Zwischensparrendämmung in der Werkstatt

Klausmann

ww-ahorn
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Hallo liebe Holzwerker,

meine Werkstatt befindet sich über 4 Garagen. Leider ist das Dach in keinster Weise gedämmt und somit entspricht die Temperatur in der Werkstatt meist nahezu der außerhalb der Werkstatt. Ich hab mir auch schon eine kleine Heizung aufgehängt die aber nur bedingt was bringt und ein Holzofen ist mir nicht sehr sympathisch zwecks Funkenflug etc.

Ich würde nur gerne das Dach mit einer Zwischensparrendämmung aufrüsten. Die Sparren haben 8x16cm und ich würde 140er Dämmung benutzen, damit das Ganze ohne Unterspannbahn ablaufen kann.

Nun zu meinen Fragen:
1. Welches Dämmmaterial? Glaswolle, Steinwolle, Mineralwolle, Hanf oder andere?
2. Wie abdecken? Ich würde das Ganze gerne mit OSB-Platten abdecken, sodass ich auch mal was festschrauben kann wenn ich wollen sollte. Funktioniert das überhaupt zwecks Gewicht?

Zu 1. hat das Internet alles mögliche ausgespuckt nur nichts wirklich verwertbares
Zu 2. hab ich rein garnichts gefunden.

Dann noch zum Preis:
Das ganze sind rund 110-115m² die zu dämmen sind. Mit welchen Kosten muss ich denn rechnen als armer Auzubildender Schreiner?

Würde mich über ein paar Anregungen freuen. Im Vorraus schonmal vielen Dank

Viele Grüße, Klausmann
 

Mitglied 24010 keks

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Ohne Unterspannbahn würde ich nicht machen... Wenn dir eine Dachziegel kaputt geht oder aus welchen Gründen auch immer Wasser unter die Ziegel gedrückt wird, wird deine Dämmung nass --> Dämmwirkung geht gegen 0.
Zu1.: Da werden echte Glaubenskriege für ausgefochten... :emoji_slight_smile: Also wenn mein Budget begrenzt wäre, würde ich Glaswolle nehmen - ist mit Abstand wohl das günstigste Material. Dafür muss man aber ein wenig leidensfähig sein... :emoji_slight_smile: Inzwischen (zum Glück muss ich nicht mehr auf jeden einzelnen Euro schauen) würde ich aber eher zu einer Holzfaserdämmung greifen. Die verzeiht auch eher den einen oder anderen kleinen Einbaufehler - mit ein wenig Tauwasserausfall - einfach weil sie Feuchtigkeit, in begrenztem Maß, aufnehmen und wieder abgeben kann.
Zu2. OSB - Platte wäre sogar recht gut. Wenn du die Fugen dichtest kann die sogar die Funktion einer Dampfbremse übernehmen. Also wenn der Dachstuhl das Gewicht nicht verträgt, solltest du dir erst über einen neuen Dachstuhl Gedanken machen... :emoji_slight_smile: Hätten den Vorteil, dass der gesamte Ausbau viel einfacher wäre.

Die Kosten würde ich mal grob mit 25 - 30 €/m² schätzen. Eigenleistung und geschickter Materialeinkauf vorausgesetzt. Bei 140mm Glaswolle und 15mm OSB

Viel Erfolg!

Gruß Daniel
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Steinwolle hat den Vorteil auch den Schall gut zu dämmen, in einer Werkstatt u.U. von Vorteil.

Was hast Du für ein Dach? Dachziegel? Bitumenbahn?
Erst wenn man das weiß kann man weitere Ratschläge geben.
 

Klausmann

ww-ahorn
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Vielen Dank für die Antworten.

@keks010982
Rein aus Nachhaltigkeitsgründen würde ich auch zu Holzfaserdämmung tendieren. Wird uns auch in der Schule so eingebläut. Wenn ich die Unterspannbahn einbau kann ich ja auch auf 160er gehen. Dachte die 140 nur für Luftzirkulations.

Das Gewicht dürfte er normalerweise schon tragen. Hatte halt nur etwas Bedenken. Mit was würdest du denn die Fugen abdichten?

@Holz-Fritze
Schallschutz ist zweitrangig. Ist 1. eins Mischgebiet und 2. ist es überraschend leise außen.
Das Dach ist ein stinknormales Satteldach(?) mit Ziegeln. Ob noch eine Bitumenbahn drunter ist weiß ich leider nicht.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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@keks010982
Rein aus Nachhaltigkeitsgründen würde ich auch zu Holzfaserdämmung tendieren. Wird uns auch in der Schule so eingebläut. Wenn ich die Unterspannbahn einbau kann ich ja auch auf 160er gehen. Dachte die 140 nur für Luftzirkulations.

Das Gewicht dürfte er normalerweise schon tragen. Hatte halt nur etwas Bedenken. Mit was würdest du denn die Fugen abdichten?

@Holz-Fritze
Schallschutz ist zweitrangig. Ist 1. eins Mischgebiet und 2. ist es überraschend leise außen.
Das Dach ist ein stinknormales Satteldach(?) mit Ziegeln. Ob noch eine Bitumenbahn drunter ist weiß ich leider nicht.

Das wäre aber wichtig zu wissen, denn eine Bitumenbahn hat einen hohe SD Wert, dann müßte deine Dampfbremse einen weit höheren habe und OSB alleine würde nicht reichen, sonst säuft dir das ganze Dach ab.

Also im zweifelsfalle eine Dampfsperrfolie einbauen mit einem hohen SD Wert (>150m) und gut an den Wänden abdichten (Kleber + Leiste). Das sind dann welche mit Aluminiumlage (z.B. Dörken Delta Reflex).

Aber warum weißt du das keine Unterspannbahn vorhanden ist aber nicht ob noch eine Bitumenbahn vorhanden ist. Das ist irgendwie widersprüchlich oder habe ich da was falsch verstanden?
 

Klausmann

ww-ahorn
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Kann auch sein, dass ich was falsch verstanden hab.
Die Unterspannbahn seh ich doch von innen oder? Bin leider in Sachen Dach nicht all zu bewandert. Wenn ich in der Werkstatt stehe und quasi "nach außen" schaue dann schau ich auf nackte Bretter. Müsste vielleicht mal meinen Vater fragen ob er weiß wie genau das Dach aufgebaut ist.
 

Holz-Fritze

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Kann auch sein, dass ich was falsch verstanden hab.
Die Unterspannbahn seh ich doch von innen oder? Bin leider in Sachen Dach nicht all zu bewandert. Wenn ich in der Werkstatt stehe und quasi "nach außen" schaue dann schau ich auf nackte Bretter. Müsste vielleicht mal meinen Vater fragen ob er weiß wie genau das Dach aufgebaut ist.

Wenn Du auf Bretter schaust ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass da eine Bitumenbahn drauf ist. Kannst du nicht aufs Dach um mal einen Ziegel hochzunehmen?

Dann würde ich wie schon erwähnt zur Sicherheit unter die OSB eine Dampfsperre mit hohen Sd Wert einbauen. Wichtig -wie schon gesagt- die muss sauber an allen Ecken und Wänden angedichtet werden. Lass Dir keine Klima Membran aufquatschen, das funktioniert nur im Prospekt.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich stimme dem Ralf vollständig zu! Zuerst solltest du mal den genauen Dachaufbau ermitteln und dann kann man weiter reden.
Bei deinem Eingangspost bin ich davon ausgegangen, dass du auf die nackten Ziegel schauen kannst. Also alles noch mal auf Anfang... :emoji_slight_smile:
Bitumenbahn als 2. wasserführende Schicht ist in vielen Gegenden Deutschlands durchaus üblich - macht den Aufbau nicht einfacher.
Ich mag die Konstruktionen mit ganz doll dicht nicht besonders gerne. Die sind zu fehleranfällig. Ich tendiere in solchen Fällen eher zu einer Hinterlüftungsebene, je nach Dachkonstruktion 3-5cm, zwischen Schalung und einer anzubringenden Unterspannbahn. Dann den Rest ausdämmen und anschließend Dampfbremse anbringen.

Aber ermittel erstmal den Dachaufbau (bei uns würde das im Moment schwierig ca 60cm Schnee auf dem Dach) - vielleicht kannst du auch ein Foto zusätzlich von innen schießen und dann sehen wir weiter.

Gruß Daniel
 
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