Puppenhaus aus Holz nachbauen - Starter-Fragen

Kio

ww-pappel
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Hallo ich bin neu hier!
Ich habe früher schon oft mit Holz gearbeitet. Ich hatte nie professionelle Werkzeuge zur Verfügung und habe es bis heute nicht.

Was ich oft gemacht habe sind Maori-Zeiche wie zum Beispiel den "Fischhaken".
Andererseits habe ich mal einen LKW gebaut, eine Pendeluhr und andere Kleinigkeiten.

Für mein Kind möchte ich gerne ein super schönes Puppenhaus nachbauen, welches ich im Internet gefunden habe.

Was Maschinen angeht, habe ich nur einen Akkuschrauber mit sehr vielen Bits und einen Aufsatz, um 6cm große Löcher zu bohren. Hammer, Sandpapier, Zangen und soetwas natürlich auch. Also genau wie früher bei mir.

Die Bretter habe ich schon, muss sie nur zurechtschneiden. Da das alles von Hand gemacht wird, ist es auch nicht schlimm wenn die Schnitte nicht absolut gerade sind. Rundungunen mit Sandpapier abgerundet, sind gerne willkommen!

Ich würde für dieses Projekt zwei meiner alten Holzmöbel nehmen. Das sind zwei Möbelstücke vom Lidl. Warum ist ganz einfach: das Holz sieht genau so aus wie auf dem Bild unten.

Hierzu nun Fragen:
1) denkt ihr ein Anfänger, welcher bisher nur Kleinigkeiten und filigrane Sachen aus Holz gemacht hat, ist in der Lage soetwas zu bauen?
2) würdet ihr die Bretter die ich schon habe abschmiergeln und später mit Lack überziehen? Wenn ja, welcher Lack?

Es handelt sich um dieses Haus (Quelle: Willis Holzwerkstatt)
puppenhaus-holz-thumb-478x600-1986.jpg
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo,

eine Oberfräse wäre hier empfehlenswert, geschraubt ist an dem Puppenhaus fast nichts.

Die Frage ist 1. ob man sich diese Arbeit antun will und 2. ob man diesen windmühlenartigen Kampf gegen das Chinaplastik aufnehmen will, da müssen vor allem die Großeltern und Tanten überzeugt werden, denn für die wird Vollholz auf Dauer teurer als Plastik.

Gruß Dietrich
 

Kio

ww-pappel
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Ok ich bin absoluter Neuling was Lack und Bauten ansich angeht.

Was ist denn Oberfräse? Ist das eine Art Steckverfahren? D.h. die Bodenplatte hat Aussparungen, wo die Seitenteile reingesteckt werden?
Wenn ja, könnte kompliziert werden. Aber vielleicht schaffe ich das ja mit goßen Holzdübeln.

Das mit dem Chinaplastik und den Großeltern habe ich verstanden.

Ich bereite gerade schoneinmal alles am PC vor. Meine kleinskalierten Muster werde ich dann zur Hilfe ausdrucken.
 

raziausdud

ww-robinie
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Du kannst die Wände und Decken mit Holzdübeln verbinden. Dazu musst Du Löcher bohren, am besten immer zuerst in die Schmalseiten, in diese Löcher steckt man käufliche Markierstifte und überträgt so die Dübelpositionen auf das Gegenbrett.

Eine Oberfräse OF ist im prinzip eine senkrecht stehende Bohrmaschine mit einem Fuss, sie wird hauptsächlich zur Bearbeitung von Kanten eingesetzt, sie rundet diese ab, fräst Profile (z.B. für Bilderrahmen), Fortgeschrittene fräsen damit (wiederholgenau) flächige Formen und Linien, in dem der Fräser entlang einer vorher gefertigten Schablone fährt. Eine OF brauchst Du mE hier nur, wenn Du die Vorlage exakt nachbauen willst.

Also Minimal-Ausstattung Werkzeug: Handsäge; Stichsäge für die Fensterausschnitte und wenn Du wirklich die welligen Kanten haben willst; Bohrmaschine; Dübel-Markierstifte; Schleifpapier; Geodreick oder besser Schreiner-Winkel. Sämtliches Material kannst Du fertig kaufen, musst es dann nur auf Länge schneiden und verleimen.

Lediglich die Fenster erfordern etwas Aufwand und Präision. Die im Querschnitt winkligen Leisten kannst Du aber auch fertig kaufen, fürs exakt winklige Zusägen genügt genaues Anzeichnen, oder Du führtst die Handsäge in einer Gehrungslade.

Wenn Du das jetzt gedanklich nachvollziehen kannst, dann schaffst/kannst Du das auch praktisch. Leg los. Du wirst schnell merken, was Du kannnst, ob Dir das qualitativ genügt. Wenn Du (dann) weitere Fragen hast und weil ich vielleicht jetzt so im Kopf nicht an alles gedacht habe: "hier werden Sie geholfen ...":emoji_slight_smile:

Grüße
Rainer
 

Kio

ww-pappel
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Danke für die Antwort!
Seitdem ich meinen ersten Beitrag hier geschrieben habe, entwerfe ich für mich verständliche "Baupläne".

Ich weiß, dass ein echter Bauplan anders auszusehen hat. Aber den hier verstehe ich selber sehr gut.

Was noch fehlt ist die Seitenansicht vom Dachbrett.
Die Treppe ist schonmal halb fertig, das ist ganz gut.

Eine Stichsäge konnte ich sogar auftreiben. Eine Handsäge habe ich auch. Den Rest werde ich dann so kaufen wie ich es finde.

Das freut mich, dass das wohl doch ohne spezielle Maschinen machbar zu sein scheint. Mein Kind wird sich freuen, wenn das Haus dann fertig ist. Ich gehe von Bauzeit in ganzen Tagen von etwa 60 aus.
 

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Kio

ww-pappel
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Ich denke hier nimmt mal wieder jemand das Forum auf den Arm
Wieso sollte ich das Forum auf den Arm nehmen?
Ich stehe vom Alter her mitten im Leben und habe Familie, wieso sollte ich das Forum auf den Arm nehmen?
Ich nehme mir halt gerne Zeit für solch große Dinge die am Ende doch ordentlich aussehen sollen.
 

Jürgen_H

ww-ahorn
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Grundsätzlich ist dein Vorhaben wohl mit relativ wenig Werkzeug zu realisieren.
Du solltest dir zur Not den Zuschnittservice eines Baumarktes zu Nutzen machen und die Bretter, die du dort kaufst, gleich auf die erforderlichen Maße zuschneiden lassen.
Dann brauchst eigentlich nur noch ein paar Kleinigkeiten an Werkzeug und Hilfsmittel. Den Rest wie Bleistift, Lineal etc. schenke ich mir. Das findet man eh überall zuhause.
Ich würde dir empfehlen, mal nach dem Meisterdübler von Wolfcraft und Dübellochmarkierer Ausschau zu halten. Wenn du das ganze dann verleimst, hält das wohl nicht nur für dein Kind... :emoji_slight_smile:
So gerüstet hast schonmal ne sehr gute Basis zu Überschaubaren Konditionen.
Fichte Leimholz dürfte für dein Puppenhaus völlig ausreichen. Das bekommt man in jedem Baumarkt zu meist relativ günstigen Preisen. Dort findest oft auch die Hilfsmittel von Wolfcraft, die ich eben erwähnt hab.
Die Fenster und Türen sägst dann einfach mit der Stichsäge aus den Brettern.

Eine Oberfräse find ich für dieses Projekt nicht zwingend erforderlich.

Viel Spaß beim Tüfteln! :emoji_slight_smile:


Ach ja.... 60 Tage sind auf für nen blutigen Neuling ein wenig arg weit hergeholt... Wenn du da dran bleibst, sollte das Haus in nem guten Tag fertig gestellt sein. Dann noch das Holz nach Belieben ölen, wachsen oder mit Farbe anstreichen. Inklusive Trocknung sollte spätestens nach 3 Tagen Richtfest gefeiert werden. Bei den Wachsen, Ölen oder Farben bitte darauf achten, dass die geeignet sind für Kinder!!
 

Kio

ww-pappel
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Fichte Leimholz dürfte für dein Puppenhaus völlig ausreichen.
Ich habe doch meine 2 Lidl-Möbel die ich auseinandernehmen kann. Das Holz sieht genau so aus wie auf dem Bild im ersten Beitrag.

Wenn du da dran bleibst, sollte das Haus in nem guten Tag fertig gestellt sein.
EIN TAG? Ok das klingt optimistisch. Ich dachte da eher an maximal eine Stunde pro Tag und hin und wieder dran arbeiten :emoji_stuck_out_tongue:
 

Jürgen_H

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Dass du die Bretter schon hast, hab ich übersehen.

Deine 60 Tage rechnet man hier wohl anders :emoji_wink:
Und in einer Stunde bekommste quasi nix hin. Plan da lieber etwas mehr Zeit am Stück ein. Gerade anfangs bin ich immer ewig da gestanden und hab überlegt, welche Schritte ich der Reihe nach am Besten mache. Manchmal stand ich da zwei Stunden rum und grübelte....

Dann bleibt dir ja nur noch die Planung und dann quasi loslegen.
Ich würd dir trotzdem die Wolfcraft Dinger empfehlen. Die sind gerade am Anfang ne echte Erleichterung.
Schau sie dir mal an.
Einigermaßen gerade sägen wird allerdings schon tricky, wenn man das mit net Stichsäge bewältigen mag/muss.
Ich würde dann an deiner Stelle an den Stößen, also da wo sich z.B. Boden mit ner wand treffen, etwas überstehen lassen und dann wegfeilen oder eben schleifen.
 

Fiamingu

ww-robinie
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Ich würde dann an deiner Stelle an den Stößen, also da wo sich z.B. Boden mit ner wand treffen, etwas überstehen lassen und dann wegfeilen oder eben schleifen.

Das wird nix bzw rund und bauchig geschweige
denn winklig. Rächt sich nachher bei der Summierung
der kleinen Ungenauigkeiten. Händisch rechtwinklig geht
mit Handhobel und Stosslade. Gerade und winklig sägt man
auch mit einem Fuchsschwanz. Übung vorausgesetzt. Auch
mit einer vernünftigen Stichsäge bekommt man einigermassen
gerade Schnitte hin aber wieder Übung, scharfes sägeblatt und
erfahrung. Das Problem bei Null Erfahrung sind die Gehrungen.
HKS oder TKS sollten da schon vorhanden sein. Selbst da gibt
es einen aktuellen Thread wo die Gehrungen nicht dicht
werden.
 

Jürgen_H

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Hab mich wohl falsch ausgedrückt...

Die Bodenplatte nen Tick über die senkrecht angebrachte Wandplatte stehen lassen.
Dann kann man den Überstand wegschleifen.

Rechtwinkligkeit wird tatsächlich eher schwierig mit der Austattung.

Aber es ist ein Puppenhaus - Kindern ist das eher egal :emoji_wink:
Hauptsache, es sieht danach aus.
Den eigenen Anspruch befriedigt das aber evtl. nicht....

Aber irgendwie muss man ja anfangen.
 

Oldie

ww-buche
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Das sollte schon zu machen sein, auch mit wenig Maschineneinsatz. Ein Akkuschrauber und Holzdübel mit Ankörnhilfe ist schon hilfreich.
Eine gute Japansäge, Schleifklotz und ein bisschen Geschick und dann sollte das Projekt zu machen sein.
Den Bauernhof habe ich ähnlich gebaut, allerdings aus Buchensperrholz.

Werner
 

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