Wie sägen - mehrere Optionen

harris

ww-esche
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OK, das Thema ist natürlich schon x-mal behandelt worden - trotzdem:

Die Profis hier berichten, dass sie sowohl eine Tauchkreissäge als auch eine Tischkreissäge haben. Warum? Wann die eine verwenden, wann die andere (mal abgesehen von der Mobilität)?

Ich muss kleine Platten zuschneiden und habe 3 Optionen:

1. Ich gehe in den Baumarkt und lasse schneiden. Bisher mit dem Ergebnis, dass es erschreckend ungenau, verbrannt und mit viel Ausschuß auf Grund eines Personals, das nicht sehr motiviert und unkonzentriert war. Aber wenn man aufpasst - "wie ein Schießhund" - geht's so einigermaßen. Kosten für mich: minimal.

2. Ich miete mich in einer Mietwerkstatt ein und verwende eine Format- oder Plattensäge. Ergebnis: Steht noch aus und natürlich abhängig von meinem Geschick. Kosten: kurzfristig: Mittel. Langfristig natürlich erheblich.

3. Ich schaffe eine gute Tauchkreissäge (oder HKS) + Führungsschiene + coole bench dogs an und mach's selber. (Anderer Typ kommt aufgrund Platzmangel nicht in Frage). Ergebnis: hoffentlich dank steiler Lernkurve bald gut. Kosten: Bekannt.

Was tun? Überwiegt die Präzision einer Formatkreissäge gegenüber der Tauchkreissäge?
 

Wolfgang26

ww-ulme
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Vorab - Profi bin ich keiner!

Was sind bei dir "kleine Platten"? - ist halt relativ.

Zu 1. Im Baumarkt würde ich nur was zuschneiden lassen, wenn's billig sein muss und es auf das Ergebnis nicht so genau ankommt - ist wohl die allgemeine Erfahrung. Es gibt da auch teilweise Einschränkungen bzgl. des kleinsten Maßes.

Ich habe in meiner Nähe einen Holzfachmarkt, die schneiden auf einer Formatkreissäge zu. Sicher teurer als Baumarkt, aber immer ein Top-Ergebnis. Hab schon mehrfach was aus Buche-Multiplex gebaut, da wähle ich immer diesen Weg, der Preis je m2 ist zwar deutlich höher als bei einer ganzen Platte, aber wie will ich die transportieren und bei meinen beschränkten Platzverhältnissen zuschneiden. Und Verschnitt fällt für mich nicht an.

Zu 2. Keine Ahnung, kenne keine in meiner Nähe. Ausserdem Transportproblem wie vor

Zu 3. Ich besitze die Kombi Festool Tauchkreissäge, Schiene und MFT/3 seit kurzem. Mit etwas Bastelei (Hilfsbretter) lassen sich auch kleine Dinge zuschneiden. Mit der Präzision bin ich sehr zufrieden. Und "grosse" Sachen gehen natürlich auch.

"Besser" ist sicher die Formatkreissäge. Dafür kann ich die Festool-Kombi auch mobil einsetzen. Am besten wäre alles beides, ist bei mir aktuell aus Platz- und auch Kostengründen :rolleyes: noch kein Thema. Irgendeine Kröte muss man halt schlucken.
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

meine Meinung und Erfahrung zu 3.

Nimm das Geld, das "eine gute Tauchkreissäge (oder HKS) + Führungsschiene + coole bench dogs" (was das auch immer in Deinen Augen sind) kostet und schaff Dir dafür eine relativ mobile Lösung (wenn Du räumlich beschränkt bist) in Form einer Tischkreissäge an. Z. B. Mafell Erika, ELU tgs, kombinierte Kapp-/Tischkreissäge von Dewalt. Dazu eine Handkreissäge ohne Tauchfunktion und ohne Schienenkram. Obwohl ich an meiner ELU tgs am Parallelanschlag nur ca. 18cm breite Werkstücke schneiden kann, kann ich trotzdem 90% aller Sägearbeiten bei mir daran erledigen. Erst wenn die Werkstückgröße die Möglichkeiten der tgs übersteigen, greife ich zur HKS. Und v. a. bei kleineren Werkstücken wird Dich die Festmacherei und das Herumfuhrwerken mit Schienen auf postkartengroßen Werkstücken bald nerven.

Kauf Dir dazu eine HKS ohne Tauchfunktion. Die ist m. E. völlig überbewertet. Eintauchen kann ich mit jeder normalen HKS genauso. Laß den Schienenkram weg. Nimm eine normale Alulatte und zwinge die als Anschlag auf, wenn Du mit der HKS größere Werkstücke bearbeiten mußt, die auf der Tischkreissäge nicht mehr gehen.

Gruß
Jochen
 

glooblooz

ww-robinie
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Hi,

was sind denn nun "kleine Platten"? Also ich selbst mache es im Moment so: Zuschnitte lasse ich häufig beim Schreiner um die Ecke machen. Platten bis 1m Seitenlänge (das sind für meine Begriffe "mittelgroße Platten") schneide ich auch mal mit der Stichsäge mit Führungsanschlag zu (das ist bis 18mm Schnittiefe präzise genug, dass man nen Winkel hinhalten kann, ohne dass irgendwo Licht durchscheint). Aufgrund der guten Ergebnisse mit der Stichsäge werde ich mir wohl bald dafür noch eine Führungsschiene zulegen - denn dann wird die Säge auch sicher gehalten.

Ganz generell: für Plattenzuschnitte würde ich immer eher eine Handsäge (sicher ist eine Kreissäge noch genauer als eine Stichsäge) mit Führungsschiene einer Tischsäge vorziehen. Tischsägen sind für mich was zum Leistenschneiden, Fälze herstellen, Gehrungen in Rahmen schneiden, Nuten sägen, etc. Aber bei einer größeren Platte ist es doch ätzend, das Riesenwerkstück über den Tisch zu schieben...

Aber das ist wie immer: es hängt doch viel vom persönlichen Geschmack ab, denn viele Wege führen nach Rom.

Viele Grüße
Achim
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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ich bin der meinung, dass hier äpfel mit birnen verglichen werden.

eine tauchsäge mit schiene hat, gerade bei platten material den vorteil, weitestgehend ausrißfreie schnitte zu machen. zeig mir das mal mit einer handkreissäge bei einer beschichteten spanplatte.

mit einer tauchsäge oder hks kannst du keine zapfen schneiden zum beispiel. die präzision und wiederholgenaugigkeit sind bei der führungsschienenmethode immer von deinen anreißkünsten abhängig und hier schleichen sich zwangsläufig kleine fehler ein, die sich im laufe eines projektes addieren und dann zu problemen führen können.

den anschlag an der format- oder tischkreissäge stellst du ein und kannst wiederholgenau arbeiten, ohne großartig nachdenken zu müssen.

es muss ja keine martin oder altendorf für 20.000.- sein mit dem 28m schiebetisch...:emoji_grin:

es gibt für wenig mehr als den preis einer vollausgestatten erika 85 etwas sehr schönes von logosol mit einem, für 90% aller arbeiten ausreichenden, formatschlitten. hammer will ich auch erwähnen, wobei ich dann eher eine felder vorzöge, da sind wir dann aber wieder schnell bei 6.000.- und mehr.

by the way, ich habe keine formatkreissäge, sondern was kleines von elektra bekum und eine ts 55 von festool nebst drei schienen.

bisher habe ich noch alles gebaut bekommen, aber bei schränken mit 2 m höhe wird es schon fummelig alles präzise zugeschnitten zu bekommen.

mein holzdealer liefert platten in der größe von 2,8 mal 2,08 m, das ist wohl eine standartgröße.
 

Glismann

ww-robinie
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Möglichkeit 4:
wurde schon geschrieben, der Tischler um die Ecke.
Der verkauft Dir auch das Material, und das oft günstiger als der Baumarkt.
 
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