Woher Zuberhör für Haustür-Selbstbau? Türen- und Fensterbau für Eigenheim machbar?

bigmasterbe

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Hallo Gemeinde!

Ich würde mich als halbwegs erfahrenen Hobbyschreiner einstufen und bin am überlegen, ob ich für mein Eigenheim ( Baubeginn 2013, Einfamilienhaus) evtl. die Haustüre und/oder Zimmertüren und Fenster selber baue. Denn ich würde gerne speziell bei der Haustüre meine individuellen Wünsche verwirklichen und evtl. (Frage?) auch Kosten sparen.

Meine Frage ist nun, wo man das Glas für die Tür und auch sonstiges Zubehör (Schloß, Sicherheitstechnik, etc.) einzeln kaufen kann. Bei google habe ich bisher leider immer nur Treffer mit Komplettangeboten von Fenstern.

Die zweite Frage wäre, macht es finanziell Sinn, die Fenster (samt Wärmeschutzverglasung etc) und auch Zimmertüren aus Holz selbst per Hand zu fertigen?

Bei allen Objekten stelle ich mir Massivholz vor.

Formatkreissäge, Fräs- und Hobelmaschine mit masch. Vorschub ist vorhanden. Ein passender Profilfräser für Türen und Fenster müsste ich noch kaufen...

Vielen Dank schon mal für die Antworten.

Grüße
 

checkalot

ww-robinie
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Sehr ambitioniert! Ich wäre da vorsichtig: die Fenster sind ja elemtarer Bestandteil der Außenhülle des Gebäudes und tragen zur Luftdichtheit und Wärmedämmung entscheidend bei. Ich gehe davon aus, dass du im Neubau auf Energieeffizienz schon Wert legst; da wäre mir das Risiko eines Selberbaus mit viel zu groß, das würde ich dem Fachmann überlassen - nebst Einbau (Stichwort RAL Montage).

Ich habe keine Ahnung, was die Einzelteile von Fenstern kosten (Glas, Beschläge, etc.) - ich denke aber, dass die Produktionskosten in der Fensterfabrik nicht der entscheidende Kostentreiber sind, bei maschineller Fertigung müsste das ja schnell gehen; daher kann ich mir kaum vorstellen, dass das rentabel ist, selber zu bauen...
 

carsten

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Hallo

Fenster und haustür würde ich auf jeden Fall vom Fachmann fertigen und auch montieren lassen. Wenn man sich die aufwendige Fräsgeometrie eines Holzfensters heute ansieht kann man evtl auch erahnen warum ein Fräsersatz im locker 4 stelligen € bereich liegt. Auch die isolierung Grundierung der kritsichen Stellen an einem Holzfenster bzw die abschließende Oberfläche ist. Für Beschläge und Co dürftest du als Einzelkunde ein vielfaches bezahlen.
Aus finanzieller Sicht lohnt das auf jeden Fall nicht. Und ein Einbau nach den Regel der Technik ist für einen Laien auch nicht so ohne weiteres machbar.
Der Einbau gerade bei neuen Häusern ist vorab zu planen.
Ein auf Türen/ Haustüren spezialierter Schreiner wird gerne deine speziellen Wünsche Fachgerecht umsetzen.
Bei den Zimmertüren kannst du dich ja dann gern selbst versuchen.
 

narrhallamarsch

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wenn ich mir den zeitaufwand und das benötigte spezialwerkzeug gerade vor meinem geistigen auge vorstelle, bin ich der meinung, dass sich das nicht rechnen wird.

von der fehlenden erfahrung bei der fertigung mal ganz abgesehen. ich hab bei meinem haus- und hofschreiner mal zugesehen, wie der prozess abläuft und sage ganz klar: nix für mich und wenn ich noch so gut wäre...

in der zeit kann ich andere sachen, die ich beherrsche, erledigen und so auch jede menge geld sparen.

wenn du partout was machen willst, dann bau sie ein, wobei das alleine auch eine elende arbeit ist, wenn das fenster größer ist....
 

hengo

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Hallo,

möglich ist natürlich alles.
Ob es aber sinnvoll und vorallem günstiger ist Holzfenster in Eigenarbeit zu bauen
würde ich stark bezweifeln.

Der Fertigungsprozeß von der (Sipo)Bohle bis zum fertigen Fenster ist schon mit
den entsprechenden Maschinen zeitaufwändig und eher langwierig.
Vierseiter, Zapfenschläger, Fräsersatz, Rahmenpresse und Co. können zwar alle irgendwie "ersetzt" werden.
Aber nicht mehr in einem vernünftigen Zeitrahmen.

Die Komponenten für ein gutes Ergebnis sind alle teuer.
Vernüftige Lasuren (Oberfläche: 1xDünnschicht-2xDickschicht), Getriebe, Dichtungsband , Beschläge, Montagemittel ...

Mit der Montage der Getriebe sollte man sich befassen.
Mit dem späteren Einbau.
"Mal eben" ist das alles nicht gemacht.

Wenn die entsprechenden Maschinen vorhanden sind würde ich die Haustür selber bauen, die Fenster bauen lassen.
Damit ist man in der Bauphase wo Zeit rar ist genug ausgelastet.

Gruß
Henning
 

obelisk

ww-ahorn
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Kurz gesagt:

Kurzschluss im Zentralrechner...

Schrank bauen...ok. Aber Türen ohne die schweineteure Werkstattausrüstung eines Tischlereibetriebes???

Mal ehrlich: reparierst Du Deinen A6 / Mazda / oder / oder/ selbst??? Inklusive Zahnriemen und Förderzeiteinstellung beim Diesel??

Aber ok...Eltern sind ja heute auch der Meinung, meistens die besseren Pädagogen zu sein...nur haben die wenigstens davon 23 Kid´s daheim vor sich sitzen

So viel dazu..
 

jonasw92

ww-buche
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Also mein Beruf ist es Fenster und Türen zu bauen.
Ich frage mich wo man nen Fräser satz für Fenster herbekommt der im 4 Stelligen bereich bleibt.
Lass die Finger davon. Das ist nicht so einfach wie es aussieht, und es wird sich von den Kosten kaum Lohnen.
Die Individuellen wünsche kannst du bei dem Tischler deines Vertrauens auch mit einbringen.
Wenn du umbedingt was selbst machen willst, bau die Zimmertüren,. damit dürftest du auch gut zu tun haben, aber von den Fenstern und der Tür, lass lieber die FInger:emoji_wink:
 

flo20xe

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Ich schließ mich da meinen Vorschreibern an: lass es bleiben!!!

Wenn du für dein Haus einen vergünstigten KFW-Kredit haben möchtest, muss dir ein Energieberater dafür einen Nachweis erstellen, bzw. müssen die verbauten Bauteile einen nachweisbaren U-Wert haben. D.h. du müsstest dir für die selbstgebauten Fenster den Uw-Wert errechnen und auch nachweisen. Ist prinzpiell zwar kein Problem, aber die Anerkennung deiner Ergebnisse wird ein Problem werden....

Desweiteren wage ich anzuzweifeln, dass du mit der dir zur Verfügung stehnden Ausstattung in einer akzeptablen Zeit die Herstellung der Fenster hinbekommst.

Innentüren wäre evtl. noch möglich, aber normalerweise auch nicht rentabel.

Wir sind am Wochenende in unser neues Haus eingezogen, trotz aller Ambitionen und eigener Schreinerei habe ich nur die Haustüre und 1 Schiebetüre selber gemacht. Alles andere habe ich zugekauft und nur selbst montiert.

Gruß,

Florian
 

duebelimplosion

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Hallo,

Felder bietet einen Fräser, mit dem man "relativ einfach" Fenster herstellen kannst. Im Video wird der gesamte Herstellungsvorgang gezeigt.
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=RAQeIakElzQ&feature=player_embedded"]Fenstergarnitur Fräser - Teil 1[/ame]

Das Ding hat einen stolzen Preis von ca. 5000€. Mir wär das zu viel, aber wie oben geschrieben wurde, scheint das für solche Anwendungen sogar noch günstig zu sein.

Ich würde es mir dennoch nicht zutrauen und es lieber einen Professionisten machen lassen. Aber vielleicht hast du ja mehr Erfahrung mit dem Bau und Einbau von Fenstern.

Grüße Rainer
 

scheids

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Zimmertüren selbst herstellen ist möglich, aber nur bei speziellen, individuellen Designs wirklich sinnvoll. Standarttüren werden besser beigekauft.

Die Haustür als insgesamt gesehen, relativ kleiner Teil der Hausaussenseite,
könnte unter Umständen selbst gefertigt werden. Aber auch dies würde aus meiner Sicht nur bei besonderen Designs Sinn machen.

Um eine Haustür auf dem Stand der Technik zu haben, sind: Doppeldichtung, Mehrfachfalz, mechanische Bodendichtung, Mehrfachverriegelung, sowie Baumaterialien, die mit der Problematik Raumklima/ Aussenklima klarkommen
( Dreifachkanteln, Sandwichplatten oder sogar Vakuumdämmung ), entsprechende
Isolierverglasungen und Oberflächensysteme notwendig.
Wenn ich jetzt nur über die Materialpreise bei einmaligem Kauf nachdenke,
würde ich die Tür eher Kaufen.

Bei den Fenstern ganz klar: Zukaufen, Finger weg!!!
 

Norbert

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Hallo bigmasterbe,

nach all den wohlmeinenden Ratschlägen, es erst garnicht mit dem Fenster- und Türenbau zu versuchen, möchte ich einen anderen Standpunkt vertreten.

Auch ich habe den Schreinerberuf nicht gelernt, sehe mich aber als ambitionierten Holzwerker, der sich in bald 30 Jahren an vieles gewagt hat, u.a. auch gestemmte und gewendelte Treppen. Meine Ergebnisse, meist für das eigene Haus und die Wohnung, halten nach dem Urteil von Fachleuten einem Vergleich mit professionell Gefertigtem stand.

Die Grundlage dafür sind neben einer entsprechenden Ausrüstung, die ich mir von den ersparten Ausgaben nach und nach beschafft habe, der Wille sich mit den Eigenschaften des Werkstoffes Holz auseinanderzusetzen und stets zu hinterfragen, warum ein Tischler es so und nicht anders macht.

Mein Motiv war weniger das Geld für einen Handwerker zu sparen, sondern die Bewältigung einer selbstgestellten Herausforderung und die Sicherheit im Nachhinein zu wissen, das bestmögliche Ergebnis erzielt zu haben. Wer schon mal ein Haus gebaut hat, wird wissen, daß man ohne ständige Präsenz und Beobachtung oft nur suboptimal bedient wird, weil der ständige Zeitdruck viele Handwerker dazu verführt "schnelle" Lösungen zu bevorzugen.

Die selbst eingesetzte Zeit darf man natürlich nicht kostenmäßig betrachten. Wer in dieser Zeit Geld verdienen kann, macht im Hinblick darauf mit Sicherheit ein Minusgeschäft. Aber es gibt ja noch andere Dinge als Geld, die dem eigenen Selbstverständnis ebensoviel, wenn nicht gar mehr bringen.

Zu den Fragen:

Auf der Materialseite ist die Grundvoraussetzung für qualitativ hochwertige Bauelemente ein erstklassiges Holz. Sämtliche Fenster habe ich aus feinjährigem Lärchenholz von langen, geraden Erdstämmen gefertigt, das als Blockware mehrere Jahre Zeit zum Trocknen hatte. Ich habe verleimte und einteilige Kantel verwendet und hinsichtlich des Verziehens keinen Unterschied festgestellt: jeweils Null Verzug. Lärche hat allerdings den Nachteil, daß austretendes Harz den Oberflächenschutz durchdringt und verletzt.

Grundlage der Planung ist Art, Anzahl und Größen der Fenster. Mache Dich mit den Fensterprofilen vertraut, um danach den Bedarf an Fräsern zu ermitteln. Umgekehrt, wenn Du einen Fräsersatz hast, ist das Fensterprofil im wesentlichen vorgegeben. Ich hatte mir damals (1992) den Felder Fräsersatz gekauft, der von Stehle hergestellt wurde, und ihn um weitere Fräser ergänzt, um Schlitze, Zapfen und Profile in einem Arbeitgang fräsen zu können. Die Fräser sind HSS-bestückt, was für die überschaubare Anzahl Fenster vollkommen ausreichend ist. Für die großformatigen Fräser benötigst Du eine 40 mmØ Fräswelle und eine größere Schutzhaube mit Absaugstutzen. Für die Zapfen-/Schlitzfertigung ist ein Schiebetisch mit Klemmvorrichtung für die Kantel unabdingbar.

Für die Verleimung der Rahmen und Flügel habe ich eine WEISS-Verleimpresse, die mit zwei zusätzlichen horizontalen Schienen als Rahmenpresse fungiert. Sämtlich Längsfälze habe ich zuerst mit Untermaß gesägt und erst dann auf Maß gefräst. Die äußeren Fälze der Flügel wurden zunächst einseitig eingesägt und erst nach der Verleimung durch einen 2. Schnitt ausgesägt.

Für die Beschläge suchst Du am besten einen darauf spezialisierten, eher kleinen Fachhändler, von dem Du Dir zunächst einen Katalog erbittest, um Dich mit der Materie vertraut zu machen. Alternativ kannst Du auch im Internet fündig werden. Wenn Du dann weißt, was Du willst, stellst Du Deinen Bedarf zusammen und bestellst en bloc. Da gibt es dann schon Prozente.

Aus Aversion habe ich nie Euronut-Systeme verwendet, bei denen viel Material weggefräst wird, nur damit man den Sitz der Schließbleche anpassen kann. Allerdings weiß ich nicht, ob es heute im Zeitalter der KS-Fenster noch Systeme gibt, bei denen die Schließblechaufnahmen noch einzeln und paßgenau eingefräst werden müssen (mit Schablone). Nur in Ausnahmefällen habe ich eine Regenschiene verwendet, weil ich diese tote Fliegen Sammler nicht mag. Stattdessen habe ich die althergebrachten Wetterschenkel verwendet.

Die Isolierglasscheiben habe ich bei einem örtlichen Glaslieferanten bestellt, der eine eigene automatische Fertigung für solche Scheiben mit den verschiedenste Glassorten (z.B. bedampft) und -stärken hat. Für den Einbau der Scheiben in die Flügel macht man sich im Internet schlau. Ein Horror war das Abdichten der Fensterfugen mit Silikon. Das habe ich nach anfänglichen Versuchen, die trotz Druckluft-Silikonspritze und Trennmittel stets mit verschmierten Scheiben endeten, schließlich einen Fachmann machen lassen. Heute würde ich eine Trockenverglasung bevorzugen.

Die Stücklisten meiner Fenster habe ich ausgehend von den Rohbaumaßen, der Anzahl der Flügel (1 - 3) und der Anzahl der Sprossen mit einem selbstgeschriebenen Programm erzeugt und geprüft. Das hat den Vorteil, das sämtliche Teile inkl. der Scheiben bemaßt sind und ohne weitere Nachkontrolle danach hergestellt/bestellt werden können.

Zu den Fenstern habe ich außen und innen Fensterbank, Laibungen und Blendrahmen nach dem Muster eines alten Fensters am Haus gemacht (s. Bilder). Die Verzeichung des Aufnahmeobjektivs läßt die geraden Fensterseiten gebogen erscheinen. Wie man sieht, ist es wieder an der Zeit, die Fenster frisch zu streichen (in 16 Jahren das 3. Mal), aber das hat auch noch bis nächstes Jahr Zeit. Die Bänder innen, rechts neben dem Drehkipp-Flügel, haben keine Funktion sondern sind lediglich als optisches Gegenüber zu den Bändern des Stulpflügels zu sehen.

Dazu noch ein Bild einer selbstgefertigten Haustür mit Jugendstilelementen (und Schwellendichtung und Mehrfachverriegelungssystem).

Es geht also. Deshalb: nur Mut und gutes Gelingen!

Norbert
 

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Hallo,
ich denke, Du hast nun schon einige Meinungen zu der Frage bekommen. Im Kern würde ich mich der Fraktion "lass es lieber" anschließen. Norbert möchte ich meinen ausdrücklichen Respekt ausdrücken - Hut ab! Ich hab mich diesen Sommer an den Fenster & Türen von unserem Gartenhaus versucht. Ich will mal so sagen: Sie sind drin & schließen - Punkt. Ich habe sogar eine Felder Kombimaschine (tolles Teil... :emoji_slight_smile: ). Allerdings keinen Fenstergläsersatz oder sonst wie großartige Spezialfräser. Verstellnuter & Falzfräser mußten reichen. Haben sie auch - war nur eine ziemliche "Fummelei" - und wirklich "passen" tut's ehrlich gesagt auch nicht. Also mich hat dieses ganze Projekt "an die Grenzen meiner räumlichen Vorstellungskraft" gebracht. "Wo kommt diese Nut da drüben wieder raus"?..... Für ein Gartenhaus reichts aber.

Worauf ich raus will. Ich gehe mal davon aus, Du wirst Dir finanziell wenig bis gar nichts sparen, bist "ewig" damit beschäftigt (einen Beruf & Familie (?) / Frau / Freundin / Kind(er) wirst Du ja auch noch haben... . Wir haben dieses Frühjahr unseren Neubau (endlich) abgeschlossen. Bei der ganzen Bauerei habe ich aber gelernt, dass da sehr viel "miteinander zusammenhängt", das man als "Laie" nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennt / sieht. Will heißen: Wenn Du die Fenster nicht genau in dem Zeitrahmen fertig bekommst & auch einbauen kannst, steht der gesamte übrige Bau! Mit Folgen bis hin zum geplatzten Übergabe und der nicht "schönen" Thematik, wer den dann entstandenen Schaden zahlt. Dein "Baumensch" wird sich nämlich - so er sich auf sowas überhaupt einlässt, macht nämlich auch nicht jeder - da freizeichnen.

Ich denke, Du investierst Deine Zeit & Kraft lieber in in sich abgeschlossene Projekte am Bau. Da kannst Du dich auch einbringen, Du freundest Dich mit deinen neuen 4 Wänden auch an, kannst ein paar Euros sparen - und hast nicht das Theater, "ob's" klappt, "wie's" klappt, wer die notwendigen Bescheinigungen ausstellt (EneV), Gewährleistung (ganz großes Thema!) .... Ich hab bei uns den Garten, die Terrasse und sämtliche Bodenbeläge gemacht und kann sagen: ich war völlig ausreichend bedient....

Wenn Du möchtest, kannst Du mich ja mal persönlich ansprechen. Bin auch in München.

Herzliche Grüße

Tom
 

andama

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Zum Thema kann mich mich Tom völlig anschließen. du wirst während des Bauens genügend mit organisieren, überwachen zu tun haben. Sicherlich willst Du auch arbeiten im Innenbereich selbst erledigen. Ganz zu schweigen von arbeit und Familie.

@Norbert: ich vermute, daß Du zum Zeitpunkt Deines Projektes schon in Deinem Haus wohntest und der Bau der Fenster und Tür als echtes Hobby betrieben werden konnte und das/ die Fenster "nur" ausgetauscht wurden. Norbert berichtige mich, wenn ich falsch liege.

Beim TO müssen alle fenster und die Haustür zum gleichen Zeitpunkt fertig sein.

Deshalb empfehle ich auch, kaufe Deine Fenster und Haustür und suche Dir ein anderes anspruchsvolles Projekt.
 

by_alu

ww-ahorn
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Jeder muss selbst wissen, was er sich zumuten kann

Ebenfalls hallo liebe Forumsgemeinde,

1. Ich finde es sehr schade, dass bei einem komplexen und ambitionierten Vorhaben oft sofort geraten wird, dass man das einen Profi machen lassen sollte. Das läuft doch irgendwie dem Sinn des Forums zuwider, oder? Da kann ich dann auch die Gelben Seiten fragen :emoji_grin: OK, zumindest führen viele Beiträge auch fundierte Gründe an.

2. Ich habe kürzlich ein amerikanisches Video ("entrance door") aus dem "New Yankee Workshop" zum Thema Haustürenbau gesehen. Wenn ich als Hobbyschreiner das ansehe, dann denke ich mir, dass ich das mit viel Zeit schon hinbekommen würde. Ob das Ergebnis dann irgendwelchen Effizienzrichtlinien und Normen entspräche, ist eine andere Sache.

3. Ich glaube auch nicht, dass sich wirklich viel Geld sparen lässt, aber wenn ich mir vorstelle, ich könnte mein Haus durch "meine" Haustüre betreten ... :rolleyes:

4. Vielleicht gibt es ja einen Betrieb, der gerne die Fenster machen würde um den Preis, dass er dem Kunden bei seinem Türprojekt etwas hilft?

5. Der Threadsteller sagt, dass Baubeginn 2013 ist. Viele raten ihm ab, weil das in der Bauphase zu stressig sein soll. Er kann das doch jetzt schon anfangen, wenn er die Pläne fertig hat, oder? Habe bisher noch nicht erlebt, dass Haustüren vor Ort im Rohbau gefertigt werden :emoji_stuck_out_tongue:

Ich wünsche Dir bigmasterbe die richtige Entscheidung!
 

bigmasterbe

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Hallo Zusammen!

Vielen, vielen Dank für die zahlreichen, qualitativ hochwertigen und gut gemeinten Ratschläge.

Den Fräsersatz von Felder (siehe Video oben) habe ich auch gesehen und ehrlich gesagt, hat mich dieses Angebot von Felder überhaupt auf die Idee gebracht, meine Fenster selbst zu bauen. Denn ohne einen solchen Fräsersatz hätte ich mir das wegen den hohen Anforderungen an Passgenauigkeit und Dichtheit nicht zugetraut. Der Preis von ca. 5000 Euro für diesen Satz sollte durch Einsparungen beim Selbstbau zumindest wieder wett gemacht werden. Viele Ratgeber hier meinen jedoch, dass es sich nicht lohnt.
Ich habe die letzten Tage auch schon sehr viel im Internet Einzelpreise von allen möglichen Elementen recherchiert um eine Kostenaufstellung zu erstellen. Leider sind hier jedoch große Spielräume und auch - auf Grund mangelnder Erfahrung - Sonderausgaben einzuplanen.

Letztendlich denke ich, dass ich das mit dem Fensterbau doch lieber sein lasse. Denn die termingerechte Fertigstellung der Fenster im gesamten Bauprozess hat doch hohe Priorität und ich stimme Tom vollstens zu, dass ich während des Baus auch so schon komplett am Leistungslimit sein werde. Denn es ist schon geplant, dass ich ( und meine beiden Brüder (Zimmerer und Schreiner)) schon viel selber machen möchten. Ich muss dazu sagen, dass mein Schreiner-Bruder weit von meinem Zuhaus entfern wohnt und desshalb er nicht die ganze Arbeit übernehmen kann und will. Aber mit Rat und mancher Tat wird er bereit stehen.

Haustüre werde ich nur eine haben und die möchte ich aus dem "...mein Haus durch meine Haustür..."-Grund schon selbst machen. Da wir auch eine extra abgeschlossene Diele haben, wird eine kleine Ungenauigkeit keinen großen Einfluss auf die Wärmeabgabe des gesamten Hauses haben, oder?

Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass auch noch mein Schwager den Schreiner-Beruf gelernt hat und auch für seinen Chef ab und wann mal bei sich zuhause Haustüren fertigt. Da werde ich dann schon auch den einen oder anderen Ratschlag "vor Ort" haben.

Auch die Zimmertüren möchte ich momentan zumindest noch selbst machen, da ich dafür auch keine speziellen teueren Fräser benötige. Für die Türblattfüllung möchte ich dazu am besten 3-Schicht-Platten verwenden. Bei meinem Holzhändler des Vertrauens werden aber nur Platten mit der Qualitätsstufe A/B angeboten. Für eine Tür, die man ja auf beiden Seiten sieht, sind diese natürlich weniger geeignet. Weiß jemand, wo man solche 3-Schicht-Platten aus Massivholz mit der Qualität A/A für eben genau einen solchen Zweck bestellen kann?
Ich habe im Internet Massivholz-Innentüren für etwa 600-800 Euro gesehen, ich denke, dass ich da schon billiger sein kann (ohne Arbeitslohn natürlich). Ich hab sie mal so mit ca 500 Euro überschlagen.

@ Norbert: Wahnsinn! Alle Achtung, das sieht echt sehr professionell und sauber aus. Darf man frgen, wie groß/umfangreich deine Werkstatt ist?

Viele Grüße und schönes Wochenende aus München!
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo zusammen,

vielen Dank für das Lob.

@ andama: ja Du hast recht. Wir haben 1990 ein altes Haus gekauft, in der die ehemalige Dorfschmiede war. Die Renovierung hat sich (neben meiner Berufstätigkeit) über 15 Jahre erstreckt und auch jetzt ist noch nicht alles so, wie ich es mir vorstelle.

@ bigmasterbe: meine Werkstatt, die ehemalige Schmiede, hat ca 50 qm. Dazu kommt noch ein Lagerraum für Blockware und die Langbandschleifmaschine.

1985 begann ich nach der Metabo-Multitool Zeit mit einer EMCO-Rex (250 mm Hobel + Säge) und bin später auf Metabo Magnum (Säge, Fräse, Kantenschleifmaschine, Bandsäge) umgestiegen.

1992 habe ich Hobel, Säge & Fräse verkauft und mir eine Felder BF 641 mit langem Schiebetisch zugelegt, die ich 1998 gegen eine BF 741 wieder in Zahlung gegeben habe (Grund: stärkere Motoren).

Dazu kommen eine Menge an Kleinmaschinen von Festo(ol)/Protool (Schleifer, HKS, Akkuschrauber, Stichsäge, Handbohrmaschine, Kantenfräse), Mafell (HKS, Duo-Dübler), Elu (HKS, 2 OF), Scheer (OF), Lamello, Fein (Multimaster), Flott (TBM), Hilti (Bohrhammer); auch ein blauer Bosch Bohrhammer ist seit über 20 Jahren dabei. Dazu für den Wald 3 Stihl Kettensägen, ein Freischneider, eine Brennholzsäge Marke Eigenbau und ein Posch Holzspalter (seit 1983).

Außerdem eine Aldinger 800er Bandsäge aus den 1950ern, eine selbstgebaute Absauganlage, eine Verleimpresse, ein Ess-Schutzgasschweißgerät und seit einigen Jahren eine Mechaniker-Drehbank und eine Metall-Fräsmaschine.

Eine Vielzahl von Fräsern, Zwingen, Vorrichtungen und Handwerkzeugen für alle möglichen Gewerke ergänzen das Sortiment.

Insgesamt habe ich in 25 Jahren ca. 60 TEur für Maschinen und Zubehör und 20 TEur für Kleinmaschinen ausgegeben. Das sieht nach viel aus, aber dafür habe ich im gleichen Zeitraum für Autos nur einen Bruchteil dieser Summe gebraucht, weil ich lange Zeit nur Jahreswagen gekauft habe (Jahreswagen sind nach meiner Definition Autos, die noch mindestens ein Jahr, besser aber zwei Jahre TÜV haben). Bei mir kommt auch kein Auto ins Haus, die müssen alle draußen stehen.

Der Unterschied von Auto zu Maschinen: ich hatte noch nie ein Auto länger als 4-6 Jahre, viele Maschinen habe ich aber bereits dreimal so lange und die anderen werden sicher ebenso alt.

Was ich nicht vergessen darf: eine Frau, die mit in einem Haus lebt, in dem lange Zeit immer irgendwo eine Baustelle war. Aber dafür hat sie auch ein stimmiges Interieur, eine maßgeschneiderte Vollholzküche u.v.m. was die Werkstatt so hergibt.

Gruß

Norbert
 
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