zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen. Während der Ausbildung mehr Geld?

Friesenbengel

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Ich hab mal ne Frage an euch. Vor allem an die selbständigen ausbildenden Meister.

Mir ist es in den Sinn gekommen, auf Märkten evtl. Kleinstmöbel und derartiges anzubieten.

Ich bin mir aber unsicher wie die HWK bzw. wie das Finanzamt darauf ragieren könnten. Ich bin wie oben beschrieben in der Ausbildung und eben nicht selbstständig.

Mein Chef wird vermutlich eher weniger ein Problem damit haben, da ich ihm keine Konkurrenz mache.

Der Grund warum ich das mache: Ich will einfach dazulernen und neben meiner mickrigen Ausbildungsvergütung ( Hammer: Ich "verdiene" soviel, dass der Fiskus draufschlagen kann und am Ende weniger als im ersten Ausbildungsjahr übrigbleibt) mein Budget aufstocken. Eigentlich muss ich dies tun um überhaupt meinen kleinen Lebensstandard ( günstigstes Auto, kleinste Wohnung etc) weiterhin finanzieren zu können.

Ich weiß nur nicht ob meine Idee ins blaue schießt oder realisierbar ist, da mir die betriebswirtschftlichen Kosten ( Material, Arbeit usw.) bewusst sind.

Genauso möchte ich nicht schwarz arbeiten und den lieben Mitbürgern des Finanzamtes mein hart erarbeitetes Geld in den Rachen schieben.

Gedankenanstöße, Kritik und alles andere sind erwünscht und freue mich auf Antworten.

Gruß aus NF

PS: Eins möchte ich noch loswerden. Ich finde es eine Schweinerei, dass der deutsche Staat Azubis wie mich durch die Finanzabgaben in gewisser Weise zur Schwarzarbeit treibt. Auch wenn ich dies durch meine oben genannte Thematik versuche zu vermeiden aber wieviele von uns müssen nebenbei am Fiskus vorbei verdienen, um sich eine kleine Wohnung zu leisten?
 

Friesenbengel

ww-esche
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Was ich vergessen hab. Staatliche Zuschüsse fallen flach, wegen dem Einkommen der Eltern.

"Problem" Ich hänge meinen Ellis nur ungerne auf Tasche. Zum einen aus Stolz und zum anderen schon aus dem Prinzip, dass ich mich selber finanzieren will.
 

elgarlopin

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Flohmarkt u. ä. geht locker. Darfst halt keine Serien hinstellen. Du vertickerst halt das, was du nicht mehr brauchen kannst, notfalls hast du eine Woche später das gleiche Möbel noch einmal...In einer Kleinstadt schwieriger als in der nahe gelegenen Großstadt. Rechne dir aber vorher Standgebühren, Sprit für An- und Abfahrt, Laden und die "Standzeit" als Arbeitszeit aus!
:emoji_slight_smile: Franz
 

alROD

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Wenn du auf Märkten verkaufen möchtest ist die Vorweihnachtszeit gerade richtig. Kerzenständer, Schatullen und ähnliches sind oft willkommene Notgeschenke.

Ich habe während meiner zweiten Ausbildung jeden freien Tag und Stunde auf Baustellen verbracht um mir mein Leben leisten zu können.

Vielleicht hat dein Chef ja auch ein paar Zusatzaufgaben für dich, die er dir natürlich extra entlohnen kann.
 

pius

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lieber im Betrieb arbeiten?

Ich denke auch, das es doch besser wäre, wenn du in deinem Beruf ein paar Stunden extra machen würdest.

Da wird auch vermutlich mehr hängen bleiben als mit Kerzenständern auf dem Flohmark...
 

heiko-rech

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Hallo,

leider will unser Staat von jedem Cent wissen, den du erwirtschaftest. Tust du das, ist für das finanzamt alles in Orndnung und es sagt dir am ende des Jahres, wieviel du ihm schuldest. Bis zu einer Grenze von 1200 Euro pro Jahr darfst du ohne Gewerbeschein etwas dazuverdienen. Du musst es aber in der Steuererklärung angeben und am besten vorher formlos beim Finanzamt anmelden. Dann bist du auf der sicheren Seite, was das Finanzamt angeht.

Was deine Tätigkeit angeht: Wenn du bei der HWK anfragst, wird man dir sicher sagen, dass du das nicht darfst.

Einfacher ist es sicherlich, du sichst dir einen 400 Euro Job nebenher. Da bleibt dir mit Sicherheit am Ende auch mehr im Geldbeutel übrig.

Und bevor ichs vergesse: Ich hatte im dritten Lehrjahr glaube ich 500 D-Mark brutto. Das reichte für ein Mofa:emoji_grin:

Gruß

Heiko
 

Friesenbengel

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Und bevor ichs vergesse: Ich hatte im dritten Lehrjahr glaube ich 500 D-Mark brutto. Das reichte für ein Mofa:emoji_grin:

Gruß

Heiko

Hey Heiko, doofes Komentar :emoji_slight_smile::emoji_grin: Mein Mofa ist mein Auto:emoji_grin: Ne mal ohne Scherz, ich brauch die Gammelkiste um zur Arbeit zu kommen. Sonst kann ich meine Ausbildung vergessen und in die Nähe ziehen kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage
 

predatorklein

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Moin

Kaufst du Ware ein oder stellst Produkte her um sie mit der Absicht Gewinn zu machen weiter zu verkaufen sitzt das FA schon mit im Boot.

Und da reichen schon wenige Fälle aus um Ärger zu bekommen.
Dazu gab es in den letzten Jahren auch schon diverse Gerichtsurteile.
Gerade im Netz ( Ebay ) bekamen da einige Leute Ärger die am FA vorbei ihre " angeblichen " Privatsachen verkauft haben.

Im Zweifelsfall reicht ein einzelner Fall aus um Ärger um kriegen.
Sprich man kauft dem Nachbarn sein Auto sehr günstig ab mit der Absicht was beim Weiterverkauf zu verdienen.
Ob und wie einem das bewiesen werden kann steht auf einem anderen Blatt Papier :emoji_wink:

Deshalb hat auch der Verkäufer des Papstgolfs nichts zahlen müßen,obwohl er einiges mehr eingestrichen hat als er für das Auto bezahlt hat.
Er konnte nämlich nicht mit rechnen so viel für das Auto zu bekommen.

Beim Verkauf von selbsthergestellten Waren liegt wohl eindeutig die Absicht vor,Gewinn zu machen.
Ganz davon abgesehen sollte man sich informieren was man selbst herstellen darf und was nicht.

Ich würde mir wie heiko-rech es vorgeschlagen hat einen Nebenjob suchen bei dem du was verdienen kannst und deine in der Lehre angeeigneten Fähigkeiten anwenden und vieleicht sogar verbessern kannst.

Gruß
 

Fraggle

ww-eiche
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Jetzt frag' ich aber auch nochmal doof nach - einfach weil's mich interessiert.

Im Tischlerhandwerk haben wir nach wie vor den Meisterzwang. Ok. Aber...
Ist das Ausüben eine Handwerkes nicht besonders dadurch charakterisiert, daß Dienstleistungen erbracht oder Waren nach Kundenwunsch hergestellt werden?

Wenn ich in meinem stillen Kämmerlein in kleiner Serie etwas herstelle, ist das überhaupt noch dem Handwerk zuzurechnen?

Oder anders gefragt, an welcher Stelle wird (rein formell) die Grenze vom Möbeltischler zur Möbelindustrie überschritten?

Könnte unser Friesenbengel nicht als Kleinst-Industrie durchgehen?

Gruß
Dirk
 

schorsch

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Hallo,
erst einmal find ich es toll, wenn jemand versucht selbstständig, sprich in diesem Zusammenhang, unabhängig zu werden ohne jemanden dabei auf der Tasche zu liegen.
Ich will dir deine Bastelleien nicht ausreden, aber aus eigener Erfahrung (Weihnnachtsmärkte) steht hier der Verdienst in einem sehr schlechten Verhältnis zum Aufwand. Da würd ich lieber den Chef anhauen und nach zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten fragen. Der ist in der Regel sicherlich dankbar und hat Möglichkeiten damit dir nicht zuviel abgezogen wird.
Gruß Georg
 

Georg L.

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Könnte unser Friesenbengel nicht als Kleinst-Industrie durchgehen?
Wenn du versuchst einen Industriebetrieb anzumelden, egal wie groß, wirst du wahrscheinlich erst eimal mit unzähligen Gesetzen und Verordnungen bombardiert, die es einzuhalten gilt. Daneben kommen dann noch Aspekte wie Produkthaftung, Gebrauchs-/Geschmacksmusterschutz usw., um nur mal das wichtigste zu nennen.
 

nilska

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ich würde auch gerne unterschiedliche sachen mit dem wundervollen werkstoff holz herstellen und nebenbei veräußern.
wenn ich einen gewerbeschein beantrage brauche ich dann IMMER einen meisterbrief?

bsp: herstellung von paletten in "heimarbeit"

dafür braucht man ja nun wirklich kein meister sein...

wenn der gewerbeschein dann machbar ist, dürfte man dann gelegentlich auch andere sachen herstellen, wie z.b ab und zu auch möbel? oder darf man dann halt wirklich nur paletten herstellen?
 

alROD

ww-ahorn
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Das kannst du bei deiner Handwerkskammer anfragen. Erzähl denen aber nicht zu viel, sondern frage nur nach den zulassungsfreien Gewerken.
 
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