Zimmerdecke Schalldicht machen

Friesenbengel

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Moin

Ich hab mal ne Frage an die Zimmerer in diesem Forum.

Zuerst mal die Problemstellung: Meine Zimmerdecke ist extremst hellhörig.

Wäre auch nicht weiter schlimm wenn über mir nicht jemand wohnen würde.
Wir verstehen uns gut aber es ist echt nervig für ihn, wenn ich beispielsweise Musik in Zimmerlautstärke höre ( Ich verstehe darunter einen Geräuschpegel bei dem ich ohne Anstrengung meine Musik hören kann) oder morgens bei mir der Wecker klingelt.
Da er eigentlich um einiges später aufsteht als ich, wecke ich ihn gleich mit:emoji_grin:.

Für mich ist es das gleiche. Sein Mobiltelefon liegt auf dem Tisch, vibriert nur, und ich bekomme es mit. Wir bekommen auch gegenseitig jedes Gespräch mit das wir unabhängig voneinander führen. Wirklich zum kotzen.

Nun meine Frage nach Lösungen.

Ich hatte zuerst die Idee, meine Decke -also seinen Fußboden- abzuhängen und mit Rockwolle zu dämmen. Dass bringt aber nichts weil in einem Versuch an anderer Stelle habe ich keine spürbare Verbesserung erzielen können.

Dass Stichwort war dann Masse. Hierbei fiel mir Sand ein. Aber da gibt es zwei Probleme.

1. Von oben hin den Boden aufzumachen ist A: Riskant weil ich nicht weiß wieviel Luft zwischen Boden und Decke ist UND B: ich mir unter Umständen vorstellen kann, dass SEIN BODEN, MEINE DECKE ist.

2. Sand wirkt hygroskopisch. Da die Wohnungen in einem alten Stallgebäude mit Trockenbauwänden (Gipskarton) und die Dämmung zur Außenwand schätzungsweise nicht unbedingt die beste ist hab ich u.U schneller Schimmelpilz produziert als mir lieb ist.

Außerdem wird der Vermieter alles andere als begeister sein, wenn ich ihm die Decke "aufreiße"( Er wird's als aufreißen sehen. Hat zwar beruflich einen Sinn für Recht und Ordnung und ist dein Freund und Helfer, handwerklich ist er nicht wirklich ne Leuchte)

Habt Ihr Ideen, was man da machen kann?

MfG Friesenbengel

PS: Nein, ich werde nicht ausziehen. Jedenfalls nicht die nächsten 18 Monate.
 

McBride

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Also zuerst müsste man mal wissen wie die Decke beschaffen ist.
Wenn sein Boden, deine Decke ist, müsstest du die alten Dielen von unten sehen und auch die Deckenbalken. (Ich geh mal von einer Holzbalkendecke aus, oder?)
Kann ich mir nicht vorstellen, würde aber die miese Schalldämmung erklären.
Ansonst hilft sicher eine abgehängte Decke, mit Dämmung und Gipsplatten, am besten Doppelt Gips, das bringt Gewicht und somit Schalldämmung.
 

obelisk

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Als Profi bin hier nicht unterwegs....aber als Anwender :emoji_wink:)

Zauberwort hier sollte sein BASOTECT

Wir haben damit den Schießstand unseres Vereins gedämmt und auch zwei Schallschutzröhren Zu vergleichen mit übergroßern Schalldämpfern..)

In der Röhre reden ist wie Gummizelle...zumindest meine Einschätzung...

Ich persönlich empfehl´s Dir....der von mir favorisierte Kindergarten wird auch noch 2 Räume damit dämmen...

Mach Dich kundig und du wirst staunen was das Zeug kann...

Ach ja...die Reste vom Zuschniutt nicht wegwerfen..ist das selbe Material wie die Zauberschwämmchen von Schlecker, ... , ...&Co.

Melaminharz....bissel wasser dazu und der Dreckradierer ist perfekt!

Viele Grüße aus dem Süden Brandenburgs.
 

Friesenbengel

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Also zuerst müsste man mal wissen wie die Decke beschaffen ist.
Wenn sein Boden, deine Decke ist, müsstest du die alten Dielen von unten sehen und auch die Deckenbalken. (Ich geh mal von einer Holzbalkendecke aus, oder?)
Kann ich mir nicht vorstellen, würde aber die miese Schalldämmung erklären.
Ansonst hilft sicher eine abgehängte Decke, mit Dämmung und Gipsplatten, am besten Doppelt Gips, das bringt Gewicht und somit Schalldämmung.

Meine Ansicht auf die Decke ist folgendermaßen: Holzständerwerk wobei die waagerechten Balken 150mm nach unten herausragen. Ich kann nicht sagen wieviele mm die Balken in der Decke sind. Sichtmaß ist 180mm x 150mm. Gehe aber davon aus das 30 mm in die Decke gehen. Der Senkrechte Stützbalken hat ein Maß von 120x120mm . Ich glaube aber es ist besser, wenn man sich das mal als Skizze zu Gemüte führt.
 

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ARON

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Wenn Du das Vibrieren des Handys hörst, fehlt m.E. ein schwimmender Fußbodenaufbau. Dann kannst Du von unten so gut wie nichts machen.

Dein Vermieter wird aber nicht glücklich sein, wenn Du eine Nachbesserung in der oberen Wohnung vorschlägst (Türhöhen).
 

Friesenbengel

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Warum immer ich? Seh ich scheiße aus oder steht Arsch auf meiner Stirn?

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Zauberschwämmchen? Kenn ich nicht. Was ist das?

Was ich vergessen hab zu schreiben Eher gesagt vorhin bemerkt habe. die Decke ist nicht massiv. Ich kann mit der bloßen Faust Löcher reinschlagen (Nein! Ich habs nicht getan. )

So langsam glaube ich wurde gespart. Aber am falschen Ende
 

WinfriedM

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Wenn man das Problem nicht an der Wurzel packt, sehe ich auch Probleme. Wenn der Schall von oben sich erstmal ins Mauerwerk weitflächig ausgebreitet hat, hat auch die beste Dämmung nur noch begrenzten Nutzen. Gilt vor allem für Drittschall. Gespräche und Radio ist durch Dämmung deiner Decke bestimmt gut zu reduzieren.
 

McBride

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@Friesenbengel
....haste Glück, dass ich Sketchup installiert habe:emoji_wink:
Du kannst doch unten an die Deckenbalken ne Lattung anbringen und hast 15cm Platz um den Zwischenraum irgendwie vollzustopfen.
Da geht natürlich Raumhöhe verloren, aber ca. 2,25 bleiben ja noch übrig.
Der Obermieter muss bissel Rücksicht nehmen und nicht grade ein vibrierendes Handy auf den Fußboden legen oder in Pumps über dir spazierengehen,
dann hält sich das mit Körper/Trittschall auch in Grenzen.
Aber die Hellhörigkeit der Decke kannst du auf die Art sicher gut abmildern.
 

Besserwisser

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Ig Gott,
hier sind aber auch Experten unterwegs. Wenn ihr keine Ahnung habt, dann haltet doch die Finger still.
Die einzig brauchbaren Tips stammen von Winfried und Aron.
 

elgarlopin

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@ Friesenbengel:

Zu deiner Schalldämmung: Zu wenig Erfahrung meinerseits.
Aber: Deine Klage bzgl. des roten Kästchens dürfte doch seit ein paar Tagen überflüssig sein, oder?

:emoji_slight_smile: Franz
 

Friesenbengel

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Ich werd mich mal Montag schlau machen, was diese Acrylplatten können und wie diese zu verarbeiten sind. So vor und Nachteile. BASF wirdda bestimmt gerne Auskunft geben.
Jedenfalls war das Video von denen schon mal Aufschlussreich was die Vorzüge angeht
 

schorsch

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Hallo,
Dein Schallproblem setzt sich aus Körperschall und Luftschall zusammen. Körperschall kannst du nur durch Entkoppeln und das Einbringen von Masse reduzieren. Wird aber beides nicht umsetzbar sein da hierfür erhebliche Eingriffe in die Bausubstandz und Statik notwenig sind. Den Luftschall kannst du mit absorbierenden Material reduzieren.
Gruß Georg
 

McBride

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Körperschall lässt sich mit Entkoppeln reduzieren und hat nix mit Masse zu tun.
Wenn der Obermieter 2mm Schaumstoff und darauf Laminat verlegt wird der Trittschall (eine Form des Körperschalls) vermindert.
Wenn der Obermieter die Hifi Anlage aufdreht, dann handelt es sich um Luftschall,
dem mit Masse oder einem 2 schaligen Aufbau entgegengewirkt werden kann.
Die Decke muss massiv sein, denn schwere Materialien lassen schwerer in Schwingung versetzen und hindern somit den Schall.
Sprich Decke abhängen, dann wirds 2 schalig und doppelt Gips bringt Masse und ist gut gegen Luftschall.
Ein Absorbierendes Material mag auch helfen aber ist doch eher für ne bessere Akustik zuständig, oder?
Das ist mein Kenntnisstand, wenn ich falsch liege lasse ich mich gern belehren.
 

alROD

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Du musst zwischen Luftschall (das gesprochene Wort) und Trittschall unterscheiden. Luftschall wird durch schwere Materialien gehindert, Trittschall will durch Dämmmaterial gefangen werden. Deshalb ist unterm Estrich auch eine Schicht Dämmmaterial. Im kleinen geht auch das Zeug unter den Parkett oder Laminat. Unnütz wird eine "Trittschalldämmung", wenn der Bodenbelag (evtl auch Estrich) Kontakt mit der angrenzenden festen Wand hat bringt er nichts mehr.

Balkenfächer mit Rockwool ausstopfen sollte gegen deine Musik helfen, auch gegen deinen Wecker. Das vibrierende Handy auf dem Tisch wird, vermute ich, auch nicht mehr zu hören sein, da ich nicht glaube das das so stark vibriert um den Tisch als auch den Boden in Schwingungen zu versetzen. Die Schritte oben werden aber immer noch zu hören sein.

Ach ja, die persönliche Meinung eines Zimmerers.

Nachtrag: Danke McBride, nur weil ich ein Telefonat während meiner Antwort geführt habe konntest du die Antwort vor mir geben...
Und ich steh wieder mal da wie der letzte Depp...!
 

Besserwisser

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...und was wäre dein, auch praktisch gut umzusetzender, Vorschlag?

Nee. Mein Vorschlag ist, die Sache so zu lassen wie es ist. Denn alle rumpfuschversuche kosten viel Geld und bringen fast nix.
Ich habe Decken schon häufig gedämmt Rockwool z.B. (wohlgemerkt Akustikplatten!) bringt nur im Zwischenraum einer abgehängten Decke etwas.
Wie Georg schon schrieb, das ist ein grösserer Eingriff in die Bausubstanz VON OBEN UND UNTEN her. Das macht man nicht mal für kleines Geld nebenbei.
 

Haui57

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Ich bin auch grad dabei, in einem Raum die Decke abzuhängen.
1. um Energie zu sparen und
2. eine gewisse Schalldämmung zu erreichen (Die Hoffnung stirbt zuletzt).

In den unteren Raum kommt die Stube einer älteren Dame und darüber befindet sich mein Schlafzimmer.

Ich arbeite hierbei mit "U-Profilen" an den Wänden und mit Abhängern, welche mit Haken an der alten Decke befestigt werden.
Auf anraten eines Bekannten habe ich die Rückseiten der Profile mit ca. 3 mm Schaumstoff beklebt, und alle Schrauben gedübelt. Auch die Deckenabhängung habe ich mit Schaumstoff gepolstert und hoffe damit zu erreichen, dass sich die Schwingungen der Decke nicht auf die Wände übertragen oder zumindest verringern. Zusätzlich wird in die Zwischendecke noch Dämmung eingezogen. Über die Dicke bin ich mir noch nicht ganz im klaren.
Da es mein Haus ist, muss ich mir zum Glück keine Gedanken darüber machen, was der Eigentümer dazu sagt.
Denke mal, es ist auf jeden Fall besser, als wenn ich nichts machen würde. Zumal ich das Material noch liegen habe.

Gruß

Haui
 
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