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Montag, 11. Januar 2021
TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner fordert Konjunkturpaket mit Bürokratieabbau
Für krisenresistente Unternehmen

Bild: TSD
Ein intelligentes Konjunkturprogramm aus Bürokratientlastung und Kaufranreizen hat TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner in seinem Statement zum Jahresende 2020 gefordert. Das sei nötig, um die Wirtschaft so schnell wie möglich wieder in Schwung zu bringen, wenn die Coronasituation sich etwas entspannt. Intelligent bedeutet seinen Ausführungen zufolge nicht in erster Linie Konsumanreize, sondern ein effektives Zusammenspiel aus Digitalisierung und Effektivitätssteigerung der öffentlichen Verwaltung, allgemeiner Bürokratieentlastung und konjunktureller Stimulanz.
Betriebe von »überflüssigen und lähmenden Verwaltungsprozessen« zu entlasten sei wichtig, denn einige Branchen seien aufgrund ihrer Reserven – im Tischler- und Schreinerhandwerk spielt hier eine gute Auftragsreichweite vor allem im Privatkundensektor eine Rolle – bislang mit geringeren Konjunktureinbrüchen als erwartet durchgekommen. Die Polster drohen jedoch zu schwinden, je länger die Pandemie andauert und je mehr Wirtschaftsbereiche unter Druck geraten.
Doch auch im Tischler- und Schreinerhandwerk gibt es beispielsweise mit dem Messe- und Ladenbau und Hoteleinrichtern Firmen, oft Familienbetriebe, denen durch die anhaltenden Beschränkungen die wirtschaftliche Grundlage entzogen wurde. Für diese seien die Rettungsmaßnahmen wie Steuerstundung, Liquiditätssicherung, Überbrückungshilfen und die Sicherung von Ausbildungsplätzen essenziell, um durchzuhalten.
Dennoch sieht Paukner in den Sofortmaßnahmen kein Allheilmittel für die Wirtschaft insgesamt. Die Politik müsse in den kommenden Wochen noch genauer hinsehen und evaluieren: »Was hilft wem wirklich?« »Bereits jetzt ist der angehäufte Schuldenberg enorm und die Sozialkassen weitgehend leer. Neue Löcher durch weitere Beitragserhöhungen zu stopfen und am Ende das Versprechen zu brechen, die Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent zu stabilisieren, wäre weder sozial noch gerecht. Zudem ist es konjunktureller Mumpitz.«
Die für eine Bürokratie-Verschlannkung nötigen Investitionen hingegen seien nachhaltig und überschaubar – etliche sogar ohne zusätzliche Kosten für den Staat möglich. »Gleichzeitig würde es der Wirtschaft helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen, denn das beste Heilmittel gegen hohe Staatsverschuldung sind immer noch prosperierende und krisenresistente Unternehmen«, argumentiert der TSD-Präsident. Die Handwerksorganisation fordert von der Bundesregierung, endlich diese Potenziale zu nutzen.
vz
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Freitag, 18. Dezember 2020
Häfele übernimmt Moebelplus
Reichweiten nutzen
Moebelplus, Online-Händler für Elektro-Haushaltsgeräte, soll zum ersten Januar 2021 eine Tochter von Häfele werden. Der Beschlagspezialist aus Nagold teilt mit, dass er Moebelplus Deutschland aus Mühlau kaufen werde, sofern das Bundeskartellamt zustimmt.
Moeblplus solle als selbständiges Tochterunternehmen von Häfele weitergeführt werden, die Geschäftsführer Mathias Grummt und Rico Kellner bleiben.
Die bisherigen Eigentümer sehen der Mitteilung zufolge in Häfele den geeigneten Partner für die nächste Entwicklungsphase. Beide Firmen versprechen sich jeweils größere Reichweite durch den Kundenstamm des anderen
vz
Mittwoch, 16. Dezember 2020
Woopies-Paneele als Spuckschutz und Abstandhalter
Wolle für gesündere Raumluft

Bild: Baur Akustik
Neben regelmäßigem Lüften kann auch ein bewährtes Naturprodukt die Qualität der Raumluft verbessern: Schafschurwolle kann Schadstoffe aufnehmen und dauerhaft abbauen und reinigt so die Luft, erklärt Baur Akustik, Hersteller von Akustik-Paneelen, die zum Großteil aus Schafschurwolle bestehen.
Die Wolle in den Paneelen, die unter dem Namen Woopies verkauft werden, wirke außerdem schalldämmend und feuchtigkeitsregulierend – ein weiterer Beitrag zu einer angenehmen Raumwirkung.
Der Trick der Wolle liegt in ihrer komplexen physikalischen und chemischen Struktur. Sie ermöglicht, dass unbehandelte Schafwolle zum Beispiel Formaldehyd, eines der üblichen »Wohngifte«, zu binden und in harmlose Substanzen umzuwandeln vermag. Der Formaldehydgehalt kann innerhalb weniger Stunden um über 80 Prozent gesenkt werden, berichtet Baur Akustik. Auch Schimmelsporen haben keine Chance, weil die Wolle der Luft Feuchtigkeit entzieht, so dass die Schimmelpilze das feuchte Klima, das sie zum Wachsen benötigen, nicht vorfinden. Die mehrschichtige Außenhülle der Wollfaser ist wasserabstoßend. Sie lässt aber Wasserdampf in den Faserstamm hinein. So können Wollfasern bis zu 35 Prozent ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne dass sich die Wolle nass oder klamm anfühlt und regulieren dadurch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Durch das Eiweißmolekül Keratin, das in Wolle enthalten ist, werden überdies Bakterien abgebaut, was dazu führt, dass Wolle, im Gegensatz zu Kunstfasern, weniger Gerüche annimmt.
Das biologisch abbaubare Naturmaterial ist außerdem schwer entflammbar und schmilzt auch nicht, sondern verkohlt nur. Außerdem ist Wolle farbbeständig, langlebig und reinigt sich aufgrund der speziellen Faserstruktur von selbst.
Die Woopies-Paneele aus 70 Prozent Schafschurwolle können zum Beispiel in Firmengebäuden als Abstandhalter, Wegweiser im Raum oder als Spuck- und Sichtschutz direkt am Schreibtisch eingesetzt werden. So ermöglichen sie arbeiten mit der gebotenen Distanz. Sie können als mobile Trennwand aufgestellt oder als Tischaufsatz montiert werden, von der Decke hängen oder an der Wand oder als Deckensegel angebracht werden.
Dienstag, 08. Dezember 2020
HolzHandwerk 2022 mit neuer Tagefolge
Dienstag bis Freitag sind die neuen Messetage in Nürnberg

Bild: MesseNürnberg
Nachdem sie dieses Jahr zunächst in den Juni verschoben und dann doch ganz ausgefallen war, soll die Holz-Handwerk, Fachmesse für Maschinentechnologie und Fertigungsbedarf, 2022 mit neuer Tagefolge stattfinden. Von Dienstag bis Freitag sind dann die Messetage in Nürnberg, und zwar beginnend am 29. März 2022 und endend am 1. April 2022. Wie gewohnt findet die Messe im Verbund mit der Messe Fensterbau Frontale statt. Wie Veranstalter NürnbergMesse meldet, können sich ab Frühjahr 2021 Aussteller anmelden.
Damit der Branche die Zeit bis zur Präsenzmesse nicht zu lang und einsam wird, verweist die Messegesellschaft auf ihre Online-Kanäle: Unter dem Motto »Holz-Handwerk connected« und dem Hashtag #bridgingthegap bieten die Nürnberger im Web und auf Social Media Anlaufstellen für alle Brancheninteressierten, um sich zu vernetzen und aktuelle Informationen auszutauschen.
Montag, 30. November 2020
Preisverleihung »Die Gute Form 2020«
Skulpturaler Säulenschrank siegt

Bild: TSD
Eine »hoch ästhetische kinematische Möbelskulptur, die in jeder Hinsicht her- ausragend« lobte die Jury und erkannte Jonas Heise aus Nordrhein-Westfalen für seinen Säulenschrank den ersten Platz beim Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form 2020« zu. 23 Nachwuchstischler und -schreinerinnen standen im Finale der Talentschau des Tischler- und Schreinerhandwerks, für gut ein Drittel gab es am Freitag per virtueller Preisverleihung Platzierungen, Preisgelder und Sachpreise. Heise wurde bei Reichenberg & Weiss in Neukirchen-Vluyn ausgebildet und darf sich als Gewinner des Bundesgestaltungswettbewerbs über ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro sowie eine Profi- Handmaschine der Firma Festool freuen.
Beim zweiten Platz brachten »die wache Form, clevere Funktionen und nicht zuletzt die Ästhetik der handwerklichen Ausführung« eines Anlehnmöbels die Experten zum Schwärmen. Martin Auer von der Schreinerei Schretzlmeier aus dem bayerischen Train gewann dafür als Zweitplatzierter 1.000 Euro und eine Festool-Handmaschine. Komplettiert wird das Siegertreppchen durch Wolf Weingarten, ausgebildet bei Antike Möbel Eberhard Metzner in Mainz. Seine originelle Tête-à-tête-Bank bestach durch eine »beeindruckende Fertigungsqualität«, stellte die Jury fest. Weingarten sicherte sich damit 500 Euro Preisgeld sowie eine Festool-Handmaschine.
Den Sonderpreis »Massivholz« und 500 Euro Preisgeld erhielt Natalie Herrmann aus Sachsen für ihr modular konzipiertes Dielenmöbel samt fachgerechter Gestaltung und Konstruktion. Nach Niedersachsen ging der Sonderpreis »Beschlag«: Maximilian Brüggemann arbeitete mit ausgeklügelten handwerklichen Beschlaglösungen. Die 500 Euro Preisgeld stiftet Mitausrichter OPO Oeschger. Außerdem sicherte sich Brüggemann noch den Titel »Publikumsliebling«, dotiert mit 250 Euro. Den Sonderpreis für eine besonders gelungene Oberfläche gewann Nils Schröer aus Baden-Württemberg, der seinem Stehsekretär aus massiver Weißtanne mit überschobenen Rauten eine sowohl ornamentale-plastische als auch ästhetische Wirkung verliehen hat. Gestiftet wurden die 500 Euro Preisgeld dafür von Remmers.
Belobigungen gab es für den Tischkicker von Johannes Ackermann (Baden), das Stauraummöbel »Vertichrom« von Anna- Stella Hellweg (Berlin) sowie den Kräuterschrank von Lea Zehme (Hessen).
Trotz der ungewöhnlichen Atmosphäre der virtuellen Preisverleihung kam die Gratulation durch TSD-Präsident Thomas Radermacher nicht weniger herzlich herüber. Radermacher lobte auch auch die leidenschaftlichen Ausbildungsbetrieben, die mit ihrer engagierten Nachwuchsarbeit den Wert einer handwerklichen Ausbildung jedes Jahr aufs Neue beweisen, und dankte den Sponsoren.
Der nächste Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form« soll 2021 wieder auf der Ligna in Hannover stattfinden.
Die Wettbewerbsarbeiten von diesem Jahr noch einmal anschauen kann man sich auf der Website von TSD.
www.tischler-schreiner.de/die-gute-form-2020
vz