Wohnzimmertisch aus Buche Massivholz

steffen_

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Hallo,

ich bin grade dabei mir einen Wohnzimmertisch zu bauen. Als Konstruktion möchte ich einen Rahmen aus Buche gedämpft nehmen und oben möchte ich eine Glasplatte einsetzen. Rahmen und Tischbeine möchte ich mit Schlitz und Zapfen verbinden. Ich möchte allerdings auch noch einen zweiten Boden aus einer Leimholzplatte mit durchgehenden Lamellen unter der eigentichen Tischplatte als zusätzliche Ablage einsetzen. Der Tisch soll 70 x 120 x 45 cm groß werden. Für die Rahmenkonstruktion habe ich 6 x 6 cm vorgesehen. Dabei stellt sich mir jetzt die Frage wie ich diese am besten an den Tischbeinen befestige. Hab mich auch schon im Möbelhaus umgesehen und folgende Lösungen entdeckt.

1. Metallbeschlag in L-Form der einfach an das Tischbein geschraubt wird und wo die Platte einfach drauf aufliegt. Damit das Holz arbeiten kann lasse ich zwischen Tischbein und Platte etwas Luft.

2. Ich baue einen zweiten Rahmen und verbinde den auch mittels Schlitz und Zapfen mit den Tischbeinen. Stärke ungefähr 4 x 4 cm. Den Rahmen falze ich dann so weit ein das ich die Leimholzplatte einlegen kann. Das würde wahrscheinlich den Tisch zusätzlich stabilisieren. Allerdings stellt sich mir die Frage wie viel Platz ich zwischen Rahmen und Platte ich lassen sollte damit das Holz arbeiten kann. Wenn der Schlitz zu groß wird sieht es vermutlich nicht sehr schön aus.

Welche der beiden Lösungen würdet ihr favorisieren oder habt ihr vielleicht eine noch bessere Lösung auf lager?

Gruß Steffen
 

steffen_

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Hallo,

ich habe mich für die Lösung mit dem Rahmen entschieden. Jetzt stellt sich mir aber die Frage wie weit sich eine Leimholzplatte in normaler Zimmerumgebung ausdehnt und wieder zusammen zieht. Gibt es da irgendwelche Formeln?

Ich möchte ja die Leimholzplatte einfach in einen Rahmen einlegen. Jetzt habe ich aber die Befürchtung das die Platte viel mehr arbeitet als der Holzrahmen.

Gruß Steffen
 

WinfriedM

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Das funktioniert so nicht, du musst es konstruktiv so lösen, dass die Platte von den Dimensionen her "atmen" kann, ohne in einem Rahmen eingesperrt zu sein.

So als Faustformel kann man quer zum Holz von 0.5-1% ausgehen, längs zur Faser 1/10 davon.
 

steffen_

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Hallo,

ich will die Platte ja nur einlegen mit etwas Platz zum Rahmen. Ich dachte so an 2mm auf jeder Seite. Durch die Rundungen sollte das dann eigentlich fast nicht auffallen oder?

In Längsrichtung sollte ich doch eigentlich keine Probleme bekommen weil der Rahmen und die Leimholzplatte doch eigentlich ziemlich gleich arbeiten sollte oder? Aber auch hier würde ich 2 mm Platz auf jeder Seite lassen. Oder arbeitet eine Leimholzplatte anders als mein Vollkonstruktionsholz?

Ich habe mal eine Zeichnung angehängt.



Gruß Steffen
 

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WinfriedM

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1% von 60cm sind 6mm. Wenn es also tatsächlich 1% arbeitet, dann reichen 2+2mm nicht. In Längsrichtung sollte es keine Probleme geben.

Wichtig: Das Holz vor Verarbeitung ein paar Wochen aklimatisieren, damit die Holzfeuchte sich an den Raum anpasst. Ich hab schon Leimholz gekauft, was bei 40 cm Breite ein paar mm kleiner wurde, nach dem es 6 Wochen im Wohnzimmer stand. Buche neigt besonders dazu, viel zu arbeiten.
 

frankundfrei

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Und da gab es noch die Dame, die

in unsere Werkstatt kam und einen Tisch mit stabverleimter Ahorntischplatte mitbrachte. In dieser Tischplatte war in einem Falz eine eliptische Glasplatte ca. 90 x 40 cm eingelegt.

Sie hatte diese Glasplatte zum Reinigen herausgenommen und nach dem Reinigen und Trocknen passte die Glasplatte dann plötzlich nicht mehr in den Rahmen. In kürzester Zeit rutschte das Holz so zusammen, dass von der Glasplatte 2mm abgenommen werden mußte.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de

... manchmal machen wir auch was mit Glas :emoji_wink:
 

steffen_

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Hallo,

danke für eure Ratschläge. Ich werde das Holz erst mal zwei Wochen aklimatisieren bevor ich die Leimholzplatte abschneide und werde die Platte nach dem Einsetzen die erste zeit beobachten. Ich bleib erst mal bei den 2mm. Notfalls kann ich die Platte ja noch etwas abschneiden falls sie irgendwann nicht mehr genug Spiel hat. Na hoffentlich bemerke ich das rechtzeitig :emoji_slight_smile:

Etwas Angst habe ich da jetzt aber eher um die Glasplatte. Schließlich soll oben auf den Tisch eine Glasplatte eingelassen werden. Da habe ich ja genau das selbe Problem. Und da hab ich das auch noch in Längsrichtung. Ich frag mich nur wie das die Möbelindustrie macht. Wenn ich mich im Möbelhaus umsehe lassen die da auch nicht viel Spiel bei ihren Glasplatten. Oder haben die einen Trick auf lager den ich noch nicht entdeckt habe?

Gruß Steffen
 

WinfriedM

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Furnierte Spanplatte ist der Trick...

Wenn du einen Rahmen baust, passiert ja auch lange nicht so viel, weil das Holz durchweg in günstiger Richtung verbaut ist. Quer zur Faser ist vor allem das Problem.
 
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