fdsail

ww-pappel
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Hallo,
ich habe mir schön gefärbte (lila, rot) Bretter aus Zwetschgenholz für eine Schmuckkiste besorgt. Nun habe ich erfahren, dass die schöne bunte Färbung unter Lichteinfluss "verbraunt". Hat jemand hier Erfahrung und kann mir sagen, wie man das verbraunen der bunten Farben effektiv verhindern kann. Über eine gute Info wäre ich sehr dankbar :emoji_slight_smile:
 

Johannes B.

ww-kastanie
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Hallo,
Warum färbt man den das wunderbare Holz ein ? Ich hätte es so gelassen...
Aber ich glaube wie es schon oben beschrieben wurde, kann man da nix machen außer vor Uv-Strahlen schützen ! :emoji_stuck_out_tongue:
 

fdsail

ww-pappel
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Hallo,
Warum färbt man denn das wunderbare Holz ein ? .... ! :emoji_stuck_out_tongue:

Das ist nicht eingefärbt, sondern es wächst so, also die natürliche Farbe, aber die verbleicht eben.
Mich würde aber interessieren ob es irgendwas gibt, besondre Öle, Farben, Lacke... die dieses "verbraunen" verhindern können und dann die natürliche Färbung erhalten bleibt.

Hier in diesem Forum sind doch absolute Holzspezialisten, vielleicht wissen die mehr und können helfen.
Danke
 

fdsail

ww-pappel
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Ist denn das Entfärben überhaupt durch den UV-Einfluß bedingt oder durch den Sauerstoff-Einfluß?
 

Keilzink

ww-robinie
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... das kann ich so bestätigen. Auch bei mir liegt Zwetschge seit 2 Jahren im Dunkeln, und da hat sich nichts geändert. BTW: Das Holz hat, ausser dem schönen Farbspiel, noch weitere Vorteile: Es ist ziemlich hart, sehr gut drechselbar, und es zeigt bei Naturtrocknung keinerlei Tendenz zum Reissen - hab ich so noch nicht erlebt. Ich mach hauptsächlich Werkzeuggriffe daraus. Die werden nur geölt, und zeigen dann ein klare Tendenz, dass der Purpur-Anteil der Färbung schnell in ein mittleres bis dunkles Braun übergeht.

Recht sicher verhindern kann man das mit DD-Lacken, die ja stark UV-sperrend sind - ich kenn das so zumindest von Kirsche her so, die steht hier seit drei Jahrzehnten und verändert sich fast gar nicht. Allerdings erhält man als Ergebniss ein Holz, das von der Haptik her fast "plastifiziert" wirkt - da ist mir die Verfärbung dann doch noch lieber.

Andreas
 

fdsail

ww-pappel
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Vielen Dank Pedder und Keilzink,
das sind super hilfreiche Antworten.

Ich hatte mir schon überlegt, ob ich eine (wie von Keilzink erwähnt) einen 2-Komponenten Lack (z.B. Perfection_Plus_Varnish von International) verwende.

Hoffe aber dass noch jemand eine Lösung auf „natürlicher“ Basis kennt, vielleicht eine besondere Kombination aus Ölen und Wachsen... so dass auch die Haptik etwas ansprechender wäre.

Viele Grüße und nochmals Danke für jede Anregung und Hilfe
 

Keilzink

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Hoffe aber dass noch jemand eine Lösung auf „natürlicher“ Basis kennt, vielleicht eine besondere Kombination aus Ölen und Wachsen... so dass auch die Haptik etwas ansprechender wäre.

... tja - davon träumen wir wohl alle.
Tatsache ist aber, dass alles, was aus der "belebten Natur" kommt, einer Alterung unterliegt und diese sich sichtbar äussert. Längerfristig unterbinden kann man das nur mit hartem Chemie-Einsatz. Und daraus ergeben sich andere Nachteile ...

Andreas
 

bandit2405

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Servus,

wir haben gerade Eiche mit DD-Lack Seidenmatt lackiert und anschliessend mit Naturholzeffekt fertig lackiert. Durch den Seidenmattlack ist die Eiche schön angefeuert worden und durch den Naturholzeffekt sieht das Material an, als wäre es geölt. Bin echt begeistert von dem Lack!!! Dieser ist von Arti. Wäre mal einen Test wert!



Ciao Chris
 

uli2003

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Recht sicher verhindern kann man das mit DD-Lacken, die ja stark UV-sperrend sind

Die UV-Blocker können es auch nur verzögern. Ganz verhindern lässt sich die Farbänderung durch UV-Licht nie. Auch mit 'lichtechten' Lacken wird's irgendwann dunkler (oder heller :emoji_wink: )

Grüße
Uli
 

fdsail

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Servus,

wir haben gerade Eiche mit DD-Lack Seidenmatt lackiert und anschliessend mit Naturholzeffekt fertig lackiert. Durch den Seidenmattlack ist die Eiche schön angefeuert worden und durch den Naturholzeffekt sieht das Material an, als wäre es geölt. Bin echt begeistert von dem Lack!!! Dieser ist von Arti. Wäre mal einen Test wert!

Ciao Chris


HI bandit2405,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Hattest du von Arti diese Lacke mit den jeweiligen Härtern verwendet: DD-Isoliergrund 07407 und PURCRYL-Naturholzeffekt 06092?
Beim Isoliergrund habe ich keine Hinweis gesehen, ob man den in Seidenmatt oder gläzend erhält/bestellen kann.
Kann man die auch pinseln, oder muss man die spritzen?

Viele Grüße und nochmals Danke
 

Herbert 10

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... das kann ich so bestätigen. Auch bei mir liegt Zwetschge seit 2 Jahren im Dunkeln, und da hat sich nichts geändert. BTW: Das Holz hat, ausser dem schönen Farbspiel, noch weitere Vorteile: Es ist ziemlich hart, sehr gut drechselbar, und es zeigt bei Naturtrocknung keinerlei Tendenz zum Reissen - hab ich so noch nicht erlebt. Ich mach hauptsächlich Werkzeuggriffe daraus. Die werden nur geölt, und zeigen dann ein klare Tendenz, dass der Purpur-Anteil der Färbung schnell in ein mittleres bis dunkles Braun übergeht.

Andreas

Also ich als recht aktiver Drechsler habe auch immer Zwetschke auf Lager .
Ich kenne kein Holz das so rissfreudig ist wie Zwetschke , und das ist nicht nur meine Erfahrung sondern eigentlich von allen Drechslern in sämtlichen Fachforen .

lg

Herbert
 

Keilzink

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... bei einem guten Freund liegen etwa 30 oder 40 Bretter (30 mm) seit 5 Jahren in einem gut durchlüfteten Lattenverschlag unter einem Ziegeldach. Mit Rinde. Keines dieser Bretter hat einen nennenswerten Riss - der Stapel ist von vorne und hinten gut einsehbar. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das zum ersten Mal gesehen habe - ich habe auch was von "sehr Rissfreudig" gehört. Ich weiss nicht, woran es liegt - vielleicht an der natürlichen, langsamen Trocknung? Das Holz ist jetzt auf etwa 12 %. Kann schon sein, dass das reisst, wenn man es maschinell auf 6 oder 8 runterzwingt - aber das findet bei uns halt nicht statt.
Insofern kann ich nur wiedergeben, was ich in diesem Schuppen vorfinde ...

Aber warte mal - ich habe "Das Drechslerwerk" von Spannagel (1940) hier. Ich schau übers WE mal nach, ob er da was zu "Zwetschge" schreibt - zu dieser Zeit wurde ja noch nicht künstlich getrocknet. Ich melde mich dann mit dem Ergebnis.

Andreas
 

Keilzink

ww-robinie
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...ok, habs schneller gefunden als gedacht:
Erst eine Berichtigung: Auch um 1940 wurde schon künstlich getrocknet, Spannagel handelt das ab, fügt aber an, dass nur Anlagen, die das Holz völlig rissfrei trocknen sinnvoll seien.

Zwetschge lobt er sehr, bezeichnet sie aber als stark arbeitend: "Das Zwetschgenholz arbeitet jedoch sehr", lautet der entsprechende Satz. Zur Rissanfälligkeit bei der Trocknung schreibt er nichts weiter.

Noch mal zu unserem "Wunderholz": Es waren sehr alte Bäume, die direkt nach dem Fällen auf einer alten Gattersäge gesägt wurden. Die Bretter wurden dann auf dem Dachboden eines Schuppens aufgesetzt, dessen Wände nach drei Seiten Windoffen (Latten) sind - zur Wetterseite hin nicht. Das Dach ist tief heruntergezogen, das Holz lagert dunkel direkt unter den Dachplatten, die nach innen nicht weiter isoliert oder verkleidet sind. Unter diesen Umständen lagert das Holz seit 5 Jahren, ist fast völlig rissfrei und hat keinerlei Schädlingsbefall. Was auch noch interessant ist: In diesem alten Anwesen war früher ein kleiner Holz-verarbeitender Betrieb - und der Raum über dem Schuppen wurde wohl schon immer zur Holzlagerung verwendet - vielleicht auch nur dafür gebaut.

Andreas
 
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