Wie lange ist 2K-Parkettlack nach Härter Zugabe verarbeitbar?

enigmah

ww-pappel
Registriert
5. Februar 2011
Beiträge
10
Guten Abend,

ich habe vor drei Tagen Zweihorn Duocryl 2K-Parkettlack DC-P 8 auf Wasserbasis verarbeitet. Den Lack habe ich gerollt und soweit ein gutes Ergebnis erzielt.

Wie zu erwarten war habe ich jetzt noch Restlack mit bereits zugesetzten Härter über. Eigentlich wollte ich den schon entsorgen, bis mir heute drei Tage später aufgefallen ist, dass der Lack im verschlossenen Topf nach wie vor gut aussieht.
Dies wundert mich etwas, da in den Anwendungshinweisen explizit darauf hingewiesen wird den Lack innerhalb von zwei Stunden zu verarbeiten.

Was meint Ihr? Ist der Lack noch OK? Rein vom Aussehen im Topf und der Viskosität her würde ich ja sagen, aber ich habe keine Ahnung wie es sich mit dem Härter verhält.

Gruß
 

M.S.69

ww-eiche
Registriert
26. Juli 2010
Beiträge
377
Ort
Hamburg
moin, moin.

gute frage. :confused:
guter lack. :emoji_grin:


ich habe dieses "phänomen" ebenfalls beobachtet. allerdings nur, wenn der lack+härter luftdicht verschlossen war.
ich habe dieses gemisch einfach weiter verarbeitet, ohne probleme.

:eek: das ist kein ratschlag, nur meine erfahrung:eek:

am besten ist aber, du rufst bei zweihorn an!!!!


liebe grüße aus Hamburg, m.s.
 

enigmah

ww-pappel
Registriert
5. Februar 2011
Beiträge
10
Danke, also bin ich anscheinend nicht der einzige mit dem - wie Du so schön sagst - "Phänomen".
Habe den Lack sofort nach Härterzugabe Luftdicht aufbewahrt und immer nur kurz zum Abfüllen in die Farbwanne geöffnet.
Ich denke ich werde die dritte Lackschicht mit dem Restlack der zwei vorherigen lackieren. Versuch macht klug :emoji_slight_smile:.
 

buniq

ww-eiche
Registriert
27. Juli 2011
Beiträge
347
Ort
Seelze/Letter (Hannover)
es gibt 2k lacke...die nach dem mischen vom stammlack und härter im geschlossenen behälter...4-5 tage topfzeit haben...
beim verarbeiten aber hingegen...eine sehr kurze standzeit haben...
 

buniq

ww-eiche
Registriert
27. Juli 2011
Beiträge
347
Ort
Seelze/Letter (Hannover)
die topfzeit...wird immer am offenen gebinde gemessen...
verschliesse ich das gebinde nach dem mischen luftdicht...verlängert sich die topfzeit extrem...(und das wird auf keinem datenblatt vermerkt)...
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Dann mach das mal mit einem PU-Lack in der Pistole. Herzlichen Glückwunsch!
Abgesehen davon würde ich es niemals riskieren, ein arbeitsreich geschliffenes Parkett mit solchen Experimenten zu behelligen. Auf eine kleine Grundierfolienplatte spritze ich auch zweifelhaften Lack, die ist schnell abgeschliffen und neu lackiert. Oder neu hergestellt. Aber ein Parkett? Was ist, wenn's doch schon angehärtet war?
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Nun, um das genau zu entscheiden bräuchte man eine Angabe, wie die Härtung funktioniert. Meines Wissens härten die 2K Lacke meist chemisch bei Zusammengeben von Härter und Stammlack, ohne weitere "Zutaten" wie Sauerstoff oder Wasser/Luftfeuchte. Dann wäre es egal, ob der Topf verschlossen ist oder nicht. Oxydativ (also mit Sauerstoff) härten meist 1K Lacke.

Das ist aber genau das Problem: "meist" und "meines Wissens" :emoji_slight_smile: Ohne genau Angabe, wie die Reaktion genau aussieht ist das alles Spekulation und ich würde auf Nr Sicher gehen und mich ans Datenblatt halten.
 

buniq

ww-eiche
Registriert
27. Juli 2011
Beiträge
347
Ort
Seelze/Letter (Hannover)
dieses problem hatte ich aber auch schon bei manchen herstellern...
produkte gemischt...und das was ich brauchte...abgefüllt und den rest wieder verschlossen...
nach 2-3 tagen...war das produkt immer noch verarbeitbar...
erst nach dem es unverschlossen ein paar std rum stand...fing es an auszuhärten...

normalerweise wird der härtungsprozess durch den härter angeregt...
wodurch dies jetzt aber so ist...kann ich auch nicht sagen...
dafür müsste ich mal nen techniker fragen...
 

ichnixdu

ww-ahorn
Registriert
24. April 2009
Beiträge
128
Ort
köln
Moin zusammen,

nur als kleiner tipp von mir:
der 2 k Lack erhält seine reaktion erst dann wenn auch Sauerstoff in ausreichender Menge ins Spiel kommt, in verschlossenen Behältern dürfte recht wenig Sauerstoff sein ausser Ihr lackiert aus einem 200 Liter Fass heraus :emoji_slight_smile:.
Ferner kann es passieren das es dann beim Rollen auf dem Boden plötzlich eine "Zähe" Masse wird !! (Die eingesetzte Reaktion wird durch ausreichende zugabe von Sauerstoff beschleunigt)
Die technische Empfehlung ist doch für jeden Hersteller eine eingebaute Sicherheit !
Wenn Ihr Probleme bekommt und dem hersteller sagt das der Lack älter als 3 Stunden was beim lackieren wird mit Sicherheit der verweis aus die Verarbeiterrichlinien kommen !!!!!
Da ich Jahrelang als AWT für Hersteller gearbeitet habe weiß ich dieses Problem zu beurteilen.

PS. falls Ihr 1 Liter übrig habt und diesen nicht entsorgt haben solltet da Ihr den "teuren" Lack noch weitervenden müßt solltet Ihr eure Kalkulation mal überprüfen :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile:
Ich selber kippe lieber etwas lack weg als mit 200 gr. beim lackieren fehlen :emoji_slight_smile:

Viele Grüße

Günter
 

enigmah

ww-pappel
Registriert
5. Februar 2011
Beiträge
10
Danke für Eure Einschätzung!

Es ist sicher so, dass Lack und Härter chemisch reagieren. Sauerstoff beschleunigt diese Reaktion.

Mein Lack ist zumindest heute an Tag vier hinüber. Der Topf ist aufgedunsen und es entweicht Gas beim Öffnen. Der Lack selbst ist eingedickt.

Durch ein zügiges verschließen kann man sicher die Topfzeit erheblich verlängern. Vermutlich ist ein Tag schon drin. Ich werde es beim nächsten mal probieren.
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
nur als kleiner tipp von mir:
der 2 k Lack erhält seine reaktion erst dann wenn auch Sauerstoff in ausreichender Menge ins Spiel kommt,

Hallo Günter, vielen Dank für diese kompetente Aussage! Das interessiert mich sehr: Weißt du, was für eine chemische Reaktion denn bei einem 2K PU-Lack abläuft? (also die Hauptreaktion, so ein Lack ist ja bestimmt ein ganz kompliziertes Gebilde aus zig verschiedenen Chemikalien) ?

Viele Grüße
Georg
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Oxydativ (also mit Sauerstoff) härten meist 1K Lacke.

Ist das so? Meines Wissen oxidieren Öle, 1K Lacke wie Acryllack "härtet" rein physikalisch durch verdunsten des Lösemittels.
Das ist auch der Grund, warum Öle so lange zum trocknen benötigen, es dauert so lange, bis Sauerstoff in die unteren Schichten gelangt, durch die bereits getrockneten Schichten.
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Hallo Besserwisser,
das kommt auf die Art des Lacks an...ich glaube, es gibt da allerlei Zwischen- und Mischformen... Jakubowski (Lehrbuch Malerfachkunde) sagt zB bei Alkydharzlacken (langölig und mittelölig, kurzölige sind für Holzwürmer wohl nicht relevant), dass diese physikalisch durch Verdunsten des Lösemittels trocknen und chemisch durch Aufnahme von Sauerstoff (oxidativ) härten. Nitrolacke dagegen härten rein physikalisch, d.h. trocknen nur, daher kann man diese auch relativ einfach wieder anlösen, sie sind also reversibel.
Zu Acrylharzlacken steht, dass man daraus rein physikalisch trocknende Lacke herstellen kann, dass man aber durch Zugabe anderen Bindemitteln auch lufttrocknende (also chemisch) oder wärmetrocknende Acryllacke herstellen kann...

Scheint etwas verworren zu sein, ich vermute mal, dass das auch daher kommt, dass Lacke heutzutage einfach ein ziemlicher "Mischmasch" sind... so gibt es ja auch aktuelle hochwertige Acryllacke die "PU" im Namen tragen (zB Caparol PU-Satin) und wohl irgendwie PU-verstärkt sind... habe aber auch schon von 2K Acryllacken gelesen (ich glaube bei Autolacken???), ich muss gestehen, da blicke ich nicht mehr so richtig durch :emoji_frowning2:
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Acryllacke vernetzen bzw. polymerisieren aus, ist also kein reines Verdunsten von Lösemitteln und auch nicht rückgängig zu machen. Genaueres weiß ich aber auch nicht.
 

Heimkino

ww-ahorn
Registriert
18. Oktober 2008
Beiträge
118
Ort
Dübener Heide
Moin,

2K-PU- Beschichtungsstoff erhärten immer nach einem bestimmten Mechanismus. Dazu gehört das Bindemittel und der Härter (Isocyanat).
Das Bindemittel kann ein reines PUR-Harz, Acrylat oder eine Kombination aus Beiden sein.

Der Reaktionsmechanismus ist hier als der Namensgeber, nicht das Bindemittel.

Zusätzlicher Sauerstoff wird nicht benötigt.
Daher ist die These mit dem Verschlossenen Deckel totaler Unfug! Bei diesen Stoff findet lediglich keine drastische Viskositätserhöhung statt.

Viele wässrige 2K-Stoffe zeigen den Ablauf der Topfzeit nicht durch eine Viskositätserhöhung an ACHTUNG!!!!!! Da haben es die lösemittelhaltigen Stoffe den Jungs an der Basis leichter gemacht.

Die Topfzeit ist der Zeitraum in dem sich der Stoff in einem verarbeitungsfähigen Zustand befindet! Nach Ablauf dieser Zeit ist er zu entsorgen!

Wenn ich solche Ansagen bei einer Reklamationsbearbeitung höre, wird die Reklamation abgelehnt und die Akte sofort geschlossen.

Wer mehr zur PUR-Reaktion wissen will kann dies bei WIKI nachlesen.

Grüße

Werner
 

ichnixdu

ww-ahorn
Registriert
24. April 2009
Beiträge
128
Ort
köln
Hallo, die reaktion bei 1 K und auch 2 K lacken ist immer dieselbe!!
beim auftragen und dadurch zugabe von sauerstoff fangen die zusätze wie zb. entschäumer, polymere etc an zu "arbeiten" !
Hierbei ist es egal ob es ein PU oder Acryl lack ist. der prozess der dann abläuft ist bedingt durch die verarbeitung die gewünscht wird immer die gleiche!
Es gibt viele viele dinge die eine trocknung beeinflussen, zugabe von Matierungsmittel, Härter, PU oder auch Acryl.
Im Prinzip heißt dieses, das material trocknet über die gesamte Oberflächenumgebung !
10 m² boden mit 100 gr. lackieren = ca. nach 2 Std staubtrocken.
3 m² im Behälter belassen wo sich noch 1 Liter befindet aber schon im Volumen gesehen 3 Liter Luft wesentlich länger :emoji_slight_smile:
Aber bitte immer vorsicht, bei einem 2 K lack setzt die Reaktion bedingt durch die zugabe des Härters direkt ein, wenn Ihr mal einen 2 K verrbeitet, auch diesen durch einen Seidenstrumpf siebt um die Wachsteilchen (die in jedem Lack vorhanden sind) auszufiltern kann es passieren das die verlaufeigenschaften sich innerhalb von Minuten sehr stark verändern, wir sprechen hier dann von "Elefantenhaut" da die entschäumer nicht mehr aktiv sind! auch der Abrieb verändert sich erheblich !leider zum negativen!!!!
ANDERS GESAGT: EIN GESIEBTER ALTER 2 K LACK IST DANN EIN SEHR GÜNSTIGER 1 K LACK!
Ich selber würde diesen noch nicht einmal zum Abspachteln nehmen!!!
Ebenso müßt Ihr beachten das die Oberflächenspannung nach dem Lackieren eines alten 2 K eher als sehr bescheiden anzusehen ist, ebenso dürfte es probleme mit der "aushärtung" des Lackes geben die dann so aussehen kann das ein anderer lack der dann drübergelegt wird eine Kraterbildung sichtbar macht, dieses passiert weil bei dem 1 Lack der VERLAUF GEHEMMT war und deswegen sich die wachsanteile in dem Lack nicht gleichmäßig aufgelegt haben! Deswegen kommt es hierbei zu Vernetzngsproblemen der lacke, im schlimsten fall könnt Ihr den obersten Lack dann wie eine Folie abziehen!
Mein Fazit also:
Bei einem 2 K Lack nie den Rest wiederverwenden !!!!
 

Heimkino

ww-ahorn
Registriert
18. Oktober 2008
Beiträge
118
Ort
Dübener Heide
Moin moin,

kannst Du bitte Deine Aussagen belegen.

Hallo, die reaktion bei 1 K und auch 2 K lacken ist immer dieselbe!!
beim auftragen und dadurch zugabe von sauerstoff fangen die zusätze wie zb. entschäumer, polymere etc an zu "arbeiten" !
Was passiert hier durch Sauerstoff?

Hierbei ist es egal ob es ein PU oder Acryl lack ist. der prozess der dann abläuft ist bedingt durch die verarbeitung die gewünscht wird immer die gleiche!
Es gibt viele viele dinge die eine trocknung beeinflussen, zugabe von Matierungsmittel, Härter, PU oder auch Acryl.
Hier sollten zwischen Trocknung und Erhärtung unterschieden werden

Im Prinzip heißt dieses, das material trocknet über die gesamte Oberflächenumgebung !
10 m² boden mit 100 gr. lackieren = ca. nach 2 Std staubtrocken.
3 m² im Behälter belassen wo sich noch 1 Liter befindet aber schon im Volumen gesehen 3 Liter Luft wesentlich länger :emoji_slight_smile: Du meinst vermutlich ausschließlich die physikalische Trocknung oder? Leider ist der Satz nicht ganz verständlich oder stehe ich auf dem Schlauch?

Aber bitte immer vorsicht, bei einem 2 K lack setzt die Reaktion bedingt durch die zugabe des Härters direkt ein, wenn Ihr mal einen 2 K verrbeitet, auch diesen durch einen Seidenstrumpf siebt um die Wachsteilchen (die in jedem Lack vorhanden sind) auszufiltern kann es passieren das die verlaufeigenschaften sich innerhalb von Minuten sehr stark verändern, wir sprechen hier dann von "Elefantenhaut" da die entschäumer nicht mehr aktiv sind! auch der Abrieb verändert sich erheblich !leider zum negativen!!!!
Wieso sollten man Wachsteile aussieben können und wie grob sind diese??


ANDERS GESAGT: EIN GESIEBTER ALTER 2 K LACK IST DANN EIN SEHR GÜNSTIGER 1 K LACK!:confused::eek::confused::eek:


Ich selber würde diesen noch nicht einmal zum Abspachteln nehmen!!!
Ebenso müßt Ihr beachten das die Oberflächenspannung nach dem Lackieren eines alten 2 K eher als sehr bescheiden anzusehen ist, ebenso dürfte es probleme mit der "aushärtung" des Lackes geben die dann so aussehen kann das ein anderer lack der dann drübergelegt wird eine Kraterbildung sichtbar macht, dieses passiert weil bei dem 1 Lack der VERLAUF GEHEMMT war und deswegen sich die wachsanteile in dem Lack nicht gleichmäßig aufgelegt haben! Deswegen kommt es hierbei zu Vernetzngsproblemen der lacke, im schlimsten fall könnt Ihr den obersten Lack dann wie eine Folie abziehen!
Mein Fazit also:
Bei einem 2 K Lack nie den Rest wiederverwenden !!!!oder eindeutiger, nach Ablauf der Topfzeit entsorgen!!!


Grüße
 
Oben Unten