Tischkreissäge Einstellung Parallelanschlag

andi3412

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Eine einfache Frage:

Soll der Parallelanschlag meiner billigen Tischkreissäge im sich tatsächlich nach hinten hin vom Sägeblatt entfernen, sodaß das Werkstück nach dem Schnitt am vorderen Ende des Sägeblattes das hintere Ende des Sägeblattes schon nicht mehr berührt?

Ist das richtig so, oder soll der Anschlag über die gesamte Länge absolut parallel zum Blatt stehen?
 

Robbie01011987

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Nein...das wird wohl so nicht richtig sein und die Parallelanschläge von Billig-TKS sind eh für die Tonne (musste ich selber erfahren).

Es ist aber so, dass sich der Parallelanschlag nach hinten weg ein klein wenig vom Blatt wegläuft...wir reden hier aber nicht von einem mit bloßem Auge erkennbaren Abstand sondern in Bereichen unterhalb eines mm.
 

WinfriedM

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Ganz leicht unparallel, damit das Werkstück nicht von den hinteren Zähnen erfasst wird. Richtwerte könntest du in einer Bedienungsanleitung von Altendorf nachlesen, die du irgendwo im Netz findest. Falls deine Maschinenanleitung dazu keine Auskunft gibt.
 

michaelhild

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Der Anschlag sollte eigentlich absolut parallel zum Sägeblatt verlaufen.
Was Robbie meint, ist nur für Anschläge welche sich nicht in der Länge verstellen lassen interessant. Bei Parallelanschlägen die über die gesamte Tischlänge gehen besteht bei kürzeren Werkstücken die Gefahr, dass sie hinten von den aufsteigenden Zähnen nach vorne geschleudert werden, dann ist es etwas sicherer, wenn hinten etwas Luft ist.

Z.B. bei meiner PK 255 läßt sich der Parallelanschlag noch in der Länge/Tiefe einstellen. Bei kurzen Werkstücken, zieht man den Anschlag zurück und es besteht keine Gefahr.
Schau mal in die TKS Brochüre von der Berufsgenossenschaft Holz(kann man auf deren HP downloaden), da ist das erklärt.
 

andi3412

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Auf einer Länge von 50cm gemessen ist die Abweichung ca. 1,7mm; erscheint das viel zu sein?

Was mir auch gerade durch den Kopf geht ist folgendes: Bei den Unterzugsägen (Erika) kann es ja eigentlich gar keine Abweichung geben, oder?
 

andi3412

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@ michaelhild: Ah, das klingt nachvollziehbar; dann sind meine 1,7mm für den Normalfall, also keine kleinstsägestücke, wahrscheinlich recht viel...
 

michaelhild

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@ michaelhild: Ah, das klingt nachvollziehbar;

Ein Bild sagt mehr wie tausend Worte:

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1,7mm find ich aber auch zuviel, damit wirst Du nicht präzise sägen können.
 

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andi3412

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Vielen Dank!

Der Anschlag hat keine Justierschrauben, aber das Problem war die Befestigung der Maschine selbst am Tisch. Ich konnte durch lösen und verändern meine Abweichung von 1,7mm auf 0,7mm reduzieren. So probiere ich es erst mal, und wenn es noch immer nervt werde ich die Befestigungslöcher eben noch etwas weiter ausbohren :emoji_open_mouth:

Zurück geben geht nicht, ist ein geschenkter Gaul!

Mein Anliegen wurde hier nun prima geklärt, ich war mir vor allem nicht sicher ob die Abweichung eventuell Absicht oder notwendig sei;

Ich bedanke mich herzlich bei allen Beitragenden!

Gruß, andi3412
 

WinfriedM

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In der Altendorf F45 Anleitung steht: "Der aufsteigende Zahn darf nicht nachschneiden, jedoch sollte der Freischnitt so klein wie möglich eingestellt werden."

Deine 0,7mm bei 50cm erscheinen mir schon recht viel, aber vielleicht noch ok.
 

andi3412

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Ja, es soll parallel laufen

So, nun waren die 0,7mm Abweichung auf 50 cm wirklich noch zu viel, und ich habe durch fräsen/flexen an der Motorbefestigung die Abweichung auf ca. 0,2 mm pro 50 cm reduziert; das bedeutet daß die Abweichung des Sägeblattes deutlich unter 0,1 liegen muß. Das war so gerade noch das was ich an Genauigkeit mit Tendenz zum positiven Bereich erreichen konnte. Das Werkstück macht nun beim Wiederaustritt am aufsteigenden Zahn zwar noch vernehmbare Geräusche, hinterläßt aber keine sichtbare Abrisskante und man kann sehen daß kein Materialabtrag mehr stattfindet.

Etwas anderes ist es natürlich daß der Anschlag meiner billigen Säge an sich gar nicht so genau geführt wird; jedoch sind Längsrillen auf der Tischfläche eine gute optische Orientierung und bei sehr genauen Schnitten muß man vielleicht zur Sicherheit noch ein Probestück durchfiedeln. Es läßt sich aber feststellen, daß man auch ein Billigprodukt ohne Einstellmöglichkeit mit Eigenleistung exakt ausrichten kann. Die 90 Grad des Blattes lassen sich mit einem Winkel auch sehr genau festlegen, dann die Skala so einstellen wie man sie gerne am genauesten lesen kann;

Bei der Gelegenheit findet man dann auch raus daß der Tisch nicht ganz plan ist und daß der Anschlag von unten nach oben eine kleine Innenwölbung hat :emoji_stuck_out_tongue:
Aber da sind dann wirklich die Grenzen der 119,- Euro-Geräte erreicht...

Ich freue mich daß ich dieses Forum gefunden habe!
 

raziausdud

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Es läßt sich aber feststellen, daß man auch ein Billigprodukt ohne Einstellmöglichkeit mit Eigenleistung exakt ausrichten kann.

Danke für die Veröffentlichung Deiner Erkenntnis. Ich meine auch - und vertrete diese Meinung immer wieder - dass dieses ( u.a. !) billige von teureren Maschinen unterscheidet. Ich meine dass aber durchweg positiv. Qualitätssicherung hat in der Herstellung ja seinen berechtigten Preis. Wer sparen muss oder will und die Mühe nicht scheut, kann meist (das hat natürlich auch irgendwo seine Grenzen) auch aus einfachen Maschinen mehr "rausholen".


Rainer
 

WinfriedM

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Es muss aber mindestens etwas vernünftige Substanz an einer Maschine sein, aus der man was machen kann. Sonst wird alles nur Frust und vergeudete Mühe.
 

raziausdud

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Lässt Du uns noch wissen, welche Säge Du nun justiert hast, das könnte auch für spätere Leser mal interessant sein ...!?

So ähnlich habe ich meine TKS (Rexon BTS 2500, gebraucht für 70 Euro) übrigens auch eingestellt:

Die Längsrillen des Tisches als Orientierung genommen, das Sägeblatt leicht wie oben beschrieben schräg dazu eingestellt. Nun ist der Parallelanschlag (bei mir justierbar) immer parallel zu den Linien eingestellt und der Queranschlag exakt rechtwinklig zu den Längslinien oder aber halt genau parallel zur Tisch-Querkante. Eigenbau-Schiebeschlitten dazu"gebastelt".

Alles Schnittgut wird somit links vom Sägeblatt vom aufsteigenden Zahn gerade nicht mehr "erwischt".

Viele Grüße
Rainer
 
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