Hallo Strebitzel,
irgendetwas ist da faul. Wenn Du die Originalschablone mit dem dazu passenden Originalkopierring und einem dazu passenden 10 mm Fräser benutzt, kann keine Abweichung in der Größenordnung von 1 mm herauskommen. Da überzeugt mich keine der bisher genannten Vermutungen:
- Abweichungen im Fräserdurchmesser: Ich traue der Firma Famag zu, Fräser zu produzieren, die bei einem Nenndurchmesser von 10 mm auch tatsächlich 10 mm Durchmesser haben. Das schaffen selbst die Produzenten meiner billigsten China-Fräser (hab's grad nachgemessen - man weiß ja nie!).
- Nicht-zentrierter Kopierring: Kann natürlich sein, aber der "natürliche" Bewegungsablauf beim Zinkenfräsen legt eigentlich nahe, die Fräse in derselben Position 'rauszuziehen, in der sie auch 'reingeschoben wurde. Eine Drehung der Fräse zwischen 'rein und 'raus erscheint mir eher unwahrscheinlich. Ohne Drehung aber wird ein nicht zentrischer Kopierring lediglich eine seitlich verschobene, nicht aber eine zu breite Zinkennut erzeugen.
- Fertigungstoleranzen: Gibt's immer mal. Dein Equipment ist aber hochwertig genug, um Präzision erwarten zu können. Also: Schieblehre nehmen und nachmessen. Was nicht passt: umtauschen! Wenn das nicht geht, dem Tip von Wolfgang folgen und die Fräse immer nur an der rechten oder der linken Kante der Schablonenfinger entlangführen.
Aber wie gesagt: das überzeugt mich alles nicht. Deshalb:
- Prüf' als erstes mal nach, ob die Kombination aus Schablone, Kopierring und Fräserdurchmesser tasächlich die richtige ist, um die angestrebten Fingerzinken herzustellen. Ich kenne das Festool-Gerät nicht, aber wenn ich die vorausgegangenen Posts richtig verstehe, hat die Schablone Führungsnuten von 13,8 mm Breite und soll mit einem Kopierring von 13,8 mm Durchmesser und einem Fräserdurchmesser von 10 mm Fingerzinken von 10 mm Breite erzeugen. Wenn das soweit richtig ist, müssen die Schablonenfinger 6,2 mm breit sein (denn bei diesem Schablonentyp gilt: Fingerbreite + Führungsnutbreite = 2 x Zinkenbreite). Wenn die Schablonenfinger schmaler als 6,2 mm sind, werden die Zinkennuten zu breit. Ist auch hier alles richtig, liegt der Fehler eine Etage höher.
Nämlich in der Fräse. Zu prüfen wäre, ob der Fräser rund läuft. Also: einen scharfen (noch nicht nachgeschärften!) Markenfräser einspannen, eine Probenut in einem Stück Hartholz fräsen und mit der Schieblehre prüfen, ob die Breite der Nut dem Nenndurchmesser des Fräsers entspricht. Ist das nicht der Fall, gibt's mehrere mögliche Ursachen:
- Die Motorwellehat 'nen Schlag,
- die Wellenlager sind verschlissen, oder
- der Spannzangenträger ist gerissen (Überwurfmutter abschrauben und den Gewindebereich mit der Lupe auf Haarrisse untersuchen).
Wenn da auch nix zu finden ist, weiß ich auch nicht weiter.
Grüße
Martin