Wie man einen Linoleumtisch restauriert | SWR Handwerkskunst

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carsten

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Hallo

ja den hab ich mir heute auch schon angesehen.
Sicherheitstechnisch mal leider wieder absolut kein Vorbild.
Aber mir ist noch was aufgefallen. An dem Alter von 90 Jahren hab ich so meine Zweifel. Ist nur eine ganz kurze Einstellung worauf sich meine Vermutung stützt. Mal sehen ob das evtl noch jdm auffällt und sich daran "stört".
 

ChrisOL

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Moin,

schöne Aufgabe im Detail zu schauen. :emoji_slight_smile:

Ungewöhnlich finde ich zwei Sachen

Die Schlitze für die Zargen hinten im Fuß laufen rund aus, also gefräst. So ab 8:25

So ab 24:00 sieht man am Hinterstück runde, gefräste Verbindungen.

gab es vor 90 Jahren schon Sperrholz?
 

weissbuche

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Ca. ab 1830-40 gab es die ersten Maschinen, um Furniere als Schälfurniere zu produzieren. Gleichzeitig wurden die ersten Leime erfunden, die wirklich für Flächenverleimungen geeignet waren. In den USA z.B. auf er Grundlage on Maisstärke. Die Leime wurden immer besser und im 1. Weltkrieg wurden die Flugzeuge aus Holz und Sperrholz gebaut.
Gruß Eckard
 

carsten

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Hallo

ja Christoph ist es auch aufgefallen. Ich meinte die gefrästen Zinken. Sperrholz hatte ich auch überlegt aber da man eben schon in den 30er Flugzeuge daraus gebaut hat.
 

KaiX0

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Hallo

ja Christoph ist es auch aufgefallen. Ich meinte die gefrästen Zinken. Sperrholz hatte ich auch überlegt aber da man eben schon in den 30er Flugzeuge daraus gebaut hat.
Das habe ich ebenfalls bemerkt, war aber unsicher. Wenn man bedenkt, welche Möbel- oder allgemein Schreinerarbeiten vor der Erfindung von elektrisch betriebenen Maschinen schon möglich waren...
Weiß da jemand hier mehr dazu?
 

TinaRestauro

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Würde den Tisch frühestens in die 30er Jahre datieren, möglich auch 50er Jahre. Sicherheitstechnisch wie schon gesagt fraglich, noch dazu wenn das gefilmt wird. Dass das Messing dann endgültig futsch ist nach der Drahtbürste dürfte klar sein. Von Restaurierung würde ich hier nicht sprechen, eher von "Aufarbeitung". Hat aber auch seine Berechtigung. Nicht jedes Möbel ist museal...
Mir gefällt der Tisch jedenfalls.

Das habe ich ebenfalls bemerkt, war aber unsicher. Wenn man bedenkt, welche Möbel- oder allgemein Schreinerarbeiten vor der Erfindung von elektrisch betriebenen Maschinen schon möglich waren...
Weiß da jemand hier mehr dazu?
Eine Art Sperrholz wurde bereits für höfische Möbel Ende des 18. Jahrhunderts verwendet (bei Roentgen z.b.).
Richtig in "Mode" kam es dann Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts bei diversen Bugholzmöbelherstellern (Kohn, Thonet, usw.), z.b. bei Lehnen und Sitzflächen, dann oft Buche dunkle auf Nußbaum gebeizt.
 

KaiX0

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Eine Art Sperrholz wurde bereits für höfische Möbel Ende des 18. Jahrhunderts verwendet (bei Roentgen z.b.).
Richtig in "Mode" kam es dann Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts bei diversen Bugholzmöbelherstellern (Kohn, Thonet, usw.), z.b. bei Lehnen und Sitzflächen, dann oft Buche dunkle auf Nußbaum gebeizt.
Danke. Ich meinte die Fräsung, habe aber falsch gefragt :emoji_frowning2:
 

Mitglied 67188

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Von Restaurierung würde ich hier nicht sprechen, eher von "Aufarbeitung"
dem schließe ich mich an...
und selbst unter diesem Gesichtspunkt stelle ich mir so einige Fragen...

Schade finde ich, dass auch* hier nicht darüber gesprochen wird was der Kunde sich vorgestellt hat, resp. vereinbart wurde.
So kann ich das nicht einsortieren was fehlende handwerkliche Leistung/Können ist oder Budgetlimit.

Diese Schubladenseiten mit den Farbklecksen hätte ich nicht so stehen lassen, Budget hin oder her...
und die Eisengriffe werden an ihren Flanschen natürlich mit der Zeit Rost ansetzen, da langt man doch nicht ständig hin.
Bißchen Zaponlack oder dergleichen hätte ich da aufgetragen wenn ich schon das Messing auch da runterschrubbe.



..ja so einen Tisch hatte meine Oma auch, simple Schönheit und
Schübe auf hölzernen Laufleisten finde ich sowieso sympathischer als die Push to open - softclose Auszüge.




*SWR Wohnmobilausbau
 

weissbuche

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Maschinenbautechnisch sind doch die meisten Maschinen zur Holzbearbeitung kein großes Problem. Gab doch im 1800 Jahrhundert schon Dampfmaschinen, mech. Webstühle usw.. Das Problem war doch in den meisten Fällen der Antrieb. Dampfmaschine sind enorm aufwendig, müssen ständig betreut werden und die Energie muß stetig abgenommen werden. Das lohnte sich nur für größere Betriebe, nicht für die kleinen Handwerker. Auch Gas- und Ottomotore waren keine echte Alternative. Zu aufwendig, zu unflexibel usw.. Das änderte sich erst durch die Elektrifizierung. Die Besucher im Museum fragen oft, wie das Gatter den früher angetrieben wurde. Wenn ich dann erkläre, daß die Elektrifizierung bei uns eigentlich spätestens mit dem 1. Weltkrieg abgeschlossen war, sind sie ganz erstaunt. Die älteste Tischlerei bei uns hier wurde 1817 gegründet. Die haben fast 100 Jahre wirklich "handwerklich" gearbeitet. Sobald Strom vorhanden war, wurden sofort Maschinen angeschaut. Eine Dreschmaschinenfabrik die um 1895 gegründet wurde, hat die Maschinen erst per Transmission angetrieben. Schon bald erkannten die Betreiber, das das nicht gut war, sie haben dann mit der vorhandenen Dampfmaschine einen Generator betrieben, Strom erzeugt und die vorhandenen Maschinen auf Einzelantrieb umgebaut. Viel flexibler und effizienter. Meine eine Lalo stammt aus diesem Betrieb. Sie ist in einem Iventarverzeichnis von 1905 aufgeführt, wurde dann irgendwann auf Einzelantrieb umgebaut und funktioniert super. Die Standartmaschinen sind im Grunde ein alter Hut. Genauso die Holzwerkstoffe. Tischlerplatten und Sperrholz von Prinzip schon seit 200 Jahren bekannt, Spanplatten seit den 1940ern. Hier waren nur die Leime das Problem. Mit der Erfindung der Harnstoffharz- und Melaminharzleime war das aber auch gelöst. Vieles wurde zwar immer weiter verbessert, die Prinzipien sind aber teilweise lange bekannt.
Gruß Eckard
 

herumtreiber

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Bosch GTS als Kreissäge bei einem Profi hätte ich nicht erwartet. Aber das zeigt vielleicht auch nochmal, dass wir Hobbyisten das Thema falsch angehen und fehlende Erfahrung durch Geld und Technik versuchen zu ersetzen. Das waren ja sonst wirklich einfache Werkzeuge die der Tischler hier einsetzt.

Ich finde es erstaunlich, dass man als Profi überhaupt so viel von Hand macht und sich das dann noch lohnt. Schön zu sehen! Wobei der sicherlich eher auf Restaurierung / Aufarbeitung spezialisiert ist.

Ich fand es war eine schöne Folge abgesehen von der Sicherheitsproblematik. Wie andere schon angemerkt geht das gar nicht wenn man gefilmt wird. Da kann man dem Sender vermutlich auch keinen Vorwurf machen. Die Kameraleute, Tontechniker, Ausleuchter und so weiter können ja nicht bei zig Gewerken wissen was Stand der Technik ist und so weiter
 

Mitglied 59145

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Ist halt entscheidend was du machst. Man sieht das ja au8ch an seiner "Furnierpresse"......
Wenig Maschinen und wenig Platz bedeutet halt auch wenig kosten. Wenn er dann Aufträge hat bei denen er mit dem zurecht kommt was er hat, wäre mehr zu haben nur eine Belastung.

Ich habe jemanden kennen gelernt, der fährt mit einem Lastenrad durch Hamburg und macht Reparaturen. Richtig Luxus, jetzt hat er eine Garage gemietet und muss nicht immer abladen. Dann noch 2 Anhänger, verschieden bestückt, die er je nach bedarf anhängt.

Ich glaube dem geht es finanziell jetzt nicht so schlecht. Der hat nichtmal ne Kreissäge, glaube ich jedenfalls.......
 
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eieiei gab schon echt gute Folgen, der Pizzaweltmeister, die Haustür und vor allem die Küche, aber das hier ist Meister Eder pur :emoji_slight_smile:

Das ist weder von der Werkstatt geil noch von Effizienzseite, noch vom Ergebnis. Die Schubladen sitzen am Ende immer noch nicht sauber im Fugenbild und haben immer noch Lackabplatzer.

Persönlich ist mir nicht begreiflich wie man Sperrmüll mit anderen Sperrmüllleisten fixen kann, bzw sich die Arbeit macht, aber das ist meine Meinung....

Das einzige was ich nett finde ich der gekrümmte Schaber wie heisst sowas?

Wie gesagt meine Meinung muss ja nicht jeder gleich Ticken und allen super finden :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 67188

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Der hat eine HM Klinge
ja und meinen benutze ich seit 18 Jahren und habe damit regelmäßig das Unterwasserschiff von Seepocken befreit.
In der Werksatt seit mehreren Jahren im Einsatz.. Top Werkzeug.
Glaub die Neueren haben noch einen Knauf zusätzlich.

Manko: ich wollte mir eine Ersatzklinge beschaffen und die ist nicht merklich günstiger als ein neuer Schaber.
Nachhaltigkeit (ich mag das Wort eigentlich nicht) geht anders.

aber das hier ist Meister Eder pur
war das jetzt ironisch gemeint?
hoffentlich.
Meister Eder verknüpfe ich mit Handwerkskunst (und natürlich mit Pumuckl), die habe ich hier ehrlich gesagt nicht gesehen (und ihn auch nicht).

Persönlich ist mir nicht begreiflich
warum denn?
gutes Buchenholz, simpel aufgebaut und hat sich Jahrzehnte bewährt.
Nur weil es Leute gibt die das Ding zum Sperrmüll geben und ihn gegen einen Kufentisch tauschen?

Aber egal, Geschmäcker sind verschieden.
Meiner Omma ihrer, der war nicht weiß zu getüncht und hatte auch irgendwas anderes als Linoleum, ... glaube ich.
aber das Schubladengeräusch habe ich immer noch in den Ohren.
 
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war das jetzt ironisch gemeint?
hoffentlich.
Meister Eder verknüpfe ich mit Handwerkskunst (und natürlich mit Pumuckl), die habe ich hier ehrlich gesagt nicht gesehen (und ihn auch nicht).


warum denn?
gutes Buchenholz, simpel aufgebaut und hat sich Jahrzehnte bewährt.
Nur weil es Leute gibt die das Ding zum Sperrmüll geben und ihn gegen einen Kufentisch tauschen?

Aber egal, Geschmäcker sind verschieden.


naja nicht wirklich, also offensichtlich sind wir beide der Meinung das es jetzt keine dolle Handwerkskunst ist....aber du verknüpfst Meister Eder anders, Ich würde ihn als kauzigen Bastler beschreiben mit dem man gerne ein Bier trinken kann aber dem man nicht beruflich nacheifert....

also WENN jemand von mir verlangt hätte und bereit wäre das Geld in die Hand zu nehmen für so ein Stück dann hätte ich die Schubladen aus billiger Buche neu gemacht, wir hatten es doch neulich hier wie schnell selbst gemacht Schubläden sind oder wie billig im Zukauf ...Ich seh das Betriebswirtschaftlich....
 

Mitglied 59145

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Sowas macht man ja nun nicht weil der Kunde eine "neue Schublade aus billiger Buche" möchte.
Klar ist das, im Vergleich zum Wert, viel zu teuer.

Wenn das Ding aber bei Omma inne Küche stand, dann sind das halt Emotionen.

Ich denke der Kunde wird zufrieden sein, der Typ auch, also alles Tutti.

Witschaftlich braucht man da nichts zu sehen. Erfassen was den Kunden zufrieden stellt und das mit seinen Fähigkeiten und Kosten veteinbaren.

Die neue Schublade hättest du dann wie passend weiß zum Rest bekommen?
 
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Die neue Schublade hättest du dann wie passend weiß zum Rest bekommen?

im passenden F&B Eggshell Farbton :emoji_slight_smile: - gutes Beispiel für ein Luxusprodukt, ich gönns ihm ja wenn er mit solchen Sachen das erwirtschaftet was er sich vorstellt (so übermäßig viel kanns nicht sein anhand der Werkstatt..) , aber funktioniert halt auch nur solange es die Erben gibt die sich solche Luxusarbeiten von Ommas Anrichte gönnen...
 
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nein für das was er macht alte Leiste auf neue Leisten flicken in X facher Zeit wie Neuschublade brauchst du nix anderes... Das hat aber auch nix mit einem modernen Schreiner zu tun in meinen Augen. Aber gibt sicherlich auch Kunden die sich so einen Schreiner vorstellen und dann hingehen es sei ihm ja gegönnt... wie geschrieben für mich eine der schlechtesten Folgen weil außer dem Schaber nix gelernt und nix was ICH nachmachen will :emoji_slight_smile:
 

Paulisch

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eieiei gab schon echt gute Folgen, der Pizzaweltmeister, die Haustür und vor allem die Küche, aber das hier ist Meister Eder pur :emoji_slight_smile:

Das ist weder von der Werkstatt geil noch von Effizienzseite, noch vom Ergebnis. Die Schubladen sitzen am Ende immer noch nicht sauber im Fugenbild und haben immer noch Lackabplatzer.

Persönlich ist mir nicht begreiflich wie man Sperrmüll mit anderen Sperrmüllleisten fixen kann, bzw sich die Arbeit macht, aber das ist meine Meinung....

Das einzige was ich nett finde ich der gekrümmte Schaber wie heisst sowas?

Wie gesagt meine Meinung muss ja nicht jeder gleich Ticken und allen super finden :emoji_slight_smile:

Das ist der Unterschied zwischen Handwerk und Industrie. Manch einer begreift das nicht.
Vorhandenes weiter zu nutzen ist für mich der Inbegriff von Effizienz. Seine Arbeit finde ich klasse. Was genau könntest du denn besser? Gesehen habe ich noch nichts …
 
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