Wie weit kann man eine Rahmen-Füllungstür kürzen

ChristophW

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Hallo,

aufgrund der baulichen Begebenheiten und Verfügbarkeit würde ich gerne eine Massivholztür (http://www.kilsgaard.de/k_g21-290_kg_de.pdf Typ 02/03) kürzen.

Der Hersteller gibt an das diese Türen maximal 25mm kürzbar sind, leider würde ich nach Ausnutzung aller denkbaren Toleranzen wohl 50mm benötigen.

Der untere Rahmen ist 160 mm hoch, die Frage wäre jetzt ob man es trotzdem riskieren kann, der obere Rahmen ist 120mm, hoch (abzüglich Falz 110mm) meine Hoffnung wäre daher das konstruktiv auch eine Breite "oben-wie-unten" denkbar wäre.

Da es sich nur um eine einzige Tür handelt ist eine Maßanfertiggung leider preislich und von den Lieferzeiten her exorbitant :emoji_frowning2:
 

yoghurt

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Hallo Läubi,
ich kann mir nur zwei Gründe für die vorgegebenen 25mm denken. Einmal sieht ein deutlich schmaleres unteres Fries seltsam aus, das andere ist, dass wenn Du mehr abschneidest evtl. die vermutlich gedübelte Verbindung leidet. Ersteres ist nur ein subjektives Problem. Zweiteres gibt mehr zu denken.

Ich kenne Deine Ausrüstung nicht, aber wäre es für Dich machbar die Tür oben und unten zu kürzen? Dann müsstest Du oben natürlich nachfälzen und die Bohrungen (?) der Bänder versetzen.

Andersherum sollten unten auch die verbleibenden 110 mm Friesbreite ausreichen. Evtl müsstest Du hier zusätzliche Verbindungen herstellen? Also falls die Tür auseinander fällt eine neue Dübelung herstellen? Wäre das für Dich machbar?
 

Fiamingu

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Wie unsere durch Milchsäurebakterien verdickte Milch bereits
geschrieben hat, kann es sein, dass Konstruktionsbedingt,
die Tür durch übermässiges kürzen geschwächt wird. Ich
würde mal den Hersteller kontaktieren. Der kann dir
Details zur Verbindungstechnik des unteren Frieses geben.
Machbar ist da sicherlich was. Ich würde mich nur absichern
ob der Rest der Verbindung die Statik negativ beeinflusst.
 

Sägenbremser

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Hallo @läubli

schön ist das zwar nicht und du wirst wohl
genau auf den dritten Dübel treffen. Auch
die lichte Durchgangshöhe ist schon knapp
bei den heute üblichen Körperhöhen.

Aber es ist eine recht leichte Tür und da ist
ja auch noch das Konterprofil das Halt gibt.

Rein theoretisch könntest du auch die Dübel
genau in der Nut des Konterprofils weg bohren,
den Querfries rausschlagen, die Füllung neu
abplatten und das ganze wieder verleimen. Nur
scheint mir das etwas viel Aktion für solch eine
Zimmertür zu sein.

Ich würde die in deinem Fall einfach absägen.
Gruss Harald
 

Time_to_wonder

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Man muss auch bedenken, dass bei einer um 50 mm gekürzten Tür der Griff 5 cm tiefer ist als die gewöhnlichen 1050 mm. Das kann schon arg ungewöhnlich werden.

Ich habe mehrere Kilsgaard-Türen mit und ohne Glas. Teilweise fangen die auch im Originalzustand nach einiger Zeit etwas an zu hängen, also übermäßig einkürzen würde ich da nicht. Trotzdem gefallen mir die Türen immernoch.

Gruß Jörg
 

ChristophW

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Ich kenne Deine Ausrüstung nicht, aber wäre es für Dich machbar die Tür oben und unten zu kürzen?
Ich hätte Kreissäge mit Führungsschiene, Oberfräse mit 8mm Spannzange zur Verfügung sowie Zugriff auf eine Domino-Dübelfräse.
Dann müsstest Du oben natürlich nachfälzen und die Bohrungen (?) der Bänder versetzen.
Das mit den Bändern macht mir ehrlich gesagt am ehesten Sorgen, ist so was mit einfachen Mitteln (Bohrmaschine?) denkbar.
Also falls die Tür auseinander fällt eine neue Dübelung herstellen? Wäre das für Dich machbar?
Müßte man dafür nicht die gesamte Tür demontieren? Oder wie bekomme ich das Zwischenstück samt Dübel da wieder rein?

Auch die lichte Durchgangshöhe ist schon knapp
bei den heute üblichen Körperhöhen.
Ja, das absenken des Fundamentes oder anheben der Kellerdecke wurde aber schon als zu aufwändig verworfen :emoji_grin:
Rein theoretisch könntest du auch die Dübel
genau in der Nut des Konterprofils weg bohren, den Querfries rausschlagen, die Füllung neu abplatten und das ganze wieder verleimen.
So in etwa würde das wohl der Hersteller machen, ich bin nur unsicher wie das von statten gehen sollte und ob man so eine Abplattung mit einer normalen Oberfräse hinbekommen würde?

Man muss auch bedenken, dass bei einer um 50 mm gekürzten Tür der Griff 5 cm tiefer ist als die gewöhnlichen 1050 mm. Das kann schon arg ungewöhnlich werden.
Ja schön ist sicher was anderes, deshalb wäre vermutlich oben UND unten kürzen noch die beste Alternative, darüber sagt der Hersteller natürlich garnix aus :emoji_slight_smile:
 

AhornBay

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Hallo Läubi,

hm, das hört sich nach "einer OP am offenen Herzen an".

Schlicht Abschneiden geht offensichtlich nicht. Gesetzt/fest sind auch die absoluten Position von den Bändern und dem Schlosskasten.

Wäre es für Dich - nicht erschrecken - eine Möglichkeit, das "zuviel" im Bereich der unteren Füllung rauszunehmen? Dann bliebe alles gleich, bis auf die untere Füllung. Das geht aber nur, wenn
- das untere Querholz mit einer möglichst feinen Säge und viel Gefühl an der Fuge aufgesägt wird
- die Füllung entsprechend gekürzt und wieder eingesetzt wird
- das untere Querholz wieder eingesetzt und der (möglichst wenig) breitere Spalt vernünftig aufgefüllt wird und
- die Oberfläche der Türe neu hergestellt wird

Das wäre zumindest eine Option. Ob sie sich für Dich lohnt/gangbar ist, kannst nur Du entscheiden. Möglich ist das auch mit normalen Werkzeug; dauert halt.

Viel Erfolg.

Herzliche Grüße

Tom
 

Time_to_wonder

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Hallo Tom,

die Füllungen sind zum Rand hin beiseitig abgeplattet. Mir fehlt hier ein wenig die Phantasie, dass mit DiY-Werkzeug, so wie ich es auch habe, hinzubekommen. Die Variante würde ich verwerfen.

Gruß Jörg
 

pedder

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Hallo Tom,

die Füllungen sind zum Rand hin beiseitig abgeplattet. Mir fehlt hier ein wenig die Phantasie, dass mit DiY-Werkzeug, so wie ich es auch habe, hinzubekommen.


Halllo Jörg,


Ich durfte sowas mal machen an einer Altbautür, die vom Stadthaus in eine Reetdachkate wechseln durfte. Das Kürzen der Füllungen und Wiederherstellen der Abplattungen ware das kleinste Problem. Ich habe das mit einem Elektrohobel leicht hinbekommen. Oberfräse oder halt Handhobel gingen auch.

Das Öffnen der Verbindungen war das größte Problem. Bei mir waren es gekeilte Zapfen... (Details nur gegen Zusicherung, es nicht nachzumachen.)

Bei der vorliegenden Tür würde ich erst einmal klären, ob die Verbindungen mit Konterprofil aufgebaut sind. Wenn ja, wüsste ich nicht, wie man die ohne Schaden öffnen soll.

Liebe Grüße
Pedder
 

AhornBay

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Hallo Jörg,

die Abplattungen lassen sich recht einfach mit einem Handhobel herstellen. Die Füllungen sind lt. Beschreibung Massivholz.

Geht. Beispiele hierfür findest Du auf dem Blog zu Hauf (z.B. bei Schubladenböden).

Herzliche Grüße

Tom
 

uli2003

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Oben und unten 25 oder auch 30 mm absägen, nachfälzen, fertig. Macht das nicht so spannend.
Selbst wenn er nur unten abschneidet, wird die Tür nicht auseinanderfallen, der Rest hält genug.

Falls oben auch gekürzt wird (was ich für sinnig erachte aufgrund des nicht ganz so tiefen Türdrückers), muss das Futter vor dem Zusammenbau oben in der Gehrung nachgesägt werden.

Grüße
Uli
 

beppob

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grüß euch,

ja, oben und unten absägen wäre sicher die beste variante :emoji_wink:
die bänder nachbohren ist sicher nicht das Problem, aber das schloß, oder das schließblech müssten dann aber auch versetzt werden :eek:
 

ChristophW

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Wo ist den da eine Gehrung nachzuschneiden? Wegen dem Schließblech: Aus der Beschreibung der Zarge geht leider nicht hervor ob überhaupt schon eins vorgebohrt ist, ich habe das so verstanden das das eh erst eingefräst werden muss.
 

uli2003

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Das ist doch ein ganz normales zerlegtes Fertigelement. Die Zargen muss man selber verleimen. Natürlich ist da alles eingesetzt und vorgebohrt, ich glaube selbst die Westag macht bei den Plaste-Türen kein r+l verwendbar mehr bei Zargen.

Also oben an den aufrechten Teilen die Zarge kürzen und fertig.

Grüße
Uli
 

ChristophW

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Also oben an den aufrechten Teilen die Zarge kürzen und fertig.
:eek: jetzt hab ich's kapiert! Ich frag mich die ganze Zeit wo an dieser verd**** Tür eine Gehrung hin muss wenn man die oben abschneidet, aber so macht es tatsächlich Sinn. :cool:

Dann werde ich das mal so versuchen, vielen Dank an alle für die Tipps und Aufmunternden Worte... :emoji_grin:
 

beppob

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grüß dich uli,

ja, stimmt, aber die frage war ja die tür zu kürzen. daß die Zarge noch nicht eingebaut ist, ist mir wohl entgangen :emoji_open_mouth:
 

ChristophW

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Ja das hatte ich auch nicht explizit geschrieben und war auch gar nicht auf die Idee gekommen, Uli hat es trotzdem richtig erkannt :emoji_slight_smile: sowohl Tür als auch Zarge müssen eingebaut (und gekürzt) werden.
 

Time_to_wonder

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So sieht das Detail unten aus. Füllung ist Leimholz und der Rahmen denke ich mit Konterprofil gearbeitet. Ach ja, Kilsgaard ist fertige Baumarktware von Jeld-Wen. Also weiterknobeln. :emoji_slight_smile:

Gruß Jörg
 

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andama

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Sollte die Tür 3 Füllungen haben, würde ich die 50 mm unten absägen und fertig. Die anderen beiden Querfriese nehmen doch auch Kräfte auf. Ich würde da nicht unnötig viel Aufwand und Kopfzerbrechen betreiben. Sollte was schief gehen, was ich nicht annehme, kann man so ein Standardtürböatt allemal nachkaufen.
Ich hatte vor dem Einzug in mein Haus auch ein Türblatt wie auf dem Bild von ttw zu sehen abgeschnitten und das hält schon seit 18 Jahren.
Ich werde dann mal nachmessen, wieviel ich das Blatt gekürzt habe.
 

Sägenbremser

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Ja Andreas da sprichst du gelassen das richtige
Wort. Auch wenn uns den freundliche Fragesteller
erst einmal im eher dunklen Bereich lassen möchte,
kommt es danach noch zu recht süffisanter Antwort.

Ja so macht Forenkultur richtig Sinn und Spass. Ob du
lieber @läubli nun deine Kellerdecke tiefer legen möchtest,
geduckt durch deinen Türstock huschen magst, ist mir erst
einmal schnurzegal. In meiner Behausung mag ich solche
Provisorien nicht besonders gerne haben und ich bin mir so
auch nicht wirklich sicher ob ein zahlender Abnehmer das so
auch akzeptierte würde

Gruss Harald
 

ChristophW

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Hallo Harald, ich verstehe zwar nicht warum du dich jetzt angegriffen fühlst, jedenfalls war das nicht meine Intention. Ich wollte nur ausdrücken das zwischen Decke und Boden für einen höhere Wandoffnung kein Platz ist.
 

Time_to_wonder

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@ läubi:

Bin ganz bei Dir, ich kann Harald auch nicht folgen.

Andreas liegt ja mit seinen 30mm nur knapp über der Herstellervorgabe, Du hingegen beim Doppelten. Und mal ehrlich, vor Stabilität strotzen die Türen nicht gerade. Da finde ich es schon nicht übertrieben, sich Gedanken über 5 cm zu machen. Auch wenn so mancher hier das für übertrieben hält.

Gruß Jörg
 

andama

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Was spricht dagegen der Tür mit entsprechend langen Schrauben den zu erhoffenden Halt zu geben. Die Schrauben hätten ausreichend Führung und geben der Tür die erwartete Stabilität. Gut versenkt und mit eingeleimten und sachgerechten verputztem Querholzstopfen ist von der Stabilisierungsmassnahme später nichts mehr zu sehen.
Das wäre meine Lösung, stünde ich vor der Aufgabenstellung.
 
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