagt, "eine Krawatte".
So, mit der Antwort fürchte ich, habe ich den Grundstock für einen sehr langen Thread gelegt. Trotzdem wäre es mal interessant zu hören, wie die Erfahrungen anderer sind. Bin mal gespannt.