Wieviel kann man einem Nutfräser zumuten?

Holzgolf

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Habe mir eine Mactec MT372 und einen 15 tlg Bosch Fräsersatz für ~ 60€ zugelegt, hauptsächlich um Kanten zu bearbeiten. Das klappt soweit ganz gut. Beim Einsatz der Nutfräser bin ich immer übervorsichtig, weil ich Angst habe dass mir der Fräser um die Ohren fliegt. Wieviel darf man denn da zustellen, wenn man nicht gerade in Hartholz fräst? Gibts da eine Grundregel zB halber Durchmesser oder sowas? Gefühlvoller Vorschub natürlich vorausgesetzt.
 

Komihaxu

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Frästiefe = 1/3 Durchmesser als Richtwert, auch in Hartholz.
Wichtig ist eine gute Führung, damit du sicher arbeiten kannst.
 

Mitglied 59145

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Frästiefe = 1/3 Durchmesser als Richtwert, auch in Hartholz.
Wichtig ist eine gute Führung, damit du sicher arbeiten kannst.

...damit ist er auf der ZIEMLICH sicheren Seite, mehr würde ich im Forum nicht empfehelen!
Wenn man unbedingt will kann man das natürlich diskutieren:emoji_wink:

Ein Tipp noch, spätestens wenn es anfängt zu rattern wars zuviel!


Gruss
Ben
 

DZaech

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Also die Gefahr dass ein Nutfräser abbricht besteht meiner meinung nach nur bei Fräsern <8mm. Bereits bei einem 10mm Fräser macht höchstwahrscheinlich die Fräse selbst lange schlapp, bevors kritisch für den Fräser wird. Eine Faustregel für die Frästiefe gibts eigentlich nicht, das kommt auf die Fräse und das Material draufan. Ab einer gewissen (zu) tiefen Frästiefe fängt die Fräse an so ruckartigzu tönen, dann ist die Tiefe erreicht wo man aufhören sollte, wenn man Maschine und Material schonen möchte. man kann aber auch hier noch weiterarbeiten, mach ich auch selber oft, je nach Art der Arbeit hat man auch nicht soviel Zeit da in mehreren Durchgängen zu Fräsen. Folgende Faktoren erhöhen die Frästiefe massgeblich: 12mm oder Gewindeschaft (Scheer), hochwertige Lagerung der Welle (z.B. Scheer), mehrschneidiges Werkzeug, und noch einige weitere Punkte. Und natürlich ein sehr wichtiges Kriterium: Die Leistung der Fräse. Bsp. Mit meiner GOF 1600 habe ich keinerlei Bedenken eine 20x20mm Nut in einem Rutsch herauszufräsen, mit meiner kleinen Perles allerdings wäre 10mm Tiefe schon an der Grenze. Oder Treppenwangen ausfräsen ist auch immer ein gutes Beispiel. mit der grossen Scheer HM-18 und einem 25mm Spiralfräser (3-Schneiden) fräse ich ohne Anstrengung 20mm Tiefe in einem Rutsch, das muss ja auch, sonst wird man ja niemals fertig. :emoji_grin:
 

Holzgolf

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Vielen Dank schon mal an alle. Habe heute mal ein bisschen probiert - der 5mm HSS Fräser hatte mir 5mm Tiefe auf einmal jedenfalls nicht übel genommen. Kam mir bald so vor als müsste die Vorschubkraft nur unwesentlich höher sein als bei 2,5mm.
 

matchesder

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Bei nem zylindrischen Fräser ist es ja kein Problem in mehreren Zügen zu fräsen, wenn es die Zeit erlaubt. (Was im Hobby-Bereich wohl das kleinere Problem sein sollte).

Trotzdem: wie würde es bei nem Spiralnutfräser (up-cut) aussehen? Der räumt ja zumindest mal den Span etwas aus der Nut.

Bei nem Zinkenfräser für Gratleisten macht es sich ja nicht soo gut in Stufen zu fräsen :emoji_stuck_out_tongue:

Gibt es da besondere Empfehlungen? Es wäre ja denkbar die Nut mit ner Tauchsäge vorzuschneiden.

Ich habe den (12,7 mm, 14°) einfach in einem Zug durch Buche mit 9 mm Tiefe gedrückt, bei voller Drehzahl. Wenn die Späne in der Nut hängen blieb, bin ich etwas vor und zurück. Die hing sonst so fest, dass die einfach mit dem Sauger nicht wegging.
Das ging aber ganz gut. Hat eigentlich keine Probleme gemacht, dass es rattert oder ähnliches.
 

Snekker

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Hallo Holzgolf!
Am besten du beherzigst die Ratschläge die dir hier bisher gegeben wurden.
Natürlich kann man etwas forscher rangehen.
Allerdings sollte man vorher wenigstens ein Gefühl für sein Werkzeug entwickeln.
Dann merkt man schon wenn es zu viel wird.
Als Anfänger kannst du das noch nicht leisten.
Da ist es besser auf der sicheren Seite zu bleiben.
Im schlimmsten fall schrottest du sonst die Fräse.
Meistens ist es nur der Fräser
 

Sägenbremser

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Ist schon der richtige Ansatz, Robert.

Nur wirklich ist das nicht richtig gefährlich wenn
der Handoberfräser mal aus dem Fräskorb hüpft.

Zumeistens macht das einfach ein trockenes"Plopp"
und es fehlen plötzlich die Späne:emoji_grin: Das nun nutzlose
Metall bleibt im Fräskorb liegen, meistens ist kein Er-
satz gerade zur Hand, ärgerlich:mad:

Bei alten Profilwerkzeugen auf der Tischfräse schaut es
schon etwas anders aus. Speziell beim Bogenfräsen, kein
fester Fräsanschlag auf dem Tisch montiert, kann solch
ein Stück Eisen schon 20-30 mtr. weit fliegen gehen.

Mein Nickname kommt von dieser Notsituation. Bin von
den Kollegen immer gebeten worden, die experimentellen
Fräsvorgänge bitte in die Mittagspause zu verlegen. Wenn
ich an der alten Aldinger Bockfräse geschraubt hatte, waren
meine bayrischen Freunde/Kollegen wirklich am liebsten ganz
weit weg von meinem Standort. Es war wirklich hanebüchen
was zu der Zeit noch in den Werkstätten geduldet worden ist.

Gruss Harald
 

rorob

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Harald,

ist mir sogar schon einmal passiert, und du hast Recht, das Ding flog nicht durch die Werkstatt.

Meine Adenauer-Strauß-Übersetzung im carport thread wird mir nicht angezeigt, siehst du die auch nicht?

Gruß
Robert

PS: Das wird doch hoffentlich keine Zensur sein?:emoji_grin:
 

Snekker

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Hallo Robert!
Mit Fräser schrotten meinte ich eigentlich ganz profan, ihn zu verbrennen.
Das passiert meistens, wenn er zu viel auf einmal leisten muss.
Rausfliegen tut er nur, wenn man ihn nicht richtig festgemacht hat.
Es soll auch schon der eine oder andere Fräser abgebrochen sein.
Ist mir noch nicht passiert. S
ollte es passieren, ist das wohl auch kein Problem, meine Oberfräsen haben einen Vollschutz.
Das ist bei allen Tritons so.
Wie das bei anderen ist, kann ich nicht sagen.
Ich habe aber mal einen schnellen blick bei Sauter riskiert und festgestellt, dass Triton da wohl die einzige Firma ist, die so etwas serienmäßig anbietet.
Ist auch ganz praktisch wegen der Absaugung.
 

gleiter

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Bei nem Zinkenfräser für Gratleisten macht es sich ja nicht soo gut in Stufen zu fräsen :emoji_stuck_out_tongue:

Gibt es da besondere Empfehlungen? Es wäre ja denkbar die Nut mit ner Tauchsäge vorzuschneiden.

Grüße Dich!

Nein, das kommt in der Tat nicht so gut.

Mit einem stirnschneidenden Nutfräser arbeite ich das meiste Material weg, bis knapp auf den Grund der zu fräsenden Gratnut. Natürlich mit einem maximal breiten Nutfräser, zu meinem Gratnutfräser passt zum Ausarbeiten ein 10er Nutfräser perfekt.

Was jetzt an Material stehen bleibt läßt sich mit dem Gratnutfräser in einem Arbeitsgang spielend leicht abtragen.

Vorteil bei dieser Methode: Du kannst die Schablone (oder den Anschlag) für beide Fräsungen verwenden ohne sie abnehmen oder umsetzen zu müssen.

Gruß aus dem Wein/4, André.

P.S.: Mir ist in über 35 Jahren arbeiten mit der Oberfräse erst ein Mal ein Fräser gebrochen, war für einen besonderen Job ein 2 mm Nutfräser. Trotz eintauchens von gerade mal 1 mm in Hartholz hat's unmittelbar nach dem Losfräsen "plopp" gemacht und die Spitze des Fräsers hat im Holz gesteckt...
 

Mnyut

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Bei mir war es ein billiger 4mm Nutfräßer. Hatte versehentlich die Tiefe unbemerkt zu tief verstellt. Passiert ist nix, das abgebrochene Stück ist nach ein paar cm einfach auf den Boden gefallen.
 

matchesder

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Mit einem stirnschneidenden Nutfräser arbeite ich das meiste Material weg, bis knapp auf den Grund der zu fräsenden Gratnut. Natürlich mit einem maximal breiten Nutfräser, zu meinem Gratnutfräser passt zum Ausarbeiten ein 10er Nutfräser perfekt.
Ajajai... auf das einfachste komme ich nicht...

Mir ist in über 35 Jahren arbeiten mit der Oberfräse erst ein Mal ein Fräser gebrochen, war für einen besonderen Job ein 2 mm Nutfräser. Trotz eintauchens von gerade mal 1 mm in Hartholz hat's unmittelbar nach dem Losfräsen "plopp" gemacht und die Spitze des Fräsers hat im Holz gesteckt...
Wie lang war der denn?

Ich habe schon mehrere 3 mm Spiralnutfräser abgebrochn. Allerdings nicht mit der OF sondern dem Proxxon (was dem Dremel ähnlich ist) bei Arbeiten an Alu und Stahl freihand. Die Fräser hatten bestimmt auch 4 cm oder 5 cm Schneidlänge.
 
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